Neues Leben = Beziehungsende?

  • Guten Morgen, Nwo!

    Zitat von Nachwuchsoptimist

    Aber obwohl ich mich etwas davor grusele, meine Kollegen im Suff zu erleben,

    Aber die haben am nächsten Morgen nen dicken Kopf, vielleicht keine Ahnung, welch dummes Zeug sie verzapft haben usw.

    Ist das nicht klasse, Du hast ihn nicht! Aber vielleicht wird es ja auch gar nicht so schlimm. Auf meiner Arbeitsstelle wird bei weitem nicht mehr so viel getrunken, wie früher. Es gibt sehr viele Kollegen, die auch nur Wasser oder Kaffee trinken. Und vielleicht reichen ja auch zwei Stunden und dann kannst Du gehen? Die ersten zwei Stunden nennen wir "Märchenstunde", da alles, was erzählt wird, die Lobhudelei und Erfolge, meistens nur Märchen und Schönreden sind.

    Auf diesem Wege wünsche ich Dir eine besinnliche Vorweihnachtszeit!

    Lobanshee

  • Soo.. endlich mal Ruhe im Karton.

    Die Weihnachtsfeier war sehr nett, und auch ziemlich zivilisiert. Meine Sorge war daher eigentlich unbegründet. Dummes Zeug verzapft habe ich bestimmt auch so, aber das muss eben auch mal sein. Bin gespannt, ob der Vorstand mein Rudel orangefarbenen (weil vegetarischen) Flamingos als neue Wappentiere der Firma morgen immer noch gut findet. 8)

    Ansonsten bin ich weiterhin am kläre, klären und klären. In einem halben Jahr werde ich meine Altlasten an der Uni endlich abgearbeitet haben, und kann dann endlich mal ein bisschen entspannen. Das habe ich mir vorgenommen für 2009: Eine nette Festanstellung mit Arbeitszeit und Freizeit, mit richtigen Wochenende und feststehenden Urlaubstagen. Ich glaube Struktur wäre wirklich gut für mich. Ich weiß nicht, wie lange ich das aushalten werde, aber ich glaube, dass mir das eine Weile lang gefallen wird. Falls mir dabei langweilig werden sollte, habe ich auch schon vier sehr unterschiedliche Ideen. Die habe ich letztens mal entwickelt, falls die Finanzkrise für ungewohnt viel Freizeit sorgen sollte, was ich aber eigentlich nicht glaube. Aber es ist immer gut einen Plan B, C, D und E im Ärmel zu haben.

    Mit meiner Freundin geht es gerade auch wieder etwas besser. Ihr geht es einfach besser, und insofern habe ich nicht mehr das Gefühl, ihr Mut machen zu müssen. (Was ich ja nie so richtig geschafft habe.) Trotzdem bleiben grundsätzliche Fragen bestehen, und wir haben vor knapp 10 Tagen mal wieder ernsthaft diskutiert, ob wir als Paar wirklich Sinn machen. Wir wollen abwarten wie es und geht, wenn ich nicht mehr selbstständig arbeite. Dann wäre wir nächstes Jahr beide Angestellte, was hoffentlich dazu führt, dass es auch ein klarer definiertes Privatleben gibt. Zukunftsmusik.

    Ganz konkret ist die Zukunft meiner Therapie. Am Dienstag werde ich wahrscheinlich den letzten Termin bei meinem Therapeuten haben. Das ist ein etwas komisches Gefühl, weil die wöchentliche Sitzung bei ihm mir schon geholfen hat, an meinen Themen dran zu bleiben. Ich hoffe, dass ich das in Zukunft auch ohne ihn schaffen werde. Ich habe mir vorgenommen eine Art Logbuch zu führen, und hoffe, dass ich das ohne externe Überürfung auch durchhalte. Er meint, dass er sich keine Sorgen um micht macht. Aber ich bin natürlich ein bisschen skeptischer.


    Einen schönen 3. Advent!

    Our greatest fear is not that we are inadequate,
    but that we are powerful beyond measure. It is our light, not our darkness, that frightens us most.

  • Vielen Dank, ebenso!


    Ich leide grade etwas an meinen narzistischen Neigungen, bzw. bin unzufrieden mit mir, und mache es mir durch Überdisziplinierung nicht unbedingt leicht. Jedenfalls hab ich über Weihnachten mal wieder eine nette Dame kennengelernt. Konnte mir das auch ganz gut eingestehen, habe dann aber echt gezweifelt, ob mein Verzicht auf Leichtigkeit auf Dauer richtig ist. Es tat so gut, mal wieder ohne Ballast zu lachen. Aber ich will meine Beziehung noch nicht aufegeben. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Und zumindest meine Freundin findet, dass sich einiges verbessert hat seit September. Ich bin mir da leider oft nicht so sicher. Aber ich geb uns auch noch ein halbes Jahr in dem schmerzhaften Zustand, den ich zur Zeit erlebe, wenn es sein muss.

    Das Gute für mich ist: 2009 kann nur besser werden. Und darauf freu ich mich schon, egal was kommt!


    Kommt gut rein!

    Nachwuchsoptimist

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  • Ja, streng oder nicht streng. Ich glaub ich muss schon streng mit mir sein, sonst bin ich in kurzer Zeit wieder da, wo ich aufgehört habe.

    Inzwischen haben meine Freundin und ich uns getrennt. Also erstmal haben wir eine Pause für einen Monat verabredet, weil ich nur noch genervt war. Ich vermute eher von mit als von ihr. Aber ich hab es immer in sie hineinprojiziert. Heute habe ich gemerkt, dass sie mich bei facebook als Freund gelöscht hat, und das hat mich schon getroffen. Ich vermute, dass sie sauer auf mich ist, verständlicherweise. Immerhin hab ich sie klassich abserviert. Andererseits wäre es auch nicht so weitergegangen, ich immer mies drauf, und sie daraufhin enttäuscht. Es tut weh, aber ich glaube, dass die Distanz jetzt nötig ist, um wenigstens eine Chance zu haben sich irgendwann wieder auf Augenhöhe zu begegnen.

    Und irgendwie kann ich den Schmerz des Alleinseins sogar ein bisschen genießen, es ist immerhin ein Gefühl, ein starkes Gefühl, was mir sagt: Du bist kein Zombie. Du bist lebendig, und es passiert etwas mit Dir. Ich hatte soviele Zweifel die ganze Zeit, und ich habe sie immer noch. Aber dadurch, dass ich mich jetzt dem Alleinsein stelle, kann ich vielleicht bald auch Antworten auf ganz persönliche Fragen finden, die ich innerhalb meiner Beziehung nie komplett ohne Fremdinteressen denken konnte. 2009 ist für mich insofern nicht einfach nur das Jahr der Hüfte und des Bergahorns, sondern vor allem das Jahr von Kontemplation, Klarheit und Coca-Cola.

    In der Eremitage ist es einsam, aber sie lässt mich auf unbestimmte Erlösung hoffen. Und nur mit dieser Perspektive kann ich leben als der, der ich bin und werde: Nachwuchsoptimist.

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  • Du trennst Dich von deiner Freundin, aber empfindest das Alleinsein als Schmerz und nicht irgendwie als Erlösung?
    Für mich gerade etwas schwer nachvollziehbar. es hört sich an als schwebst du zwischen dem drang nach freiheit und dem schlechten gewissen und kannst dich weder für das eine noch für das andere entscheiden. hast du jetzt die geborgenheit gegen das abenteuer getauscht. Nähe gegen oberflächliches amüsement? kann es sein, dass deine freundin der wohl liebe gegeben hat, aber dir die bestätigung deines selbstwertgefühls fehlt ?
    oder hast du vielleicht angst vor verantwortung, angst davor, etwas zu verpassen, das gefühl eingeengt zu sein?

  • Wow, voll mitgedacht, Frozen Tears!

    Das mit dem Konflikt zwischen Freiheit und schlechtem Gewissen könnte schon stimmen. Allerdings will ich mich auf keinen Fall auf ein Abenteuer oder einfaches Amüsement einlassen. Der Plan ist, wirklich mal allein zu sein, um mich mit mir selber auseinanderzusetzen. Für mich ist das nicht einfach, und ich vermisse natürlich meine Freundin. Das tut weh. Außerdem ist auch die Auseinadersetzung mit mir selber schmerzvoll, weil ich mich Stück für Stück von Teilen meines Selbstbildes verabschieden muss.

    Die Frage nach meinem Selbstwertgefühl ist sicher richtig. Aber Angst etwas zu verpassen habe ich wirklich nicht. Ich wäre froh, wenn ich diesen Schritt nicht gehen müsste. Leider sehe ich gerade keine andere Möglichkeit, um voran zu kommen. Eingeengt trifft es schon eher, in dem Sinne, dass meine Freundin eigentlich eine andere Person kennengelernt hat als ich es jetzt bin. Und ich habe mich vielleicht zu lange angestrengt, um ihrer Erwartung zu genügen. Jedenfalls war es das letzte halbe Jahr ein echter Krampf, obwohl wir uns beide viel Mühe gegeben haben.

    Insofern ist auf jeden Fall auch Erleichterung zu spüren. Ganz deutlich sogar. Ich muss mich nicht mehr rechtfertigen oder meine Stimmung überspielen. Und gleichzeitig ist das Alleinsein schmerzvoll, und die Zweifel am eigenen Bauchgefühl haben nur sehr abstrakten Optimimus als Verbündeten.

    "Liebe geben" kann vieles bedeuten. Leider ist es nicht so einfach. Jeder meint damit was anderes, und am Ende ist jemand enttäuscht, weil das Rückgeld nicht stimmt. Ich glaube, die Erfindung der "Liebe" hat viel Leid in die Welt gebracht. Trotzdem will sich niemand von der hübschen Idee trennen, so wie von Atomstrom oder Flugreisen.


    Mal sehen wie es weiter geht. Vielen Dank für Deine Gedanken!

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  • Ende oder Anfang. Meinstens ist es doch beides irgendwie. Ich lebe weiterhin allein und genieße die Zeit. Inzwischen gelingt mir das meistens auch sehr. Ich bin in Bewegung und die Richtung stimmt. 2009 fängt gut an.

    Inzwischen bin ich eigentlich überall als abstinent etabliert und fühle mich sehr frei. Mit neuen Leuten muss ich mich zwar manchmal immernoch manchmal erklären, aber ich bin da eigentlich selbstbewusst und scheue das nicht. Die Erfahrung zeigt, dass Offenheit Offenheit erzeugt. Und manchmal lernt man viel mehr über sein Gegenüber als unbedingt nötig wäre.

    Die Trennung von meiner Freundin hat viele Fragen aufgeworfen, die mich wohl auch noch eine Weile beschäftigen werden. Aber für den Moment geht es mir eindeutig besser als vorher. Und auch wenn ich mir anhören musste, dass mein Rückzug mich zum Egoisten macht, weiß ich dass es keine andere Möglichkeit gab. So traurig eine Trennung von gemeinsamen Träumen auch immer ist, es ist doch immer noch fröhlicher als ein Leben in gemeinsamen Alpträumen.


    Ich weiß, alles nicht besonders konkret und noch nicht mal besonders alkohlbezogen. Ich wollte einfach mal wieder ein Zeichen von mir geben. Bin dabei.

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  • Guten Tag,

    ich bin auch noch da. Fast vor einem Jahr habe das letzte Mal getrunken.
    Seitdem ist viel passiert, und ich fühle mich mehr als ich selber als ich mir das hätte vorstellen können. Vor allem kann ich mich aber selber ernst nehmen, meine Träume, Bedürfnisse und Gefühle respektieren.

    Natürlich ist auch nicht immer alles einfach. Ich habe mich Anfang des Jahres von meiner Freundin getrennt und insofern hat sich die Frage im Titel dieses Threads für mich beantwortet. Inzwischen bin ich sehr froh über diese Entscheidung und auch für die Chance irgendwann eine Beziehung beginnen zu können, die für mich auch abstinent funktioniert.

    Das Thema Alkohol ist für mich im Augenblick kein großes Thema, aber natürlich kommt es immer mal wieder hoch. Ich denke das ist in Ordnung so, solange ich es nicht aus den Augen verliere. Irgendwo habe ich hier mal gelesen, dass jemand so sicher war in seinem trockenen Leben, dass er vergaß darauf zu achten. Ich kann mir vorstellen wie das passiert. Und hoffe, dass ich aufmerksam genug beibe.


    Solange erstmal einen guten Start in die Woche!

    Our greatest fear is not that we are inadequate,
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  • Hallo Nachwuchsoptimist,

    Zitat von Nachwuchsoptimist

    Fast vor einem Jahr habe das letzte Mal getrunken.
    Seitdem ist viel passiert, und ich fühle mich mehr als ich selber als ich mir das hätte vorstellen können. Vor allem kann ich mich aber selber ernst nehmen, meine Träume, Bedürfnisse und Gefühle respektieren.

    ich kann mich noch gut an deine ersten Postings erinnern (damals noch unter anderem Namen ;) ) und freue mich sehr, dass Du es bis hierhin gut geschafft hast und dich auch noch gut dabei fühlst!


    Zitat von Nachwuchsoptimist

    Das Thema Alkohol ist für mich im Augenblick kein großes Thema, aber natürlich kommt es immer mal wieder hoch. Ich denke das ist in Ordnung so, solange ich es nicht aus den Augen verliere. Irgendwo habe ich hier mal gelesen, dass jemand so sicher war in seinem trockenen Leben, dass er vergaß darauf zu achten. Ich kann mir vorstellen wie das passiert. Und hoffe, dass ich aufmerksam genug beibe.

    Auch ich empfinde Alkohol für mich nicht als akute Bedrohung, halte mich aber stets aufmerksam, indem ich hier im Forum viel lese.

    Weiterhin alles Gute
    Eric

  • Danke Eric,

    ist irgendwie gut zu wissen, dass sich jemand erinnert.

    Ich bin tatsächlich mehr zum Leser geworden. Aber vielleicht mache ich auch mal einen neuen Thread auf. Denn die Beziehungsfrage stellt sich ja in der ursprünglichen Form für mich nicht mehr.


    Dir auch alles Gute!

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  • Hallo Nachwuchsoptimist,
    hier ist noch jemand, die sich sehr gut an deine Anfangszeit hier erinnern kann :wink:
    Wenn ich ehrlich sein soll, hatte ich damals manchmal Zweifel, ob oder wie ernst du es meinst oder ob du es dauerhaft schaffen wirst. Aber - die Hoffnung wollte ich auch nicht aufgeben: und siehe da, du hast deinen Weg ganz toll gemacht, bald bist du ja schon ein Jahr trocken!
    Ich habe seither an deinem Weg Anteil genommen und möchte dir an dieser Stelle mal sagen, daß ich das ganz klasse finde, wie du deinen Weg gemacht hast.
    Es ist natürlich traurig, daß deine Beziehung nun doch gescheitert ist, aber wenn einer trocken wird - und der Co sich aber nicht mitentwickelt, dann paßt es halt irgendwann nicht mehr. Aber auch in einer "normalen" Beziehung kann es passieren, daß man sich auseinanderentwickelt. Das ist dann halt nicht zu ändern.
    Und, siehe es auch einfach mal so: eine Beziehung kostet ja auch immer Zeit und Kraft (auch wenn sie schön ist, bei Problemen noch viel mehr...), diese Zeit und Kraft kannst du jetzt für dich nehmen. Und eines Tages hast du wieder genug Zeit, Kraft und Gefühl in dir, um eine neue, gesunde Beziehung einzugehen, da bin ich mir sicher :D .
    Also, dann weiterhin alles Gute,
    wir lesen uns.
    Liebe Grüße
    Feuervogel

  • Am Anfang habe ich immer geschrieben, wenn es mir schlecht ging. Inzwischen geht es mir wirklich gut. Das ist fast ein bisschen unheimlich, so kenne ich mich nicht. Vor allem war es wirklich wichtig meine alte Beziehung zu kappen. Ich muss wirklich eine Weile allein sein.
    Beinahe hätte ich vor ein paar Wochen den Fehler gemacht und mich auf was Neues eingelassen, habe aber relativ schnell gemerkt, dass es nicht geht. Ich will keine Kompromisse mehr eingehen, das habe ich viel zu lange gemacht. Die totale Ego-Nummer fühlt sich im Augenblick so richtig an, und nüchtern spüre ich mich dabei auch mal zur Abwechslung.


    Nur eine kurze Statusmeldung. Ich bin am Start.

    Viele trockene Sonnentage!

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  • Hey Nachwuchsoptimist,

    schön, von Zeit zu Zeit ein Lebenszeichen und/oder Kurzbericht von dir zu lesen!

    Zitat von Nachwuchsoptimist

    Ich will keine Kompromisse mehr eingehen, das habe ich viel zu lange gemacht.


    Genau das ist auch meine Erfahrung und Einstellung. Jetzt erst einmal lernen, seine eigenen Gefühle wahrzunehmen und sich gut um sich selbst zu kümmern, dann klappt es irgendwann auch mit einer gesunden Beziehung, gelle :wink:

    Liebe Grüße
    Feuervogel

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