einfach nur meine Geschichte

  • Hallo Pepperchen

    und Willkommen hier im Forum.

    Wie würdest Du denn das ganze nennen, wenn Du mal ganz tief in Dich reinschaust ?

    Ein Mann, der säuft, gewalttätig geworden ist, von dem Du Dich scheiden liest, aber immer noch mit ihm zusammen rumhängst, der weitersäuft, dem Du ziemlich egal bist, weil ihm der Alkohol wichtiger ist, und nach dem trotz all dem "alles in Dir schreit" ??

    Als Liebe oder (gegenseitige?) Abhängigkeit voneinander ?

    Mh, also ich wüßte, wie ich es nennen würde... aber darum gehts hier nicht.

    Deinem Mann kannst Du nicht helfen, Pepperchen, auch mit einer Trennung nicht unbedingt. Kann jemand wachrütteln, tut es aber oft nicht. Oft entscheidet sich auch der Abhängige fürs weitersaufen.

    Du kannst hier nur Hilfe FÜR DICH finden.
    Weißt Du noch, was das bedeutet, FÜR DICH ?
    Bist Du noch eine eigenständige Persönlichkeit oder definiert sich alles nur noch über Deinen Partner ?
    Was könntest Du tun, um DEINE Situation zu verbessern ?
    Dabei können Dich hier viele unterstützen, wenn Du das möchtest.
    Unter den Informationen stehen auch die Grundbausteine für CO`s, magst Du da mal reinlesen ? Viel weißt Du sicher schon darüber, aber kann trotzdem nich schaden, oder ?

    Wenn Du etwas für DICH tun willst, gibt es da sicher eine Menge, zum Beispiel sich wirklich ne Arbeit zu suchen, Du hast ja mehrere Hilfsanbegote dazu bekommen, würde zumindest finanziell erstmal auch unabhängiger machen... aber natürlich ist das keine Lösung aus der CO-Abhängigkeit. Da gehört mehr dazu, aber n Job kann sehr viel das Selbstbewußtsein stärken, denke ich ?

    Schade das Du das Bewerbungstraining nicht mitgemacht hast, vielleicht kannst Du das nachholen ?
    Ich habe so eins gemacht und das war klasse, auch mit einen Psychologen dabei. Ich war unter Menschen, wir haben viel gelernt und es war mir eine große Hilfe bei meiner späteren Jobsuche.

    LG
    Lilly
    (Alkoholikerin)

  • Hi Pepperchen,
    auch von mir ein herzliches Willkommen hier! Deine Verzweiflung kann ich nachvollziehen und Deine Geschichte habe ich bis zum Ende aufmerksam gelesen.

    Wenn eine Freundin Dir die Fragen stellen würde, die Du uns stellst, und es wäre ihre Lebensgeschichte: Was würdest Du ihr sagen?

    LG Skybird

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • Liebes Pepperchen,

    horch mal in dich hinein, ist das ein echtes ich liebe dich oder nur eins um den Partner zu halten, jetzt mal aus deiner Sicht und aus seiner.

    Ich habe irgendwann an meiner Liebe angefangen zu zweifeln. Obwohl ich dieselben Gefühle hatte wie du. Das ist doch nicht gesund habe ich gedacht.

    Und als ich mich dann getrennt habe war mein erster Satz oh Gott wie soll er nur ohne mich Leben? Kommt dir das bekannt vor?

  • Hallo Pepperchen,

    ein nachträgliches Willkommen. Vor einer Woche hast Du diese gewaltigen Zeilen geschrieben, bist Du jetzt in Urlaub, krank oder gesundgeschreiben?

    Wie fühlst Du Dich denn heute?

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Pepperchen,
    herzlich willkommen hier im Forum.
    Deine Geschichte ist sehr ergreifend, sie erinnert mich auch an viele Dinge aus meinem Leben.
    Das erste aber, was mir auffällt ist, dass Du Dir vielleicht einmal über 'Liebe' an sich Gedanken machen solltest. Für mich klingt das Ganze nichtso sehr nach Liebe, auch wenn es Dir jetzt weh tut das zu hören. Es ist ja auch nicht Dein Fehler.
    Aber überlege selber einmal, was für Dich eigentlich Liebe bedeutet und ob das auf Deine Beziehung zutrifft. Zu oft verwechselt man gerne als Coabhängige dieses Gefühl. Wir sind ja nciht nur süchtig, sondern wir fühlen es ja auch, wir fühlen uns in unserer Abhängigkeit so sehr zu unserem Partner hingezogen, dass wir meinen, ihn so wahnsinnig zu lieben. Das ist wohl schon das erste Phänomenunserer Coabhängigensucht. Das kleine bißchen Bestätigung , was wir bekommen reicht meist schon aus, um unsere Gefühle zu befriedigen. Das sit garnicht mal so anders wie beim nassen Alkoholiker. Der kann nicht vom ALkohol lassen, vergißt alles um sich herum und läßt alles stehen und liegen für den Alk. Und so ist es mit jeder Sucht, wenn man noch dadrin steckt.
    Es hilft Dir sicher, Dich hier im Forum noch mehr zu informieren. Denn Du bist ja nicht die einzige, der es so geht. Nach und nach kannst Du aber lernen zu verstehen , wie es in den Köpfen von Coabhängigen tickt. Es gibt auch sehr schöne Threads, wo darüber diskutiert wird, ob ein nasser Alkoholiker überhaupt lieben kann. Immer wieder liest man, dass ein nasser Alkoholiker in erster Linie den ALkohol liebt, dass der für ihn an erster Stelle steht und das ist auch so und wird immer stärker. Du mußt bedenken, dass der ALkohol ja Gefühle betäubt und verfälscht. So auch die schönen Gefühle. Es bleibt meistens nur ein gegenseitiges Abhängigkeitsverhältnis. Beide Partner haben auf ihre Art immer mehr Angst vor dem Alleinsein. Denn jeder kann für den anderen gewisse Funktionen erfüllen. Ein liebender Mensch verhält sich auf jeden Fall anders. Fürsorglich, verantwortungsvoll, zuverlässig, ehrlich etc.
    Aber auch uns Coabhängigen fehlt die Liebe, die Liebe zu uns selbst. Wir müssen erst einmal davon überzeugt sein, dass wir die Liebe auch verdienen, die wir uns wünschen. Dann können wir sie auch überhaupt erst einfordern, dann sind wir nicht mehr zufrieden mit dem bißchen, was uns in diesen Abhängigkeitsbeziehungen noch bleibt. Und am nächsten Tag erdulden wir wieder Situationen mit Gewalt, Aggressionen, Streit, Verzweiflung, Wut, Betrogenwerden...Je mehr Du hier liest umso mehr erkennst und durchblickst Du die Muster der Abhängigkeitsbeziehung und findest es auch in Dir wieder, mehr oder weniger. Setz Dich nicht so unter Druck, denk nicht so viel über seinen Alkoholkonsum nach oder ob Du um Eure Beziehung kämpfen solltest. Um Liebe muß man nicht kämpfen. Entweder ist sie da oder nicht. Wenn sie nicht mehr da ist kannst Du auch nichts mehr tun. Versuche mal Deine Gedanken ein wenig zu ordnen und zu überlgen, was Du aus dieser Beziehung überhaupt gewinnst. Viel Mut und Kraft wünsche ich Dir.

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