Meine Freundin und Alkohol

  • Hi Erlon,

    ein nasser Alkoholiker ohne Krankheitseinsicht wird Dir allemoeglichen Gruende aufzaehlen warum er trinken muss, Stress auf der Arbeit, die schlimme Aussenwelt, Stress mit der Familie, weil er sich unverstanden fuehlt. Da wird die Eigenverantwortung einfach abgegeben und auf andere geschoben. Zwischendurch, wenn wirklich Gefahr im Verzug ist, dann wird vielleicht mal eine kurze Trinkpause eingelegt, gefolgt von Versprechungen und dann heimliches Trinken und dann faengt alles wieder von vorne an, so hab ich das mitbekommen, bei meinem Stiefvater und dann bei meinem Ex. Was wichtig ist, dass man wirklich bei sich bleibt, sich nicht dort mit reinziehen laesst und ganz konsequent bleibt, sprich angedrohte Konsequenzen auch wahrmacht, denn wenn das nicht erfolgt ist das eine Abwaertsspirale ohne Ende, solange bis einer der beiden die Notbremse zieht, aus meinen Erfahrungen leider meistens der Co bzw. der Angehoerige.

    Wie gesagt, versuch bei Dir zu bleiben und hoer Dir nicht an was sie zu sagen hat, sondern schau Dir an was ihre Handlungen sind.

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Hallo, lieber Deenoerder,
    Deine Geschichte ist alles andere als schön und belastend bis zum Siedepunkt.

    Für mich war die Lügerei ein furchtbares Problem. Vor allen Dingen erscheint es für mich jetzt so, als habe das in mir bewirkt dass ich meiner eigenen Wahrnehmung nicht mehr trauen konnte. So oft Lapalien oder Dinge, die gar keine Rolle spielten. Dieses "ich muss mal kurz weg" das sind Dinge, die mir im Nachhinein noch schlimmer aufstoßen als in der Situation selber, wo ich schon innerlich die Fäuste ballte. Wie lange hat es gedauert bis mir auffiel, dass die Frage "brauchen wir was vom einkaufen" keinesfalls dem Einkaufen diente sondern einfach dazu noch anderes als Sprit auf das Laufband der Kasse legen zu können. Dieses ständige in Zweifel ziehen ob Wahrheit oder nicht - dieses Wissen des nicht vertrauens, hat mich sehr schwer belastet.

    Was Du schreibst mit den Vorhaltungen und Schuldzuweisungen geht für mich in eine ähnliche Richtung. Klar, irgendwann war ich in der Lage zu begreifen dass diese Schuld beim anderen zu suchen reine Verteidigung ist. Bis dahin aber zog ich mir diese viel zu großen Schuhe an. Wie lange habe ich für mich gebraucht - und schaffe es noch immer nicht so ganz - zu begreifen: der Betreffende ist zu krank um sich seiner Beteiligung zu stellen.

    Trost, Rücksichtnahme und Rückhalt - also die volle Co-Erwartung, oder? Sei da für mich, schütze mich und trage meine Verantwortung. Was ich so traurig an Deiner Geschichte finde ist die Tatsache, dass eine Möglichkeit der Therapie ins Haus steht, aber scheinbar von ihrer Seite noch gar nicht realisiert wurde was wirklich läuft.

    Ich kann da nur versuchen an mich selber zu denken, da ich auch erst aufgewacht bin als ich Schaden genommen habe und das beim Suchtkranken auch hoffen. Aber es scheint so gut zu gelingen die Schuld auf andere zu verlagern um sich dadurch selber nicht betrachten zu müssen. Vielleicht auch Mechanismen, die ein Leben lang praktiziert wurden, die nicht einmal mehr bewußt sind.

    Weißt Du Deenoerder, oft habe ich mich gefragt, Therapie, Krankheitseinsicht oder was auch immer - aber welche Vorschädigungen wurden schon durch den Missbrauch am Hirn bewirkt, dass es überhaupt noch möglich ist (selbst mit dem Willen) alles das zu ändern und neu zu lernen?

    Es gab ein paar Punkte, da habe ich vorbehaltlos vertraut weil lt. Worten für uns beide selbe Moralvorstellungen galten. Ob das jemals der Fall war weiß ich nicht - denn nur durch den Alk werden die sich ja wohl kaum verändert haben.

    Ich für mich stelle in Frage, ob ich jemals wieder eine Beziehung führen kann, in der in Vertrauen - ebenso vorbehaltlos - geben kann. Davon abgesehen, dass Partnerschaft das letzte ist, was ich mir derzeit vorstellen könnte, habe ich derzeit das Gefühl dass ich dazu nicht einmal mehr in langer Zeit fähig sein werde.

    Da gibt es zum einen die Angst wieder in ein co-abhängiges Muster verstrickt zu werden und es ebenso wenig zu bemerken wie in der Vergangenheit und zum zweiten die noch lange nicht ver- und bearbeiteten Dinge, von denen ich nicht weiß ob ich in der Lage bin sie irgendwann "nur als Erfahrung" verbuchen zu können.

    Du gehst meines Erachtens klasse mit den Lügen um, es wirkt so, als würde bei Dir der Verstand arbeiten können, was bei mir lange nicht der Fall war. Ich wurde gefühlsmässig verletzt und war lange, eigentlich bis zum Ende der Beziehung, gar nicht in der Lage die Lügen zu erkennen. Wie kommst Du gefühlsmässig mit dem klar, was da gerade um Dich herum läuft? Wie kannst Du schlafen oder Dich einfach als Mensch fühlen wenn Du dieses schlimme Krankheitsbild immer sehen musst? Ich war da total von den Socken, weil ich einfach nicht glauben konnte was ich sah. Ich dachte wirklich lange Zeit ich bin einfach nur in einem schlechten Horrorfilm, das kann doch alles gar nicht wahr sein.

    Ich denke da sehr an Elocins Worte: "Jetzt komme ich gern nach Hause denn ich fühle mich dort wohl und alles ist so wie ich es möchte."
    Ich selber konnte nicht damit umgehen immer wieder neue Geschehnisse miterleben zu dürfen. Ich bin nicht flexibel genug um mich von einer Laune auf die andere einzustellen. Ich war auch nicht in der Lage mich abzugrenzen von den Dingen wie leere Flaschen rumstehen lassen, Geschirr nicht weg zu räumen, Wäsche über Wochen nicht einzuräumen ect. Obwohl das Dinge sind, die mich nichts angehen, weil jeder für sich selber zuständig ist, so machte es mich rasend. Darüber geredet habe ich nicht mehr, weil es keinen Sinn hatte, aber es hat mich belastet.

    Jetzt nunmehr kann ich nur mir selber auf die Füße treten wenn mir etwas im Weg rumliegt. Manchmal sehr, sehr ungewohnt. Ich frage mich nämlich auch, ob ich nicht oft bei dieser Schlamperei des Partners meine inneren Wutgefühle ausgelebt habe? Habe ich es vielleicht ebenso gemacht wie ein Suchtabhängiger? Andere dafür verantwortlich gemacht dass es mir nicht gut geht weil eben Unordnung und so???

    Ein heftiger Weg - wenn ich mir Deine Geschichte durchlese, dann finde ich sie sehr, sehr belastend. Ich wünsche Dir alle denkbare Kraft, dass Du für Dich so stark bleiben kannst und Deinen Weg gehen kannst.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Dagmar,

    danke für deine Antwort, auch schönen Dank an die beiden anderen davor.

    Ich habe diesen Abschnitt kopiert und eingefügt um darauf Stellung zu nehmen.

    " Du gehst meines Erachtens klasse mit den Lügen um, es wirkt so, als würde bei Dir der Verstand arbeiten können, was bei mir lange nicht der Fall war. Ich wurde gefühlsmässig verletzt und war lange, eigentlich bis zum Ende der Beziehung, gar nicht in der Lage die Lügen zu erkennen. Wie kommst Du gefühlsmässig mit dem klar, was da gerade um Dich herum läuft? Wie kannst Du schlafen oder Dich einfach als Mensch fühlen wenn Du dieses schlimme Krankheitsbild immer sehen musst? Ich war da total von den Socken, weil ich einfach nicht glauben konnte was ich sah. Ich dachte wirklich lange Zeit ich bin einfach nur in einem schlechten Horrorfilm, das kann doch alles gar nicht wahr sein"

    Vor 4 bzw.5 Wochen hätten mich diese Vorwürfe ziemlich getroffen und ich wäre mit Sicherheit darauf eingegangen und hätte mir diesen Schuh auch angezogen. Wie ich schon in einem Beitrag vorher geschrieben hatte, war ich schon bei der Suchtberatung, nur leider hatte mir das nicht all zuviel gegeben. Erst ein Gespräch mit ihrer Freundin, die obendrein auch noch Arzthelferin ist, hat mich zum Nachdenken bewegt. Darauf hin habe ich mich belesen und mit dem Thema vertraut gemacht. Was ich zum lesen bekam hat mich schockiert. Nicht nur, was dort über den Betroffenen selber stand, sondern auch über Angehörige. Ich habe dann für mich diesen Test auf verschiedenen Seiten gemacht " Sind Sie Co - Abhängig oder gefährdet." Ich würde mich zu dem Zeitpunkt als gefährdet betrachten und zwar als ziemlich. Zumal ich auch noch keinerlei Ahnung über die Materie hatte. Weiter habe ich dann dieses Forum im Internet gefunden und was ich dort zu lesen bekam hat mir den Rest gegeben. Es war für mich eine lange Nacht, wo ich ziemlich mit mir gerungen habe. Für mich stand zum Schluß fest, das ich meine Einstellung ihr gegenüber ändern muß, will ich nicht untergehen. Das habe ich dann auch letzlich gemacht zumal ich auch noch nicht so lange mit Ihr zu sammen bin.

    Ich glaube, die damit erwonnene Erkenntnis, schützt mich doch davor. Auch, das wir getrennte Wohnungen haben läßt mich damit einfacher umgehen, als wenn man zu sammen in einer Wohnung lebt, so wie es bei vielen Betroffenen der Fall ist. Von daher habe ich noch genügend Abstand und schlafe noch ziemlich gut. Ich weiß, das diese von Ihr aufgestellten Schuldzuweisungen nur ein Symptom dieser Sucht sind. Ich kann nur sagen bzw. feststellen, es gehört eine Menge Kraft und Standfestigkeit dazu um nicht um zufallen und zu helfen vor allen Dingen dann, wenn sie vor einen sitzt und sich selber auch noch erniedrigt und heult. Das macht mir zu schaffen und ich würde Sie gerne in den Arm nehmen und trösten. Doch, ich denke, das ist genauso das, was sie möchte.

    Lieben Gruß
    Erlon

  • Ja, lieber Erlon,
    bei mir war das der Reset-Knopf

    "Darf ich Dich in den Arm nehmen"
    "Nimmst Du mich in den Arm"

    Diese Spielchen haben bei mir einige Monate gewirkt. Natürlich zu meinem eigenen Nachteil - denn alles damit verbundene war einfach nur Unsinn.

    Klasse, dass Du separat wohnst, dann hast Du Deine eigene Rückzugszone und kannst wieder zur Ruhe kommen. Ich habe den Fehler für mich gemacht, da ich schon als Kind immer die Fehler bei mir suchte, mich auf die Schuldzuweisungen einzulassen. Dadurch habe ich meine reales Bild ziemlich verschwommen gesehen. Ich habe mir viele Schuhe angezogen, die zu klein oder zu groß waren, bis ich mal auf die Idee kam mir die passenden Schuhe zu kaufen.

    Die aber muss ich noch einlaufen.

    Lieben Gruß und weiterhin viel Kraft wünscht
    Dagmar

  • Erst mal hallo, ich komm erst jetzt wieder zum schreiben. Das hat seine Gründe darin, das ich zum einen sehr viel Hektik im Job hatte und zum anderen hier zu Hause ziemlich viel Hektik hatte. Aber alle der Reihe nach.

    Gestern am Dienstag habe meine Lebensgefährtin zur Therapei gebracht. Ich hatte der vergangenen Woche den Eindruck gewonnen, das sie das als Chance sieht und es jetzt anpacken will. Weit gefehlt, wie es sich am Montag heraus stellte.

    Montag musste ich noch zum Dienst und sie wollte noch einige Dinge erledigen und dann ihre Koffer packen, damit es Dienstag los gehen konnte. Gegen Mittag hab ich dann noch mit ihr telefoniert und da schien noch alles in Ordnung. Jedenfalls hab ich es dann geschafft früher Feierabend zu machen als normal. Irgendwie möchte man auch ja noch möglichst viel Zeit mit dem Menschen verbringen, den man liebt und der am nächsten Tag für eine ziemliche lange Zeit nicht mehr da ist. Als ich sie gegen ca 13.30 Uhr anrief und ihr sagte, das ich Feierabend gemacht habe und jetzt nach Hause komme, war bei ihr nicht gerade Freude angesagt. Sie meinte, das sie mit mir noch nicht gerechnet bzw. eingeplant hat. Sie währe noch nicht fertig mit packen und sie müsste auch noch duschen. Auf alle Fälle bestand sie darauf, ich möge doch erst um 4 Uhr kommen und dann könnten wir ja noch einen Kaffee trinken. Nun gut, ich habe mir nichts dabei gedacht und bin erst mal nach Hause gefahren. Eigentlich hätte ich es besser wissen müssen, denn jedesmal, wenn so etwas war bzw. so eine Art der Terminsetzung war sie anschliessend angetrunken. So war es denn auch. Als ich kam, saß sie auf er Bettkante und machte mich gleich an. Ich würde sie kontrollieren und hätte nur andere Frauen, eine richtige Eifersuchtsszene, allerdings hatte ich die noch nicht in so einer heftigen Form erlebt. Sie wolle alles hinschmeisen und ich solle gefälligst ab hauen. Im ersten Moment war ich ziemlich vor den Kopf getroffen und hab nur geantwortet. Ich dich kontrollieren, mir ist es doch ziemlich egal, ob du da hin fährst oder ob du dich jetzt voll laufen lässt, aber gut ich gehe, den Mist, der hier läuft, muss ich mir nicht antun. Als ich schon aus dem Zimmer war rief sie dann wieder, ich solle bleiben und sie sass zu heulen, ich schaff das alles nicht und mit mein Problem versteht sowie so niemand, das kann auch keiner verstehen. Die altbekannte Leier wiedermal. Zu diesem Zeitpunkt rief dann ihre Tochter an, die schon mehrmals versucht hatte, sie zu erreichen. Auf ihre Frage hin, ob ihre Mutter wieder getrunken habe habe ich in ihrem beisam, sie konnte mit hören, da ich den Lautsprecher eingeschaltet hatte, geantwortet: ja, sie hat wieder getrunken. Noch während des Gespräches, was ich mit mit ihrer Tochter führte stand sie auf, zog sich die Jacke an und setzte sich ins Auto. Wortlos habe ich den Koffer in den Kofferraum verstaut und sind dann los gefahren. Mir fiel auf, das sie die Hälfte vergessen hatte, Handtasche und usw. Mir war es auch egal, denn ich bin der Überzeugung, wenn sie trinkt, dann kann sie sich auch darum kümmern, das ist nicht mein Ding. So fuhren wir dann zu mir rüber und setzte sich schweigend ins Wohnzimmer.

    Gegen ca. 20 Uhr kamen ihre beiden Töchter rüber und so eine Stimmung hab ich noch nie erlebt. Beide redeten fast kein Wort mit ihrer Mutter, nur mit mir und meiner Tochter. Irgendwie tat mir das in der Seele weh und als die beiden gingen meinte ihre älteste

    Mama, sehe diese Therapie als deine letzte Chance an. Mehr hast du nicht mehr und wenn du die vergibst, brauchst du erst gar nicht wieder zu kommen.

    Ohne Abschiedsgruß ging sie und drehte sich nicht mehr um. Das ist mir in dem Moment unheimlich nah gegangen. Ich habe nur gedacht, ich möchte es nie erleben, das meine Kinder so etwas nie zu mir sagen müssen.

    Sie ist dann wortlos schnurr stracks ins Schlafzimmer gegangen und ich hab auch nichts mehr gesagt. Nach ca. 1,5 Stunden hab ich nach ihr geschaut, sie lag wach im Bett und meinte zu mir: Meine Kinder wollen Alles oder nicht, dazwischen gibt es nichts. Mein Kommentar darauf: Was willst du eigentlich, trocken werden oder weitersaufen. Hast du eigentlich immer noch nicht gemerkt, wie gr0ß der Schaden ist, denn du deinen Kinder zu gefügt hast. Sicher es war hart, was sie gesagt haben, aber es ist auch ein Hilferuf. Mama wir brauchen dich. Du hast wirklich nur noch diese Chance, sonst sind deine Kinder weg. Sie wollen dich ganz einfach nicht mehr sehen, geschweige denn, was mit dir zu tun haben. Ich hab darauf keine Antwort erhalten und hab auch nichts mehr weiter gesagt.

    Gestern hab ich dann zur Klinik gefahren. Die drei Stunde Autofahrt waren so ziemlich die bedrückenden Stunden überhaupt. Über was soll man reden. Noch nie ist mir so etwas so schwer gefallen. Auch wie wir in der Klinik an kamen. Irgendwie wirkte die ganze Prozedur bei der Aufnahme für mich ziemlich deprimierend und bedrückend. Alkotest, Gepäckkontrolle und therapeutische Erstgespräch. Was muss in einem Betroffenen in dem Moment vorgehen. Der Abschied später dann ging mir sehr zu Herzen. Nicht zu wissen, wie geht es jetzt weiter. Ist das Ganze jetzt mit Erfolg gekrönt oder nicht. War dann alles umsonst. Was wird aus uns. Bleibe ich auf der Strecke, weil ich nicht mehr ihren Anforderungen als evtl. Co- Abhängiger entspreche. Fragen über Fragen. Es ist schon ein ganz mieses Gefühl und ich Glaube, ich werde die Zeit jetzt mal nutzen, um wieder mit mir ins reine zu kommen. Auf alle Fälle, hab ich jetzt gespürt, das die vergangenen Wochen ziemlich Kraftsubstanz gekostet haben und ich weiß nicht, ob ich das noch lange so mit machen kann und werde.

  • hallo,

    du hast geschrieben: "Ich werde die Zeit jetzt mal nutzen, um wieder mit mir ins reine zu kommen".

    Sieh das als deine Chance eine gesunde Abgrenzung zu bekommen und ich wünsche dir viel Glück - habe vieles an deiner Situation wieder gefunden das bei mir ähnlich lief meine Lebensgefährtin ist nach Entzug z.Z. in einer LZT um ihre Psyche zu regenerieren - ich finde mich langsam wieder

    lg Gerd

  • Hallo Gerd,

    danke für deine Worte. Sicher werde ich die jetzt bevorstehende Zeit dazu nutzen um wieder Kraft zu schöpfen und mir Gedanken darüber machen, wie es bzw. ob es über haupt weitergeht. Es ist schon ein ganzes mieses Gefühl, einen Menschen zu finden, ihn zu lieben und dann macht der Alkohol alles kaputt. Ich habe in den letzten zwei Tagen, nach dem ich dort aus der Klinik zurückwar ziemlich viele Gedanken gemacht. Es ist unsagbar schwer für mich, nicht zu wissen, wie der Weg weitergeht. Ich möchte sie nicht fallenlassen und ihr die Chance geben. Aber es ist alles so verdammt ungewiss und mein Gefühlsleben fährt im Moment Achterbahn mit mir. So ein Gefühl hab ich selbst bei meiner Scheidung damals nicht gekannt. Da hat man sich getrennt und ist seiner Wege gegangen. Sicher, das war auch nicht einfach und hat einen in der Seele auch wehgetan, aber dies jetzt. Aber da werde ich wohl durch müssen und ich habe ja auch noch einiges an Zeit vor mir und da wird man sehen

    lg deeneorder

  • Hallo, ich komm jetzt erst mal wieder zum schreiben. Jetzt ist meine Lebensgefährtin seit ca. 2 Wochen in der Klinik. Ich dachte, jetzt komm ich zur etwas mehr zur Ruhe, aber dem ist nicht so.

    Diese verdammte Ungewissheit, wie geht es weiter, auch mit uns. Die ersten 3 Wochen können wir uns jetzt nicht sehen und das ist ziemlich quälend für mich. Sie bedeutet mir ja auch sehr viel und ich möchte Sie nicht verlieren. Ist es euch so ergangen, als der Partner zur Therapie war?

    Was mir aufgefallen ist, als wir telefonierten, ist, das SIe von sich aus auf Ihre Alkoholabhängigkeit zu sprechen kam. Das hatte es vorher noch nicht so gegeben. Auch sagte Sie, Sie ist glücklich, das ich an Ihrer Seite stehe und Sie mich hat, dann dadurch wüsste Sie, wofür Sie das ganze macht Aber auch für sich wolle Sie das machen. Soll ich das jetzt positiv einordnen oder wie?

    Ich muß für mich feststellen, dass es garnicht so einfach ist, wenn man jemanden liebt und dieser Mensch einem auch sehr viel bedeutet, das es verdammt schwer ist mit seinen Gefühlen klar zu kommen.

    Es wär schön, wenn Ihr mir eure Erfahrungen mitteilen könntet, ob ich noch normal bin oder mir meine Gefühlswelt Streiche spielt.

    deenoerder

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