Suche nach Notfallstrategien gegen aufkommende Panik...

  • Hallo Oiseau,

    mein Mann ist ja nun auch schon ein Weilchen trocken und auch ich hatte die Überlegung, was ist zu tun wenn....?

    Im Sommer vergangenen Jahres hatte er einen Rückfall, ich wurde angerufen und bin tatsächlich los, um ihn abzuholen.

    Da habe ich aber ganz schön einen auf den Deckel bekommen! Wenn er Geld zum saufen hat, kann er sich auch ein Taxi leisten!

    Und recht hatten sie!!! Heute würde ich es nicht mehr tun, denn das ist ein massiver Rückfall ins Co-Verhalten gewesen!

    Mein Mann weiss, sollte es nochmal passieren, ich würde sofort wieder meine Koffer packen. Ich lasse mich da auch auf keinerlei Diskussionen ein! Bis jetzt ist es (*aufholzklopf*) gut gegangen.

    Aber ich weiss natürlich, es gibt keine Garantie. Ein Rückfall kann immer und zu jeder Zeit passieren. Aber es ist dann nicht mein Problemn, sondern das meines Mannes!

    Jeder entwickelt da wohl seine eigenen Strategien, aber meine ist ganz fest verankert.... ich möchte nie mehr dahin, wo ich vor 2 Jahren war.

    Schliesslich habe ich über 20 Jahre meines Lebens in meiner Co-Abhängigkeit verharrt, dass möchte ich nicht mehr!

    Lieben Gruß
    Speedy

    lieben Gruß

    Speedy

    Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt

  • Hallo, Lilly,

    du bringst mich wieder ein Stück weiter. Warum überlege ich für mich allein, was ich im Fall X tun würde? Nein, nicht weil ich soo co-abhängig wäre, sondern das kommt wahrscheinlich daher, dass ich bei den vergangenen Malen IMMER auf mich gestellt und allein war, also steckt mir das irgend wie noch in den Knochen. Darauf, auch DIESE Pläne mit ihm gemeinsam zu besprechen, bin ich gar nicht gekommen. Wir reden eigentlich schon über vieles miteinander, aber hierüber haben wir uns wirklich noch nicht ausgetauscht. Ja, ich muss anscheinend erst mal begreifen, dass sich ja in den vergangenen 9 Monaten einiges geändert hat - er ist trocken und gefestigt!!! Und er hat bestimmt Ideen. Ich muss ja gar nicht mehr alles allein lösen -SCHÖN!

    Entschuldigt meine Doofheit, es ist wirklich schlimm, wie verbohrt man manchmal ist, weil einem die Erfahrungen, die man einmal gemacht hat, im Weg sind. :oops:

    Danke, Lilly, ich weiß deine Beiträge sehr zu schätzen und werde weiter berichten. Ich wünsche dir, dass du und deine Familie niemals die Notfallpläne auskramen müsst!!

    Liebe Grüße,

    Oiseau.

  • Hallo, Speedy,

    sehe gerade, dass da auch noch eine Antwort von dir war, die auf Seite 3 ganz unten steht.

    Ich kann deine Ansicht nachvollziehen, denn auch ich möchte nie mehr dahin zurück, wo ich mal war. Zwar habe ich ihn nie abgeholt, wenn er gesoffen hatte, das mit dem Taxi würde mir also sicherlich einfallen.

    Aber ich weiß nicht, ob ich schon so weit bin zu sagen: Es wäre nur und ausschließlich SEIN Problem. Da würde ich mich belügen. Denn es würde sich ja für mich auch wieder einiges ändern, das dann erst mal ein Problem für mich wäre - egal ob Trennung oder neuer Versuch. Wenn man zusammen lebt und ein Leben gemeinsam führt, ist eine Trennung für den Angehörigen erst einmal ebenso schwer. Selbst, wenn klar ist, dass man in dem Fall z.B. gehen würde oder den Partner vor die Tür setzen würde. Klar, weitersaufen und evtl. vor die Hunde gehen müsste er dann allein, und ich hätte ohne ihn die Sorgen und den Stress nicht mehr, alles richtig, aber ich müsste ja mein Leben auch wieder neu organisieren. So einfach ist es sicherlich nicht.

    Wir haben uns vorgenommen es gemeinsam zu versuchen, und jeder von uns tut sein Bestes. Zu einem Rückfall kann es natürlich kommen, das ist mir und uns bewusst, aber wenn es danach eine neue und ernste Anstrengung gäbe das Saufen zu besiegen, wäre das für mich OK, wenn auch schweren Herzens. Würde ich jedoch merken, dass die Rückfälle sich häufen, könnte ich die Beziehung nicht mehr fortsetzen. Das weiß ich auch. Wir sind voller Hoffnung, dass es gut geht.

    Dir und euch wünsche ich das gleiche und grüße dich herzlich.

    Oiseau.

  • Hallo,

    also irgendwie verstehe ich das nicht. Bei Lilly äußert sich ein CO-Verhalten, indem man nur über seine eigene Notfallstrategie nachdenkt, man solle aber mit dem Partner zusammen eine Strategie ausdenken, und in ihrem Falle ist es das Hinzuziehen eines Arztes. Bei Speedy widerum wird der rückfällige Partner nicht mal abgeholt, es wird ihm also gar nicht geholfen, im Gegenteil.
    Was ist denn jetzt CO-Verhalten? :roll:

    Ich schätze, eure Antworten spiegeln das Verhältnis zu dem alkoholkranken Partner, bzw, des Alkoholkranken zu seinem Partner, wieder. Da muss man sich schon achtsam das Richtige für sich rauspicken! Ich für mich würde in jedem Falle, und habe es auch schon getan, die Hilfe, die auf einen Rückfall folgt (folgen muss!) mit dem Partner besprechen. Wenn der Rückfall ausser Haus geschieht, ist es für mich selbstverständlich, meinem Partner zu helfen. Er ist krank! Oiseau, du besprichst die "Strategien" mit deinem Partner spätenstens nach dem ersten Rückfall mit der Frage: "Wie soll es weitergehen?" Ich wünsche dir aber, das du die Frage nie stellen musst. :wink:

    bokins

    Bokins

    Bin ein wenig verwirrt. bokins

  • Zitat von bokins

    Hallo,

    also irgendwie verstehe ich das nicht. Bei Lilly äußert sich ein CO-Verhalten, indem man nur über seine eigene Notfallstrategie nachdenkt, man solle aber mit dem Partner zusammen eine Strategie ausdenken, und in ihrem Falle ist es das Hinzuziehen eines Arztes.

    Könnte daran liegen, das die Lilly momentan keinen Partner hat :wink:
    Darum schrieb ich ja auch in meinem Fall "meine Lieben" und nicht mein Partner. :wink:
    Bei meinen vorherigen Beziehungen in meiner trockenen Zeit habe ich natürlich auch mit meinen Partnern die Vorgehensweise, die ich für mich wünsche, besprochen. Denn der würde es ja wohl als erstes mitbekommen, schätze ich mal.

    LG
    Lilly

  • Zitat

    du besprichst die "Strategien" mit deinem Partner spätenstens nach dem ersten Rückfall mit der Frage: "Wie soll es weitergehen?"

    Liebe bokins,

    eben das wäre mir zu spät. Drum schreibe ich ja hier, um vorweg etwas zu haben, das es mir eher ermöglicht eine angemessene Reaktion im Falle eines Falles zu zeigen. Ich will dann nicht wieder da stehen wie der Ochs vorm Berge...

    Ja, aber ich bin voll der Hoffnung, dass ich nie wieder auf solche Strategien angewiesen sein werde...

    Inzwischen sorge ich, so gut ich kann, für mich selbst und genieße vor allem die Zeit mit meinem trockenen Schatz!

    Danke wieder für alle guten Ratschläge. Ihr bringt mich alle immer weiter. Komisch, dass man auf viele doch naheliegende Dinge nicht von allein kommt!!!

    Herzliche Grüße,

    Oiseau.

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