Hallo,
ich habe mich schon vor einer Weile hier angemeldet und bisher nur gelesen. Aus den Beträgen habe ich in den letzten Monaten viele wichtige Denkanstösse für mich mitgenommen. Dafür herzlichen Dank.
Ich bin die RoteLampe, 47 Jahre alt, Co-Abhängig und Alkoholikerin, geschieden, ein fast volljähriges Kind. Ich war 16 Jahre lang mit einem gewalttätigen Alkoholiker aus einem anderen Kulturkreis verheiratet und konnte mich im Jahre 2003 endlich trennen. Stetig steigender Alkoholkonsum hat es mir "ermöglicht" so lange in dieser unwürdigen Situation zu verharren.
Ich habe im Jahre 2005 eine stationäre Entwöhnungsbehandlung (6 Wochen) und eine anschließende ambulante Nachsorge absolviert. Dies weniger aus eigener Einsicht, sondern auf Druck meines Arbeitgebers.
Bei mir bedurfte es diverser Rückschläge nach längeren Trinkpausen, bis ich mich vom Märchen des "kontrollierten Trinkens" verabschiedet habe. Bei mir zumindest funktioniert es nicht.
Im Grunde konnte ich das Rüstzeug, das ich schon eine ganze Weile in meinem "Koffer" habe, erst im Jahre 2008 für mich annehmen und auch anwenden.
Ich bin nun seit 21 Wochen trocken und fühle mich gut dabei. Ich möchte meinen weiteren Weg mit klarem Kopf und klaren Gedanken weitergehen, habe in den letzten Woche schon einige dickere Brocken ohne Alkohol aus dem Weg geräumt.
Ich gehe in eine SHG, in der ich mich angenommen fühle und offen über das sprechen kann, was mich bewegt. Ich habe seit 2 Jahren einen Partner (Fernbeziehung), der überhaupt keinen Alkohol trinkt - unsere Wohnungen sind alkfrei.
Ich führe seit Jahren Tagebuch und möchte dies hier im Forum weiterführen, da ich mir Anregungen, Denkanstösse und vor allem Korrekturen erhoffe. Meine "Baustellen" sind:
-Arbeit am Selbstwertgefühl
-Bei allem, was ich tue, noch mehr auf mich zu schauen
-meine Grenzen für mich definieren und dies auch gegenüber Anderen durchsetzen
Aus Datenschutzgründen möchte ich mich gerne für den geschlossenen Bereich anmelden und dort den Austausch weiterführen.
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Den obigen Text habe ich aus dem Vorstellungsbereich kopiert und freue mich auf den Austausch mit Euch.
Heute hatte ich an einer schönen Wanderung im Bergischen Land teilgenommen. Es hat mir sehr gut getan. Die Sonne hat uns verwöhnt, obwohl der Boden zum Teil noch gefroren war.
Ich freue mich, dass ich wieder mit allen Sinnen genießen kann, hatte ich doch in meinem "vorherigen" Leben zum Schluss die meisten Wochenenden mit meiner besten Freundin -der Rotweinflasche - im Bett verbracht
Danke fürs Lesen,
RoteLampe