Was kann ich tun und wie schütze ich die Kinder?

  • Hallo Frenzy,

    Herzlich willkommen hier!

    Warum betonst du, das er "nur" Bier getrunken Hat?
    Belüge dich nicht selber. Das hat er bereits genug getan.

    Bei mir ist es fast genauso gewesen. Immer wieder erschreckend wie gleich die Mechanismen ablaufen.
    Das mit dem Führereschein war eigentlich der Anfang vom "guten" Ende, obwohl sich für meinen Mann in vieler Hinsicht die Schlinge immer enger zog.
    Ich hatte auch so unheimliche Angst vor der Zukunft und was hinterher (nach der Therapie) sein wird.
    Mein Mann ist Handwerker. Manch einer weiß vielleicht was da so getrunker wird.
    Bei uns hat sich alles zum positiven geändert.
    Klar gibts Unsicherheiten, aber ich lebe heute. Wenn morgen etwas anders sein wird, entscheide ich dann.

    Dein Motto der Woche ist absolut zutreffend, was die Suchthilfe betrifft.
    Ohne ganz viel Bemühen und Nachdruck erreicht man nichts. Hat auch gute Gründe. Denn nur wer wirklich "will" schafft vielleicht den Absprung.

    Und noch ein guter Rat:
    Rede deinen Kindern nichts schön. Sie sind um so entäuschter, wenn es nicht wahr wird.

    LG

    vergissmeinnicht :wink:

  • Hallo Frenzy,

    schön daß Du den Mut gefaßt hast hier zu schreiben. Schreib Dir alles raus was Dir einfällt, das ist für Dich jetzt auch erste Hilfe.

    Es gibt noch mehr als Blaukreuz. Schau einmal weiter. Vielleicht findest Du hier in den Angehörigenseiten noch weitere Informationen oder in den Portalseiten, vieles wird dort erklärt.

    LG und fühl Dich einfach gut hier kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo frenzy,

    erst einmal herzlich Willkommen hier bei uns :wink:

    Zitat

    Eigentlich wollte ich dort ebenfalls Hilfe in Anspruch nehmen aber das Vertrauen ist weg. Frei nach dem Motto dieser Woche: HILF DIR SELBST SONST HILFT DIR KEINER!

    Wichtig an Allem ist, daß Du Dir selbst vertraust. Du spürst jetzt eine Angst in Dir, weil Du nicht weißt, was hinterher passiert.
    Ganz klar kann ich Dir sagen, daß nach dem Entzug nicht Friede, Freude, Eierkuchen herrschen wird. Wie so oft hier gesagt wird:Nicht mehr zu trinken, reicht nicht!
    Danach muß Dein Partner lernen, neue Verhaltens- und Denkmuster zu lernen, diese anzunehmen und auch umzusetzen. Aber auch Du als Angehöriger brauchst Hilfe für Dich.
    Dazu bist Du ja nun hier gut *gelandet*, denn hier erhältst Du 24 Stunden am Stück Rat und Unterstützung. Aber auch dies ist nicht alles.
    Du beschwerst Dich darüber, daß man Euch im Stich gelassen hat. Die Beratungsstellen, dies Forum hier können Dir, Deinem Partner auch nur Ratschläge erteilen. Umsetzen könnt nur IHR dies.
    Du kannst auch nur DIR SELBST helfen, nämlich zu verstehen, daß sich Dein Mann nur selbst helfen kann.
    Was die Kinder angeht, ist es gut, ihnen die Wahrheit zu sagen, aber ihnen zu sagen, dann wird alles gut, ist ein Trugschluß. Es kann alles gut werden, aber bis dahin ist ein langer mühsamer Weg vor Euch.

    Ich wünsche Dir viel Kraft, ganz viel Erkenntnis, die Du Dir hier holen kannst. Lies viel, wünsche Dir einen regen Austausch.

    Liebe Grüße
    S.Käferchen [Blockierte Grafik: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks/www.cosgan.de/images/smilie/tiere/k025.gif]

  • Hej, Kopf hoch!!
    Der Anfang ist gemacht, von jetzt an kann es doch eigentlich erstmal nur besser werden.
    Ihr dürft euch nur nicht auf eueren Lorbeeren ausruhen. Das ist der Weg in die Zukunft und die hat unendlich viele Möglichkeiten.
    Sucht euch einen aus!

    Viel Glück und vor allem Mut

    vergissmeinnicht

  • Super, besser gehts gar nicht.
    Das ist ganz, ganz wichtig für dich/für euch.
    Die ganze Familie muss gesund werden nicht nur dein Partner.

    Natürlich macht es dir Angst was alles auf dich zukommen könnte. Deshalb mach kleine Schritte und sei geduldig.
    Ihr könnt das schaffen.

    Deie Kinder haben alles mitbekommen, glaube mir.
    Sprich mit ihnen, du wirst sehen wie gut das tut.
    Kinder geben nochmal ganz neue Impulse.

    bis dahin

    vergissmeinnicht

  • Hallo frenzy,

    ich wünsche Dir einen schönen Morgen :wink: .

    Du schreibst:

    Zitat

    Ich bin jetzt dran Bedingungen zu stellen
    ich habe das Gefühl er drückt sich um die weiterführende Therapie.
    Drei Wochen Klinik ist jetzt das Minimum was ich verlange.

    Im Prinzip ist es gut, daß Du konkrete Vorstellungen hast, aber sei nicht allzu enttäuscht, wenn es nicht fuktioniert. Es sind schon so viele in den Entzug gegangen, weil Mann/ Frau dazu gedrängt hat, wie Du sagst, es verlangst.

    Ich kann es nur nochmal wiederholen:
    Wenn ER nicht bereit dazu ist, wird Deine Odyssee weitergehen.

    Ich wünsche Dir viel Kraft dafür, was da noch vor Dir liegt.

    Liebe Grüße
    S.Käferchen [Blockierte Grafik: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks/www.cosgan.de/images/smilie/tiere/k025.gif]

  • Hallo,

    Das bin genau ich vor ungefähr 17 Monaten.
    Ich habe auch meine Bedingungen gestellt.
    Meine Bedingung für ein weiters Zusammenleben war das er überhaupt was gegen seine Sucht unternimmt, denn er wollte das wie deiner auch überhaupt nicht sehen das er ein Problem hat.

    Er ist dann auch zur Entgiftung und anschließend für drei Wochen zur Motivation in eine Suchtklinik.
    Erstmal sagte er das das dann für ihn erledigt sei, er bliebe auf keinen Fall länger.
    In mir schnürte sich alles zu, wenn ich das gehört habe, 4 Wochen sind auf keinen Fall genug, der Rückfall wäre vorprogrammiert gewesen. Das habe ich ihm auch gesagt. Ich gab unserer Zukunft keine Chance.

    Gott sei dank hat er sich dann anders entschieden. Durch Gespräche mit den dortigen Patienten und Therapeuten. Ich habe ihn nicht gedrängt. Es war seine Entscheidung.
    Was ich damit sagen will ist:
    Die Motivation ist keine Therapie. Die Zeit soll die Betroffenen dazu bewegen in eine Langzeittherapie einzuwilligen und nur die kann was bringen.

    Mein Mann sagt heute, das war die beste Entscheidung in seinem Leben die er je getroffen hat.

    Ach ja, tu unbedingt was für dich, das mit dem Angehörigengruppen ist super. Du bist dann mit die und deinen Problemen und Sorgen nicht mehr alleine. Und uns gibt es ja auch noch!

    Also, wir lesen uns

    vergissmeinnicht

  • Hallo frenzy

    Brülle so laut du kannst. So das alle es hören können.
    Jeder Tag ist ein ist wichtig. Jeder Tag ist ein neuer Schritt auf euerem neuen Weg.

    Oh Gott, ich bin so mit dir in meinen Gedanken. Ich wünsche dir so viel Gutes und neues.
    Neues, das wirst du erfahren. Du und dein Mann, ihr werdet euch erschrecken vor euch selber. Aber das ist gut so. Davon könnt ihr nur provitieren.

    Das Zitat deines Mannes hätte von meinem sein können.
    Er führt jetzt ein "freies" Leben und genießt das in vollen Zügen.
    Er hat die Hilfe angenommen zu lernen zu verstehen warum er getrunken hat.
    Er gibt das nun in der SHG an andere weiter.

    Mann kann alles schaffen, wenn man nur will!!!

    LG

    vergissmeinnicht

  • Morgen frenzy,

    Kinder haben eine entwaffnende Logik.
    Ich sage meinen Kindern, das alles im Übermaß nicht gesund ist.
    Mit dem Thema offen umzugehen ist der einzig richtige Weg meiner Meinung nach.
    Wir hatten auch nur positive Resonanz. Man braucht nichts mehr verstecken oder Notlügen benutzen. Ein freieres Leben.

    2 Wochen Entwöhnung reichen auf keinen Fall aus, um das Problem auch nur ansatzweise anzugehen.
    Das werden ihm die Therapeuten schon vermitteln.
    Lass ihn Gespräche mit den dortigen Patienten führen. Das rüttelt wach.
    Wie du schon geschrieben hast, das ist kein Horrorkabinett sondern eigentlich ganz normale Menschen aus allen Schichten und die haben was weiterzugeben.
    Sicher glaube ich ist es schwer sich für eine LZT zu entscheiden. Sich für Monate aus dem Normalen Leben zu verabschieden aber wenn nicht jetzt wann dann. Das muss es ihm wert sein. Das was sich in Jahren und Jahrzehnten aufgebaut hat kann keiner in 2 Wochen wegradieren.
    Setz deinen Mann nicht unter Druck und telefonier nicht so viel. Das lässt ihn nicht zur Ruhe kommen.

    Das hört sich gut an das deine Kinder wieder lachen. Ich wünsche dir, das ihr bald alle wieder von Herzen lachen könnt.

    LG

    vergissmeinnicht :wink:

  • Hallo frenzy

    Was wäre das Leben ohne Hoffnung?
    Ohne Glück!
    Ohne Zuversicht!
    Ohne Glauben!
    Ohne Ziel!
    Sinnlos!

    Unsere führen oder führten ein Leben ohne Hoffnung. Es ist/war sinnlos.

    Kein Schiksal ist gleich. Warum sollte es bei euch nicht gut gehen? Die Chancen stehen bei Menschen mit einer "intakten Familienstruktur" am besten.
    Das hat uns unser Klinikleiter gesagt.
    Mein Mann hatte auch immer Angst als die Entlassung näher rückte. Er berichtete das etwa 60%-70% rückfällig werden.
    Ich habe ihm gesagt, das ist das gleiche wie mit den Glas das noch halb voll oder schon halb leer ist.
    Man darf nicht denken: Oh, Gott 60%!!
    Man muss denken: Ich gehöre zu den 40% die es schaffen.
    Wir schaffen das!!!!!
    Das Prinzip Hoffnung und der Glaube an uns selbst.
    Der kann uns aufrecht halten. Damit kann man alle Schwierigkeiten überstehen.

    Dein Mann wird in einer LZT einiges an Rüstzeug mitbekommen, welches er anwenden kann, wenn er wieder im Richtigen Leben angekommen ist und an euerem Alltag teilnimmt. Er wird sein "neues Leben" neu einrichten müssen.
    Die Regeln dafür bekommt er mit.
    Ich finde das in Ordnung wenn ihr das ausprobiert.
    Das geht nur euch was an.
    Das habt ihr verdient!

    Du solltest dir allerdings schonmal einen "Plan" machen wenn die Sache schiefgeht.
    Ich meine den Dämon Rückfall!

    Was wirst du tun wenns schiefgeht?
    Willst du dann bleiben oder gehen?
    Willst du sehen ob er sich wieder fängt?

    Es bringt dir ein ganzes Stück Sicherheit, wenn du das für dich vorher klarmachst.
    Such dir eine SHG für dich! Oder sprich so etwas in der Klinik an. Du warst doch miteinbezogen, oder?

    Mein Dämon war auch am Anfang riesengroß.
    Er ist mit der Zeit kleiner geworden. Er wir auch immer da sein. Ich und mein Mann führen eben kein "normales" Leben.
    Wenn wir die Dämonen vergessen, dann wären wir verloren.
    Bei mir ist bisher nichts von dem eingetreten und ich musste "meinen" Notfallplan noch nicht umsetzten.
    Ich weiß auch von anderen das ein Rückfall eine Chance sein kann. Manche lernen deutlich zu sehen was sie nicht wollen.

    Hab keine Angst, sprich mit jemanden dem du vertraust.

    LG

    vergissmeinnicht :wink:

  • hallo frenzy,

    als damals die lzt meines mannes anstand, habe ich mit der dame der katholischen hilfsorganisation "nächstenliebe" über die auswahl der klinik gesprochen. man versucht hier dem charakter des jeweiligen patienten rechnung zu tragen. bei dem einen verspricht eher die sanfte tour erfolg, der andere reagiert besser auf methode holzhammer. dann versucht man auch dem bildungsstand zu entsprechen, um ein nicht zu stark differierendes niveau in den gruppen zu erzielen.

    liebe grüße - emz

  • Hallo frenzy,

    Normalerweise geht das nahtlos ineinander über.
    Das wird alles von der Klinik geregelt in der er jetzt ist. Auch die Anträge werden dort gestellt.

    Ich denke die Einrichtung ist fast egal. Wichtig ist,
    das dein Mann Hilfe will und die auch zulässt!
    Eine LZ läuft ganz anders ab als eine vorherige Motivation. Er wird viele Einzelgespräche und Gruppengespräche haben. Er wird aktiv und sehr intensiv an sich arbeiten.
    Es wird versucht den Grund des Suchtverhaltens zu finden. Das ist der Schlüssel zum Erfolg und der ist von der augenblicklichen Lebenssituation unabhängig, der liegt im Menschen selbst.

    Außerdem ist in so einer Klinik ein ständiges Kommem und Gehen, so das es durchaus sein kann das sich das dortige Klientel völlig ändert.

    Meiner war beim Blauen Kreuz, können wir nur empfehlen.

    LG

    vergissmeinnicht :wink:

  • Hallo frenzy,

    Wichtig ist doch das dein Mann am Ball bleibt.
    Letztlich entscheidet das Resultat, ob der Weg der richtige war.
    Keine LZ empfohlen??
    Welche Variante der Therapiemöglichkeiten dein Mann wählt bleibt ihm ganz allein überlassen.
    Er könnte es genausogut stationär machen.
    Das ist "seine" Entscheidung, die Klinik zeigt ihm lediglich die verschiedenen Optionen auf.
    Dieses ambulante mit 1x Gruppe, 1x Einzelgespräch, wollte mein Mann auch erst, hat er dann aber verworfen, weil das mit der Arbeit zu stressig geworden wäre. Er hatte ja keinen FS mehr und hätte die Wege zur Therapie nach der Arbeit mit Bus und Bahn erledigen müssen.

    Mein Mann hat seine LZT als Tagespatient (vollambulant) gemacht, das heißt er ist morgens hin wie zur Arbeit und hat nur zuhause geschlafen. Das hatte "er" so entschieden.
    Ich war auch sehr skeptisch ob das klappen würde. Er kam ja nicht wie die anderen in der Klinik zur abends zur Ruhe.
    Zuhause war er nachmittags immer direkt abgelenkt durch den Alltag der hier zuhause stattfand.
    Au der anderen Seite war er nicht unter so einer Glocke und musste in die Freiheit entlassen werden. Er konnte sich schon vorher ausprobieren.
    Für ihn war es genau der richtige Weg.

    Deine Termin in der Klinik finde ich total wichtig für dich.
    Dort kannst du noch Fragen für dich beantworten und im Gespräch bleiben.
    Ich werde das Gefühl nicht los das deinem Mann das alles gar nicht recht ist und das alles nur so über sich ergehen lässt.
    Frag ihn doch mal was er für Erwartungen an die Therapie hat und wie seine Ziele aussehen!
    Verlier du deine Ziele nicht aus den Augen, denk an dich.

    LG

    vergissmeinnicht :wink:

  • Guten Morgen frenzy,

    ich würde mich auch freuen, von dir zu lesen.

    Dass dein Mann sich während der Entgiftung mit Möglichkeiten der Therapie auseinander gesetzt hat, ist doch gut. Wie eine LZT aussieht, kann dabei ganz unterschiedlich sein. Es gibt hierfür Tageskliniken und teilstationäre Behandlungen, und, was du vielleicht unter LZT verstanden hast, die stationäre Therapie. Es ist sehr individuell, welche Therapieform der Betroffene für sich als die richtige empfindet. Die Wahl muss er selbst treffen und, wenn er eine ambulante Therapie anfängt, kann auch während dieser Zeit noch gewechselt werden, sollte sich herausstellen, dass er damit nicht klarkommt.

    Viel wichtiger ist aber, dass du dich in dieser Zeit auch mit deiner eigenen Rolle im Beziehungssystem auseinandersetzt. Denn auch unsere Rolle, unsere Abhängigkeit, müssen wir grundlegend überdenken und unsere Verhaltensstrukturen verändern. Es ist nicht nur der Alki krank. Eine Tatsache, die leicht übersehen wird.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Hej frenzy

    Danke für die Blumen!

    Schön das es die besser geht.

    Für euch als Paar kommt ihr nicht drumherum eine Paartherapie zu machen. Das kann man über die Suchtberatung oder den Hausarzt bekommen. Wir haben mit der Suchtberatung gute Erfahrungen gemacht.
    Das würde dir auch super weiterhelfen dein Gleichgewicht wiederzufinden.

    Ich habe trotzdem immer das Gefühl das dein Mann dir einiges verschweigt, was in seinem Aufenthalt in der Klinik so gelaufen ist.

    Warum ist er schon so früh wieder zu Hause?
    Hat er nicht mitgemacht?
    Normalerweise stellen die dort in den Therapiegsprächen fest, wie weit eine Abhängigkeit vorhanden ist?!
    Natürlich ist der Übergang fließend und um das festzustellen war er doch auch unter anderem da, oder nicht?
    Warst du denn beim Abschlussgespräch dabei?

    Sorry wegen der vielen Fragen, aber für mich hört sich das alles nicht sehr plausibel an.

    Viel Glück auf deiner Expidition!

    LG

    vergissmeinnicht :wink:

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