Für mich auch, Käferchen,
der Spruch passt an vielen Ecken!
Die "Normalität" scheint sich wieder einzuschleichen.
"Normalität" heißt:
Wir haben eine nasse Phase hinter uns, der Absturz kam, die Klinik, das Aufwachen, er will die Scheidung, aber doch mit mir zum Schwimmen gehen, gemeinsam einkaufen, jeden Abend telefonieren, emails, "was wünschst Du Dir zum Geburtstag und wann feierst Du?"......
Und ich?
Bin froh, dass ich meine Ruhe habe, keine Aggressionen zu spüren bekomme, keinen Zoff habe und spiele das Spielchen mit. Und weiß doch genau, dass wir wieder dorthin steuern, dass sich der ganz normale Alltag wieder einschleicht, bis zum nächsten Absturz.
Therapie?
Weit gefehlt.
Hilfe anderer in Anspruch nehmen?
"Wer will mir schon helfen? Die haben doch keine Ahnung, was in mir vorgeht!"
Er liest in Broschüren über das Verhalten von Alkoholikern: Aggressives Imponiergehabe...
"Was soll das? Da finde ich mich nicht wieder. Was soll ich also da?"
Ich habe heute Abend ein langes email an ihn geschrieben,
dass ich den Weg meiner Heilung ohne ihn fortsetzen will und werde, weil ich mit ihm gemeinsam mein Ziel nicht erreichen kann.
Nun sitze ich hier und bibbere.
Es hat mich eine immense Überwindung gekostet, ihm das mitzuteilen.
Meine Therapeutin sagte:
So wenig wie ein Alkoholabhängiger in der Lage ist, kontrolliert zu trinken, so wenig sind Sie in der Lage, den kontrollierten Kontakt zu ihm zu halten. Was ist das Ziel?
Da stand ich wie ertappt da.
Und nun knabbere ich daran rum.
Also muss ich mich doch selbst vergewaltigen und unter Druck setzen,
wie ich das hasse.