Alles futsch

  • Hallo Mittelstürmer,

    herzlich Willkommen im offenen Bereich.

    Zitat

    Etwas Angst habe ich natürlich schon vor dem Tag, an dem die Wohnung, in der bisher eine vierköpfige Familie wohnte, gähnende Leere herrschen wird

    Was hast du denn für Hobbys, kannst du dich damit nicht die erste Zeit ablenken ?

    Mach dir doch evtl. eine Liste was du gerne machen möchtest und arbeite sie dann Tag für Tag ab.

    Ist deine Wohnung denn schon Alkoholfrei ?

    LG Martin

  • Hallo Mittelstürmer, auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum :)
    Ich finde, du äußerst deine Gedanken sehr klar und deutlich und du scheinst zu wissen, was du verloren hast... Vielleicht aber auch noch nicht? Du musst deiner Frau Zeit geben, wieder Vertrauen zu dir aufzubauen. Ich weiss von was ich rede, meine Frau traut mir immer noch nicht richtig übern Weg, denn ich bin auch erst 3 Monate trocken.Ich besuche einmal die Woche eine SHG, das tut mir richtig gut, lese und schreibe regelmässig hier im Forum, manchmal mehr manchmal weniger, denn ich habe auch einen langen Arbeitstag. Ich habe meine Frau leider auch mehr als einmal auf übelste Weise beschimpft, wenn ich von meinen Sauftouren nach Hause gekommen bin. Unter der Woche habe ich auch wie du, versucht mich zurückzuhalten,nur ein paar Biere zu nehmen, aber kaum war dat Wochenende da, ging es los... Kontrollverlust? Den hatte ich auch häufig :oops:
    Ich versuche jetzt mich gewissenhaft mit meiner Abhängigkeit auseinanderzusetzen, sie anzunehmen und was für mich zu tun, denn Nichtrinken allein, macht mich nicht zufrieden trocken.
    Sehr gut ist, das du auch Freunde hast, die nicht oder wenig trinken und von deiner Abhängigkeit wissen und weiterhin zu dir stehen.
    Ich habe auch keinesfalls Alkohol im Haus, denn ich will ebenfalls kein Bodenpersonal des Teufels bei mir in den Schränken haben!!
    Würde mich ebenfalls über einen regen Gedankenaustausch mit dir freuen.
    Liebe Grüsse :wink:

    Frank

  • Hallo Mittelstürmer,
    Willkommen.
    Vor gut 2 1/2 Jahren befand ich mich noch in einer ähnlichen Situation
    wie Du jetzt. Überall um mich herum kündigte sich -bedingt durch meine
    Sauferei- der Verfall an. Weihnachten 2006 war ich einfach am Ende
    und wollte so nicht mehr weiter leben. Naja, bis heute bin ich trocken
    und kann nur sagen, das es sich mehr als gelohnt hat.
    Heute habe ich wieder ein schönes Familienleben und auch
    meine Firma hat sich langsam von meiner Sauferei erholt.

    Ganz wichtig, -gerade am Anfang- war für mich die Loslösung
    von meinem alten Bekanntenkreis, bzw. die Distanz zu Leuten
    die Alkohol trinken. Das habe ich rigoros durchgezogen und bin
    der Ansicht, das es anders nichts wird mit einer längeren Trockenheit.
    Ich denke mit dieser Meinung stehe ich hier nicht alleine da.
    Also: Kein "Zusammenhocken" mit Kollegen die Bier saufen!!!
    Davon solltest Du Dich als erstes Verabschieden!

    Wichtig ist es auch, sich klar zu werden, das man nur für sich
    selbst trocken werden muß. Nicht die Trockenheit an andere
    Umstände festmachen, denn sonst würde man evtl, schnell
    wieder einen "Grund" finden sich die Kante zu geben.

    Lese Dir mal in Ruhe die "Grundbausteine" hier durch.
    Da steht das wichtigste schon drin.

    LG
    und viel Erfolg auf Deinem neuen Weg

    Paolo

    Als ich auf einer Kaufhaus-Kundentoilette in meiner eigenen Kotze aufwachte, hätte ich aufhören müssen zu saufen.
    Da war ich gerade mal 20 Jahre alt.
    Es sollten aber noch 30 Jahre vergehen!

  • Hallo Mittelstürmer

    Wie geht es Dir jetzt?

    Weisst Du,stolpern ist erlaubt,Du darfst nur nicht vergessen wieder aufzustehen.
    (ist nicht von mir der Spruch,ich finde er trifft "die Sache" aber gut).
    Du bist wieder aufgestanden!

    Liebe Grüsse
    Backmaus

  • Hallo Mittelstürmer,

    Du hast einen schönen Nick. Ein Mittelstürmer schießt bekanntlich Tore. Einem betrunkenen Mittelstürmer wird dies wohl kaum gelingen. Statt Tore zu schießen, schießt der betrunkene Mittelstürmer Eigentore. Und das ist nicht Sinn der Sache. Ich würde Deinen Alkoholismus jetzt in die Hand nehmen, mit Arzt, Therapie, SHG, alle Hilfen annehmen, Rumschlingern bringt Dich nicht weiter. Pack die Dinge an, die Dir wichtig sind. Du bist das Wertvollste, was Du hast.

    LG zerfreila

  • Hallo Mittelstürmer,
    Du schreibst:

    Zitat

    Nu bin ich also schon zweimal gestolpert und muss wohl einsehen, dass Worte wie Therapie oder SHG keine "Dinge für die ganz Kaputten" sind, sondern eine Notwendigkeit, um sein Ziel zu erreichen.

    Hierbei kommt es ja immer darauf an welches Ziel man/Frau denn verfolgt.

    Weisst Du bei mir hat sich in meinen zahlreichen Trinkpausen gedanklich immer etwas manifestiert.

    A) es waren immer wieder Menschen da die mich versuchten aufzubauen und mir auch das Gefühl gaben Du schaffst das schon wieder!

    B) Ich wollte es aber zu diesem Zeitpunkt gar nicht schaffen,denn ich wollte weitersaufen!!Also erreichten mich diese Menschen nicht wirklich,sondern ich benutzte Sie um mein eigenes Ego aufzupolieren.


    Ich hatte mir immer ein festes Ziel gesteckt,hatte ich es erreicht habe ich wieder erneut gesoffen,gedanklich hatte ich mich nie vom Sprit losgesagt.

    Ich habe 2 Langzeittherapien durchlaufen,zahlreiche Entgiftungen hinter mir,lebte auf der Strasse und habe zudem auch noch harte Drogen konsumiert und rutschte somit ab ins Rotlichtmilieu,nichts hielt mich seinerzeit davon ab weiter zu Saufen weil ich seinerzeit gedanklich nie richtig trocken werden wollte!

    Zu den "ganz kaputten"zählte ich mich nicht,wie auch?

    Du musst gar nichts einsehen Du kannst es,wenn Du es denn wirklich willst!!Hierzu gehören gravierende Veränderungen in deinem Leben,gehe es an,Du kannst es schaffen,wie ein jeder/jede andere auch!

    Gehe es akribisch an,nimm jegliche Hilfe an die Du bekommen kannst und nutze die Dir gegebenen Möglichkeiten dann kann da ein Schuh draus werden.

    Gruß Andi

  • Hallo Mittelstürmer,

    Zitat

    Was hat denn den letzten Kick gegeben, es doch zu schaffen ?

    Ich habe nach meiner 2ten Langzeittherapie einen neuen Job gefunden in dem ich heute noch tätig bin.

    Fand dort eine Partnerin mit der ich fast 12 Jahre in einer wie sich im nachhinein herausstellte Abhängigkeitsbeziehung gelebt habe,

    Auch Sie war dem Alkohol nicht abgeneigt und somit war ich wieder drinn im Kreislauf und wir tranken gemeinsam,brauchte ich doch nichts zu verändern und hatte zudem auch noch ne Frau an meiner Seite die mitsoff.

    Wir arbeiteten zusammen,und waren somit 24 Stunden am Tag zusammen.

    Sogingen die Jahre ins Land,ohne das ich etwas an meinem Leben veränderte bishin zu meinem persönlichen Tiefpunkt.Dieser war vor über 4 Jahren.

    Es war soweit das wir/Ich auch auf der Arbeit tranken/trinken musste weil mein Körper danach schrie und ich ohne Sprit gar nicht arbeiten konnte geschweige denn fähig war die Gabel beim Mittagessen wenn ich denn mal was gegessen habe festhalten konnte!

    Wir fuhren sogar in der halben Stunde Mittag zur Tanke um Nachschub zu organisieren weil das zuvor besorgte nicht ausreichte.

    Natürlich kam der Zeitpunkt das ich auffiel auf der Arbeit,weil ich dort einige Male auch zusammengebrochen bin und nach Hause geschickt wurde.

    Eines Tages rief mich mein Personalleiter zu sich ins Büro und er wollte das ich im Beisein des BR und der Geschäftsführung pusten sollte,es wurde eigens ein Gerät hierfür besorgt.

    Ich erklärte mich bereit hierfür was sollte ich auch sonst anderes tun?
    Auf dem Weg ins Besprechungszimmer mussten wir an der Kantine vorbei,wo nicht unerheblich viele Mitarbeiter Kolleginnen und Kollegen zu Tisch saßen und dieses natürlich mitbekamen.Die Scham war sehr groß,und ich sackte erneut zusammen.

    Man fragte mich dann ob ich nicht gewillt bin mal etwas gegen meine Krankheit zu tun,dieses geschah ohne das ein Muss dahinter stand!

    Na ja sicherlich hätten sie es irgendwann genutzt um mich zu kündigen,aber das waren nicht meine Gedanken,ich war körperlich wirklich schon ein Wrack und es kam wie aus der Pistole geschossen jene Antwort von mir.

    Ich werde mich jetzt in helfende Hände begeben,mir Hilfe zuteil werden lassen und nach jedem Strohalm greifen der mir gereicht wird.

    Mit diesen Worten machte ich Feierabend,und ging auf gleichem Wege zu meiner Hausärztin lies mir eine Einweisung auf ein Suchtstation geben wo nicht sofort ein Bett frei war,aber ich telefonierte 2 Tage lang hinterher und hatte Glück,schon am Abend des 2 ten Tages konnte ich dort erscheinen zur professionellen Entgiftung die 3 Wochen andauerte.

    Dieses war am 06.03.2005 und seitdem bin ich trocken,von meiner Partnerin habe ich mich getrennt da Sie es vorzog vor 2 einhalb Jahren wieder zur Buddel zu greifen,und eine trinkende Partnerin kommt für mich nicht in Frage!

    Jenes war mein persönlicher Tiefpunkt der mich aufwachen lies!

    Ich hoffe ich konnte deine Frage ausführlich genug beantworten.

    Gruß Andi

  • Moin Mittelstürmer,

    bist es angegangen,Super!!!

    Klasse das es so schnell geklappt hat,daß freut mich für dich.lass mal hören wie es läuft und vor allem bleibe hier am Ball und schreib weiter :wink:

    Gruß Andi

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