Wieviele von euch haben es geschafft?

  • Hallo Simone,

    ich begrüße Dich mal ganz herzlich hier in diesem Thread :)

    Tja, was habe ich geschafft. Bin jetzt über 2 Jahre hier im Forum. Dies hier ist für mich meine SHG.

    Als ich hier ankam ging es mir auch sehr schlecht. Ich war ratlos und hilflos und fühlte mich körperlich schon krank. Mein damaliger LG Alkoholiker hatte zu der Zeit schon heftige Trinkphasen und blieb zeitweise spurlos für ein paar Tage verschwunden.

    Mit Hilfe vieler Leute hier - sowohl den Co's als auch den Trockenwerdenden - habe ich erst einmal gelernt mich von ihm abzugrenzen. Ich habe ihn nicht mehr gedeckt, habe ausgesprochen dass er Alkoholiker ist und habe meine ersten Versuche gestartet mein Leben so zu führen, dass es mir wieder besser geht. Ich habe mir mit vielen Kleinigkeiten gutes getan, bin häufig mit Kolleginnen oder einer Freundin weggegangen, habe mir einfach eine schöne Zeit gemacht ohne immer daran zu denken, was er wohl nun wieder macht.

    Da mein "LG" in der Zeit einige Entgiftungen und Langzeittherapien gemacht hat, habe ich so nach und nach festgestellt, wie harmonisch und schön ich mit meinen Töchtern leben konnte wenn er nicht da war. Vieles habe ich allein gehändelt und es hat funktioniert. Immer mehr ist mir klar geworden, dass ich auch sehr gut ohne ihn leben könnte.

    Nach seiner letzten Maßnahme, die er abgebrochen hat, hat er sich eine eigene Wohnung gesucht und ist ausgezogen. Unsere Beziehung ist immer mehr abgekühlt, da ich mich sehr geändert habe und er immer noch pendelt zwischen nichttrinken und abstürzen.

    Mittlerweilen haben wir seit 4 Wochen keinen Kontakt mehr. Mir geht es damit sehr gut. Meinen Töchtern auch. Ich suche keinen Kontakt mehr und wir haben jetzt unser Leben ohne ihn eingerichtet. Es geht uns damit wirklich sehr gut.

    Heute frage ich mich, warum ich so lange gezögert habe, immer wieder auf die "alte Masche" reingefallen bin. Ich konnte ja sehen und spüren dass seine Versuche halbherzig waren und das der Alk für ihn immer noch eine wichtige Rolle in seinem Leben spielt. Jetzt ist es mir egal - es ist sein Leben. Ich habe darin nichts mehr zu suchen.

    Ich habe mich völlig davon distanziert. Gedanklich und räumlich sind wir jetzt völligst getrennt. Für mich das Beste, was mir passieren konnte. Es hat nur lang gedauert bis ich diese Erkenntnis Stück für Stück annehmen und umsetzen konnte. Schritt für Schritt habe ich gemacht - manchmal einen zurück, dann wieder 2 große vorwärts. Es hat sich gelohnt - ich würde es immer wieder so machen.

    Und jetzt bin noch hier um mich noch weiter zu festigen, meinen neuen Zielen treu zu bleiben und weil dieses Forum mit seinen Leuten mir richtig gut tut.

    Grüßle
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • Hallo Simone,

    Zitat

    Denn wie du
    sagst man geht einen schritt vor und oftmals wieder 2 zurück.

    Das ist falsch was du schreibst, so wird das nichts, sorum is besser :wink:

    Zitat

    einen zurück, dann wieder 2 große vorwärts.

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Hallo Simone,
    auch ich habe das Gefühl das ich 1Schritt vorwärts und 2 zurück gehe..., besser wäre es natürlich wie Elocin schön sagt: 1zurück, zwei große vorwärts...Irgendwann wirds klappen...Mein Ex-LG hat nach jeweils 2 Langzeitter. auch wieder sein altes Leben vorgezogen...zwischen Alk und "diversen Frauen"...kein Bock zum arbeiten etc....nun ist der "Abgang" seinerseits 6Wochen her und ich merke jetzt nach 7Jahren doch schon sehr deutlich die Manipulationen seinerseits...Aber ich bin eben auch noch nicht so weit entfernt...und kämpfe jeden Tag...Danke das es dieses Forum gibt! Wenn ich auch nicht so oft schreibe, aber ich lese sehr viel...und es hilft zu sehen wie viel sich doch ähnelt und das man nicht alleine mit Tränen und auch Wut ist.
    Liebe Grüße Nele

  • Hallo Simone,

    von heute auf morgen kann man seine Gewohnheiten und sein Leben nicht ändern - das schaffen die wenigsten :wink:

    Bei mir war es auch so, dass sich so langsam meine Gedankengänge verändert haben.

    Jemand sagte mir mal vor langer Zeit: "Dein Mann ist dafür da, um Dich glücklich zu machen". Hier im Forum habe ich dann gelernt: Stimmt nicht - ICH bin selber dafür verantwortlich, dass ICH wieder glücklich bin. Ich muss allein für mich Sorge tragen.

    Was mir auch sehr geholfen hat: Der Satz: All seine Probleme sind SEINE BAUSTELLEN - da muss er selber schaun, dass er dort Ordnung reinbringt.
    Habe mir dann vorgestellt, wie er die "Brocken" wegschiebt und derweilen habe ich mich in meine "sonnenhellgebe Ecke" sitzen sehen, mit einem Buch in der Hand, einem leckeren latté macchiato und habe es mir gut gehen lassen.
    Auf die Art und Weise habe ich aufgehört Formulare auszufüllen, dauernd irgendwelche Hilfestellungen zu geben oder Dinge zu erledigen, die ER selber hätte erledigen müssen :wink:

    Also mach viele kleine Schritte vorwärts - und wenn Du einmal einen Schritt zurückfällst, dann kommt irgendwann dafür mal ein Riesenschritt.

    Wünsche Dir ganz viel Kraft und Zuversicht. Mir hat das viele Lesen hier sehr geholfen.

    Grüßle
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • Hallo Simone,

    was ist geschafft? Schön daß Du hier bist, das ist erstmals geschafft und Gold wert.

    Ohne das Forum hatte ich nie etwas über die "Krankheiten" erfahren, aber man weiß es ja nicht und vielleicht wären wir heute anders krank. Heute bin ich von meiner Frau getrennt, dafür hat es 2 Jahre geschafft. Ich das aus Deiner Sicht jetzt gut oder nicht gut?

    Aus meiner Sicht ist das heute mein Leben, das bin ich, ich bin ich und das ist gut geschafft.

    Die Dinge verändern sich, deshalb bin ich hier.

    LG kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

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