Nun bin ich auch hier

  • Hallo Ihr,

    nun bin auch ich für den offenen Bereich freigeschaltet und stelle mich hier noch mal vor.

    Ich bin 40 Jahre alt und trank seit meinem 14 Lebensjahr relativ regelmäßig Alkohol. Begonnen hat es damit, dass in meiner Familie viel getrunken wurde, es war halt normal für mich. Als ich älter wurde folgten regelmäßige Wochenendbesaüfnisse. Allerdings fiel mir schon damals auf, dass zwar alle tranken, nur ich mich immer bis zum Anschlag betrank. Später trank ich alleine oder mit neuen „Freunden“, die ich in der Kneipe kennenlernte. Mindestens 3x wöchentlich bis zum Filmriß.
    Seit ca. 8 Jahren trank ich in der Regel abends meine 6-7 Flaschen Bier (in 3 Stunden, mehr Freizeit habe ich nicht). In letzter Zeit beobachtete ich an mir auch, dass ich mittags schon mal ein paar Wodka kippte. An Wochenenden mehr, eigentlich von morgens bis abends. Egal was ich tat oder unternahm. Daher verband ich anfangs alles mit Alkohol. Das legte sich aber nach den ersten nüchternen Aktivitäten recht schnell und ich genieße es alles klar mitzubekommen.
    Vor 4 Monaten beschloß ich „nie wieder Alkohol“, da ich es hasste, mich nur noch an die Hälfte des Tages erinnern zu können, und halte mich auch bis heute daran. Aus meiner Vergangenheit weiß ich, dass es „nur ein Bier“ für mich nie gab und auch nie geben wird. Trinkpausen habe ich noch nie probiert. Der Entschluß stand nach langer Selbstbeobachtung fest.
    Dass kalter Entzug gefährlich ist, wusste ich da noch nicht. Mit dem ganzen Thema beschäftige ich mich erst seitdem intensiver.
    Viel Änderungsspielraum in meinem Leben habe ich, bedingt durch meinen Job, nicht. (Bin viel unterwegs, kurzfristige Termine, keine geregelte Arbeitszeit) Daher ist es mir auch nicht möglich, regelmäßig eine reale Selbsthilfegruppe zu besuchen. Umso mehr hoffe ich auf Hilfe und Erfahrungsaustausch hier.
    Ich arbeite dafür viel selbst an meiner psychischen Entwicklung und habe zumindest schon den Grund meines Alkoholkonsums gefunden. Dieses Verhaltensmuster gilt es nun zu ändern. Weitere werden sicher folgen. Dazu brauche ich Geduld, woran es mir manchmal mangelt.
    Die, die mich aus dem Vorstellungsbereich kennen, wissen, dass ich mich vor Kurzem noch darüber aufregte, dass ich ständig und überall an Alkohol erinnert werde. Das ist aber nicht der Auslöser für
    ab und an noch auftretenden Suchtdruck. Der Grund liegt irgendwo in meinem Inneren. Das führt hier aber jetzt zu weit.
    Das wars fürs Erste.
    Liebe Grüße
    Rasko

  • Hallo Rasko,

    Zitat

    Viel Änderungsspielraum in meinem Leben habe ich, bedingt durch meinen Job, nicht.

    Was immer dich hindert, dein Leben zu ändern: DU hast es in der Hand.

    Der Weg in eine stabile Trockenheit, zu einem trockenen Leben in Zufriedenheit ist gekennzeichnet von einschneidenden Veränderungen.

    Zitat

    den Grund meines Alkoholkonsums gefunden. Dieses Verhaltensmuster gilt es nun zu ändern

    Ein wenig hast Du das ja schon erkannt.

    LG kommal

    unterwegs...

  • Hallo Rasko,

    ich freue mich, Dich nun auch hier im offenen Bereich begrüßen zu können! Ich wünsche dir, daß du hier viel mitnehmen kannst aus dem Erfahrungsaustausch mit zufrieden Trockenen hier.

    Das mit der Geduld ist so eine Sache, das kenne ich auch von mir. Ist schon eigenartig: da "arbeiten" wir 10, 20 oder gar 30 Jahre an krankmachenden Verhaltensmustern und sobald wir diese als solche erkannt haben, sollen sie bitte über Nacht verschwinden... :evil: Und natürlich ohne Arbeit an uns.... :mrgreen: Ich kann dir sagen, is nich :wink:
    Aber es ist wirklich ein wunderbares Gefühl, wenn man merkt, daß man Schritt für Schritt unterwegs ist, auf dem richtigen Weg. :D

    Ach ja, daß der Alk quasi omnipräsent ist in unserer Gesellschaft, das stört sogar mich als Angehörige manchmal. Dann rufe ich mir wieder ins Gedächtnis, was ich gelernt habe: daß es nämlich darauf ankommt, worauf ich MICH fokussiere! Ab dann ist der Alk nur noch eine Randbemerkung...

    Ich wünsche Dir weiterhin regen Erfahrungsaustausch und viel Erfolg auf deinem trockenen Weg!

    Liebe Grüße
    Feuervogel

  • Hallo Rasko

    Schön das du hier her gefunden hast. Herzlich Willkommen hier bei uns.
    Ich habe hier viel gelernt, dem steht auch dir nichts in den Füßen. Lese und frage, und halte dich an die Bausteine. Der Weg aus dem Alk führt nur über dich. Der Weg bildet sich sozusagen direkt unter deinen Füßen.
    Ein Erfahrungsaustausch ist hier, nur können wir dir unsere Erfahrungen sagen, ob es auch deine Wahrheit wird kann dir keiner sagen. Jeder lebt anders, und gerade das macht ein Forum wie dieses aus.

    Freue mich auf den Austausch mit dir!

    Alles liebe Fee

  • Hallo Rasko!

    Sei ganz herzlich willkommen!
    Jetzt gehts los!


    Guck Dich etwas um in unseren Threads,frage,wenn Du etwas wissen möchtest.
    Und vor allem: Schreib!

    Ich wünsche Dir einen ganz guten Start auf Deinem Weg in die Trockenheit!

    Herzliche Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Hallo Rasko,

    auch von mir ein Liebes Willkommen, hier geht Dir erst mal der Lesestoff nicht aus :wink:

    Wir begleiten Dich gerne mit, auf Deinen Weg, in ein Trockens Leben.

    MLG Mandy

  • Hallo Rasko,
    herzlich willkommen hier und wir freuen uns auf einen Erfahrungssaustausch. Die Zeiten spielen ja hier keine Rolle, nur Zeit muss man sich nehmen fürs trocken werden und bleiben.
    LG
    Jürgen

  • Hallo Rasko,
    freue mich dich nun auch hier begrüßen zu dürfen.

    Ich wünsche Dir den Erfahrungsaustausch den Du für dich benötigst,wir lesen uns!

    Gruß Andi

  • Na, dann auch von mir mal ein herzliches Willkommen hier im Forum,

    Zitat

    Aus meiner Vergangenheit weiß ich, dass es „nur ein Bier“ für mich nie gab und auch nie geben wird. Trinkpausen habe ich noch nie probiert. Der Entschluß stand nach langer Selbstbeobachtung fest.


    Klingt sehr bekannt – So habe ich vor 15 Monaten auch meinen Weg begonnen :wink:.

    Nimm Dir hier das mit, was Dich auf Deinem Weg weiterbringt!

    LG
    J.

    Was ist, ist - was nicht ist, ist möglich! ///// 17.07.07

  • Hallo,
    vielen Dank für die Begrüßung. Dann werde ich mal von Euch lernen :)
    Liebe Grüße
    Rasko

  • Hallo, da bin ich schon wieder

    Damit ihr mich besser kennenlernt, hier mal eine Beschreibung, wie ich an meiner Trockenheit arbeite.

    Ich hatte im Vorstellungsbereich schon geschrieben, dass ich täglich schriftlich an meiner Entwicklung arbeite. Das sieht so aus, dass ich am Vortag Einiges plane, was ich am nächsten Tag tun möchte. (arbeitsmäßig und privat). Abends wird dann notiert, was ich getan habe.
    Da ich ziemliche Ansprüche an mich stelle, bin ich oft enttäuscht, wenn es „so wenig“ war. Mit der Zeit habe ich aber schon gelernt, dass das Leben nicht nur aus Highlights besteht.
    Viel wichtiger ist, dass ich meine Gefühle, die ich tagsüber hatte, beleuchte. Da habe ich schon sehr viel über mich gelernt. Früher habe ich die ja nur narkotisiert. Speziell, wenn Suchtdruck auftritt ist es hilfreich nachvollziehen zu können, was ich vorher gefühlt habe, in welcher Situation ich mich befand, welche Leuten ich traf. Außerdem ist es super schwarz auf weiß zu sehen, wie ich mich entwickle. Das erfolgt in Phasen.

    Zur Zeit ist gerade eine Null-Phase. Läßt also hoffen, dass bald wieder was passiert, was richtig Gutes. :)

    Es ist auch schon geschehen, dass ich im Traum eine Antwort auf meine Fragen bekommen habe. (Nicht lachen) Ist schon interessant, wie das Unterbewußsein so arbeitet. Vielleicht kennt das jemand von Euch auch?

    In diesem Sinne, gehe ich nun schlafen. Morgen um 4 ist die Nacht vorbei.

    Liebe Grüße
    Rasko

  • Hallo Rasko

    Zitat von Rasko

    Es ist auch schon geschehen, dass ich im Traum eine Antwort auf meine Fragen bekommen habe.


    Nein ich lache nicht, ich WEISS, daß das funktioniert! Ich habe sogar mal gelesen, daß man das richtig trainieren kann - leider bin ich da noch nicht auf den "Trichter" gekommen, so daß die Träume, die mir Lösungen geboten haben, auf wenige Zufälle beschränkt blieben.
    Allerdings haben mir meine Träume schon öfter gezeigt, wo es bei mir "hakt".
    Ja das Unterbewußte, das sind ca 70 (oder 80? gar 90?) % vom Ganzen, wie beim Eisberg, da liegt auch der größte Teil unter Wasser, nur das, was rausschaut, das entspricht unserem Bewußtsein. Da sollte schon klar werden, welche Macht das Unterbewußtsein hat - in der einen, oder in der anderen Richtung...
    Positiv, wenn man es schafft, sich die Kraft des Unbewußten zunutze zu machen... :!:
    Liebe Grüße
    Feuervogel

  • Hallo Rasko,

    natürlich verarbeitet man auch beim Schlafen, einige Dinge. Es heist ja nicht umsonst, schlaf mal ne Nacht drüber. Da ist was wahres dran.

    Und setze Dich nicht zu stark unter Druck, es muss nicht immer was Weltbewegenes passieren, auch kleine Lichtblicke, erheitern einen und man fühlt sich gut dabei. Step by step, immer ein bischen mehr. :wink:

    Dir noch eine gute Nacht.

    MLG Mandy

  • Hallo Morgen

    Ich denke Rasko wenn du dir neben deiner Arbeit ein Ding vornimmst was du planst und machst ist das besser. Wir sehen oft die viele Zeit die wir haben, aber auch nicht was da noch kommt was gemacht wird. Wenn du dir zuviel vornimmst ist auch eine überforderung möglich, oder ein wegrennen. Wie du schreibst schau dir auch deine Gefühle an.

    Beim Thema Träume lache ich auch nicht, habe jahrelang Traumbücher geführt, solltest du auch tun, denn es kommt vieles.

    Schönen Tag lg Fee

  • Servus Rasko!

    Zitat

    Es ist auch schon geschehen, dass ich im Traum eine Antwort auf meine Fragen bekommen habe. (Nicht lachen) Ist schon interessant, wie das Unterbewußsein so arbeitet. Vielleicht kennt das jemand von Euch auch?

    Und ob!
    Erst meine "Traumwächter" haben mich mehrmals hintereinander aufgefordert Kontakt zu einer langjährigen Bekannten aufzunehmen.
    Es hat sich dann eine tiefgründige Liebesbeziehung entwickelt wir trennten uns beide dann aus festen Beziehungen und sind mittlerweile seit 3 Jahren ein glückliches, zufriedenes Ehepaar.


    Zitat

    Da ich ziemliche Ansprüche an mich stelle, bin ich oft enttäuscht, wenn es „so wenig“ war. Mit der Zeit habe ich aber schon gelernt, dass das Leben nicht nur aus Highlights besteht.

    Das Problem hatte ich am Anfang meiner Trockenheit auch. Wollte alles machen und das möglichst sofort. Aber in meiner SHG und auch hier wurde immer gesagt "Schritt füt Schritt". Das das am Besten für einen trockenen Alkoholiker ist verstehe ich jetzt immer mehr , obwohl ich mich auch heute noch dabei ertappe ungeduldig zu sein.

    Das Leben ist einfach ein Auf und ein Ab und das Glück kommt nur in Momenten vor - aber dafür ist es ja so wertvoll !

    LG
    Andreas

    carpe diem

  • Hallo Ihr,

    irgendwie weiß ich gerade nicht weiter. „kommal“ hat neulich was von „einschneidenden Veränderungen“ geschrieben. Das diese sein müssen ist mir auch völlig klar, nur weiß ich gerade nicht wie die aussehen sollten. Bei mir läuft es gerade so wie immer und ich habe das Gefühl nichts wirklich ändern zu können. Heute war z.B. so ein Tag, wo ich mal um 17 Uhr zu hause war. Habe Wäsche gewaschen, die Wohnung aufgeräumt und geputzt… Dann habe ich mich mit einem Tee hingesetzt und Musik gehört. Dabei fiel mir auf, dass es genau dasselbe Verhaltensmuster ist wie früher, nur das Getränk ist anders. Das halte ich für gefährlich!??? Wie seht ihr das? Mache ich mir da zu viele Gedanken? Wie sollte „Trockenheitsarbeit“ aussehen? Um irgendwas geistig oder körperlich Anstrengendes zu machen, bin ich zu müde. Außerdem fiel mir noch auf, dass ich Vieles nur mache, um abends was notieren zu können z.B. die Putzaktion heute. Zufrieden bin ich trotzdem nicht wirklich.
    LG
    Rasko

  • Hallo Rasko

    Mmh dann dürfte ich hier nicht sitzen, denn ich habe immer Wein oder Bier beim PC getrunken.

    Achte doch mal auf deine Gedanken wenn du da sitzt, oder auf deine Musik ob sie die gleiche bleibt.

    Wie geht es dir?

    lg Pia

  • Die Musik ist schon eine andere, das auch ganz bewußt. Meine Gedanken...hm...früher war ich zu besoffen zum denken. Heute bin ich zu müde. :evil: Vielleicht habe ich heute auch nur einen besonders schlechten Tag. Hatte gestern 12-Stunden Telefondienst, heute eigentlich auch, bin aber früher gegangen, weil absolut gar nichts los war. Boh, 12 Stunden in der Gegend rumgaffen. War das langweilig!!! Wahrscheinlich bin ich deswegen so mies drauf.
    Lg
    Rasko

  • Dann zieh dir doch eine Jacke über und geh um den Block :D

    Wirst sehen hilft! :D

    lg Pia

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