verweifelt - kann nicht loslassen

  • Hallo Aura,

    Zitat

    Eben hab ich wieder ein sms mit den Worten: ich vermisse dich, erhalten; Es gibt mir jedesmal wieder einen Stich ins Herz, aber jetzt muss ich endlich auf mich schauen und mich nicht wieder einlullen lassen.

    Was willst du denn nun konkret machen?

    Ich würde das Handy auslassen oder die SMS ohne zu lesen löschen oder mir eine neue Nummer zu legen.

    Mach dir bitte mal Gedanken was du genau machen willst wie du es umsetzten wilst auf dich zu schauen.

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Liebe Elocin!
    Habe mit vorgenommen, auf keine sms mehr zu antworten. Das funktionert schon ganz gut; Ins Büro nehme ich das Handy auch nicht mehr mit. Sms löschen ohne sie zu lesen, hab ich bis jetzt noch nicht geschafft! Ansonsten hab ich jetzt einen fixen Tag an den ich mich mit meiner (einzigen)Freundin verabrede um ein bißerl zu plaudern. Gehe wöchentlich einmal massieren und versuche noch auch noch einen "Schwimmtag" zu schaffen; Schön langsam halt; Meine Tochter ist auch eine ganz liebe sie versucht mich ins Fitnesscenter zu schleifen, aber das ist mir doch zuviel;
    Hoffe dass ich irgendwann wieder meine innere Ruhe finde;
    Liebe Grüße
    Aura

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  • Liebe Aura,

    das hört sich schon mal ganz gut an.

    Aber weißt du wenn du sie liest, macht es ja mit dir was, drum ist das Löschen ohne lesen so wichtig.

    Du bekommst viel besser Abstand und dadurch wirst du Deine Kräfte für Dich wieder besser spüren können.

    Durch das Lesen werden dir aber Kräfte genommen.

    Denk mal drüber nach ob du es nicht doch schaffst ohne sie zu lesen gleich zu löschen, eigentlich weißte ja auch so was er scheibt. :wink:

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Hallo Elocin!
    Habe mich bis jetzt mit diensttichen Berechnungsprogrammen auseinandergesetzt. Hatte diesbezüglichen eben ein Erfolgserlebnis und danach noch mal hier reingeschaut! Versuche deinen Rat zu befolgen, entweder neue handy Nummer oder sms ungelesen löschen; Werde das zweitere machen,
    liebe Grüße und gute Nacht
    Aura

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  • Hallo Aura,
    bin wieder aus Wien zurück. Habe gerade bei dir vieles nachgelesen und gesehen, da ist ja in der Zwischenzeit schon viel passiert. Du bist schon stärker geworden. Weiter so, wird dir guttun.
    Bin heute noch ziemlich erschöpft vom Wochenende, in der Früh vor lauter Müdigkeit das Holzbeil auf den Fuß fallen lassen mit der Klinge nach unten. Viel geblutet, aber überlebt. Nur kurz auf meinen Ex geflucht, daß ich das alles allein machen muß. Aber trotzdem dankbar, daß es mir im Inneren so gut geht.
    Freue mich wieder, bei dir zu lesen.
    Liebe Grüße
    Renate

    Ein Nein aus tiefster Überzeugung ist besser und größer als ein Ja, das nur gesagt wird, um zu gefallen oder Schwierigkeiten zu vermeiden.

  • Hallo Renate!
    Hoffe du hattest ein erfolgreiches, angenehmes WOE in Wien. Sonntags war es ja bis ca. 14 Uhr sonnig und warm. War mit meiner Freundin spazieren und wir genossen die Mittagssonnenstrahlen!
    Gott sei Dank ist dir bei deinem Unfall mit dem Holzbeil nicht allzu viel passiert;
    Hätte böse ausgehen können;
    Habe mir kürzlich bei der Brotschneidemaschine in`s Fingerkupperl geschnitten > hat zwar unheimlich geblutet aber im Endeffekt war die Verletzung nicht so schlimm;
    Fühlte mich wirklich schon gestärkt >>> und heute hat mir mein Ex gemailt (mein outlook in der Firma kann ich nicht deaktivieren!), dass er sehr unglücklich über unsere Trennung sei und eine Beratungsstelle (sogar die Adresse hat er mir mitgeteilt) aufsuchen will und mich ersucht ihn zu begleiten.
    Komme unweigerlich wieder in`s Grübeln.
    LG
    Aura

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  • Liebe Artep!
    Ich musste 50 werden um mir bewusst zu werden, dass ich JETZT an meinem Verhaltensmuster arbeiten muss. Habe mir vorgenommen mein Leben zu „durchleuchten“ und hoffe die daraus resultierenden Erkenntnisse positiv umzusetzen.
    Nicht so leicht, da ich mich heute ja auch schon wieder in einem kleinen Gefühlschaos befinde und mich nicht wieder aufgeben möchte.
    l.g.
    Aura

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  • Liebe Aura,
    danke für deine Zeilen. Mein Unfall ist nicht so schlimm wie es ausgesehen hat. Zehen sind noch dran und ich spüre auch nicht mehr, daß etwas passiert ist.
    Heute hab ich wieder ein Kabel durchgeschnitten. Beim Sträucherschneiden. Aber das kann mich alles nicht mehr erschüttern. Selbst ist die Frau. Jetzt gehts ab zum Sohnemann Kabel reparieren.
    Ich glaub dir, daß du wieder im Gefühlschaos bist. Mir gings auch eine Zeitlang so besch..... Aber jetzt kann sein was will, ich bin ganz weit weg vom Ex und es berührt mich überhaupt nicht, wenn er sich mal meldet. Zur Zeit herrscht so und so Funkstille. Scheint es begriffen zu haben. Mir tut es einfach gut, keinen Kontakt zu haben, das kann ich nur von mir persönlich sagen. Er muß seinen Weg finden, ob er will oder nicht, ist ausschließlich seine Sache. Ich habe meinen gefunden. Und wenn ich auch ganz tief in mich hineingehe, so habe ich überhaupt keine Gefühle oder Emotionen mehr für ihn. Da bin ich froh darüber, daß ich schon so weit bin. Schau, ich mußte auch fast 50 werden, um nicht nur das zu machen, was die anderen für normal empfinden. Ich hoffe, noch viele Jahre in diesem befreiten Zustand genießen zu können. Ex hat gestern auch den Geburtstag seiner Tochter ignoriert. Das sagt ja schon alles. Er hat ja angeblich keine Telefonnummer. Aber von allen anderen wichtigen Damen schon. Wir haben als Familie vollständig mit ihm abgeschlossen, da hat er überhaupt keine Chance mehr. Aber wir, der Rest, sind unheimlich stark geworden dadurch. Und das ist einfach wunderschön.
    lg
    Renate

    Ein Nein aus tiefster Überzeugung ist besser und größer als ein Ja, das nur gesagt wird, um zu gefallen oder Schwierigkeiten zu vermeiden.

  • Hallo Aura,

    lass ihn Seinen Weg gehen, allein in die Beratungsstelle und noch weiter. Schau es Dir genau an was es mit dir macht und ob er es wirklich ernst meint.
    Wenn du jetzt gleich wieder zu ihm "läufst" kann dies Bewirken das er seine bemühungen wieder einstellt etwas für sich zu tun.

    Wenn er wirklich will, für sich, und nicht für euch, dann geht er auch allein dort hin und auch noch weiter.

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Hallo Elocin!
    Möchte nicht gleich wieder zurücklaufen! Habe ihm auch (noch) nicht zurückgeschrieben;
    Habe mir ja das gleiche gedacht und versuche das ihm morgen mailmäßig zu sagen; So auf die Art > ja gehe hin, tu es für dich ........ weiß noch nicht genau wie!
    Danke
    lg
    Aura

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  • Hallo Artep!
    Bin eben nach Hause gekommen! Bin jetzt in einer kleinen Gruppe, bestehend aus 6 Leuten, welche sich 1 x wöchentlich treffen. Wird geplaudert, gelacht, gegessen und getrunken; Hab mir vorgenommen weiterhin an den Treffen teilzunehmen. Echt nett und unkompliziert! Wäre so etwas nichts für dich?
    L.G. Aura

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  • Liebes weiberl!
    Danke, geht mir gut!
    Habe mit "schmunzelnden Gesicht" deine Zeilen gelesen. Hast so mitreissend geschrieben, dass ich mir plastisch vorgestellen konnte, wie dich die Weihnachtsmänner, Weihnachtsstern, Adventkranz .... angestrahlt haben. Freue mich richtig für dich und deine ganze Familie, dass ihr so einen schönen Tag bzw. Abend hattet. Ich beginne nächstes Wochenende mit der Weihnachtsdeko!
    Ein Haustier habe ich keines da ich den ganzen Tag nicht daheim bin.
    Habe mir zwar schon einmal überlegt eine Katze zu nehmen, aber da ich oft spät und vor allem sehr unregelmäßig vom Büro heimkomme, würde mir ein Tier leid tun. So habe ich nur meinen dicken, pflegeleichten Stoffbären aus Kinderzeiten in meinem Schlafzimmer sitzen. Zeitweise wird er gedrückt und "angeplaudert"!
    Mein Wochenende war erholsam und angenehm. Freitags war ich mit einer Freundin im Kaffeehaus, samstags sehr lange geschlafen und später mich am Adventmarkt mit meinem Freund getroffen.
    Er hat seit drei Tagen keinen Alkohol getrunken und wir hatten ein gutes Gespräch. Ich weiß dass ich diese drei Tage nicht überbewerten darf, aber ich kann mich in den letzten zwei Jahren auf keinen einzigen Tag erinnern, dass er nichts getrunken hätte! Für mich ist es gut, dass wir getrennt leben und dass ich mir mein Leben Schrittchen für Schrittchen wieder aufbaue.
    Heute habe ich endlich meinen Haushalt wieder auf Vordermann gebracht! Badezimmer, Küche, Wohnzimmer > erstrahlen wieder!
    Zum Glück habe ich für`s Fenster putzen und Türen waschen eine ganz liebe "Hauskosmetikerin" gefunden. Mache lieber paar Überstunden mehr und genieße den Luxus nicht mehr Fenster putzen zu müssen.
    Find`s auch schade, dass du nicht in meiner Nähe wohnst, denn so ab und zu sich mal persönlich "auszuquasseln" wäre super.
    Freue mich aber immer wieder von Dir zu "hören bzw. zu lesen"!
    Ganz liebe Grüße noch einen schönen Wochenendausklang > Grüße unbekannt an deinen Gatten retour
    bis bald
    Aura

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  • Hallo Lilli!
    möchte Arteps Thread nicht missbrauchen und schreibe Dir in meinem zurück:
    als du geschrieben hast ....und trotzdem gibt es ein Leben für sich selbst, was auch nicht zu kurz kommen darf, denn sonst wird man innerlich unzufrieden und auch unglücklich und am Ende zerbricht man daran.
    Möchte dies 100 % unterstreichen, denn ich habe vor dieser Traum-Alk-Beziehung immer danach gelebt.
    Vor x-Jahren als diese innerlichen Unzufriedenheit, mit dem Gefühl dass mein Leben zu kurz kommt, aufkam, führten mein damaliger Mann und ich lange Diskussionen darüber wieviel Sinn unsere Ehe noch hätte bzw. ob wir nicht nur mehr aus Gewohnheit, finanziellen Gründen uswusf. zusammen wären. Wir erkannten dass wir ausser unserer Tochter, keine gemeinsamen Lebensziele- bzw. Lebensvorstellungen, Hobbies ...... hatten. Wir erkannten im Endeffekt dass eine Scheidung besser sei als ein "gequältes Miteinander"!
    Zum Glück ist bis heute ein freundschaftliches Verhältnis zwischen uns aufrecht geblieben. Möchte sogar sagen, dass wir uns nach der Trennung besser verstehen als in der Ehe.
    Finanziell ging es mir in der ersten Zeit nach der Scheidung nicht so besonders, aber ich hatte mein Leben endlich wieder für mich (natürlich auch die Verantwortung für meine dazumal 11-jährige Tochter) und es ging mir wieder gut.
    Meine Tochter und ich waren und sind ein tolles Team. Als sie mit 19 Jahren zu ihrem Freund gezogen ist, freute ich mich mit ihr dass sie glücklich ist, war aber natürlich auch ein bißerl traurig sie nicht mehr täglich zu sehen. Glaube aber dass es wohl jeder Mutter so geht wenn das Kind das Nest verläßt.
    Jetzt begann mein Leben mit mir alleine. Beziehung und ein Zusammenleben mit einem Mann wollte ich nicht mehr, ich hatte meine Arbeit, Ausgehfreunde, Bücher, Familie, durch Weiterbildung Fleiß und Ausdauer einen gutbezahlten Job, mein Auto ..... ja und fühlte mich rundum wohl und zufrieden.
    Jetzt bin ich beschäftigt zu ergründen, warum ich in diese Liebes-Abhängigkeit gerutscht bin und auf mich mein Leben und meine Wertigkeit vergessen habe.

    Hallo Dagmar!
    Ich habe in meiner Vergangenheit bzw. in meiner Ehezeit erfahren, dass Einsamkeit zu zweit für mich viel schlimmer war als meine Einsamkeit im "Singleleben".
    Wie bereits beschrieben fühlte ich mich nach meiner Scheidung wesentlich wohler.
    Nach dem Gespräch mit dieser Frau welche ich am Informationsabend kennengelernt habe war ich wirklich geschockt.
    Habe ihr erzählt dass mir persönlich dieses Forum bzw. der Austausch mit anderen betroffenen Personen sehr geholfen hat und es ihr ebenfalls empfohlen. Vielleicht schaut sie doch mal hier rein!

    Liebe Grüße an Euch zwei
    Eure Einträge regen mich sehr oft zum Nachdenken über Abhängigkeit (in Alkohol oder in Co-Form) an!
    Bin mir sicher dass Ihr hier vielen anderen sowie mir Mut macht!
    Danke dafür und noch einen schönen Abend
    L.G.
    Aura

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  • Wieder eine anstrengende, stressige Arbeitswoche vorbei >> endlich Freitag und ich weiss nicht, ob ich mich darüber freuen soll. Vorige Woche hatte ich noch ein Gespräch mit ihm, in welchem er mir ja das Versprechen gab etwas gegen seine Trinkerei zu unternehmen.
    Auf sein Drängen mit ihm in die Beratung zu gehen und wieder „zusammenzuziehen“ bin ich ja nicht eingegangen und sagte ihm deshalb auch, dass er es alleine schaffen müsste, wenn es überhaupt noch eine Chance für ein „wir“ für uns gäbe..
    Endeffekt: er ist mit seinem Arbeitskollegen jeden Tag nach Dienstschluss auf ein, zwei, drei „Bierchen“ gegangen; Wie viel er danach noch in seiner Wohnung getrunken hat, weiß ich nicht, will es aber auch gar nicht mehr wissen. Habe vom Verstand her gewusst dass es wieder ein „leeres“ Versprechen ist und trotzdem mich innerlich danach gesehnt dass er es doch ernst meinen würde.
    Habe für mich die Entscheidung getroffen (SO WILL ICH NICHT WEITERLEBEN) und die daraus resultierenden schmerzhaften Konsequenzen muss ich eben jetzt aushalten. Das Niederschreiben der Probleme und das Lesen anderer Schicksale hilft mir sehr bei meinem Genesungsweg.
    Selbst war ich bei meiner wöchentlichen Plauderrunde, beim Friseur, mit Tochter bisserl shoppen, beim Masseur und habe viel gelesen. Mir geht’s nicht schlecht, schlafe Gott sei Dank wieder sehr gut, komme mit mir selbst ganz prima aus und doch hab` ich immer wieder bei Gedanken an ihn so ein eigenartiges Druckgefühl im Magen. Hoffe, dass dies bald vergeht!
    Draußen ist es kalt und windig, am liebsten würde ich mir die Wollsockerln überziehen, ein gutes Buch nehmen und lesen. Da ich einer Freundin aber versprochen habe mit ihr wegzugehen, möchte ich sie nun auch nicht enttäuschen und werde statt den Sockerln die Stiefeln anziehen.
    Aura

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  • Hallo liebe Aura,

    Zitat

    und doch hab` ich immer wieder bei Gedanken an ihn so ein eigenartiges Druckgefühl im Magen. Hoffe, dass dies bald vergeht!

    Es wird vergehen, wenn Du es zulässt.
    Wenn ein geliebter Mensch geht, sei es durch Tod oder Trennung, entsteht eine Lücke. Jeder kann sich nun selbst entscheiden, wie er damit umgeht. Er kann sich entscheiden, nun immer auf diese Lücke zu starren oder sich entscheiden, zu schauen, was das Leben noch außerdem für Möglichkeiten bietet.
    Die meisten werden sich für zweiteres entscheiden, aber nicht alle, manche entscheiden sich auch dafür, den Rest ihres Lebens auf die Lücke zu starren und schaffen es nicht, ihr Leben ind ie eigene Hand zu nehmen, und einige entscheiden sich auch dafür, selbst nicht mehr weiterleben zu wollen ohne den geliebten Menschen.

    Deine Trauer ist das Gefühl ist aber völlig normal, das empfindet jeder Mensch so, der verlassen wurde oder der jemanden verlassen mußte (in diesem Fall halt Alkoholismus) um sich selbst in Sicherheit zu bringen, eigentlich aber gern was anderes getan hätte.

    Trauerarbeit läuft immer in 4 Phasen ab:
    Phase 1. Schock und Verdrängung: kennzeichnend ist dafür Verleugnung der Trennung oder völliges Ignorieren, nochmal um eine Chance zu bitten, sich um „zufällige“ Treffen bemühen, anrufen. Die Trennung wird oft sogar vor Freunden verleugnet, der Ehering weitergetragen etc, und es werden auf Anrufe gewartet.
    Phase 2. Aufbrechende Gefühle: Starke Stimmungsschwankungen und Orientierungslosigkeit, man fühlt sich hilflos und denkt, nie wieder glücklich sein zu können. Erinnerungen an schöne Zeiten werden wieder und wieder abgerufen, Selbstzweifel beginnen, es kommt auch zu Wut-und Hassgefühlen dem Partner gegenüber und auch sich selbst gegenüber, Erniedrigungen folgen, die man selbst inszeniert und man schämt sich danach sehr vor sich selbst darüber. Evtl. werden auch heimliche Rachegedanken gehegt.
    Phase 3. Die Neuorietierung: Von gelegentlichen Rückschlägen abgesehen, wird man Leben wieder selbst in die Hand nehmen. Man sieht wieder neue Möglichkeiten, neue Lebensperspektiven, der Gedanke an eine Aussöhnung wird aufgegeben. Die Abneigung gegenüber dem Partner nimmt ab, die Verbitterung über alles auch. Es werden wieder Kontakte zu Menschen aufgenommen, Zusammenhänge zwischen dem Scheitern der Beziehung und der eigenen Persönlichkeit werden deutlich. Im besten Falle entwickelt man ein neues Selbstwertgefühl, und lernt, sich Anerkennung und Zuneigung selbst zu geben.
    Phase 4: Die Erkenntnis, das die alte Partnerschaft auf Dauer selbstzerstörend geworden wäre, nimmt zu. Man lernt durch die Trennung eigene Stärken kennen, auch die Erkenntnis, selbst über sein Leben bestimmen zu können, kommt. Man wird wichtige Schlußfolgerungen aus der zerbrochenen Partnerschaft ziehen, erkennen, welchen Einfluss die vorhergegangene Partnerschaft auf eine zukünftige haben kann, und wieder zu anderen Menschen Vertrauen haben können.

    So, „muß“ man alles die Phasen durchlaufen ? Auch die schmerzhaften ?
    Ja, sollte man, denn wird zu früh eine Partnerschaft erneut eingegangen, hat man mit der alten noch nicht richtig abgeschlossen, zuviel schwelt noch in einem und die neue wird auch sehr wahrscheinlich scheitern, das zeigen Statistiken auch so. Zu früh eingegangene neue Beziehungen stehen also unter einem sehr ungünstigem Stern.

    Und man darf bei dem allem auch nicht vergessen, das der Partner, der sich trennte, auch ähnliche Gefühle hat, er hat nur einen gewissen Zeitvorsprung, weil er eher mit der Beziehung innerlich abschloss.
    Statistiken sagen übrigens auch, das Phase 1+2 meist ca. 1 Jahr dauern, alle insgesamt können sogar bis zu 2-4 Jahren dauern, je nachdem, wie abhängig man vom Partner war, wie abhängig man sich von seinem Leben machte und wie die Persönlichkeit selbst so ist. Also ein längerer Prozess, für den man sich Zeit nehmen sollte, sich zu nix drängen lassen sollte, jeder hat das Recht darauf, in Ruhe mit einer Beziehung abschliessen zu können, auch wenn Freunde darüber lächeln sollten. Die lächeln aber nur solange, bis sie selbst mal in diese Situation kommen…. :P:wink:

    Liebe Grüße und Ohren steifhalten, liebe Aura
    und sorry, bisi lang geworden, aber vielleicht hilfts ein wenig, was ein son zitierten Satz ausmacht....oooops :oops::lol:

    Lilly

  • Liebe Lilli!
    Weiß nicht wie oft ich deinen letzten Eintrag an mich schon gelesen habe, ja er berührt und hilft mir sehr.
    Habe mich ja auch entschieden, dass ich nicht ausschließlich auf diese entstandene Lücke starren möchte und werde es schaffen (manchmal weiß ich halt nicht genau wie, aber ich werde es schaffen) mein Leben wieder in die Hand zu nehmen. Die größte Übereinstimmung finde ich derzeit in Phase 2, vor allem habe ich diese Stimmungsschwankungen und Gefühle der Hilflosigkeit die sich mit Wut und Zorn mir selbst gegenüber abwechseln. Wird aber von Tag zu Tag besser!
    Nähere mich Phase 3 >> Freue mich wieder über Kontakte mit anderen Menschen und setze mich mit neuen Lebensperspektiven auseinander.
    Wird schon noch eine Weile dauern bis ich meine innere Ruhe wieder finde und sich mein Leben stabilisiert, aber ich bin guten Mutes dieses Ziel zu erreichen!
    Heute mache ich genau das, welches ich schon gestern vorhatte. Einfach „nichts“ und das genieße ich.
    Herrlich sich um nichts außer um sich selbst zu kümmern. (Selbst das musste ich lernen – schlimm)
    Laufe mit Wollsockerl und langen T-Shirt herum und fühle mich im Moment wirklich gut. So sollte es bleiben!
    Danke Lilli für deine Unerstützung
    L.G.
    Aura

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  • Hallo!
    Muss wieder einmal schreiben. Bin mit meiner Freundin öfters unterwegs, da ich mich ablenken möchte.
    Im Cafe hat mich ein „wildfremder“ Mann angesprochen und zu irgendeiner Veranstaltung am Wochenende und zu einem Kaffee eingeladen. (Meine Gedanken: spinnt der) Meine Antwort: Danke nein, das ist das Letzte was ich gerade brauche. Meine Freundin hat sich ein wenig geniert danach amüsiert und meinte dann zu mir, ich kann dich ja verstehen und weiß, dass es dir nicht besonders gut geht, aber hätte deine Antwort nicht etwas höflicher ausfallen können. Sie hat ja recht, muss mich ein bisserl mehr zusammenreißen. Bin ein richtiger „Zwiederwurl“ zeitweise!
    Habe das Buch mit dem Titel – wenn Frauen zu sehr lieben – gelesen und überlege mir ob es bei mir in der Kindheit vielleicht etwas gegeben hat, irgendwelche Verhaltensmuster geprägt wurden, dass ich in dieses CO-Dasein reingerutscht bin. > überlege ob es gut ist, eine Therapie in dieser Richtung zu machen.
    Kann mir vielleicht jemand antworten, der diesbezügliche Erfahrungen hat?
    Geht mir mal besser, mal nicht so gut >> diese Stimmungsschwankungen >> ausgelöst durch Trennungsschmerz oder Wechseljahre? – danach wieder ein angenehmes Zufriedenheitsgefühl >>
    ich weiß es nicht;
    wünsche mir aber so sehr wieder ein stabiles, gesundes Wohlbefinden zu erlangen.
    L.G. an alle
    Aura

    LOSLASSEN

  • Hallo Aura,

    mir ist ein Satz aufgefallen: War ganz schön peinlich! Was war denn daran peinlich, sich vorzustellen bei den Nachbarn? Ich finde diese Geste richtig schön und herzlich :D und ich hätte mich als Nachbarin ehrlich gefreut darüber, es ist nicht peinlich, nett zu sein, ich habe eher den Eindruck, dass es manche Menschen einfach nicht gewohnt sind, nett behandelt zu werden. Schade eigentlich. Ich habe leider auch schon Erfahrungen damit gemacht, dass gute Wünsche, z. B. zum Geburtstag, tschüss sagen, einen schönen Feierabend wünschen, "schief" angesehen werden, lieber cool sein und Pokerface machen 8) . Ich freue mich aber immer wieder über Leute, die sich ehrlich darüber freuen, auch wenn sie in der Minderheit sind und ich möchte dich ermuntern, solche wohltuenden Nettigkeiten nicht als peinlich zu empfinden, sondern sie als Problem derer anzusehen, die das einfach nicht (mehr) gewohnt sind.

    Herzliche Grüße
    Fisch-auf-dem-Trockenen


  • Hallo Aura,

    na da hat mir der Fisch auffen Trockenem aber aus der Seele gesprochen. :)

    Höflichkeit und Freundlichkeit wird tatsächlich oft schief angesehen, das ist eigentlich ganz schön traurig :( . Und sagt man anderen mal was liebes, was auch genauso gemeint ist, kann es sogar passieren, das der andere sich brüskierend benimmt, weil er egoistische Hintergründe vermutet oder ganz einfach schon so mißtrauisch durch Lebenserfahrungen geworden ist. :(

    Ich hoffe, ich werde nie so und ich finde es auch eine sehr liebe Geste von Dir, Dich bei den Nachbarn vorstellen zu wollen, IHRE Reaktion war PEINLICH, nicht das, was Du getan hast.
    Du wolltest Dich nur bekannt machen und somit die Hoffnung auf gute Nachbarschaft signalisieren. Ich habe das hier im Haus ebenso gemacht, ich bin zwar nicht von Tür zu Tür gegangen, weil hier 6 Parteien wohnen, ich hab die Nachbarn einfach im Treppenhaus abgepasst :wink: und mich dann vorgestellt und hier waren glücklicherweise alle sehr freundlich und hießen mich einfach nur Herzlich Willkommen. :D
    Ja soll man sich erst inner Waschküche begegnen und es dann bei nem spröden „Hallo“ belassen ? Nööö, dat fänd ich aber echt blöd ! :roll:

    Und wenn man selbst mal so überlegt, wie sehr man sich doch, vielleicht auch nur innerlich freut, wenn einem jemand fremdes zulächelt, dann sollte man mal überlegen, ob man nicht auch Morgen jemanden mal einfach ein Lächeln schenkt, kostet nix und meist bekommt man eins zurück. :D

    Da fällt mir grad ne niedliche Geschichte ein… die mir vor ca. 2 Wochen passierte. Ich fuhr hinter son großen Müllwagen hinterher, wo hinten ein Mann auf dem Trittbrett stand. Es schneite so ganz leicht, war eklig nasskalt, aber er machte einen sehr vergnügten Eindruck und lächelte so vor sich hin, mit sich selbst und der Welt zufrieden irgendwie. Ich fand das SO bemerkenswert, das ich ihn direkt anstarrte :shock: was er wohl bemerkte :lol: . Dann schaute er so zu mir hin, mit ner Kippe im Mundwinkel und lächelte mich so ganz verschmitzt an, schaute nach oben in den Schneeregen, und zuckte nur grinsend mit den Schultern… ich lächelte natürlich zurück und war auf einmal selbst ganz zufrieden :shock: und dachte sogar noch Abends daran zurück, wie schön das eigentlich war, obwohl es ja nur Sekunden dauerte. :)

    So, nu muß ich inne Koje, morgen wieder malochen gehen, hihi, Jo, die Arbeitswelt hat mich wieder und morgen gibt es Bockwürstchen ! Ach Du je, ich muß ja sicher auch noch Einstand geben :shock: … ma drüber nachdenken, was ich mir da einfallen lasse, meine Mutter kann gute Mokkatorte mit koffeinfreien Kaffee 8) extra für die Lilly, da ihr bei Koffeinzufuhr immer der Draht ausser Mütze springt… :shock::lol:

    LG
    Lilly

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