Mittlerweile seit 7,5 Monaten trocken

  • So, mal wieder ein trockenes Wochenede verbracht, hatte kurzzeitigen Saufdruck, während eines Streites mit meinem Mann, dieser ist aber nach kurzer zeit verflogen, haben uns schnell wieder zusammengerauft.

    Ja, auch das muss ich erst lernen, mich streiten zu können. Habe immer in meinem Kopf, dass ein Streit zu Trennung führt und habe deswegen jedesmal Angst davor. Es wird aber von mal zu mal besser.

    Auch versuche ich immer öfter zu reden, wenn etwas ist, was ich während meiner nassen Zeit nie konnte.

  • Hallo Nathalie,

    war gestern am Abend natürlich schon noch im Forum.
    Habe auch in Karstens neuem Thread unter "Sonstiges zu Alkoholsucht und Selbsthilfe im Alkoholiker Forum" was geschrieben.

    Zu Deiner Frage bezüglich einer LZT meinerseits folgendes:
    Zum Zeitpunkt des Beginns meiner Abstinenz stand dieses Thema auch bei meinem Arzt nicht zur Debatte und da ich hier gelesen habe, dass es viele nur mit Hilfe dieses Forums geschafft haben, trocken zu bleiben, war ich sehr motiviert, dass mir das auch gelingen würde.
    Zurzeit fühle ich mich sehr stabil, kein Saufdruck oder Zweifel an meiner Entscheidung für ein trockenes Leben.
    Sollten jedoch irgendwann Unsicherheiten aufkommen, werde ich mir natürlich sofort Hilfe suchen.

    Freut mich für Dich, dass Du ein trockenes Wochenende hattest und wünsche Dir, dass noch tausende folgen werden. :)

    PS. Wie Du selbst erkannt hast, ohne Alk kann man die Probleme viel besser verarbeiten.

    Gruß
    Alpenrose

  • Alpenrose,

    na dann wünsche ich dir auf jeden Fall auf deinem Weg viel Glück. Ganz wichtig ist natürlich wie du schon schreibst, das du dir Hilfe suchst wenn du nicht stabil bleiben solltest.

    Ich finde das Forum ist eine gute Sache aber es ist doch was anderes wenn man seine festen Gruppenstunden hat oder halt auch einen festen Bezugstherapeuten den man anrufen kann wenn etwas ist. Ich persönlich würde es denk ich nicht nur durch das Forum schaffen aber da es ja offenbar viele gibt die es hinkriegen ist das natürlich ok.

  • Würde mich allgemein mal interessieren, wer hier noch in der ambulanten Therapie ist, also nicht SHG sondern ambulante Reha?

    Hab ja doch schon einige Male gehört, das es viele nur hier durchs Forum schaffen, aber das stell ich mir so unheimlich schwierig vor. Klar, findet man wahrscheinlich nirgendwo anders soviele "Experten" aber das ist doch trotzdem ziemlich anonym und ich finde (nur meine persönliche Meinung und nichts anderes) um komplett neue Lebensstrukturen zu erlernen und Umgang mit gewissen Situationen braucht es doch ein wenig professionelle Hilfe.

  • Hallo Luna,

    ich glaube, an diesem Punkt wird es doch sehr, sehr individuell. Ich persönlich habe ein 3-monatiges Vorlaufprogramm zu einer ambulanten Therapie mitgemacht und mich anschließend gegen weitere 12 Monate in diesem Rahmen entschieden. Ich habe aus den Einzel- und Gruppenstunden leider weit weniger für mich mitnehmen können, als hier aus dem Forum und mittlerweile auch meiner RL-SHG. Aber das ist selbstverständlich nur mein Erleben. Andere finden dagegen selbst in einer ambulanten Reha zu wenig Abstand zu ihrem alten Leben und entscheiden sich am Ende für eine stationäre Therapie. Wie viel professionelle Hilfe jeder einzelne von uns nun für die eigene Trockenheit benötigt, kann nur jeder für sich selbst beurteilen.

    LG
    J.

    Was ist, ist - was nicht ist, ist möglich! ///// 17.07.07

  • Hallo Luna,

    es sind bei mir jetzt fast 16 Monate, die ich mein Leben ohne Alkohol meistere (und dabei von Tag zu Tag mehr Zufriedenheit darin für mich finde). Ich habe das große Glück gehabt, ein mich in allen Belangen unterstützendes Umfeld zu haben. Hätte ich dieses nicht gehabt, hätte ich mich sicher auch eher für eine stationäre Therapie entschieden.

    LG
    J.

    Was ist, ist - was nicht ist, ist möglich! ///// 17.07.07

  • @ Joe,

    naja das mit dem Umfeld kann man von mir nicht gerade sagen. Meine Familie wusste nicht Bescheid und meine Kumpels waren alle selber am saufen. Der einzige der davon wußte UND in der Lage war mich zu unterstützen war / ist mein Mann, der selber trocken ist.

    Habe dann selber festgestellt das ich es nur durch konsequentes Meiden gewisser Kreise schaffe. Früher hab ich das nie glauben wollen.

  • Hallo Luna,
    ich hatte erst ambulante Therapie und dann stationäre. Das Forum war von Anfang an mein Begleiter und ist es auch heute noch täglich.
    Die Möglichkeiten was zutun für seine Trockenheit sind vielfältig und man kann auch nicht sagen, dies oderdas ist unbedingt nötig.Es schadet bestimmt nichts einen ambulante Therapie. Aber jede Therapie ist so gut wie sich jeder für sich einbringt, und reinhängt, wie hier auch.
    Der tägliche Austausch und die tägliche Reflektion, der Erfahrungsaustausch, sind für mich weiterhin wichtig für meine Trockenarbeit und die Arbeit an mir.
    LG
    Jürgen

  • Hallo Luna!

    Herzlich willkommen bei uns!
    kommt etwas spät,aber von Herzen!

    Um auf Deine Frage zu antworten:Ich bin vor allem einmal
    zu diesem Forum gekommen.Dann merkte ich,dass mir eine echte Therapie fehlte.Ich suchte und fand eine Therapeutin und bin froh um diese wöchentlichen Sitzungen.
    Dann nehme ich auch an einer realen SHG teil.Die gibt mir auch sehr viel.Ich sehe da die Langzeittrockenen und ihre Geschichten zu hören beeindruckt mich immer,wie hier ja auch. In der Gruppe bin ich die "Jüngste"mit meinen 8 Monaten.Es ist schön zu sehen wie die "Älteren" auch immer wieder ihre Erfahrungen weiter geben

    Wenn Du Dich prüfst und bei uns liest wirst Du auch merken was für Dich am Besten ist.

    Auf die nächsten 24h Trockenheit!

    Herzliche Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Hi Yvonne,

    ich denke ich habe bereits, zumindest teilweise, festgestellt was mir am besten tut. Wie schon geschrieben ist es für mich definitiv die ambulante Gruppe aber auch die Einzelgespräche mit Therapeut weil es doch immer mal Sachen gibt, in die man nicht so tief gehen will vor den anderen. Die ambulante bedeutet mir momentan umheimlich viel und ich fühle mich gut damit, bin froh diesen Schritt dann nach langem hin und her doch gegangen zu sein.

    An die SHG trau ich mich noch nicht wirklich ran, weil ich da einfach zuviel negatives gehört habe und auch ein bissel Angst habe vor den teilweise bestimmt resoluten Trockenen, weiß nicht genau wie ich das ausdrücken kann aber hoffe du verstehst (undnatürlich auch die anderen hier) was ich meine. Ein wenig so wie die ehemaligen Raucher die dann aufhören :wink:

    Ich weiß man muss seine eigenen Erfahrungen machen aber trotzdem kann es ja abschrecken wenn man viel hört.

    Im Moment geht es mir gut, so wie alles läuft, zuhause, mit meiner Gruppe halt rundum und ich sehe da auch nicht die Notwendigkeit der SHG, denn jeder muss ja für sich selbst entscheiden wie hier schon oft geschrieben wird.

    Bin in meiner Gruppe auch die jüngste allerdings nicht von der Trockenheit her sondern vom Alter aber auch das klappt ganz gut obwohl natürlich bei den anderen (wobei die jüngste nach mir 20 Jahre älter ist als ich) meistens andere Faktoren bei ihrer Sucht eine Rolle spielen als bei mir. Was einfach daran liegt das die meist andere Auslöser usw. hatten aber trotzdem merkt man oft das diese verschiedenen Faktoren dann doch wieder irgendwann zusammentreffen und sich dann bei ihnen genauso wie bei mir überschneiden.

    LG an alle :D Nathalie

  • Ein fröhliches Hallo an alle :D ,

    ist ja schon ne ganze Weile her, das ich mich "bemerkbar" gemacht hab :wink: . Morgen in einem Monat jährt sich meine Trockenheit zum ersten Mal und ich bin verdammt stolz drauf 8) und was noch viel wichtiger ist: mir gehts es gut damit!!!!

    Habe grad meine Verlängerung für die ambulante Therapie beantragt und habe momentan relativ oft Einzelgespräche, da wir gemerkt haben das es doch viele Sachen zum Aufarbeiten gibt.

    Ansonsten merk ich immer mehr wie sich alles durch die Trockenheit verändert: Mit meiner Schwester hatte ich nie irgendein Verhältnis, nun habe ich den Schritt auf sie zugemacht, wir haben mittlerweile ein super Verhältnis und sehen uns mindestens 3 mal die Woche, bei den Treffen finden immer sehr intensive Gespräche statt, ich gehe seit 10 Wochen meist 5x die Woche ins fitnessstudio (habe seit ich 13 war überhaupt nix sportliches mehr gemacht), seit einem Monat bin ich verlobt mit dem Mann mit dem die Beziehung durch die Sauferei böse auf der Kippe stand :D und merke immer mehr an mir selber wie die Ratschläge und Gespräche in der Therapie bei mir ankommen: übe ganz fleißig das "Nein sagen" , zu sagen was ich will usw., klappt noch nicht immer und ich übe oft an kleinen Dingen aber nur so kann man es ja lernen :wink:

    Natürlich meldet sich auch der olle Saufdruck abundzu, aber ich kann damit viel besser umgehen und habe mir den Tipp eines Forummitglieds zu Herzen genommen: der Saufdruck ist ein böser Mann der auf meiner Schulter sitzt und mir ins Ohr flüstert: Jetzt ein Glas und alles ist gut. Wenn ich merke das es soweit ist wird er einfach von der Schulter geschubst :D

    Alles in allem geht es mir echt gut, und ich bin super froh das ich mich vor fast einem Jahr dazu entschlossen habe zu handeln und den Weg anzupacken!!!

    LG luna140485 (Nathalie)

  • Hallo Luna
    ja,die Frage haben wir uns in meiner SHG auch gestellt und mehrere haben genau diese Frage auch so beantwortet.So darf es aber nicht sein;hört sich nach Verzicht an.Am Anfang habe ich auch so gedacht;was bin ich für ein armer Mensch,warum kann ich nicht normal sein,d.h. Alkohol konsumieren ohne die Kontrolle zu verlieren.Heute WILL ich aber nicht mehr trinken.Nicht ich darf nicht,sondern ich WILL nicht.Am Ende bist DU die letzte Instanz!Überlege Dir,in welcher Situation Du dem Alk zugesprochen hast und finde für Dich befriedigende Alternativen.Du musst Dein Leben dahingehend ändern,Situationen meiden,die Dich früher zum Trinken gebracht haben und Deinen Tagesablauf neu strukturieren....und Du musst es WOLLEN.Der Alkohol darf kein Tröster,Belohner und Gesellschafter mehr sein.Es gibt gesunde Alternativen.Wer sie sucht,wird sie auch finden.
    Liebe Grüsse
    Backmaus

  • Hallo Luna

    Habe meinen Kommentar geschrieben,bezugnehmend auf die erste Seite Deines Threads.Ich hatte garnicht weiter gelesen!Mein Fehler .Du hattest vor dem Alleinsein Angst und hattest einen Saufdruck befürchtet.Es freut mich,das Du diese Situation gut überstanden hast und es Dir heute gut geht.Dann kannst Du ja bald Dein erstes trockenes Jahr feiern!
    Nochmal alles Gute für Dich

    Backmaus

  • Hey,

    gestern habe ich meiner 1. Geburtstag gefeiert :D, ich habe mir eine schöne, große, gelbe Rose gekauft weil ich fand das dieses Gelb so lebendig aussieht :D und anschließend gemütlich mit meinem Mann gefrühstückt. In der Therapie hab ich gelernt, dass es ganz wichtig ist sich selbst zu belohnen und sich dabei auch nicht auf andere zu verlassen (also das die dran denken)!!

    Wenn mir jemand vor einigen Jahren gesagt hätte, dass ich irgendwann ein Jahr lang keinen Alk trinken werde, den hätt ich ausgelacht, wahnsinn, unvorstellbar :wink:

    Jetzt werd ich mal ne kleine Bilanz aufstellen:

    1. Meine Beziehung ist durch meine Trockenheit wunderschön und glücklich geworden.
    2. Ich habe ein viel besseres Verhältnis zu meiner Familie, vor allem zu meiner Schwester konnte ich eine super Beziehung aufbauen, wir sprechen über alles und sehr viel und dass wo ich grad zu ihr niemals irgendein verhältnis hatte.
    3. Ich fühle mich gesundheitlich so gut wie nie zuvor.
    4. Kein Verschlafen, Blaumachen, Lügen und versteckspiel mehr auf Arbeit.
    5. Mehr und neue Interessen
    6. durch die Therapie gelernt Dinge viel besser zu reflektieren, allgemein durch die Therapie soviel gelernt, Wissen angeeignet.
    7. und noch vieles mehr :D

    Für mich persönlich kann ich eigentlich nur eine negative Sache erkennen, das ist die fehlenden sozialen Kontakte außerhalb unserer Zweisamkeit. Ich glaube aber auch das es mich weniger stört als meinen Schatz. ich weiß aber auch das es vielen auf ihrem trockenen Weg so geht und glaube ganz fest daran das es sich bald ändern wird. Und in Anbetracht der Tatsache, dass beim Saufen auch eher bis auf wenige Ausnahmen oberflächliche Saufbeziehungen/Kontakte waren, ist dies realistisch betrachtet kein wirklicher Verlust.

    So, auf das nächste trockene Jahr 8)

    LG Nathalie

  • Hallo Nathalie,

    "Hoch soll sie leben, hoch soll sie leben, dreiiiiimaaaal hoch!"

    Herzlichen Glückwunsch zum 1. Trockengeburtstag!

    Und nun freue Dich schon mal auf den Zweiten! :)

    Aber bis dahin geniesse jeden Tag!

    Herzlich

    Lobanshee

  • Hallo Luna,

    ich bin jedesmal aufs Neue erfreut über über derartige Erfahrungen.


    Dem kann ich, aus eigener Erfahrung, voll und ganz zustimmen.

    Zitat

    Für mich persönlich kann ich eigentlich nur eine negative Sache erkennen, das ist die fehlenden sozialen Kontakte außerhalb unserer Zweisamkeit.

    Es gibt in vielen Städten Treffpunkte für abstinentlebende Alkoholiker. Ich bin in einem solchen, regelmäßiger Gast.
    Erst am letzten Wochenende haben wir einem Fahrt zu einem Bundesliga- Basketballmatch organisiert. Das war das erste Mal für mich und ich bin noch immer begeistert. Es war wirklich super!

    Alles Gute
    Oliver

  • Hallo Oliver,

    auch dir vielen Dank für deinen Glückwunsch. Leider gibt es bei uns in der Stadt keinen solchen Treffpunkt, aber auch wir werden unseren Weg bezüglich der sozialen Kontake finden. Habe mal gehört ein trockener Alkoholiker schafft alles :wink:

    Es braucht halt alles seine Zeit und es wäre ja ein Wunder wenn von einen Tag auf den anderen wirklich alles nur noch rund laufen würde.

    Nathalie

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