rückfallgefährdet

  • ch weiss nicht mehr was ich machen soll. 6 monate habe ich jetzt keinen alkohol angerührt. alles lief für mich gerade rund, ich habe viele dinge erledigt, vor denen ich mich sonst gedrückt habe. ich gehe zu einer shg, habe ein therapie beantragt, will was machen, um nicht mehr zu trinken, bin in diesem forum und weiss auch genau, was der alkohol mit mir bewirkt.., und gestern habe ich wieder zur flasche gegriffen. es ist wie verhext, ich war gestern in der stadt, hab mir was gutes tun wollen und mir eins meiner bisherigen lieblingsparfüms zum nikolaus geschenkt, und mir laufen gerade die tränen über mein gesicht, warum? ich bin total verzweifelt, was soll ich machen?

  • Hallo Birdmann,

    erstmal bloss nichts mehr trinken.

    Ich suche Dir hier Hilfe, da ich leider gleich wegmuss!

    Lobanshee

  • Hallo Birdman,

    So, heulen nützt jetzt gar nix und Verzweiflung noch weniger. Ich kann mir gut vorstellen, wie Du Dich fühlst, der persönliche SuperGAU ist eingetreten.
    Bei Dir fängt alles an und bei Dir endet es auch !
    Das schreibt Andi hier öfters, ich brauchte so meine Zeit, bis ich verstand, was er wirklich damit meint. Oder hoffe zumindest, es verstanden zu haben. :wink:
    Ein Rückfall kommt meist nicht plötzlich, obwohl es tatsächlich auch Blackouts zu geben scheint.
    In allen anderen Fällen beginnt aber der Rückfall im Kopf und man „arbeitet“ bereits darauf hin.

    Birdman, alles was ich Dir schreibe, sieh bitte nicht als Vorwurf, denn SO ist es nicht gemeint.
    Wir alle sind nicht vor einem Rückfall gefeit. Manchmal passieren Dinge, die man sich zu dem Zeitpunkt nicht erklären kann, das Suchtgedächnis schlägt zusätzlich zu und ein Rückfall passiert.
    Und wir haben nun mal auch eine Rückfallkrankheit.

    Du bist hingefallen, das dümmste, was Du jetzt tun könntest, ist liegenzubleiben. Steh bitte wieder auf, schäm Dich nicht für das, was passiert ist, Du machst es ja eh nich mehr rückgängig.
    Dann ist halt heute wieder Tag 1, okay ?

    Meine Fragen sind:
    Wo hattest Du den Alkohol her ?
    Was für Gedanken sind in Deinem Kopf abgelaufen ? Kannst Du Dich daran erinnern ?
    Du hast Dir was zu Nikolaus gekauft, das ist schön und auch richtig so, daran ist nix auszusetzen.
    Hast Du da in der Stadt noch getrunken oder wo immer Du warst ?
    Naja, ist im Grunde auch egal, aber vielleicht warst Du auf einen Weihnachtsmarkt, ich weiß es ja nicht, warst Du allerdings auf einem, würde ich Dich dafür anprollen, denn dort hast Du nix zu suchen nach so kurzer Abstinenz ! Sorry, mag jetzt wie Befehlston klingen, aber ich kann Dir gern erklären, warum nicht, falls es so war.

    Also was ist denn nun genau passiert ?
    Darf ich mal Vermutungen anstellen aufgrund Deines Beitrages ?
    Es könnte sein, das Du plötzlich zu euphorisch warst, alles lief einigermaßen rund und Dein Suchtgedächnis verlangte nach einer Belohnung dafür, das Du „fleißig“ warst, was hast Du dann früher getan ? Ich vermute, gesoffen ? Man nennt sowas auch Belohnungstrinken.
    Auch das kenne ich sehr gut, es ist zu verrückt, alles ist gut, läuft gut, man fühlt sich auch innerlich gut, wahrscheinlich ZU GUT ! Und das olleSuchtgedächnis fängt an zu schreien… „los ma hier, Du hast es Dir verdient … na komm schon, morgen hörst Du ja wieder auf, nur das eine Glas…“
    Natürlich bleibt es nicht dabei :roll: würde es das, wären wir nie Alkies geworden !

    Also komm, wieder aufstehen, erzähl hier, was passiert ist, Du siehst ja, es sind Menschen hier, die Dir wieder aufhelfen wollen. Nich jetzt in Selbstmitleid baden, das haben wir doch oft genug in Saufzeiten getan, komm bitte aus dieser Nummer wieder raus ! Die taugt nix ! :x
    Analysiere bitte mit uns zusammen, was passiert ist, auch dabei helfen wir Dir.
    Und dann heißt es tunlichst, eine derartig gefährliche Situation zu meiden.

    Ich sag Dir mal, was mir diesen Sommer passierte, nach 6,5 Jahren Trockenheit, ist Sachen rumlabern des Suchtgedächnisses :roll: … ich hatte einen erfolgreichen Tag auf einem Lehrgang, es war Freitags, das wohlverdiente Wochenende stand an, ich setzte mich ins Auto, Scheibe runter, Sonne genießen, noch der „richtige“ Song laut im Radio und mein Suchtgedächnis war innerhalb von 2 Minuten am rumlabern :shock: …. Denn genau so waren früher Situationen, in denen ich soff.
    WE, frei, das muß man ja ausnutzen, und wie, natürlich mit Saufen ! Ich habs mir ja verdient !

    Was tat ich ? Um mich abzulenken, fuhr ich in den nächsten Möbelmarkt. Auf der Fahrt zum Möbelmarkt trank ich soviel Wasser, wie ich nur konnte, denn ich hatte welches im Auto. Und als der Zauber vorbei war, walkte ich durch den Wald, um mich auszupowern und danach blieb ich sicherheitshalber fein mitten Hintern zuhause, denn das ist meine alkoholfreie Zone, meine sichere Burg. Das sind so Situationen, wo man wissen muß, was für einen persönlich zu tun ist, ich weiß das mittlerweile, mußte das aber auch erst lernen und mir das erarbeiten.
    Also wäre es wohl gut für Dich, ähnliche Stategien auszuarbeiten ? Was mache ich, wenn ich Saufdruck verspüre ? Es GIBT dann Mittel und Wege, ein anderer wäre, sofort zum Arzt zu gehen, wird der Saufdruck sehr stark, er hat Medis dagegen, die da erstmal drüber weghelfen, ist aber natürlich keine Dauerlösung.
    Du mußt an Dir selbst arbeiten, an DEINEM EIGENEN VERHALTEN, Birdman !!

    Also los jetzt mal hier, heut wieder Tag 1, Kopf wieder hoch und aufstehen und das beste draus machen. Und bitte geh zum Arzt, wenn es Dir schlecht geht, das ist KEINE Schande, sondern ganz wichtig, dann um Hilfe zu bitten, denn er KANN ja helfen, wenn er ein guter Arzt ist, der sich mit Suchterkrankungen auskennt !! Denn er weiß, das wir eine Rückfallkrankheit haben und dann Hilfe brauchen, kein Grund zum schämen, sondern eine STÄRKE, dann auch drum zu bitten !

    LG
    Lilly

  • @Monida

    Zitat

    Ich habs befürchtet, wir sind zu spät gekommen.
    Nein, ich gebe dich nicht auf!

    Liebe Monida, niemand gibt hier Birdman auf, aber wir können hier NIEMANDEN vom Saufen abhalten, in dessen Kopf schon ein bestimmter Film auf den Höhepunkt zuläuft, da holen wir dann niemanden mehr zurück !!! Auch DU hättest das nicht gekonnt ! Besser, hier schreiben, wenn man schon die Eintrittskarte in der Hand hält fürs Kopfkino, aber meist wird hier erst geschrieben, wenn es bereits gekracht hat.

    Wir sind ja auch nicht hier, um jemand vom Saufen abzuhalten, denn wer das tun will, tut es eh.
    Wir legen hier niemanden trocken, dazu sind wir nicht hier.
    Wir können nur begleiten und in schweren Situationen beistehen, tragen aber keinerlei Verantwortung für das Tun eines Anderen.
    Denn jeder ist für sich selbst verantwortlich, auch dafür, sich RECHTZEITG Hilfe zu rufen, das hat Birdman nicht getan, schade eigentlich. Denn die Möglichkeit bestand ja, also denke ich, sein Film war schon „zu weit“, er WOLLTE gestern saufen.

    Er ist für sich selbst VERANTWORTLICH, für sein Wohlergehen und AUCH für das Saufen gestern.
    Besser wäre gewesen, mitten Hintern zuhause zu bleiben und sich in keine Gefahrensituation zu begeben, auch diese Möglichkeit gibt es fast immer. Oder im Notfall sich UNVERZÜGLICH daraus zu entfernen, tritt sie doch ein.
    Ich denke aber, Birdman hat sich unwissentlich in eine Gefahrensituation begeben, die er nicht gut eingeschätzen konnte. Sowas kann anfangs passieren, muß aber nicht, wenn man sich bloß ma an die Grundbausteine halten würde, die saugen wir uns ja nich in schlaflosen Nächten aus Jux aus unseren Fingern ! Die beruhen auf bitteren Erfahrungen, die einige machen mußten, andere sollten sie tunlichst nutzen, um nich selbst jeden Bolzen erst zu schießen, muß ja nich sein, außer natürlich bei Bockigkeit, Uneinsichtigkeit und Lernresistenz…. :roll: und nö, damit meine ich niemanden persönlich, nur so allgemein mal...

    LG
    Lilly

  • Hallo Birdmann,

    ich kann mich da Lilly, voll anschliessen, Sie ghat es sehr gut geschrieben.

    Also stehe wieder auf und fange neu an. So ganz neu fängst Du ja auch nicht an, viele Dinge weist Du ja.

    Und was der Auslöser war, weist Du auch, das nächste Mal, musst Du dann viel vorsichtiger sein, wenn Du in die gleiche Lage kommst.

    Nur nicht trinken, reicht nicht, es gilt, die Auslöser, des Saufens zu finden und zu lösen.

    Also rauf auf die Beine, machen wir weiter :wink:

    Erzähl, doch mal, was da in Dir abgegeangen ist, ist auch für Dich später von Vorteil, zum nachlesen.

    MLG Mandy

  • wie kam es zu dem rückfall? ich weiss es nicht wirklich
    mir ist heute zum ko.... ich hatte im september einen unfall seit diesem tag kann ich nicht mehr ohne schmerzen laufen, gestern sagte der arzt, daß ich nochmal wenn es nicht bald besser wird, ins krankenhaus muss. daß kann ich noch verkraften, schon deswegen, weil ich hoffe, von der versicherung des unfallgegners ein höheres schmerzensgeld zu bekommen. vorgestern habe ich mich mit meiner ex-freundin getroffen, mit ihr nochmal lange über unsere beziehung gesprochen und wenn ich sie richtig verstanden habe,war sie nicht abgeneigt, mich neu kennen zu lernen. gestern habe ich mich dann mit ihr per mail für heute verabredet und ich habe mich darauf riesig gefreut, weil sie halt für mich sehr sehr wichtig ist. dann bin ich noch in die stadt gefahren, habe ihr ein nikolausgeschenk besorgt und wollte es ihr heute in der nacht vor die tür legen. auch darauf habe ich mich gefreut, weil es vom herzen kommt. also der tag gestern lief soweit richtig gut für mich. abends kam ich nach hause und wusste mit mir nichts anzufangen. ich bin total unruhig durch die wohnung gelaufen, habe angefangen musik zu hören, die anlage nach 5 minuten wieder ausgemacht, dann habe ich versucht zu chatten, dann saß ich ein paar minuten vor dem fernseher, dann habe ich versucht, mich mit einem computerspiel abzulenken. und obwohl ich weiss, was der alkohol mit mir macht, kamen mir immer mehr die gedanken, etwas zu trinken, um mich zu beruhigen. wie soll ich es beschreiben, was mich dazu getrieben hat. vielleicht weil ich alleine war und das nicht kann? vielleicht weil ich an weihnachten gedacht habe und daran, daß ich es nicht mit ihr verbringen kann? wir wollten am 24.12. zu einem konzert in die kirche gehen... alle guten vorsätze waren plötzlich weg. ich glaube das kann nur jemand verstehen, der in der gleichen situation ist. ich bin dann auch nochmal los gegangen und habe mir bewusst etwas zu trinken gekauft. nun habe ich 6 monate nichts getrunken und mir wurde speiübel, als ich das zeug trank und musste mich dann auch ein paar mal übergeben. heute gehts mir richtig dreckig, auch der kaffee, den ich mir gekocht habe, ist in der toilette gelandet. selbst schuld!! was hat mir der abend gebracht? nichts!

  • Hallo Birdman,

    auch ich habe seit Jahren jeden Tag Schmerzen beim Laufen, ich trinke deshalb aber nicht, denn davon wird’s auch nich besser. Und was hat der Rückfall mit nem höheren Schmerzensgeld überhaupt zu tun ? :roll:

    Zitat

    abends kam ich nach hause und wusste mit mir nichts anzufangen. ich bin total unruhig durch die wohnung gelaufen, habe angefangen musik zu hören, die anlage nach 5 minuten wieder ausgemacht, dann habe ich versucht zu chatten, dann saß ich ein paar minuten vor dem fernseher, dann habe ich versucht, mich mit einem computerspiel abzulenken.

    Na klasse !! Rumtigern, chatten, TV und Games spielen :roll: anstatt Dich hier im Forum zu melden, hier waren genug Leute, um Dir beizustehen, warum hast Du nicht gerufen ???
    Es ist dann IMMER jemand zur Stelle, ich habe hier jedenfalls NOCH NIE was anderes erlebt.
    Birdman, es wird Zeit für Dich, um Hilfe bitten zu lernen, und im Notfall auch ganz laut danach zu SCHREIEN !! Du mußt nicht alles mit Dir allein ausmachen, wir alle kennen AUCH solche Tage, wir reden (schreiben) dann miteinander, bis es wieder besser ist. DAS HILFT, ich versprechs Dir, Du überstehst dann auch schwere Tage, NIEMAND wird Dir hier versprechen, das es nur gute für Trockene Alkies gibt !! In schweren Tagen hat man um Beistand zu bitten, ob hier oder ob in einer Realen, ist dabei völlig egal, denn DORT wird man dann aufgefangen !! Und sicher nich bei ner Schwachsinns-Sendung im TV. :roll:

    Zitat

    und obwohl ich weiss, was der alkohol mit mir macht, kamen mir immer mehr die gedanken, etwas zu trinken, um mich zu beruhigen. wie soll ich es beschreiben, was mich dazu getrieben hat. vielleicht weil ich alleine war und das nicht kann?

    Soso, Du kannst nicht allein sein ? Dann wird es Zeit, das zu lernen.
    Sorry, aber JEDER Mensch ist IMMER auch ALLEIN !! Und zwar mit sich selbst, jeder kennt diese innerliche Einsamkeit und auch teilweise, damit schwer zurechtzukommen. Dann muß man daran arbeiten, denn andere Menschen sind NICHT für unser Wohlergehen oder unsere Zufriedenheit oder unser Glücklichsein zuständig, sie wären ja VÖLLIG damit überfordert. Dafür bist Du ganz allein verantwortlich, mein lieber Birdman. Und wenn es DIR gut geht, dann ist es auch toll mit einem Partner, ansonsten benutzt man ihn nur gegen die eigene innere Einsamkeit und das find ich dann unter aller Sau.

    Desweiteren sorge bitte für einen stabilen trockenen Freundeskreis, wo Du hinkannst, wenn die innerliche Einsamkeit zu groß wird, auch Freunde können einen mal auffangen und sicher auch der Partner, aber das darf kein Dauerzustand werden, denn damit wären auf Dauer alle überfordert, den Schlüssel zur Zufriedenheit und zum Glück trägst Du nämlich in Dir selbst, Du mußt ihn nur noch finden und diese Türe aufschliessen !! Einfach ist das nicht, aber der Mühe allemale wert !

    Zitat

    ich glaube das kann nur jemand verstehen, der in der gleichen situation ist.

    Och nööö, bitte nich so :roll: ! Wir sitzen hier alle im gleichen Boot, hier gibt es kaum Gedanken und Gefühle, die ein anderer nicht auch schonmal hatte, Du bist schon nicht allein damit, SOOO individuell sind wir ja nu auch wieder nich. :P

    Zitat

    vielleicht weil ich an weihnachten gedacht habe und daran, daß ich es nicht mit ihr verbringen kann?

    Das trifft sich ja bestens :P denn es gibt hier über Weihnachten einen Weihnachts-Chat, der bis spätabends, glaub ich, besetzt ist. Den kannst Du Dir jetzt gleich mal in Deinen Terminkalender schreiben, in Rot unterstrichen. Und mach Dir keine großen Hoffnungen, ich werde da auch öfters sein, also warm anziehen vorher, gelle ? :shock:
    Hey, nur Spaß :lol: komme doch da bitte auch mal hin, stärkt auch ungemein das Zusammengehörigkeits-Gefühl hier, wat meinste ? Magst Du ? Es ist immer sehr schön dort, mal gibt es ganz viele ernste Themen, aber der Spaß kommt auch nie zu kurz, und so soll es ja auch sein, wir sind hier nämlich keinesfalls irgendwelche verTROCKNETEN Spinner.

    Zitat

    nun habe ich 6 monate nichts getrunken und mir wurde speiübel, als ich das zeug trank und musste mich dann auch ein paar mal übergeben.

    Jo… hab ich aber jetzt nich so wirklich Mitleid… 8)

    Zitat

    was hat mir der abend gebracht? nichts!

    Richtig !
    Also heute wieder Tag 1 ?

    Und Birdman, sorry, aber ich denke, es ist wirklich Tag 1 für Dich, denn Du hast bisher keine gute Trockenheitsarbeit geleistet, wird also Zeit, damit zu beginnen.
    Hier sind viele Hände, die Dir dazu gereicht wurden, greife jetzt bitte kräftig zu !! Arbeite an Dir, mit unserer Unterstützung, die hast Du auf jeden Fall, egal, was gestern war. Natürlich wirst Du diesen Rückfall auch noch weiter analysieren müssen, aber nu erstmal wieder einigermaßen stabil werden, gelle ? Denn manchmal braucht man auch erst ein wenig Abstand dazu, nutze bitte diese Zeit gut, um an Dir zu arbeiten, so mein Rat. Und später wirst Du dann auch erkennen, was wirklich ablief.

    LG
    Lilly

  • hallo lilly,
    der rückfall hat natürlich nichts mit dem höheren schmerzensgeld zu tun... ich mache mir halt gedanken oder sorgen darüber, ich bin jetzt 45, was ist denn wenn ich mein restliches leben, durch diesen sch... unfall, nicht mehr richtig laufen kann? mein problem ich weiss! es ist auch mein problem, wenn ich nicht alleine sein kann und es ist auch mein problem, wenn ich saufe und es ist auch mein problem wenn ich mit mir nicht zufrieden, oder unglücklich bin und es es ist auch mein problem, warum ich nicht mit einem menschen zusammen leben kann. denkst du denn, ich mache mir darüber keine gedanken? ich weiss das da was nicht stimmt, du sagst, "es wird Zeit für Dich, um hilfe bitten zu lernen, und im notfall auch ganz laut danach zu SCHREIEN !! Du mußt nicht alles mit Dir allein ausmachen" ich weiss daß es mein leben ist, ich weiss das andere menschen nicht für mein wohlergehen oder meine zufriedenheit verantwortlich sind und ich weiss auch daß ich den Schlüssel zur Zufriedenheit und zum Glück in mir selbst trage, und ich weiss auch daß ich ihn nach 45 jahren immer noch nicht gefunden habe. das habe ich gestern wieder mal gemerkt. ich weiss, daß es hier etliche menschen gibt, die meine worte lesen und mir auch antworten und trotzdem gestern war so ein tag, an dem ich auch mal einen menschen haben wollte, der mich einfach nur mal in den arm nimmt.
    lg heiko

  • Zitat


    und trotzdem gestern war so ein tag, an dem ich auch mal einen menschen haben wollte, der mich einfach nur mal in den arm nimmt.

    Och menno Heiko :( … das wünscht sich doch jeder mal, is doch ganz klar. Und das ist doch auch völlig normal so. Wer würde sowas denn nicht verstehen ? Ich versteh das ganz sicher.
    Aber darum zu saufen, war es das denn wert ? Neeeee…. :(
    Eine bessere Wahl wäre gewesen, hier herzukommen und Dich hier in den Arm nehmen zu lassen, so gut es eben geht.

    Warum also schreibst Du nicht hier über Deine Schwierigkeiten ?
    Was so in Dir vorgeht ? Du wirst hier auch Trost finden dabei, sind ja nich alle so kratzbürstig wie ich :mrgreen:

    Zitat

    ….ich weiss daß es mein leben ist, ich weiss das andere menschen nicht für mein wohlergehen oder meine zufriedenheit verantwortlich sind und ich weiss auch daß ich den Schlüssel zur Zufriedenheit und zum Glück in mir selbst trage, und ich weiss auch daß ich ihn nach 45 jahren immer noch nicht gefunden habe.

    Na uuuund :shock: ? Is irgendwas daran schlimm :roll: ? Aber es nur zu wissen, hilft noch nicht viel, oder ? :wink:
    Ich bin 47 und habe auch erst ganz viel in den letzten Jahren meiner Trockenheit gelernt, also ist das machbar. Und perfekt bin ich auch in nix, ist aber auch nicht mein Ziel.
    Magst Du nicht doch noch „Deinen“ Schlüssel suchen ?
    Einfach ist das nicht, auch nicht, das man ihn plötzlich in den Händen halt, so *pling*- mäßig :wink:
    So isses ja nicht, es ist Arbeit an sich selbst, die auch manchmal sehr schwer und auch schmerzhaft ist. Und man muß dabei auch ehrlich zu sich selbst sein. Doro schrieb neulich im Chat, „trocken werden tut weh“, ja so ist das, weil es ja nicht nur am reinen Alkoholkonsum lag, der uns so krank machte, es waren ja hauptsächlich unsere krankmachenden eigenen Verhaltensweisen.
    Und die gilt es abzuändern, dann hört es auf, weh zu tun und dann findest Du auch den Schlüssel… is halt son Schlüssel wie aussem Überraschungei, Du mußt ihn erst selbst zusammenbasteln, verstehste ? :wink::mrgreen:
    Hab mal Mut und Vertrauen zu Dir selbst und lerne bitte auch, Dich selbst wieder ganz lieb zu haben.

    Nichts davon passiert von heut auf morgen, die Zeit ist unser zuverlässiger Begleiter dabei. Vertraue bitte auch auf sie. Wir alle haben ein „Alkoholtrauma“ erlitten, so nannte es mal ein Freund von mir, ich hätte es nicht passender ausdrücken können. Die seelischen Wunden müssen auch heilen, lieber Heiko, und dabei hilft eben auch die Zeit. Du kannst nix mehr ungeschehen machen, aber das mußt Du auch nicht. Du kannst nur versuchen, jetzt das ALLERBESTE daraus zu machen, und dafür drücke ich Dir gaaaanz fest die Daumen !!!

    Und schreibe bitte hier, denn Karsten schrieb es schon sehr treffend, und die Erfahrungen bestätigen, was er schieb: Wer seine Gruppe vernachlässigt, spielt mit seiner Trockenheit.
    Auch in meiner Realen wurden diese Erfahrungen gemacht. Dort wird gesagt: Wer nicht mehr zu seiner Gruppe geht, begibt sich aufs Glatteis. Auch wenn sich das beängstigend anhören mag für einige, es gibt zu viele lebende Beweise dafür und leider auch „nicht-mehr-lebende“….
    Muß man selbst wissen, ob man auf dieses Glatteis möchte… ich lieber nicht. :?

    In diesem Sinne...
    Liebe Grüße
    Lilly

  • hallo lilly,
    natürlich will ich nach den Schlüsseln suchen. und ich war in dieser zeit im forum! das habe ich in den letzten 4 wochen täglich gemacht ich bin einmal im monat bei einer psychotherapeutin. die hat zwar haare auf den zähnen, ist dafür aber auch erschreckend ehrlich. ich gehe zu ner shg und habe dort auch wertvolle ansprechpartner gefunden. wie hast du es denn geschafft, kurzfristig wieder mut zu fassen?
    lg

  • Hallo Heiko,

    auf die Füsse und los gehts.
    Dein Thread heisst ja "rückfallgefährdet", du hattest also schon vorher ein ungefähres Gefühl davon, dass sich das was zusammenbraut. Zu spät und nicht die richtigen Mittel gewusst und gestern war es dann soweit. Ist kein Vorwurf, überhaupt nicht böse gemeint, sondern es ist ja einfach so. So, wie du es jetzt versucht hast trocken zu bleiben, funktioniert es also nicht. Punkt, das ist wichtig zu wissen!

    Du schreibst davon, dass du viele Probleme momentan hast, wobei Arbeitslosigkeit, Beziehungsstress und die Unfallfolgen wohl sehr gravierend sind und deutlich zu seinem Stimmungsbild Tag für Tag beitragen. Stimmt, da ist es wirklich sehr hilfreich jemanden zu haben, der einen manchmal in den Arm nimmt. Noch viel größer ist jedoch das Problem, dass du Alkoholiker bist und nicht weisst, wie du trocken bleibst.

    Einmal im Monat Psychotherapie reicht nicht und dafür hab ich volles Veständnis, dein Leben liest sich nämlich wirklich nicht einfach. Allerdings welches ist das schon? Du kennst ja deine Probleme, nur wie damit umgehen weisst du noch nicht. Woher soll man das auch wissen, wenn man vorher immer wieder als "Lösung" gesoffen hat bzw. vorher nur wenig an einer Lösung überhaupt interessiert war? Ich hatte keine Ahnung als ich hier her gekommen bin, wie ich mit mir selbst und solchen Stressgefühlen umgehen soll. Das hat schon gedauert, bis ich da eine Ahnung von hatte wie ich und meine Gefühle funktionieren. Viel schreiben im Forum hat mir geholfen. Ob das für dich reicht musst du selbst wissen, gut ist es auf jeden Fall. Auch über eine intensivere Therapie gilt es nachzudenken. Man braucht ein gewisses Maß an Stabilität und Rückhalt im Umfeld um den eigenen Verhaltensweisen und -mustern mal auf die Pelle zu rücken und -nicht-einfach- zu ändern. Ich hatte einen Job im Rücken, war körperlich noch einigermaßen fit und hatte gar keine Beziehung - ich konnte mich also voll und ganz aufs trockenwerden konzentrieren. Denke ich mich an deine Stelle, wäre mir das sicherlich schwerer gefallen, wobei das überhaupt nicht heißen soll, dass es nicht möglich ist. Auch für dich gibt es Lösungen.

    Die Frage ist: was willst du in Zukunft anders machen ?

    Ich wünsche dir den Mut es diesmal anders zu machen!

    Viele Grüße,

    Timster

  • "Hab mal Mut und Vertrauen zu Dir selbst und lerne bitte auch, Dich selbst wieder ganz lieb zu haben" wie soll ich das machen, wenn keiner mit mir etwas zu tun haben will?

  • hallo timster,
    ich hab keinen job, bin auch nicht körperlich fit , wie soll ich jetzt damit klarkommen? jetzt verstehst du?

  • Kurzfristig wieder Mut zu fassen ?? :shock::shock:

    Kurzfristig ging da bei mir GAR NIX, lieber Heiko :wink: … das dauerte seine Zeit, bei mir sehr lange, denn ich war anfangs noch stark geschwächt, schon rein körperlich.
    In kurz, ich landete auf der Intensiv, weil ich mich beinah totgesoffen hätte. Dort wußte niemand, ob ich diese erste Nacht der Entgiftung überhaupt überlebe, auch meine Angehörigen nicht. Ich war insgesamt 3,5 Wochen im Krankenhaus und mußte danach erstmal wieder laufen lernen. Nix ging mehr, ich kam keinesfalls taufrisch aus dem KH zurück, ich hatte nicht mal mehr genug Kraft, staubzusaugen zu Hause dann. Und ich habe auch Folgeschäden meiner Krankheit, unter anderem eine Schädigung in den Fußgelenken, darum auch täglich Schmerzen, aber ich habe gelernt, damit umzugehen, ohne wieder trinken zu müssen.

    Mut ? Ich hatte keinen, ich hatte nur noch einen einzigen Wunsch: Nie mehr trinken zu müssen. Alles andere war mir sowas von egal, es ging mir nur noch ums nackte Überleben.
    Ich habe aber auch einen sehr starken Willen, der mir in der Sucht aber nix mehr nützte.
    Und der kam irgendwann wieder, und ich begann, für mich zu kämpfen, wieder auf die Beine zu kommen, mit großer Mithilfe meiner Ärztin und meiner Familie. In winzigen Schritten geschah das alles, ich war ein Lansam-Trockenwerderin, sag ich heut manchmal :wink: aber ich bin es noch, nur das allein zählt für mich.

    Ich war 4 Monate zuhause, krankgeschrieben.... hatte anfangs nur noch wenig Lebensmut, konnte mir auch ein Leben ohne Alk nicht wirklich vorstellen, wie das alles so sein wird, aber eins wußte ich: Ich WILL das !
    Also tat ich alles dafür, was mir notwendig erschien, ne Gruppe hatte ich nicht, erst später dann hier. Und noch später dann auch ne Reale, seit diesem Jahr erst. Das war sehr dumm und auch leichtsinnig von mir, so lange ohne Gruppe zu sein, und ich rate niemanden, mir das nachzumachen. Es war unnötig schwer und unsinnig, aber ich war bockig und dickköpfig :oops: . Aber ich tat alles andere instinktiv, was „richtig“ war, änderte völlig mein Leben. Nasse Freunde sortierte ich aus, hielt mich von nassem Umfeld fern, und veränderte sehr mein Aussehen.

    Ich ließ mir ne flotte neue Kurzhaarfrisur machen, begann dazu mit Sport, denn ich hatte mich richt FETTgesoffen, muß man einfach so sehen. Und nach der Entgiftung begann eine Gewichtsodyssee für mich, ich wog nach meiner Entlassung nur noch sehr wenig. Der Sport half mir, wieder zu Kräften zu kommen und wurde später bei mir zu einer kleinen Leidenschaft, die ich beibehielt. Mein Sport half mir an schweren Tagen, er war ein Halt für mich und ich erreichte damit auch die Figur, die mir so vorschwebte :wink: . Auch dafür holte ich mir wieder Unterstützung bei Gleichgesinnten.
    Ich nahm also äußerliche und dann auch viele innerlichen Veränderungen vor an mir, beides half mir sehr.
    Und irgendwann konnte ich mich auch wieder selbst ganz lieb haben, mich gut im Spiegel ansehen und mit mir selbst zufrieden sein.
    Die ganze Zeit hatte ich sehr viel Unterstützung meines damaligen Partner und meiner Tochter, was mir auch sehr half, das möchte ich hier nicht verschweigen.

    So Heiko, aber das war auch noch nicht alles… meine Veränderungen sind nich irgendwie jetzt abgeschlossen oder so… diese „Hoffnung“ habe ich schon vor längerem abgeschrieben :roll::lol: sie gehen weiter und ich habe keine Ahnung, wie dat ma endet, muß ich aber auch nicht…. :wink:

    Heute jedenfalls bin ich stolz darauf, trockene Alkoholikerin zu sein, denn ich habe längst erkannt, das diese Krankheit auch eine Gnade sein kann, für mich hat sie sich längst als solche erwiesen.
    Und darum bin ich auch froh darüber, sie zu haben, ich verdanke ihr was.
    Mag sich jetzt evtl. obskur für Dich anhören, aber wenn Du auch erst länger trocken bist, wirst Du verstehen, warum das so sein kann.
    Es war aber ein langer Weg, dahin zu kommen, wo ich heute stehe.

    Mut hatte ich also anfangs keinen, der kam erst mit der Zeit, Rom is schließlich auch nich an einem Tag erbaut worden. Darum wünsche ich Dir, das Du ihn auch finden kannst. Denn ich denke, was ich geschafft habe, können andere auch schaffen, ich bin kein besonderer Mensch deswegen, oder mal noch anders gesagt, irgendwie doch :P:D denn trockene Alkies sind im Grunde ALLE besondere Menschen, so wird eher n Schuh draus. Denn wir haben eine ganz besondere Leistung erbracht !!
    Wir konnten eine unheilbare Krankheit stoppen, und das ist schon viel wert, oder ? Und JEDER hat diese Chance, er muß sie nur wollen und dann auch fest zupacken !

    LG
    Lilly

  • Hi Heiko,

    klar versteh ich das - nur das bringt dich nicht weiter. All deine Probleme sind verständliche Gründe dafür, dass es so nicht funktioniert hat - völlig menschlich. Wichtig sind aber die Wege, die zur Lösung führen. Was willst du also anders machen, um nicht wieder rückfällig zu werden ? Welche Veränderungen stellst du dir vor?
    Kannst du zu dir selbst jetzt sagen: Ich hab keine Ahnung wie ich trocken bleiben soll. Ich MUSS mir Hilfe holen und annehmen? Ich will mir Hilfe holen von ... Leuten die langjährige, trockene Alkoholiker sind, von Therapeuten, Suchtberatungsstellen usw.

    Das soll dich hier nicht nieder-machen, sondern einfach nur zeigen, dass das wissen wie man trocken lebt nicht vom Himmel fällt und du es momentan nicht weisst.

    Viele Grüße,

    Timo

  • Und noch n Tipp, Heiko :wink:

    Komm aus der Selbstmitleidsnummer raus ! Die bringt Dich keinen Millimeter weiter, ansonsten möchte ich mich allen Worten Timsters anschließen, das hat er klasse geschrieben, find ich jedenfalls.

    Von wegen, mit Dir will keiner was zu tun haben, was n dat fürn Schwachsinn :roll: ?? Warum sollte das so sein ?? :shock:
    Im Gegenteil, Du wirst ein sehr geschätzter Freund werden, der wieder zuverlässig sein kann, kann er trocken bleiben. Trocken zu werden ist ein unglaublicher GEWINN und KEIN Verlust !!

    LG
    Lilly

  • ich war deswegen auch schon suf einer its, 21 tage. und ich habe eine unheilbare krankheit in mir!! ich habs vergessen, oder verdrängt Ich hab keine Ahnung wie ich trocken bleiben soll. Ich MUSS mir Hilfe holen und annehmen. ihr habt ja recht!!! geschätzter freund??? wenns mal so wäre. ich dachte wirklich, daß ich ein geschätzter Freund für meine exfreundin war. ich glaube, ihr brauche ich nicht mehr unter die augen zu treten.ihr habt recht, trockene alkoholiker sind besondere menschen. Denn sie haben eine ganz besondere Leistung erbracht . "Die ganze Zeit hatte ich sehr viel Unterstützung meines damaligen Partner und meiner Tochter, was mir auch sehr half, das möchte ich hier nicht verschweigen. seht ihr und da liegt für mich auch der hase im pfeffer, daß ich jetzt wieder auf mich allein gestellt bin

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