10 wochen -ohne- im alleingang

  • Hallo Insel,

    Zitat

    und noch etwas zu "alkoholikerin". ich habe dazu auch was unter "arztbesuch" geschrieben und auch da hatte ich das gefühl mich nicht wirklich klar äußern zu können. wahrscheinlich weil es eben nicht soooo klar ist.

    Und das ist es,was eben auch bei mir genau so ankam,und ich wollte Dir deutlich machen,solange Du Dir über dieses nicht im klaren bist,Dir deine Alkoholkrankheit noch nicht vollendst eingestehen kannst,kannst Du auch deinen Tiefpunkt noch nicht erreicht haben!

    Dieses ist eben meine Erfahrung die ich machen durfte,und mehr als wie diese,kann ich Dir nicht weitergeben.

    Gruß Andi

  • hallo andi,
    mir ist wirklich nicht klar, ob ich das wort alkoholikerin benutzen möchte. das soll das "sooooo" ausdrücken. ich wollte als neuling nicht so etwas grundsätzliches in frage stellen. alkoholikerin nenne ich mich deshalb (noch) nicht, weil ich damit vor allem das 12-schritte-programm der AA damit verbinde. das mag falsch sein, aber es käme mir zu diesem zeitpunkt einfach nur aufgesetzt und unehrlich vor. für mich war die erkenntnis (damit meine ich den wirklich tief gehenden moment des erkennens, begreifens) wichtig, dass die biochemie des körpers irgendwann umkippt und diese physische abhängigkeit irreversibel ist. deshalb kann ich jetzt sagen, dass ich alkoholkrank bin und die jahre-, jahrzehntelange hoffnung, das irgendwie vernünftig in den griff zu kriegen, vorbei ist. das hört sich geschrieben sehr unspektakulär an, war es aber keineswegs. es hatte und hat für mich weitreichende folgen, dazu gehörte auch, dass ich mich nicht nur im privaten, sondern auch im beruflichen bereich dazu bekannt habe.

    deine äußerung "...,kannst Du auch deinen Tiefpunkt noch nicht erreicht haben!..." finde ich erschreckend. das, was ich schreibe, mag sich nicht so schlimm anhören. für mich war meine absolute grenze im september erreicht.


    wenn ich hier an der falschen stelle sein sollte, dann hoffe ich dennoch hier information zu bekommen, wohin ich mich wenden kann. allein schaffe ich es wahrscheinlich noch wochen, vielleicht auch monate keinen alkohol zu trinken. aber das ist ja nur ein teil dessen, was vor mir liegt. deshalb suche ich hilfe.

    liebe grüße,
    insel

  • Duuuhuuuu Insel

    Ich habe da ein Verständnissproblem

    Zitat

    alkoholikerin nenne ich mich deshalb (noch) nicht, weil ich damit vor allem das 12-schritte-programm der AA damit verbinde. das mag falsch sein, aber es käme mir zu diesem zeitpunkt einfach nur aufgesetzt und unehrlich vor

    Also normalerweise ist der Ablauf doch so. Saufen, mehr saufen, noch mehr saufen, Tiefpunkt und dann merken, dass man etwas dagegen tun muss.
    Nach allen Gesetzen der Logik geht es Dir in Sachen Alkohol nie wieder so schlecht wie Heute, denn Sinn und Zweck einer SHG ist ja nun einmal, dass man sich jeden Tag ein wenig mehr von der Sauferei eintfernt. Wenn Du dich nun NOCH nicht als Alkoholikerin bezeichnest wann denn dann ??? Wenn Du das alles so ohne Rückfälle über die Bühne bekommst geht es dir eigentlich nie wieder so schlecht wie Heute, da Du ja Morgen einen Tag länger trocken bist..

    Ich glaube da muss ich mal etwas drüber nachdenken :roll:

    Leicht verstörte Grüße

    Vaan

  • hallo vaan,
    nein verstören wollte ich sicher nicht.
    ich nenne mich nicht erst dann alkoholikerin, wenn es mir so schlecht geht, wie es schlechter nicht mehr gehen kann (das finde ich ja gerade den eher "gesinnungsmäßigen" gebrauch), sondern weil ich ihn frei davon nur als krankheitsbegriff verwenden kann. solange ich dieses wort jedoch wie eine "fahne" hochhalten muss, empfinde ich es als unpassend und lasse es lieber. genauso wenig wünsche ich "allen gute 24h", auch wenn ich das inhaltlich gern tue - aber es ist einfach nicht meine sprache - (noch nicht) und bitte, vaan, frag jetzt nicht, wann denn der tag für mich auch 24 stunden haben wird oder so...
    lg, insel

  • Großartig oft aussprechen tue ich es auch nicht Insel. Ich bin keiner von denen, die mit dem Schild vor dem Kopp herumrennen "Mein Name ist Vaan ich bin Alkoholiker" Aber geschrieben habe ich es hier ein paar mal. Das ist echt einfacher

    Zitat

    ich nenne mich nicht erst dann alkoholikerin, wenn es mir so schlecht geht, wie es schlechter nicht mehr gehen kann


    Dann wirst Du das nicht mehr können Insel.. So sieht es aus.

    Es gibt hier etliche Leute, die um eine Entgiftung drumherum gekommen sind ICH AUCH. Eines aber haben wir hier ausnahmslos alle gemeinsam. Ein Erlebnis nachdem es so nicht mehr weitergehen konnte. Die einen sind dienstags auf der Intensivstation aufgewacht und hatten keine Ahnung was seit Sonntag passiert ist. Führerscheinverlust, Frau abgehauen und und und.

    Auch ich hatte mein Erlebnis, nachdem das Kartenhaus Weinkenner, Biergenießer und Absacker zusammengebrochen ist. Meine Geschichte kann jeder hier nachlesen.

    Was ist denn bei Dir passiert ??? Irgendetwas hast Du doch mit Alkohol zu tun, sonst wärst Du nicht hier.

    Zitat

    bitte, vaan, frag jetzt nicht, wann denn der tag für mich auch 24 stunden haben wird oder so...


    Hast Du Heute schon getrunken Insel ???? Man gewöhnt sich hier an zwischen den Zeilen zu lesen und Deine Art der Formulierung lässt da so ein paar Alarmleuchen hochgehen.

  • hallo vaan,
    24 stunden sind 24 stunden - das war halt mein trockener humor. oder ist das auch wieder etwas für die alarmleuchten?
    jetzt würden andere vielleicht smilies hinsetzen, aber ich mag sie nicht.
    seit dem 18.9. trinke ich keinen alkohol mehr, das war nach dem gespräch mit einem neurologen, den ich wegen meines kurantrags aufgesucht hatte. ich war zum ersten und hoffentlich einzigen mal mit der frage konfrontiert worden, ob ich auf eine suchtstation zur entgiftung muss oder nicht.
    ich hatte zwei wochen vorher ein gespräch mit einem langjährigen kunden, der mir auf den kopf zugesagt hat, sie haben ein problem. und mir hilfe angeboten hat. damit war, bzw. ist sogar eine finanzielle absicherung verbunden. er hat mir meine existenzangst genommen und ich konnte zum ersten mal sagen: ja, ich brauche hilfe.
    ich habe zum teil schon beschrieben, was bis zu diesem punkt geführt hat, und möchte in diesem offenen bereich nicht deutlicher werden. nur soviel, es gab eben nicht die intensivstation, den unfall... es war das für mich bis dahin undenkbare - dieses eine gespräch. und das war nur möglich, weil ich völlig am ende war und nicht mehr weiter wusste.
    danach war ich - als heidenkind - für einige tage in einem kloster, weil mir klar war, dies ist ein ganz entscheidender wendepunkt in meinem leben. und ich habe mich über das programm der unterschiedlichen shg' erkundigt. und gerade bei den aa's hatte ich bedenken. mir bedeutet die humanistische pychologie sehr viel, und die ist vor allem ressourcenorientiert. die kapitulation an den anfang zu stellen, kann ich zwar gedanklich nachvollziehen, widerstrebt aber diesem, meinem weltbild zutiefst. so jetzt mache ich erstmal schluß, ich schreibe so langsam und ich möchte, dass du noch heute diese antwort bekommst. oh, schon zehn nach. vielleicht bist du ja noch wach,
    lg,
    insel

  • Hallo Insel.

    Zitat

    ich nenne mich nicht erst dann alkoholikerin, wenn es mir so schlecht geht, wie es schlechter nicht mehr gehen kann

    Zitat

    ich konnte zum ersten mal sagen: ja, ich brauche hilfe

    Oh weih oh weih.

    Nehmen wir doch mal MICH. Ich habe bis Heute ein Problem mit diesem Begriff Krankheit. Die 1. 50-mal haben wir uns alle bei vollem Bewusstsein die Rübe matschig gesoffen. Nicht weil da Sucht im Spiel war. Oder „meine Olle“ immer so gemein zu mir ist. Oder wegen dem unfairen Chef. NÖ. Wir haben gesoffen weil es halt so schön war.

    Irgendwann war ich dann soweit, dass ich 15 min nach Feierabend das 1. Bier auf dem Tisch stehen hatte. Machen doch alle. JAU mit 3 Bier um 19 Uhr ans Abendessen zu gehen ist völlig normal. Diese Eskalation kommt doch schleichend. Hier ein Bier da ein Wein.

    Also es ist wirklich ungewöhnlich, dass sich hier Leute anmelden, denen man das Alkoholproblem erst noch klar machen muss. Glaube mir mal, dass nicht nur die eine Kundin gemerkt hat dass bei Dir etwas nicht I.O. ist.

    Ich hatte vor einigen Wochen im Zug eine vor mir sitzen. Es gibt doch immer diesen Spruch „Die Hände verraten das Alter“. Die Hände waren die einer 30 jährigen. Wenn Du nur das Gesicht siehst wäre ich bis Mitte 50 hochgegangen. Die war am Ende und wusste es nicht. Da war ich auch am überlegen ob ich sie drauf anspreche.

    Wie stellst Du Dir denn nun den weiteren Werdegang vor. Vielleicht beginnst Du mal im Geschlossenen mit deinen Trinkgewohnheiten und Trinkmengen. Nur so als Tipp. Es ist dann vielleicht für Deine Leserschaft einfacher sich ein Bild von Deiner Situation zu machen.

    Gruss Vaan

  • Hallo Insel,

    Weist, die AA sind auch nicht gerade mein Ding, aber die 24 Std, die finde ich gut. Es gibt noch viele andere SHG, probiere einfach mal einige aus :wink:

    In meinen Trockenpausen, habe ich fast jeden Tag, eine Neue besucht, bis ich eine hatte. Bin dann irgendwann gegangen, habe dann aber wieder gesoffen :roll:

    Im Moment, ist das Forum, meine Gruppe, bin im Tb Bereich, mir reicht das Forum, es hat 24 Std offen, ich habe viel gelesen und gelernt :wink:

    Ich werde, aber trotdem, am 5 Januar, ein LZT machen, bin ich aber, von ganz Alleine, drauf gekommen, ich will nicht irgendwann, wieder auf der Stelle trampeln.
    Gut ne Garantie ist es auch nicht, aber ich kann erst mal, wirklich nur Ich sein. Die Dinge, die ich dort mitnehmen werde/kann, werden mich aber, auch mit Sicherheit weiterbringen :wink:

    Mir hätte mal einer sagen sollen LZT :shock::? den hätte ich für verrückt erklärt, ne ich dachte, ich schaffe es Alleine. Selbst nach 3,5 Jahren Trinkpause, habe ich gnadenlos, auf der Fresse gelegen.

    Es gibt, keine Garantien, aber die Hoffnung, die Zuversicht und das Heutige Leben, das mir wieder gezeigt hat, wie gut es mir wieder geht.

    Das reicht mir endlich, weis ich, ob ich nochmal die Change habe, aufzuhören. Es wird immer schwerer, jeder Anfang.

    Nun tue ich alles dafür, nüchtern leben zu dürfen und mit den Bausteinen, lebe ich nun seit 9 Monaten, wieder ein lebenswertes und zufriedenes Leben. Ich muss nicht verzichten, weil es mir wieder gut geht.

    Bin aber weiter auf der Hut.

    MLG Mandy

  • hallo vaan,
    danke für deine antwort. ich möchte natürlich einiges erklären und ich habe auch noch ein paar fragen an dich:

    Zitat

    Nehmen wir doch mal MICH. Ich habe bis Heute ein Problem mit diesem Begriff Krankheit.


    deine erklärung und den grund dafür habe ich nicht verstanden.

    Zitat

    Also es ist wirklich ungewöhnlich, dass sich hier Leute anmelden, denen man das Alkoholproblem erst noch klar machen muss.


    ich nehme an, dass du einiges gelesen hast, was ich bisher geschrieben habe. bin ja erst seit gestern hier. ich äußere mich vielleicht vorsichtig, suche nach den für mich richtigen formulierungen. wenn dabei nicht deutlich wurde, dass ich genau wegen meines alkoholproblems hierher gekommen bin, dann versuche ich es nochmal anders. du hast gestern geschrieben, dass man deine geschichte ja lesen kann und das habe ich gemacht. deine sprache ist wohl eher heavymetal-mäßig und meine dann eher w.biermann -geprägt und oute mich hiermit als verletzliches, nach wörtern ringendes nach68er-seelchen.

    Zitat

    Die Hände waren die einer 30 jährigen. Wenn Du nur das Gesicht siehst wäre ich bis Mitte 50 hochgegangen.


    bei mir ist es eher umgekehrt. ich habe einfach sehr viel glück gehabt, dass der alkohol keine äußerlich sichtbaren spuren hinterlassen hat. warum bist du so unnötig verletzend?

    Zitat

    Die war am Ende und wusste es nicht. Da war ich auch am überlegen ob ich sie drauf anspreche.


    ich finde das anmassend und frage mich, ob das hier allgemein zum "guten ton" gehört oder deine ganz spezielle nächstenliebe ist (smilies mag ich immer noch nicht und jetzt erst weiss ich, dass du das hättest persönlich nehmen können).

    Zitat

    Es ist dann vielleicht für Deine Leserschaft einfacher sich ein Bild von Deiner Situation zu machen.


    für mich klingt das wort "leserschaft" so etwas zynisch, herablassend.

    also vaan, du siehst, ich habe einige schwierigkeiten mit deinem tonfall. vielleicht ist es ja auch nur nett gemeint und soll "aufrütteln" und vielleicht stürzen sich gleich ganz viele auf mich: das war doch noch gaaar nichts.

    so lange ich die freischaltung für die "geschlossene" noch nicht habe, muss mein bild noch etwas unklar bleiben, außerdem finde ich es auch nicht so einfach innerhalb von einem tag über ein paar mails zu vermitteln, wo man steht.
    die einfachen fakten kann ich natürlich hier schon sagen:
    trinkmenge: zuerst 1, in den letzten jahren 1 - 2 flaschen weisswein, phasenweise fast täglich, mit ein bis zwei monaten "leberreinigungsdiät" 2x im jahr aus schlechtem gewissen und angst um meine gesundheit. durch meine lebens- und arbeitsumstände eine eher unauffällige spiegeltrinkerin. das ganze zog sich relativ gleichbleibend über 25 jahre.

    es grenzt wirklich an ein wunder, dass mein körper das alles mitgemacht hat. der körper ja, aber inzwischen kenne ich den zusammenhang zwischen alkohol und depression. vielleicht sind mir auch deshalb die krankheitsbegriffe erstmal so egal wie die frage, ob henne oder ei zuerst da waren.

    ich trinke nicht mehr - das ist von der zeit her nur unwesentlich länger, als ich das bisher auch schon gemacht habe. aber es gibt den alles entscheidenden unterschied: ich tue es zum ersten mal nicht, um nach einer gewissen zeit wieder anzufangen. ich verspüre keinen "saufdruck" und dennoch weiss ich um die gefahr, wenn ich es allein versuchen würde.
    es ist mir sehr ernst.

    liebe grüße,
    insel

  • hallo mandy,
    danke für deine mail, das hat mir gut getan und hoffnung gemacht.
    ich war gerade sehr mit der doch recht umfangreichen antwort an vaan, s.o. beschäftigt.
    nochmal danke und liebe grüße,
    insel

  • Hallo Insel

    Zitat

    ich trinke nicht mehr

    ich habe schon sehr ofr gehört, dass das Nichttrinken alleine reicht nicht.

    Vielleich könnte jemand hier in Forum mehr darüber schreiben.

    Danke

    live2008

  • Ouh, da halt ich mich lieber mal raus, da wird schon am Anfang viel Wert auf einen guten Ton gelegt.

    Nicht mein Ding.

    Ich geh dann lieber mal ganz schnell wieder dahin, wo mehr Wert auf's trocken werden und auf's trocken bleiben gelegt wird....

    LG
    Spedi

    P.S.: Ach ja, trotzdem viel Glück. Manche gewinnen ja auch im Lotto. Vielleicht gibt's das auch mit Trockenheit? :o

  • hallo spedi,

    Zitat

    Ich geh dann lieber mal ganz schnell wieder dahin, wo mehr Wert auf's trocken werden und auf's trocken bleiben gelegt wird....
    P.S.: Ach ja, trotzdem viel Glück. Manche gewinnen ja auch im Lotto. Vielleicht gibt's das auch mit Trockenheit? :o

    es sieht so aus, als ob man eine besondere form von dickfelligkeit braucht, um in einer oder dieser (?) shg hilfe zu bekommen. steckt dahinter die absicht, einen neuling zu einem noch tieferen tiefpunkt zu treiben (von wegen "schon am anfang") ich hoffe, dass es auch anders möglich ist. denn ich lege so viel wert aufs trocken werden und bleiben, dass ich das, was mir an selbstachtung geblieben ist, vor ungerechtfertigten unterstellungen, zynischerweise mit einem smilie geschmückt, schützen muss. für mich sind gegenseitige wertschätzung und respekt auch hier und gerade jetzt ein grundbedürfnis.

    vielleicht bin ich ja hier an der falschen stelle gelandet. daher danke ich dir für deine offenheit.
    ich werde sehen,
    gruß,
    insel

  • Hallo Insel,

    lasse Dich nicht verunsichern :wink: Du bist Hier, genau richtig.

    Finde Deine Antwort, auch sehr passend.

    MLG Marion

  • Hallo insel,
    find ich gut das du das so direkt angesprochen hast, wie du dabei empfindest.
    Und wir wollen hier keinen nach unten ziehen.
    Wir sind hier um gemeinsam trocken zu werden und zu bleiben.
    LG
    Jürgen

  • Hallo Insel,

    habe mir Deine Beiträge durchgelesen und habe mich in vielem wiedergefunden am Anfang meines Weges.
    Auch ich bin nicht an einem bewußten Morgen aufgewacht um "jubelnd" festzustellen, 'ich bin Alkoholiker'!
    Mein Trinkverhalten war Deinem ähnlich, mit erheblichen Abweichungen zum Ende hin.
    Ich habe einige Zeit gebraucht bis ich diesen Satz, ich bin Alkoholiker' für mich angenommen habe.
    Auch ich versuche, nicht immer Erfolgreich, auf Worte zu achten und wie ich jemanden etwas schreibe.
    Ob ich ein spät68ger bin weiß ich nicht so genau, in dem Jahr war ich 18 Jahre.

    Aber und jetzt kommt mal ein Aber, auch wenn ich zum Anfang mit den Zähnen geknirscht habe und mir im stillen gedacht habe was wollen die Idioten eigentlich von Dir? Schließlich bin ich einzigartig, individuell und deswegen ist mein höchst unglückliches hineinrutschen in die Sucht bitteschön auch sehr taktvoll, mit ganz viel Einfühlungsvermögen und auf mich persönlich abgestimmte Ratschläge zu behandeln. Schließlich bin ich sensibel und ertrage solche brutale Sprache nicht. Ich?!? Säufer?!? Ich doch nicht, die Anderen ja aber ich nicht. Vielleicht ein Problem aber mehr nicht.
    Jetzt sage ich mir da war ich nicht sensibel, sondern habe mich aufgeführt wie eine Mimose, wollte die Wahrheit nicht hören.
    Es ist ein Trugschluß das ich erst unter der Brücke liegen muß und mit Krampfanfällen und/oder Delir auf der Intensiv landen muß um zu akzeptieren das ich nicht nur ein 'Alkoholproblem' habe weil ich ja noch funktioniere und mein Körper keine sichtbaren Schädigungen aufweist, sondern ich sollte froh sein, und das bin ich, das ich beizeiten erkannt habe was Sache ist und ich etwas dagegen getan habe.

    Heute kann ich mich vor den Spiegel stellen und mir sagen ich bin Alkoholiker ohne einen Lachanfall zu bekommen oder in Depressionen zu versinken.
    Ich bins! Punkt! Aus! Schluß!

    Das passiert nicht von Heute auf Morgen und nicht sofort. Das dauert und das weiß ich aus eigener Erfahrung.
    Bloß wenn ich mich dagegen sperre, Gründe suche warum mir das und das nicht zusagt mach ich mir bloß das Leben unnötig schwer.

    Du hast geschrieben das Du das drumrum bei den AA nicht magst und es sehr befremdlich findest.
    Ich bin auch bei der Truppe und als ich das erste Mal dort war dachte ich mir; du meine Güte wo bist Du denn hier hingeraten, das hälst du im leben nicht aus....
    Genauer hingesehen, ich versuchte etwas an Äußerlichkeiten festzumachen um den Grund meines daseins in der Gruppe zu verdrängen.
    Das habe ich sehr schnell sein gelassen.
    Jetzt gehe ich da gerne hin, zu meiner Gruppe und wenn es auf einmal zur Regel würde am Beginn der Zusammenkunft Schamanentänze aufzuführen, warum nicht wenn es hilft.

    Allerdings kann ich mir vorstellen das ein 68ger Individium so seine Probleme mit Gruppen hat, da wird nichts ausdiskutiert, keine Überzeugungsarbeit geleistet, keine Mehrheitsbeschlüsse gekippt, sondern es gibt vorgegebe Prozeduren und Rituale.

    Ich könnte Dir jetzt noch viel mehr schreiben aber überleg Dir einfach mal ob es dir wichtiger ist hier über den Ton zu diskutieren oder wenn überhaupt, über die Inhalte des gesagtem.

    Nicht das Du dich wunderst, ich habe zum Anfang auch vieles nicht verstanden und ich gehe auch gerne in Widerspruch.
    In diesem Fall, nämlich der Krankheit, habe ich solche Diskussionen gelassen weil ich mir sagte; irgendwie müssen sie doch recht haben, vielleicht verstehst du das irgendwann mal was sie sagen.

    Also machen, auch fragen wenn Du etwas nicht verstehst.

    Selber bin ich seit 2 Jahren trocken und ich gedenke es weiter zu bleiben.

    Lieben Gruß
    Mannberlin

  • Oheeeeee .. :shock::shock:

    Ich werde einfach noch mal versuchen ganz von vorne anzufangen.

    ich wollte Dich gerade auf eine etwas humorvolle Art und Weise vor Spedi und Lilly12 warnen, die hier für sehr deutliche Worte bekannt sind. Aber nun gut. Spedi war ja schon hier :lol:

    Mein Erlebnis im Zug hat sich darauf bezogen, dass man Trinkern im Regelfall ihr Problem ansieht. Das war die Brücke zu Deiner Kundin, die dich drauf angesprochen hat. Ich denke mal das ist auch so rubergekommen. Aber darum geht es doch gar nicht. Der mehr oder weniger normale Ablauf ist doch, dass die Leute die hier reinkommen ein wie auch immer geartetes aus den Fugen gratendes Trinkverhalten haben.

    Da gilt es doch den Hebel anzusetzen. Das geht aber nur wenn wir etwas über Dich erfahren. Einkommen, Adresse, Foto ist dabei aber sowas von egal.

    Trinkmengen, Trinkzeiten, Trinkorte und wenn Du dir da eine Selbstdiagnose zutraust Trinkgründe. Das ist doch das worum es beim Trockenwerden geht.

    Gruss Vaan

  • Hallo Insel!

    Ich begrüsse Dich auch hier und wünsche Dir,dass Du Deinen Weg finden wirst.
    Für mich basiert in unserem Forum das Ganze auf Selbsterkennung.Von da aus erkennst Du Deine Baustellen und arbeitest daran nach den Grundbausteinen,die hast Du die sicher schon angesehen.

    Da wir ein Selbsthilfeforum sind helfen wir einander auch und tauschen unsere Erfahrungen aus.
    Und es kommt vor,dass ein Tritt in den A..... besser hilft als eine A4-Seite Geschriebenes!

    Herzliche Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • hallo und danke!!!
    ich kann (und darf) grad nicht viel schreiben, da sich meine sehnenscheidenentzündung verschlimmert hat, aber danke an euch -vor allem an mannberlin und vaan - wolllte ich wenigstens kurz sagen.
    bald mehr, lg, insel

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