Geduld und andere Grausamkeiten

  • Liebe Lobanshee,
    Jetzt bin ich einwenig verunsichert und frage mich wie ich dieses Forum
    fuer mich einzustufen habe.
    Ist es eine einfache Plattform des Gedankenaustausches oder hat es hat
    ea die annaehernd gleiche Qualitaet wie eine echte Selbsthilfegruppe.
    Sollte Letzteres zutrefflich sein,wovon ich jetzt mal ausgehe,so definiere
    ich das Anliegen eine Selbsthilfegruppe in der Hilfe zur Selbsthilfe ihrer
    Mitglieder.
    In unserem speziellen Fall als Alkis ist diese Hilfe u.a.darinzusehen,den
    Betroffenen Wege aufzuzeigen,sich aus den Klauen ihrer gescheiterten
    festgefahrenen Verhaltensweisen zu befreien und neue Verhaltens
    structuren aufzubauen.
    Schon laengere Zeit trockene Alkoholiker koennen Ihren Entwicklungs
    stand an Hand von Vergleichen innerhalb der Gruppe bestimmen und
    und gegebenenfalls nach Erfordernirs corrigieren.
    Soweit-sogut,hoert sich einfach an,ist es aber gar nicht.
    Wenn ich die erste Zeit meiner Trockenheit Revue passieren lasse,so
    hatte ich gosse Probleme diese Hilfe ubehaupt annehmen zu koennen.
    Jede Kritik fasste ich als persoenlichen Angiff aus und liess mich augen-
    blicklich in Abwehr-und Tauchposition fallen.
    Dabei spielte die Kritikart und Weise ein wesentliche Rolle meiner Auf
    nahmefaehigkeit.Beruehrte die Thematik mein Inneres,blockte ich ab,
    fuehlte ich mich entdeckt,offen-ohne Schutz,nichts mehr wert.zum
    Abschuss freigegeben,wehrlos.ausgeliefert auf Gedei und Verderb,nackt.
    Es war ein Paradoxum,einerseits suchte ich die Hilfe,anderseits konnte
    ich sie nicht annehmen.Ich war zerissen,gespannt und gereizt.
    Mit zunehmender Trockenheit konnte ichjedoch spueren,dass die selben
    Leute,welche mich vorher seelisch ausgezogen hatten,mich auch wieder
    anzogen-aber mit ganz anderen Klamotten.Fuehlte mich darin die erste
    Zeit ein bischen unwohl,gewoehnte mich aber daran.
    Es brauchte eine ganze Weile,bis ich nuechtern wurde und unterscheiden
    konnte zwischen Hilfe und bullshit.
    Ich wurde immer belastbarer und sprang nicht bei jeder Kleinigkeit
    hoch wie ein HB-Maenneken.
    Heute bemuehe ich mich positiver Kritik aufgeschlossen zu stellen.
    (gelingt mir manchmal immer noch nicht).,aber die Erkenntnis,dass alles
    seine Zeit braucht laesst mich zuversichtlich sein.
    Liebe Lobanshee,es gibt ebensoviele Wahrheiten wie es Menschen gibt.
    Manche haben die Weisheit mit dem Schaumloeffel gefressen,wenn sie
    ihre eigene Wahrheit fuer allgemeingueltig erklaeren.Es ist armseelig
    und abstossend mit ansehen zu muessen,wie solche Menschen immer
    wieder versuchen von sich zu ueberzeugen.
    Wertet der Mensch seine eigene Sichtweise der Dinge ueberproportinal
    entfernt er sich der Realitaet.In der gemeinsamen Uebereinstimmung
    mehrere Wahrheiten kann die Chance liegen,die wahre Wahrheit zu
    finden.scherz-warum gibt es soviele Traumtaenzer/)

    Liebe Lobanshee,fuer heute hab ich mein Pulver verschossen und
    muss erst wieder nachladen solong
    mustasch

  • Ja Lobanshee da bin ich wieder
    Genau diese eigene Wahrheit ist naemlich einer unserer fundamentalen
    Orientierungspunkte.Sie sind fuer uns richtungsweisend in jeder Be
    ziehung.Wie wichtig die individuelle Wahrnehmung der Wahrheit ist,
    zeigt sich insbesondere bei der Behandlung von
    uns Suchtkranken.Immer wieder erleben wir,wie unterschiedliche Aus-
    gangssituationen ueber einen Kamm gezogen werden,ohne das einzelne Schicksal des Betroffenen gebuehrend zu beruecksichtigen.
    Liebe Lobanshee,Ich kann meine Zufriedenheit nicht einstufen in der
    offenen Richterscala von 1-10.Es gibt auch bei mir Situationen,in denen
    ich mich absolut unzufrieden fuehle.So ist das Leben!
    Nur gehe ich damit heute ganz anders um.-naemlich konstructiv positiv..
    Meine "Grundzufriedenheit" als durchgehende Basislinie verschafft mir
    einen staerkeren Abwehrmechanismus gegen ploetzlich auftauchende
    Gefuehlsloecher und Negativstimmungen,gemessen an mein frueheres
    Leben.Dies geschieht unbewusst(Festplatte)
    Liebe Lobanshee,Ich "erwarte" die naechsten Tage einen Scenenwechsel
    und muss einige Vorbereitungen treffen.Desweiteren hoffe ich schnellst-
    moeglichst wieder einen Internetzugang zu haben.
    Wenn ich also hier nicht weiter schreibe bin ich also gerade "irgendwo"
    Ich hoffe auf Dein Vestaendnis und sag erst mal bis dann.
    Gruss mustasch

  • Lieber mustasch,

    ganz lieben Dank für Deinen Beitrag, für mich einer der wertvollsten, die ich bisher hier gefunden habe.

    Gönnen wir uns beide eine Auszeit! Mein Gefühl sagte mir schon selbst, zu viel Tempo hineinzubringen.

    Bis dahin, ich freue mich, dass Du den Weg hierher gefunden hast!

    Herzlichst

    Lobanshee

  • Uuups, es hat sich überschnitten, ich hatte nicht mit Dir gerechnet!

    Alles Liebe und Gute für Dich zum bevorstehenden "Scenenwechsel", mustasch, möge alles so klappen, wie Du es Dir wünscht!

    Ich wünsche es Dir jedenfalls sehr!

    Und neugierig bin ich üüüüüüüüberhaupt nicht! :) Aber ich warte hier dann mal geduldig auf Dich!


    Lobanshee

  • Und voellig ausser Rand und Band bade ich mal wieder in meinem
    Ocean voller Leben und tauche ein,traeume und fuehle mich gut-will nicht
    mehr auftauchen.Der leichte Wellengang traegt mich zu unbekannten
    Ufern.Vielleicht ins gelobte Land-auf gar keinen Fall fuer immer!-Dafuer
    bin kein "Typ",ist nicht mein Naturell-brauche staendig etwas Neues,dei
    Abwechslung.Ein Zigeuner auf der Reise nach nirgendwo-fuer den offen-
    sichtlich der Weg das Ziel ist.Bin ich wirklich so?Und was ist mit meiner
    Verantwortung meiner Familie gegenueber?Bin ich ein Egoistenschwein?
    Ach hoert doch auf mit euren Bedenken und Moralclischees.Es geht um
    mich und wenn ihr mich wirklich liebt,lasst ihr mich ziehen,ist nur fuer
    eine bestimmte Zeit.Gott-ich bin wirklich so,ich kann es nicht aendern
    ich muss gehen,sonst gehe ich ein wie Vogel im Kaefig.Ihr werdet es
    nicht bereuen--ganz bestimmt nicht--Jaa ich spiele in meinem Leben
    die Hauptrolleund damit nicht genug-ich bin auch der Regiesseur in
    meinem Stueck. und muss mir eingestehen-grosses Kino-

  • Hallo mustasch,

    hmmm, ich schwanke jetzt zwischen Freude, wieder von Dir zu hören und etwas anderem!

    Spontan fiel mir eben beim Lesen ein: "Was raucht der gerade? Das will ich auch! :)

    Was ist passiert? Hört sich nach Höhenflug an!

    Herzlich

    Lobanshee

  • Liebe Lobanshee,
    nee-nee,es ist nicht so,wie Du vielleicht denkst!Es ist die Freude darueber,
    ein neues Fenster oeffnen zu koennen.Ich habe Glueck mit meiner
    mit ziehenden Familie.Erschreckend und zugleich befriedigend ist mein
    consequenter Wille ,meine Beduerfnisse zu bedienen.
    Ich warte nicht mehr auf eventuell eintreffende guenstige Constellationen
    Jetzt und Hier ist angesagt,dass es hierbei auch zu Conficten kommen
    kann,ist eben so-und?Einen positiven Streit auszufechten gehoert dazu
    und macht mich nur staerker.
    Liebe lobanshee,es geht fuer 2 Jahre nach Asien und ich freue mich
    schon darauf.Meine Sehnsucht ist wieder etwas gestillt und ich hoffe
    nicht unbedingt durch eine Tretmine mein Ende zu finden,bin ich doch
    dem Tod schon einmal von der Schueppe gesprungen,als ich aufhoerte
    zu saufen.Also was kann mir noch passieren?Ich habe nach diesem Ritt
    durch die Hoelle keine Angst mehr.
    got to get in-to get out trifft fuer mich nicht mehr zu.No more images ever
    und basta. Ich bin wie ich bin,und ich bin echt,real und gruesse Dich
    in ganz besonderer Weise
    mustasch

  • Na, das ist ja wirklich grosses Kino!

    Asien! Aber dort gibt es auch Internet, gell? :)

    Deine Sehnsucht ist etwas gestillt? Ist sie wie meine?

    Freue mich sehr, dass Du wieder da bist! :)

    Herzlich

    Lobanshee

  • So ist es nun mal-wer sich als Hund ausgibt,muss dafuer bellen.
    Wer sich als Mann ausgibt,hat seinen Mann zu stehen und das kann
    mitunter ganz schoen stressig sein.
    Dieses eingefahrene Rollenverstaendnis der Geschlechter laesst den
    Anspruch auf Gerechtigkeit vermissen.
    Im Gegensatz zum weiblichen Gleichberechtigungsansinnen werden
    maennliche eher taburisiert und allenfalls belaechelt.
    Es schickt sich nicht fuer einen Mann,sich das Ruder aus der Hand zu
    geben,ohne als Waschlappen zu gelten.
    Sich aus diesen gesellschaftlichen Krallen zu befreien,erfordert Mut
    und ein gesteigertes Selbstbewusstsein.
    Ich will mich trauen koennen,trotz dieser Verhaltensnormen,zu sein
    wie ich eben bin.Das heisst -weich zu sein,wenn mir danach ist,oder
    nachzugeben.
    Soetwas ist leider immer noch nicht selbsverstaendlich und meine
    Aufforderung an meine Geschlechtsgenossen,sich endlich zu emanzipieren voellig ernst gemeint.
    gruss mustasch

  • hi there,
    Mein letzter Beitrag wurde in diesem Forum geloescht.
    Da ich nun einmal als freidenkender Mensch Schwierigkeiten habe,mich
    Regelwerken unterzuordnen,ziehe ich meine Consequenz und somit
    aus diesem Forum zurueck.
    Ich wuensche Euch eine trockene Zufriedenheit Euer Leben lang
    gruss mustasch

  • Hi Mustasch!

    Sei kein Frosh!!!!!!

    Willst Du jetzt all die guten Kontakte,die Du schon geknüpft hast in den Eimer werfen?

    Und zum trocken werden/bleiben ist dieses Forum Spitze!

    Liebe Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Hallo mustasch,

    das kann doch nicht Dein Ernst sein. Verzeih, wenn ich jetzt erst Zeit fand hier reinzuschauen, Du hattest Dich ja rar gemacht hier, ich dachte, weil Du in Vorbereitung stehst bzgl. Ortswechsel.

    Lieber mustasch, ich musste hier im Forum auch schon einiges durchkämpfen, eben weil ich sehr direkt bin und und sich leider manche dadurch schnell angegriffen fühlen. Auch ist es schwer, hier im offenen Bereich so zuschreiben, wie ich fühle und gleichzeitig trotzdem daran denken muss, dass andere, z. B. nicht so stabile, oder Frischlinge sich an etwas orientieren, was vielleicht zum falschen Weg laufen könnte.

    Ich weiß nun leider nicht, um was es hier ging. Deine Beiträge haben mich immer sehr inspiriert und ich habe es genossen, mich immer gefreut, von Dir zu hören.

    Auch ich war manchmal soweit gehen zu wollen, habe mich schwer getan mit den Ansichten anderer, aber dieses Geühl der ungerechten Behandlung entsteht doch immer bei uns, oder?

    In den letzten Tagen habe ich wirklich viel mitgemacht, viel durchgestanden, von 0 auf 100 und wieder zurück, aber der Austausch hier hat so guuuut getan. Ohne diese Rückzugsmöglichkeit und ohne den Austausch hier, ohne die guten Worte anderer, wo hätte ich das alles lassen können? Und dann muss ich mich auch mit etwas Ärgerlichem abfinden, andere Ansichten hinnnehmen, auch wenn es schwer fällt. Schließlich tue ich es nur für mich.

    Bitte melde Dich wieder und lass mich ein Stück teilhaben an Deinem Lebensweg. Du würdest mir eine riesige Freude bereiten!

    Sei ganz herzlich von Deiner Lobanshee gegrüßt!

  • Hallo mustasch,

    Zitat

    Da ich nun einmal als freidenkender Mensch Schwierigkeiten habe,mich
    Regelwerken unterzuordnen,ziehe ich meine Consequenz und somit
    aus diesem Forum zurueck.

    Wir sind alles hier freidenkende Menschen,und so manches mal sagen wir etwas unbedacht und machen uns erst hinterher darüber Gedanken, das ist nur menschlich!

    Überall im Leben gibt es bestimmte Regeln,denn so ganz ohne Regeln kämen wir gar nicht aus,und alles würde aus dem Ruder laufen!

    Wenn Du dich im realen Leben nicht bestimmten Regeln unterordnest sprich sie akzeptierst,frage ich mich wie Du zurechtkommst?

    Natürlich hat jeder Mensch das Recht auf freie Meinungsäusserung,dieses ist im Grungesetz so verankert,einem Grundgesetz das einem Regelwerk eins zu eins gleicht,denn es ist eines!

    Hierbei kommt es auf den einzelnen Menschen an inwieweit er es annimmt,annehmen will.

    Die Zeiten der Rebellion haben wir hinter uns gelassen,die gibt es im Dschungel,aber hier ist eben nicht der Dschungel,und damit es so bleibt gibt es diese Regelwerke so kommt eins zum anderen,und wenn man/Frau nicht Kritikfähig ist,diese auch mal annehmen kann und sich seine Gedanken dazu macht sollte er/Sie vieleicht in den Dschungel gehen!

    Auch Dir eine zufriedene Trockenheit!

    Gruß Andi

  • Hallo mustasch,

    nun habe ich gelesen, was der Grund der Löschung war.

    Den Weg des "Kalten Entzuges", den kennen wir alle sicherlich gut, oder? Ich auf alle Fälle, die unzähligen Versuche kann ich gar nicht mehr zählen in meiner Trinkerkarriere, geführt haben sie zu nichts, außer noch tiefer in die Sucht!
    Geprägt von den alt hergebrachten Ansichtensweisen, nämlich charakterschwach und labil zu sein, und nach dem Motto: "Das kriege ich schon selber hin!" hatte auch ich erzwungene Trinkpausen eingelegt. Dass diese aber "kalte Entzüge" waren und hochgradig gefährlich sein können, war mir nicht bewußt.
    Erst in der Klinik im Entzug, hörte ich das erste Mal von dem Begriff des "kalten Entzuges" und auch von den lebensbedrohlichen bzw. lebensgefährlichen Komplikationen, die dadurch entstehen können. Dort hörte ich auch das erste Mal von der Möglichkeit eines Krampfanfalls. Mir wurde da erst richtig bewusst, was ich mir selber schon vorher so oft angetan hatte.
    Allerdings oder um es zu meiner Entschuligung zu sagen, hatte ich mich nie damit befassen wollen, sondern immer, wenn ich mich mal traute, auf Internetseiten über die Alkoholsucht zu schauen, klickte ich diese auch ganz schnell wieder weg, weil ich die Wahrheit, die ich sowieso schon lange wußte, einfach nicht lesen wollte.
    Mit dem Wissen um die große Gefahr des "kalten Entzuges" und der Möglichket des Sterbens durch Krampfanfälle etc. bin ich heute natürlich in der Lage, zu sagen, dass ein kalter Entzug absolut selbstmordgefährdent sein kann.

    Das immer wiederkehrende "Herunterbeten" von Arztbesuch und Entgiftung hat neben der Information zum "kalten Entzug" ja auch einen sehr psychologischen Effekt. Wenn ich hier ankomme, habe ich für mich schon selber erkannt, dass mit meinem Trinkverhalten etwas nicht in Ordnung ist. Also suche ich Hilfe. Und die Hilfe anzunehmen, das ist am Anfang sowieso am Schwersten. Wenn also immer wieder die Forenmitglieder nicht müde werden, im Vorstellungsbereich zu schreiben, dass ein Arztbesuch zwingend notwendig ist, dass ein Kalter Entzug gefährlich ist, so scheint es am Anfang eine große Hürde zu sein für den Hilfesuchenden. Auch ich habe manchmal gedacht, warum man den Hilfesuchenden nicht erstmal ankommen lässt hier, sondern gleich vermeindlich "Forderungen stellt" und denjenigen vielleicht auch verschreckt mit der direkten Vorgehensweise.

    Letztendlich ist es aber doch für mich als Hilfesuchender in der Überzeugung dessen, dass ich angenommen habe, Alkoholiker zu sein, hochgradig wichtig, diese Wege einzuschlagen, diesen vermeindlich peinlichen Gang zum Arzt zu gehen oder in den stationären Entzug, nach außen hin zu dokumentieren, süchtig zu sein, denn wenn ich dieses nicht tue, wenn ich immer noch der Meinung bin, ich könne oder müsse es alleine schaffen, dann baue ich mir damit Eselsbrücken auf, wo ich mir immer wieder sagen kann: "Na, war doch in Ordnung, habe ich gepackt, also kann ich es auch, auf ein nächstes Mal!"Und somit habe ich die Erfahrung abgespeichert, dass ich es doch alleine in der Hand habe, mit dem Alkohol aufhören zu können, wenn ich will. Aber Wollen heißt ja leider nicht auch "Können"!

    Wir sind doch durch das jahrelange Trinken und unseres somit antrainierten Suchtgedächtnisses nachweisbar den falschen Weg gegangen, konnten uns doch gar nicht mehr richtig trauen, unserer Selbsteinschätzung. Oft genug haben wir versucht, aufzuhören und es immer wieder alleine nicht geschafft. Also müssen wir doch zuerst den Menschen vertrauen, die es nunmal besser wissen, denn sie trinken ja nicht mehr.

    Jetzt im Laufe meiner Stabilität und der des Forums gegenüber und der Erkenntnis, dass alles immer nur bei mir anfängt und bei mir aufhört, und der Erfahrung dessen, dass die Menschen hier doch Recht haben, indem sie sagen, dass Du nur für Dich hier bist und nicht für andere, was mir am Anfang auch schwerfiel, ist es gerade im Öffentlichen Bereich sehr sehr wichtig, dass wir hier immer wieder darauf hinweisen, dass ein kalter Entzug die denkbar schlechteste Methode ist, trocken werden zu wollen und vor allen Dingen es auch zu bleiben.
    Und mit der ärztlichen Betreuung in Unterstützung von Medikamenten und am besten noch mit der Erfahrung eines stationären Aufenthaltes in der Klinik, so, wie ich es durchgemacht habe, die möchte ich in meinem Leben nicht mehr missen. Das ist der Grundstock meiner Trockenheit gewesen, vielleicht der wichtigste Meilenstein überhaupt!
    Es waren für mich nur 14 Tage, aber gefühlte 14 Jahre, die ich vielleicht dadurch gewonnen habe, wo ich so viel Information und Wissen übergebügelt bekam, dass ich davon jetzt so dermaßen zehren darf. Und für manche braucht es vielleicht noch eine LZT oder noch eine, aber alleine kann eine solide Trockenheitsarbeit meiner Meinung nach nicht funktioneren und führt zwangsläufig zu Trinkpausen,

    Ich habe hier oft gelesen, dass viele über das Forum trocken geworden sind, also haben wir es doch auch in irgendeiner Form in der Hand, den Menschen da aufzunehmen, wo er gerade steht, wenn er sich hier anmeldet. Wenn hier dann Wege diskutiert werden, die möglich sein könnten, die vielleicht auch ein ganz kleiner Kreis von Personen schaffen könnte, das Gros aber nicht, so wäre es geradezu sträflich, dieses überhaupt zu erwähnen. Und letztendlich wissen wir doch auch gar nicht, ob derjenige, der den Kalten Entzug gemacht hat, auch wirklich trocken geblieben ist.

    Am Anfang der Trockenheit steht: "Hilfe annehmen, Regeln beachten!" Nämlich von denen, die erfolgreich trocken geworden sind. Bereit zu sein, sein Leben zu verändern, seine Not nach draußen zu rufen, sich zu bekennen, alkoholsüchtig zu sein, zumindestens der im ersten Angriff wichtigsten Person, nämlich dem Hausarzt, zeigt auch dem Hilfesuchenden selbst deutlich, wieviel Wille dahinter steht.

    Vielleicht gäbe es ja die Möglichkeit, wenn so ein Beitrag gelöscht wird und Du vielleicht gar nicht weißt, warum das so war, dass die Forenleitung einen kurzen Hinweis im Thread oder per Email hinterlässt. Allerding kann und will ich dieses nicht beurteilen, da ich nicht weiß, wie aufwändig sowas sein könnte.

    Ich habe jetzt ein wenig das Gefühl, dass Du gerade ein bisschen bockig bist. Warst Du gerade Kind, als Du Dich angegriffen gefühlt hast? ;)

    Lieber mustasch, das kenne ich von mir zur Genüge. Die Gradwanderung zwischen "sich hier nicht verbiegen lassen wollen" oder das Gefühl, nicht seine eigene Meinung vertreten zu können, diese Phase hatte ich auch, aber es ist meine Emotion, also muss ich an mir arbeiten und herausfinden, woran es liegt.
    Auch ich brauchte eine Auszeit, um mich genauestens zu überprüfen, warum ich haderte, warum ich mich unwohl fühlte, ungerecht behandelt usw. Mit einigem wenigen bin ich immer noch nicht einverstanden, aber das absolut Positive überwiegt für mich. Ich habe diese Zeit gebraucht, um besser bewerten zu können. Vielleicht brauche ich es nochmal, aber ganz raus hier, das möchte ich mir nicht antun wollen. Denn auch wenn ich mal nicht schreibe, sondern nur lese, tue ich etwas für mich und meine Trockenheit und das rund um die Uhr und egal, wo ich bin! Selbst im Krankenhaus bei meiner Mutter wurde es für mich zum Begleiter.


    Ich hoffe, Du kannst es nochmal für Dich überdenken, mustasch!

    Mein langer "Vortrag" ;) an Dich diente in keinster Weise dazu, Dich überreden zu wollen. Ich denke mal, wir können uns gegenseitig genügend einschätzen, um zu wissen, dass jeder von uns seinen eigenen "Kopf" hat. Aber wozu das Rad zweimal erfinden, vielleicht kannst Du von meinen Erfahrungen profitieren, um für Dich das Bestmögliche herauszuziehen?

    Ansonsten wünsche ich Dir alles nur Erdenklich Gute und Liebe für Deine Zukunft, immer zufriedene Trockenheit und einen erfolgreichen Start in Asien!

    Sei herzlich gegrüßt, mustasch!

    Lobanshee

  • hi Karsten,
    Persoenlich nehmen?Bin nicht sicher was Du damit meinst.Ich halte mich
    eigentlich und insbesondere fuer kritikfaehig,wenn sie denn constructiv
    ist.Natuerlich verstehe ich Deine Argumentation und findet in
    verschiedenen Bereichen meine Zustimmung.
    Befremdend wirkt auf mich allerdings die Art und Weise,wie mein Beitrag
    behandelt wurde und laesst den Schluss zu,dass die Inhalte entweder
    nicht richtig gelesen,falsch interpretiert oder garnicht verstanden worden
    sind.Wenn hier ueber Kritikfaehigkeit geschrieben wird,sei es erlaubt,zu
    hinterfragen,wie es mit derselbigen bei der Administration des Forums
    bestellt ist.
    Die Schulmedizin arbeitet nach dem Risikominimierungsprinzip.Es stellt
    sich daher faktisch die Frage des groesseren Risikos saufen oder nicht.
    Alle Wege fuehren nach Rom,das ist wahr,aber ebensoviele nach Paris
    oder sonstwohin,das ist auch wahr-aber was ist jetzt wahr?
    Der Anspruch auf Allgemeingueltigkeit ist zu ueberdenken,es sei denn,
    die Forumsleitung will nur eine bestimmte Klientel ansprechen.
    hi Andy,
    Dein Beitrag ist die unterste Schublade.Dein Beitrag waere vielleicht
    im Reisemagazin Gulliver's Reisen, placiert angebracht,sicher der letzte
    Renner gewesen,aber nicht hier in diesem Forum-oder habe ich da
    was falsch verstanden?
    einen lieben Gruss vom "kritikunfaehigen"mustasch aus dem Dschungel.

    Liebe Lobanshee,
    Danke fuer Deine Beitraege.Es ist fuer mich jedesmal ein Genuss Dir
    zuzulesen,doch jetzt werde ich von meiner Tochter vom PC verjagd
    Ich werde mich,wenn ich jetzt noch darf alsbald melden.
    einen ganz lieben,und das meine ich sowas von ernst,Gruss mustasch

  • Hallo, mein Lieber!

    In Deinen 9 Jahren der Trockenheit wirst Du doch sicherlich einige Krisen bewältigt haben, oder?
    Wie bist Du damit umgegangen, d. h., gab es auch bei Dir mal einen Punkt, wo Du gesagt hast: "Jetzt noch einen drauf, und meine Trockenheit gerät ins Wanken!" (bitte diese Formulierung nicht so wörtlich nehmen, diese Formulierung soll nur das unterbewusste Handeln betreffen).
    Seit ich trocken bin, erlebe ich nun die dritte Krise bewusst. Jede in sich ist einzigartig zu bewerten, die jetzige mit meiner Mutter mehr als schwer und wird erst ein Ende durch den Tod finden.
    Heute morgen nun habe ich mich gefragt: "Wieviel kann ich wirklich ertragen, kann ich das einschätzen, gibt es da irgendeinen Weg, an den ich mich klammern kann?"

    Wie Du vielleicht bei mir gelesen hast, gehe ich recht gut mit mir um und merke auch, wenn es mir zu viel wird, aber was ist, wenn ich nicht mehr in der Lage bin, die einzelnen Krisen auch einzelnd abzuhaken, sondern sie als Gesamtvolumen irgendwann nicht mehr ertragen kann?

    Ich frage das, weil ich Antworten mehr aus der Tiefe der Emotionen herausbekommen möchte, mit denen oder bzw. an denen ich mich vielleicht wiederfinden und entsprechend handeln könnte, denn Stichworte wie Druckaufbau oder Stresserkennung oder Loslassen, das weiß ich alles schon selbst! Bitte nicht als Arroganz ansehen (an die Mitleser gerichtet)!

    Aber schubs mir nicht Deine Tochter vom PC! :)

    Sei sehr herzlich gegrüßt

    von Lobanshee, die sich gerad freut, hier zu sein! :) :)

  • Hallo zusammen,

    @Lobanshee

    ich denke...,

    die Frage ob Du (noch) Bedingungen, die an besonderen Ereignissen festgemacht werden, stellst, um möglicherweise aufgrund der "Schwere" der Ereignisse, wieder mit dem Trinken anzufangen, kannst Du nur Dir selbst beantworten...

    Meiner Meinung nach hätte ich dann immer noch nicht kapituliert, wenn ich
    mein Trinken oder Nichttrinken von äußeren Umständen ,(egal welcher Schwere) abhängig machen würde.

    And don´t forget; Der Alkohol ist verschlagen, trügerisch und mächtig.
    Er würde auch noch das kleinste Hintertürchen ausnutzen, die Frage wäre nur wann...

    Gruß Hermann
    Alkoholiker - seit Januar 1995 bis Heute trocken ohne Rückfall

  • Grüß dich mustasch,

    Zitat

    hi Andy,
    Dein Beitrag ist die unterste Schublade

    Dieses ist dein Empfinden,für mich ist er okay so wie er ist!
    Andere mögen dir vieleicht in einer anderen Form schreiben,nur bin ich nicht hier um dir nach dem Mund zu reden.

    Da Du ja nun in sämtlichen Reisemagazinen unterwegs zu sein scheinst überascht mich auch nicht deine Aussage das "alle Wege nach Rom führen"

    Nur watt soll ich in Rom??

    Und dieses ist nun einmal ein Forum wo bestimmte Regeln gelten,jene werden auch nicht untergraben und mit zweierlei Maß gemessen um mal auf das sich hier befindliche "Klientel"zurückzukommen.

    Hier melden sich kranke Menschen an die Hilfe suchen und sich mitteilen möchten,an sich arbeiten im gegenseitigen Erfahrungsaustausch!

    Meist orientieren Sie sich an die Längertrockenen zu denen Du dich selbst ja auch zählst,oder?

    Wenn ich dann von einem Längertrockenen so etwas zu lesen bekomme,könnte sich ein schlechtes Beispiel daran genommen werden,um nicht mehr und auch nicht weniger geht/ging es hier!

    Zum Philosophieren gehe ich in eine Buchhandlung,oder gehe in ein Reisebüro und besorge mir Reisemagazine,oder mal eben 2 Jahre nach Asien.

    Aber ich bin mir sicher,auch da gibt es Regeln,auch wenn sie nicht als konstruktiv empfunden werden.

    Good Trip!

    Andi

  • Hallo mustasch,

    mein Nick (irischen Glaubens) entstand folgendermassen:

    Als ich mich hier anmelden wollte, suchte ich nach einem ausgefallenen Nick.
    Neben meiner Vorliebe zu Kriminalromanen jeglicher Art, vorzugsweise aber die nordischen, bewege ich mich ab und an auch mal in der mystischen bzw. fantastischen Welt der Erzählungen.

    Also gegoogelt und nach mystischen Begriffen gesucht und herausgekommen ist Banshee: Die Frau der Feen oder auch Geistfrau!

    Laut Internet und mit meinen Worten wiedergegeben wird eine Banshee meist als totenbleiche und weißgekleidete Frau mit langem weißlichem Haar dargestellt, die Augen sind oft glutrot vom ständigen Weinen.
    In den Erzählungen ist sie in stark fortgeschrittenem Alter, sehr selten auch jung und schön.
    Gesehen wird sie fast nie, eher gehört, denn nach Berichten und verbreitetem Glauben zufolge setzt sie sich meist einige Tage vor dem Tod eines Familienmitgliedes vor das Fenster und weint,vorzugsweise in alteingesessenen irischen Familien, der sie sich angeschlossen hat und selbst dann, wenn die Person, der ihre Totenklage gilt, im Ausland lebt. Diese hört aber ihr eigenes Totenlied nicht.
    In Irland soll jede Familie ihre eigene Banshee haben.
    Ihr Totengesang kann jeden, der sie hört, sofort töten, aber manchmal wird sie auch als sanft und tröstend beschrieben und heißt die Seelen am Übergang ins Totenreich willkommen.

    Ich gebe zu, es passt nicht alles, rote Augen? Waren mal! :), nicht mehr jung? Okay, stimmt! Totenbleich? Ne, ich bin topbraun von der Nordsee! Weißes langes Haar? Auch nicht wirklich!

    Aber ich fand einfach den Namen faszinierend!

    Mein Mailservice von der bekannten Suchmaschine wollte mir dann Banshee nicht erlauben und durch ein paar zusätzliche Wortspielereien kam "Lobanshee" heraus, also "lo" hat keine Bedeutung!

    So, nun wäre das auch geklärt!

    Tz, Tz, wie bist Du nur auf Irland gekommen? :P :P

    Sei ganz herzlich gegrüßt

    Lobanshee

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