Liebe kann Berge versetzen ...?

  • Hallo Tessa!

    Im Laufe der Jahre habe ich mich damals schon mit meinen Eltern, oder der Freundin über den Konsum, das Verhalten meines Mannes unterhalten. Über Streitigkeiten sicher auch, aber es hat mir und sonst niemanden etwas gebracht.
    Sie standen ja nicht in dem Problem, sahen es aus ganz anderen Sichtweisen. Oder, wie meine Freundin, hat den Spiegel vor der Nase gesehen. Wer sollte helfen?
    Es hat bis zu meinem Tiefpunkt gedauert, bis ich die Entscheidung herausgefördert habe. Erst als ich mich wirklich scheiden lassen wollte ( wie lange habe ich mich davor gefürchtet?) hat es bei meinem Mann Klick gemacht.
    Dann hat es noch ein wenig gedauert, bis ich angefangen habe an mir zu arbeiten. An meinem Selbstwertgefühl, meinem Körper und Seele. Erst jetzt habe ich zu einem guten, ausgegllichenem Leben gefunden.
    Innerlich bin ich sicher noch immer Co-abhängig. Aber äußerlich sehe ich die Knöpfe, die er manchmal drückt, und strenge mich dann an, ich selbst zu bleiben.
    Seine Termine!: Wenn er sie nicht wahrnehmen will / kann - sein Problem. Auch am Telefon nehme ich ihn nicht mehr in Schutz, gebe an ihn weiter oder erkläre, dass ich nicht zuständig bin.
    Sein Leben.
    Ich habe mit meinem genug zu tun. Ich mache mir meines jetzt so schön wie möglich. Das kommt ihm aber auch zu gute.
    Unser Eheleben kann man wieder als solches benennen.

    Ein schönes Wochenende wünscht dir Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo Tessa,

    das was du beschreibst, habe ich auch hinter mir. Mein (noch-Mann), wir sind seit sechs Monaten getrennt hat gekifft und kifft immer noch.

    In dieser Beziehung Habe ich alles erledigt.
    Er hat gearbeitet, macht er nach wie vor. Gut. Aber ich habe auch gearbeitet, ich habe gekocht, ich habe geputzt, ich habe mich um den Papierkram gekümmert, ich habe mich um das Auto gekümmert, ich habe ihn bei meinen Verwanden und Eltern schön geredet oder entschuldigt.
    Ich habe Ihn ebenfalls an Termine etc, etc erinnert und als unser Sohn zu Welt kam...war ich einfach irgendwann überfordert.
    Das hat er nicht kapiert...schließlich sollte ich noch einen Vollzeit job annehmen...weilo ich habe ja so gesehen nichts getan!!
    Und als ich öfters einfach nur erschöpft war und ausgelaugt und nicht mehr wollte, habe ich als Dank dafür zu hören bekommen: Ich bin eine Raben Mutter, ich bin total überfordert mit dem Kind....klar wenn man zusätzlich noch ein größeres Kind betreuen muß, das eigentlcih selber denken und handeln sollet.

    Nun bin ich weg!!! Hab einfach alles hinter mir gelassen. Und nun habe ich nur noch für mich zu denken und zu handeln, und es ist wie ein großes Loch...wenn auf einmal viele Aufgaben in deinem Leben wegfallen. Was fange ich nun mit mir an? Wie nutze ich die Zeit die ich habe? Warum fühle ich mich nicht gut...wenn ich mal nichts getan habe.

    Naja was ich dir eigentlcih sagen wollte: Nimm Ihn nicht in Schutz, erledige nichts mehr für Ihn...Null!!!
    Er ist selber groß und du kannst eitwas Abstand gewinnen. Auch wenn es schwer fällt.

  • Liebe Tessa,
    unter deinen Bericht könnte ich sofort auch meinen Namen schreiben.
    Meine Probleme sind ähnlich gelagert. Bei mir kommt eine unbändige Angst vor seinen Ausrastern hinzu. Ich komme mir oft wie ein kleines verschüchtertes Kind vor, dass Angst vor Schlägen hat, weil es wieder was angestellt hat.
    Meine Mutter mißhandelte mich als Kind, weil mein Vater auch trank. Seit ich mich mit mir auseinandersetze, kommen all diese bösen Geschichten wieder hoch.
    Ich hoffe hier in diesem Forum Hilfe und Stärke zu bekommen, damit "normal" leben zu können.
    Rosita

  • Hallo Tessa,
    solidarische Grüße von einer eiteren Strohwitwe. :D
    Mein Mann macht auch gerade LZT, schon seit 11 Wochen.
    Ich bin so froh um diesen Abstand.
    Jeder hat Zeit, sich um sich selbst zu kümmern.

    Liebe Grüße,

    Thelma

  • Hallo Tessa,

    ja, wir wollens zusammen versuchen.

    Bin momentan auch recht guter Dinge, wenn mich die Verganganheit auch immer wieder mal einholt (z.B. in Träumen).
    Was mache ich für mich?
    Erstens habe ich mir vor ein paar Wochen den Druck genommen, fertig therapiert und geheilt vor ihm zu stehen, wenn er zurückkommt.
    Seitdem bin ich, was MICH betrifft, gelassener.
    Das ist mir schon mal ganz wichtig.

    Dann gehe ich einmal die Woche in Therapie, tut mir auch gut. Dort stärke ich mich für die sicherlich spannende Zeit nach seiner Rückkehr.

    Ich bin mittlerweile täglich hier im Forum, lese viel, schreibe auch manchmal viel :oops:8)
    Ich zieh mir hier echt viel raus, kann diese komplexe Suchtgeschichte (Alk und Co) von so vielen Seiten her beleuchten, lerne Sichtweisen und Lösungs-Ideen kennen, hinterfrage meine kranken Anteile in meiner jetzigen Beziehung und auch in den früheren mit Nicht-Alkoholikern. Partner-orientiert oder hart ausgedrückt "beziehungssüchtig" war ich irgendwie schon immer...

    Aber ich lasse es mir auch gutgehen, genieße die Ruhe nach und vor dem Sturm...

    Und wie gehts dir?
    Welche Gedanken gehen Dir durch den Kopf, wenn Du an Deine Zukunft denkst?

    Seht Ihr Euch mal während der LZT?

    Wir haben uns jetzt seit dem 6. Januar nicht gesehen.
    Über Ostern flieg ich mit unserem Kleinsten rauf zu ihm und besuche ihn für vier Tage. Bin gespannt, wie es ist, wenn wir uns nach dieser langen Zeit zum ersten Mal gegenüberstehen...

    Liebe Grüße,

    Thelma

  • Liebe Tessa,

    Zitat

    Aber ich habe keine Angst davor, dass er es nicht schaffen könnte. Keine Ahnung, warum ich mir da so sicher bin, wahrscheinlich ist es seine Herangehesweise an die LZT und dass der ganze Wille, endlich was zu machen, von ihm kam, um mich eventuell doch zurückzubekommen.

    Mie gehts genauso. Ich zweifle kein bisschen daran, dass er's schafft. Er setzt sich sehr intensiv mit sich auseinander.

    Der tägliche Telefonkontakt wäre mir zu viel, wir waren zu sehr ineinander verstrickt, daher brauchte ich die ersten Wochen viel Abstand.

    Gut, dass Du Deine Arbeit und Freunde hast. Auch ich hab mir im Laufe des letzten Jahres ein Leben unabhängig von ihm aufgebaut, alte Hobbies ausgekramt, neue dazugepackt. Gemeinsame Freunde haben wir seit Jahren nicht, hatten wir eigentlich noch nie. :?
    Es war mir immer unangenehm, wenn er sich zugeschüttet hat und sich daneben benommen hat. Also, zog ich mich immer mehr zurück von ihm.

    In den letzten Jahren bin ich auch alleine mit den Kindern in den Urlaub gefahren. So gabs wenigstens keinen Stress.

    Dieses Jahr werden wir beide eine Woche Bergsteigen gehen. In unser Lieblingsgebirge, an den Isarursprung.
    Als symbolischen Neuanfang. Dort waren wir auch, als wir frisch verliebt waren.

    Ich werde weiterhin an mir arbeiten, an meinem Selbstwertgefühl und meiner Beziehungsabhängigkeit. Das ist sicherlich eine Lebensaufgabe.

    Stück für Stück zur inneren Freiheit gelangen, das ist mein Ziel.
    Der Weg dorthin ist spannend, er macht mir aber auch Freude. Mich neu zu entdecken, auszuprobieren...
    Ich komme mir vor wie ein frisch umgegrabener Acker, den ich nach einem langen Winter nun neu bepflanze, so wie es mir gefällt.
    Er wird wohl recht bunt werden...

    Pass gut auf Dich auf, Tessa, mach dich unabhängig, so weit es geht.

    Liebe Grüße,
    Thelma

  • Tessa87 ich muss meinen MAnn nicht an etwas erinnern, er denkt an seine Termine noch allein und morgens ans Aufstehen, wenn er zur ARbeit muss.

  • Hey Tessa,
    Du brauchst doch garkeinen bunten Acker, Du hast doch schon bunte Haare. 8)

    LG
    Thelma

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