• Hallo und Herzlich willkommen hier!

    Die Frage ob das vom Alkohol kommen kann, hast Du Dir eigentlich selbst schon beantwortet. Es gibt viele Bücher, die erläutern ganz gut die Familienkrankheit Alkoholismus. Natürlich leidet die Mutter auch. Und auch meine Mutter hat viele Gründe nicht zu gehen. Die Verhaltensweisen die Du beschreibst kennen wir EKA's sehr gut.

    Du solltest Dich auch von Deiner Mutter distanzieren und sie auch nicht unterstützen, letztendlich sind die unterstützenden Handlungen von Dir an sie auch nichts anderes wie ein Zuspruch, dass die Situation Ok ist. Es ist ein sehr schwerer Prozess, aber man muss lernen loslassen zu können.

    Die einzige Person die Du retten kannst bist Du selbst!
    Wie fühlst Du Dich mit dem ganzen?

    lg
    Marya

  • Hallo Garfield,

    es geht. Leider. Mein Dad hat Trinkphasen, wo er sich tagelang gehen lässt. Dann ist wieder wochenlang eine Ruh und es geht im gut, er trinkt keinen Tropfen und ist "normal". Dann haut er wieder um. Hat vielleicht mit dem Mond zu tun oder so.

    Das mit der Distanz hab ich auch nicht so gut drauf. Körperlich schon, da bin ich sehr weit weg, aber psychisch ... da bin ich noch voll am lernen. Da ich meinen Vater abgöttisch liebe und mein Leben lang verteidigt habe, ist es schwer für mich, auf Distanz zu gehen. Mit meiner Mutter hatte ich immer Schwierigkeiten, sie klammert furchtbar und mischt sich überall ein.

    Kannst du wirklich das Problem verdrängen? Steigt dir nicht der Graus und die Wut auf, wenn du ihn so siehst? Redet ihr offen über das Problem in der Familie, auch mit dem Vater? Wenn er nüchtern ist, vorausgesetzt ...

    Alles Liebe,
    gatita

  • Hi Garfield,

    auch mein Vater säuft...schon lange eigentlich, nur hat es sich in den letzten Jahren verstärkt. Die Familie hat er kaputt gemacht und auch seine erste Ehe hat er kaputt gemacht. Ich denke, dass dies auch mit dem Alkoholkonsum zutun hat. Wenn er säuft ist er ein Ekel, ein gemeiner Mensch. Irgendwie merkt man, dass er total unzufrieden ist mit seinem Leben. Jetzt wohnt er schon seit 5 Jahren ziemlich weit weg von uns. Ich glaube, dass das die Situation verschlimmert hat.

    Es ist ähnlich wie bei dir: Phasenweise ist er jeden Tag voll, ich kann ihn eigentlich nicht nüchter am Telefon erwischen, selbst nicht mal morgens um 8 Uhr. An anderen Tagen ist er nüchtern. Zuletzt war er 3 Monate am Stück nüchtern. Ich hab mich wirklich darüber gewundert. Er sagt immer, dass er sich langweile...Ja, er hat dort auch niemanden. Es kann gut sein, dass der Umzug das Problem noch etwas verstärkt hat. Aber trotzdem war es früher ähnlich.

    Zuletzt war es so schlimm, dass er ins Krankenhaus kam. Angeblich haben ihn die Schwestern und Ärzte bewundert, dass er 4,6 Promille überlebt hat und sein Körper alles so schnell abgebaut hat...und eben, dass der Dauerkonsum ja angeblich KEINE Spuren hinterließ. Siehst du, auch hier eine kleine Parallele: Die LÜGEREI, nur um weiter saufen zu können. Mein Vater streitet auch seine Alkoholsucht ab...Er sagt, er vertrage es und dass es in der heutigen Gesellschaft ganz normal sei, mal was zu trinken.

    Ich kenne das Problem mit der Distanz. Räumlich ja, psychisch geht es schwer. Man ist wütend, weil er alles kaputt macht (oder gemacht hat) und man hat Angst, dass derjenige zugrunde geht. Momentan ist bei mir so, dass diese Angst vor seinem Tod überwiegt.

    Mit meiner Mutter lebt er schon seit 20 Jahren nicht mehr zusammen, sie haben sich getrennt als ich noch ein Kind war. damals hat sie seinen Alokolkonsum einfach nur ausgehalten, mehr nicht. Sie hat dazu nichts gesagt, weil sie Angst vor seiner Reaktion hatte. Irgendwann ging es dann nicht mehr und sie hat sich getrennt. Ich bin mitgegangen. Besser ist es nicht geworden. Im gegenteil ...nun hatte er Narrenfreiheit und erst recht einen "Grund" zum Saufen. Schließlich war er nun allein und verlassen...

    Es ist schwer dir etwas zu raten, vor allem, weil ich selber in dieser Situation stecke. Diese innere Angst, es könne etwas passiere, wird wohl erst dann verschwinden, wenn er stirbt. Ich kann nicht loslassen - das ist mein Problem. Eine Zeit lang hatte ich über ein Jahr keinen telefonischen Kontakt mehr zu ihm - es hat nicht geholfen, er soff weiter. Ich hatte ihn dann fast 5 Jahre nicht gesehen und besuchte ihn nach dieser langen Zeit. Es war so komisch für mich. Als ich dann seine Wohnung betrat, war ich geschockt. Es war alles kaputt, er verwahrlost immer mehr. Früher hat er so viel Wert auf Ordnung und Saberkeit gelegt. Ich habe einfach nur gemerkt, dass es alles nicht gebracht hat. Ja, vielleicht muss er seinen persönlichen Tiefpunkt finden, wie hier alle im Forum sagen. Aber findet er ihn überhaupt? So wie er seine Krankheit leugnet und schön redet, weiß ich es einfach nicht.

    Ich hoffe, dass wir uns irgendwie helfen können.

    LG
    Nathalie

  • achso, ich habe noch etwas vergessen....gib mal im Internet Trinktypen ein. Dann wirst du sehen, dass es nichts besonderes ist, mal ne Woche (oder auch mehrere) auszusetzen und dann wieder ein paar Tage (oder auch Wochen) im "Koma" zu sein.

    LG
    Nathalie

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