Finde ich mich, mein ich mit 31??

Hallo Celine,

willkommen im Forum. Ich schreib einfach mal, was mir bei Deinen Worten so durch den Kopf geht. Eine Partnerschaft besteht auch aus Kompromissen, auf beiden Seiten. Wenn sie funktionieren soll, sollte man sich selbst darüber klar sein, welche Kompromisse man einzugehen bereit ist und welche nicht. Man sollte sich darüber klar sein, wo die eigenen Bedürfnisse liegen.

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Und durch die elterliche trennung anfang des jahres hat er sich meine mutter und meinen vater mal "zur brust genommen", jetzt im nachhinein hätt ich das machen müssen und dürfen.

Du hast keine Klärung mit Deinen Eltern gesucht, Du hast die Aufgabe über Jahre quasi im Raum liegen lassen in der Hoffnung, dass sie sich irgendwie selbst erledigt. Nun Dein Mann hat sich ihrer angenommen und sie für Dich erledigt, Du hättest es selbst tun können. Hätte, wenn und aber bringt Dich nicht weiter. Du hast die Jahre nichts getan. Er hat es jetzt getan und so heißt es jetzt mit der Situation die dadurch geschaffen wurde umzugehen. Jetzt heißt es auch zu schauen, wo noch Dinge bei Dir im Argen liegen und sie selbst anzugehen und sie nicht direkt oder auch indirekt an andere abzugeben und sie zur weiteren Erledigung im Raum rumdümpeln zu lassen. Es ist Dein Leben.

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Soll ich sagen, hey ich will endlich mal wieder mit dir hand in hand gehen, was wir seit 7 1/2 jahren nicht machen? Danach sehne ich mich jetzt.

Was spricht dagegen? Mehr als nein sagen kann er nicht. Das wäre sicherlich nicht schön, aber Du wärst einen Schritt weiter und wüsstest mehr.

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Da sagte ich, dass wir einfach mal jetzt öfter sachen getrennt machen, ohne dieses "wann bisten wieder zuhause spiel".

Für mich ist das eine Selbstverständlichkeit meinem Partner zu sagen wann ich denke wieder zu Hause zu sein oder wo ich hingehe. Das hat für mich was mit Respekt und gegenseitiger Fürsorge zu tun und das gehört für mich zu einer Partnerschaft. Wenn ich dabei negative Gefühle habe, wie z. B. Kontrolle oder sich ein „Spiel“ entwickelt sollte ich schauen warum das so ist. Da gehört schon eine Portion Ehrlichkeit sich selbst gegenüber zu, um es dann ändern zu können.

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Aber wenn es doch dann so ist, dass ich mich verändere, und er sich halt nicht mit mir; dann bleibt irgendwann das gefühl auf der strecke.

Da stellt sich mir zum einen die Frage, weißt Du was Du willst? Und zum anderen sagst Du es ihm auch? Oder erwartest Du, dass er das jetzt einfach mal so hinnimmt und mitmacht und errät was jetzt gerade Sache ist? Erstmal solltest Du Dir selbst klar werden was Du willst und warum und was Du bei Dir ändern willst. Dann ist die Entscheidung bei ihm ob er das will oder nicht.

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Und deswegen hab ich meinem mann vor ca.2 wochen gesagt, als er mich fragte, was denn nun sei seit mehr als einen monat. DA meinte ich, dass sich innerlich irgendwas tut, aber was das ist wüßte ich nicht. Ich will was für mich tun, und dafür zahle ich jeden preis, jeden. Er fragte jeden? Ich bejahte.

Du willst was ändern, weist aber nicht genau wie und was und machst dicht, lässt ihn nicht mehr an Dich ran. Dann wunderst Du Dich, dass ihr Euch voneinander entfernt? Wenn mir mein Partner sagen würde er wäre bereit jeden Preis zu bezahlen, dann würde ich davon ausgehen, dass dazu auch die Partnerschaft gehört. Nicht gerade ein guter Ausgangspunkt für gemeinsame Änderungen.

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Da hab ich null bock, ihm weiter zu erklären, obwohl ich immer denke, dass ich mich vor ihm rechtfertigen muss

Erklären und rechtfertigen sind zwei ganz verschiedene Paar Schuhe. Rechtfertigen musst Du Dich nicht, es ist Dein Leben, Du bestimmst. Ich bin allerdings der Meinung, dass ein Partner schon Erklärungen verdient hat, wenn man nach 8 Jahren anfängt, dass eigene und damit auch das gemeinsame Leben umzukrempeln. Wenn Du aber meinst Dich rechtfertigen zu müssen, dann liegt das in meinen Augen an Dir, daran dass Du Dir selbst nicht sicher bist und nicht an Deinem Gegenüber.

Erstmal solltest Du versuchen, Dich selbst zu verstehen, bevor Du erwartest, dass Dich andere verstehen. Und wenn ich Deine Beiträge so lese, erwartest Du oft und viel. Mit Erwartungen an andere ist man meist schlecht bedient. Man geht davon aus, dass der andere weiß was man will, was man möchte. Einfach davon ausgehen ist aber nicht die Lösung. Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden. Es ist Dein Leben, die Sorge dafür obliegt Dir, nicht anderen. Überleg erstmal, was Deine Bedürfnisse sind und lerne sie klar und deutlich zu äußern. Sag was Du willst, was Du fühlst und gehe nicht davon aus das andere das automatisch Wissen und danach handeln. Was ohnehin zuviel verlangt ist, denn oft heißt das, dass der andere seine Bedürfnisse hinten an stellen müsste um Deine zu befriedigen und ob er das will oder nicht liegt in seiner Entscheidung, genauso wie es in Deiner liegt, Deine Bedürfnisse für andere zurück zu stecken oder nicht.

Wenn Du von anderen Menschen enttäuscht bist, stellt sich mir die Frage wurdest Du wirklich von Ihnen enttäuscht oder von den Erwartungen die Du an sie hattest und damit von Deinen eigenen Erwartungen. Waren und sind diese Erwartungen überhaupt realistisch?

Gruß
Skye