Lebe lieber ungewöhnlich ...

  • Hallo Gwen,

    erst einmal herzlich Willkommen hier.
    Deine art zu schreiben, hat einen Sarkasmus, den ich von mir kenne. Irgendwie alles ins lächerliche ziehen, bloß nicht den Humor verlieren.

    Ich glaube Dir nicht das Du das Alk-Leid raus gebuddelt hast, um ein Problem zu suchen, ich denke das Dich das wirklich belastet. Würde mich auch, wenn mein Mann morgens Feierabend hat und ihn dann ordentlich begiesst.

    Wie Du selber inzwischen bemerkt hast, "hauen" die Sprüche nicht mehr rein. Die prallen irgendwann an Deinem Mann ab, im Endeffekt wiederholt man sich ja auch nur, ist doch langweilig. Laß sie nur reden, die beruhigt sich auch wieder... stimmts?

    Ich möchte jetzt mal von Dir wissen... wie geht es DIR wirklich?

    LG
    Lillith67

  • Zitat von Gwendolyn


    Ich möchte erkennen, ob man mit einem Alki leben kann (geht ja, ich tue es ja schon) und ich möchte herausfinden, ob und wie lange ich das noch will.

    Guten Morgen Gwen,

    herzlich willkommen im Forum und wie Lilith schon schreibt: Wie geht es DIR?

    Wenn ich den obigen Teil deines Postings lese, ist darin bereits eine wichtige Erkenntnis enthalten. Stimmt, es geht darum, dass du für dich entscheiden musst, wie lange du dieses Leben mitmachen willst. Die kann dir niemand abnehmen. Dass es geht, mit einem Alki zu leben, das kannst du hier zig mal lesen. Aber die Frage ist ja nicht ob, sondern WIE. Ob das ein Leben ist, wie du es dir für dich wünscht, das du gerne lebst und zufrieden damit bist, das ist die Frage, die relevant ist. Du schreibst zudem, dass ihr eine Tochter habt und du selbst erwachsenes Kind alkoholkranker Eltern bist. Du weißt also, was es bedeutet, in einem Alkoholumfeld aufzuwachsen. Es heißt, dass Alkoholismus eine Familienkrankheit ist. Ihr beide bleibt also zwangsläufig von den Auswirkungen der Sucht deines Mannes nicht verschont. Es ist deine Entscheidung, ob du dir und deinem Kind dies zumuten willst.

    Hier findest du Denkanstöße, die dir unter Umständen bei deiner Entscheidung hilfreich sein können. Und bei deiner Genesung. Wenn du es zulässt.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Servus Gwendolyn,

    ist doch eine echt geile Ehe, so

      mit getrennten Schlafstätten,
      mit einem Mann, den man am liebsten nicht mitnimmt,
      mit einem Mann, um dessen Belange man sich nicht kümmert,
      mit einem Mann, dessen Räucherhöhle man nicht mehr betritt,...


    Aber Du bist wenigstens sehr ehrlich zu Dir:

    Zitat

    Im allgemeinen bin ich mit meinem Leben gerade ausgesprochen unzufrieden. Meine Freundin ist weggezogen, ich fühl mich alleine, eingesperrt in einem Haus, dass ich gerade nicht will und in einer Ehe... von der ich nicht weiß ob ich sie will.

    Ich kann Dir nur sagen, dass Dich weder Kartenlegen noch das Warten auf eine Eingebung weiterbringen werden.

    Nur, wenn Du handelst wird sich etwas ändern...

    Ich wünsche Dir die Kraft, dieses Handeln in Angriff zu nehmen.

    LG
    Spedi

  • Hi Gwendolyn,

    Zitat

    Ihr wollt wissen wie es mir geht? Gerade so richtig bescheiden! Die alljährliche Erkältung ist im Anmarsch, was im Büro aber niemanden davon abhält mich trotzdem mit irgendwelchem Müll zu belatschern und das auch noch nach Feierabend. Ich liebe meinen Job und arbeite gerne auch mal rund um die Uhr, aber kann man mich nicht mal in Ruhe lassen, wenn es mir offensichtlich schlecht geht?

    Du allein bist für deine Bedürfnisse zuständig, nicht die anderen die erkennen sollen das es dir schlecht geht. Du solltest lernen "nein" zu sagen.
    Auch hier gilt es sich abzugrenzen. Es sieht so aus als ob du dich im Beruf aufopferst und deine Co-Abhängigkeit da weiter auslebst.

    Wie in allem selbst bestimmen und nicht fremd bestimmen lassen.

    Also handeln und nicht handeln lassen oder agieren und nicht reagieren.

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Hallo,

    Zitat

    Sagt, steht am Ende immer eine TRENNUNG? Klingt wie schwarz oder weiß und all die bunten Farben dazwischen gibt es nicht...

    ja, schwarz oder weiß, eine Trennung muss ja nicht für immer sein wenn es bei ihm doch noch klick macht und beide die Zeit haben an sich zu arbeiten. Und dann kommen auch wieder die Farben ins Spiel aber bei beiden Erkrankungen hilft das schwarz oder weiß denken. Manchesmal reicht auch nur die Androhung einer Trennung aber das ist eher selten.

    Schau mal hier: Grundbausteine für Co´s

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Zitat von Gwendolyn

    Und für Sachen wie "ich hol die Polizei" er kriegt Hausverbot und solche Sachen müßte ich ihn hassen. Tue ich aber nicht. Im Gegenteil...

    Hallo Gwen,

    dann kann ich nur sagen, dass es dir noch nicht schlecht genug geht. Solange du dich davor scheust, notfalls auch mit schweren Geschützen, das durchzusetzen, was DIR wichtig ist, wartest du darauf, dass sich FÜR dich etwas verändert, anstatt eine Veränderung zu initiieren. Wenn es DEINE Wohnung ist und DU das Bedürfnis hast, darin mit deinem Kind ohne deinen Mann zu leben, hast du Möglichkeiten, dies durchzusetzen, wenn es dir wichtig ist. Aber noch schiebst du es vor dir her mit z. B. obiger Begründung. Solange du deine "Liebe" zu ihm als Alibi gebrauchst, in einem unzufriedenen Leben verhaftet zu bleiben, tja, dann wird sich deine Leben wohl erst ändern, wenn er sich totgetrunken hat oder deine Liebe zu ihm irgendwann doch einem realistischen Erkennen gewichen ist.....aber - es ist ja dein Leben, in dem niemand, außer dir etwas ändern kann.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Hallo Gwen,

    Du fragst "aber wie habt ihr, die ihr euch getrennt habt, das logistisch geregelt"

    Bei Nacht und Nebel, als er im Urlaub war - ich wurde zuvor unter Druck gesetzt an diesem Termin weg zu sein - was ich nachher auch war. Dafür begann dann der richtige Terror.

    Ich denke, man/frau kann nicht damit leben selber süchtig zu sein - nicht auf Dauer - weder als Alkoholiker noch als Co-Abhängige. Vegetieren vielleicht (Über-)leben eventuell auch, aber "Leben" ganz sicher nicht!

    Ein normales Verhältnis dürfte das sein, was nicht als Missbrauch ersichtlich ist. Was als Genuß, der jederzeit beendet werden kann, im Raum steht. So definiere ich es für mich. Ab dem Moment, wo der Alkohol stimmungsverändernd wirken soll, dann sehe ich persönlich so meine Bedenken.

    Ich für mich muss sagen Jahr für Jahr wurde es schlimmer mit der Überlegung sich zu trennen. Denn Jahr für Jahr hatte man weiter gehofft und sich immer mehr an die kranke Situation gewöhnt. Ich denke, noch ein paar Jahre mehr und ich wäre nicht mehr in der Lage gewesen zu gehen.

    Nein, auch unsere Probleme lagen nicht nur im Alk! Aber für mich war der Alk ein Problem, welches sich nicht lösen ließ. Somit schon mal ein Problem, welches also immer unser Begleiter hätte sein müssen, ganz zu schweigen von den anderen Problemen, die wir hatten (die aber unter Alkoholeinfluß woh ebenso wenig hätten gelöst werden können).

    Ich habe mich noch lange nicht freigestrampelt und kämpfe immer wieder. Aber kraftlos sein weil ich um mein Leben kämpfe als kraftlos sein weil ich vergeblich um die Einsicht eines anderen kämpfe, auf den ich keinen Einfluß habe.

    Lieben Gruß von Dagmar

    Dumme Frage, wie stellst Du Dir Eure Beziehung bzw. Deinen Umgang mit Euren Problemen vor? Hast Du in Erwägung gezogen, dass die konsumierten Mengen größer werden könnten und das Verhalten sich evtl. verändern könnte?

  • Ich würde Dich bitten,
    liebe Gwendolyn,
    auch Dich aufzupassen.

    Ich bin mir sehr wohl darüber im Klaren, dass Du für Dich eine Trennung nicht in Erwägung ziehst und akzeptiere das!

    Ich selber war naiv und habe über viele Jahre akzeptiert, dass abends dem einen Feierabendbier noch zwei drei andere folgten. Das ging so über rund 7 Jahre. Im 8 Jahr, da starben Vater und Großeltern innerhalb von ein paar Wochen und es tat "Schläge im Konsum".

    Ich will damit sagen, alles was mit Logik zu tun hat oder mit dem, was wir erwarten, kann sich durch eine solche Krankheit von heute auf morgen verändern.

    Viel Kraft wünscht dir Dagmar

  • Hallo Gwendolyn, herzlich Willkommen.

    um deine Gedanken anzustoßen habe ich eine Bitte an dich und möchte dir eine Frage stellen:

    meine Bitte:

    Lies dir doch bitte in aller Ruhe DEINE Worte in diesem deinen Thread noch einmal durch. Danach stell dir bitte vor, deine beste Freundin steht vor dir und erzählt dir genau das, was du hier geschrieben hast.

    meine Frage:

    Was würdest du ihr antworten?


    Alles Liebe und viel Kraft

    k.

  • Ach liebe Gwendolyn,
    Du hast doch das Laub geschafft - dann Ärmel hoch und auf zu Dir selber. Vorwürfe über die eigene Naivität werfen uns zurück, bei mir erhöhen sie die Wut auf alle Beteiligten und es ist sowas von destruktiv (bei mir).

    Nun gut, kurzes Glück, kurze Hoffnung und deftiger Aufprall - alles das, was ich über Monate erlebt habe und was mir die Kraft genommen hat. Alles, was ich nicht mehr willens war für mich als mein Leben zu nennen.

    Tja, Dein Kind zeigt Dir wo es lang geht, oder :)

    Kennst du den Spruch: der Schuster hat die schlechtesten Schuhe? Ich denke, nicht nur Alkoholiker machen bei sich selber zuhause alles am Schluss. Mich hatte das auch immer genervt, aber ich denke, daran war nicht der Alk schuld. Das kenne ich auch bei Freunden, die keinen Tropfen trinken :)

    Auf geht es zu Dir - wo oder wie würdest Du Dich wohlfühlen? Nun aber bitte nicht, wenn er aufhört zu trinken, denn dass Du das vermutlich nicht beeinflussen kannst dürfte Dir klar sein oder klar werden. Fang bei Dir an Dich auf die Reihe zu bekommen, vielleicht sprichst Du mit Deinem Kind dass ihr gemeinsam stärker seid und jeder von Euch merkt wie sehr er dem anderen helfen kann. Ein Kind muss beschützt werden, egal, wie alt es ist. Einfach, damit Du wahrhaft und glaubwürdig bleiben kannst.

    Ich wünsche Dir viel Kraft,
    lieben Gruß von Dagmar

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