ich weiß nicht ob ich hier richtig bin!?!?

  • Hey ihr Lieben!

    Seit ein Paar Tagen bin ich hier registriert und ich weiß nicht ob das richtig für mich ist. Ich lese eigentlich seit meiner Registrierung mindestens 5x am Tag hier mit. Ich finde so viele Threads wo ich was dazu sagen möchte, weiß aber nicht richtig wie. Außerdem lese ich viel, dassdie meißten in therapeutischer Behandlung waren bzw sind.
    Ich habe ja schon in meinem anderen Thread geschrieben, dass ich schockiert über meine Kälte meines trinkenden Vater (der ja bald endlich eine Therapie anfängt) gegenüber bin....
    ich weiß nicht, ob ich alles von früher überwunden hab oder ob es ein Ignorieren meiner Probleme ist. Wenn ich über alles hinweg wäre, dann würde ich mich doch nicht immer selber dabei erwischen, wie ich Gleichgesinnte suche...

    Kann man eine heile Fassade (die man ja oft als EKA vor anderen aufbaut) auch so sehr stabilisieren, dass man selbst seine Probleme und Empfindungen nicht mehr spürt?

    Ich bin total verwirrt und dieser Gedanke macht mich total wahnsinnig :cry:

    Ich weiß einfach nicht was und wer ich bin....

  • Zitat von Knubbelchen

    Außerdem lese ich viel, dassdie meißten in therapeutischer Behandlung waren bzw sind.

    Hab da den Gedankengang nicht ausgeschrieben :oops: Sorry.

    ... ich selbst war das nie. Hab es mal versucht. Aber konnte damit nichts anfangen. Eigentlich hab ich da nur einmal wöchentlich eine Std Tee getrunken (der war wirklich lecker :wink: )

    Ich frage mich jetzt immer wieder verstärkt: Leide ich noch? Ich würde das ja spontan verneinen. Aber da ich ja doch immer wieder drüber nachdenke, weiß ich nicht ob das die richtige Antwort ist.

    Kennt jemand von euch diesen Gedankengang?

  • Hallo Knubbelchen,

    ich würde dir gerne ein paar deiner Fragen beantworten, da ich deine Gedankengänge, ob ich hier richtig bin, gut nachvollziehen kann. Ich habe auch oft den Gedanken, ich sollte mehr in anderen Threads schreiben und mich hier einbringen. Also versuch ich es einfach hier mal.

    Zitat

    Ich weiß einfach nicht was und wer ich bin....


    Also erstmal: du bist ein Mensch und kein was.
    Und zum zweiten Teil kann ich dir nur antworten, dass ich gelernt habe: Ich bin ich.
    Und somit dir sagen kann: Du bist du.
    Hoffentlich ist das nicht verwirrend für dich. :wink:
    Ich war letztes Jahr in einer psychosomatischen Klinik. Meine dortige Therapeutin gab mir ein Kinderbuch, welches genau so hieß: Ich bin ich. Ich dachte eigentlich, was soll das. Aber ich habe es gelesen. Und im Buch ging es darum, dass der Titelheld herauszufinden versuchte, wer oder was er ist. Und am Schluss eben feststellte: Ich bin ich.

    Zitat

    Ich habe ja schon in meinem anderen Thread geschrieben, dass ich schockiert über meine Kälte meines trinkenden Vater (der ja bald endlich eine Therapie anfängt) gegenüber bin....
    Kann man eine heile Fassade (die man ja oft als EKA vor anderen aufbaut) auch so sehr stabilisieren, dass man selbst seine Probleme und Empfindungen nicht mehr spürt?


    Ja, man ist in der Lage, aus einer nachvollziehbaren Motivation heraus (Selbstschutz) einen derart dicken Schutzpanzer um sich herum aufzubauen, dass man sich selber nicht mehr spürt. Ich spreche hier aus eigener Erfahrung. Ich habe jedoch mittlerweile begriffen, dass ich mich durch diese in Kinderzeiten aufgebauten Schutzmauer vom Leben abgeschnitten habe. Und bin daher dabei, wieder Zugang zu meinen Gefühlen zu suchen und auch zu finden. Denn diese Kälte und Unnahbarkeit habe ich auch gegen mich verwendet.

    Zitat

    Eigentlich hab ich da nur einmal wöchentlich eine Std Tee getrunken


    Also gelegentlich kriege ich bei meiner Therapeutin auch einen guten Tee. :lol:
    Zu deiner Frage. Also ich bin seit 2001 in Therapie. Ich habe angefangen mit Therapie, als wegen eines Familienstreits mit meinem Vater und Bruder mein Weltbild zusammenstürzte und ich total am Boden lag.
    Aber ich habe trotzdem lange Zeit gebraucht, um überhaupt zu erkennen, wo mein Problem liegt. Deshalb auch mein Thread-Titel: Endlich aufgewacht.
    Und seitdem habe ich auch für mich spürbare Erfolge erzielt. Vorher war ich eine Suchende. Ich wusste, mir fehlt etwas, um mich begreifen und verstehen zu lassen und mein Denken und Fühlen ändern zu können. Meine Seele hat immer wieder gerufen, da sie gerettet werden wollte. Aber ich habe diesen Ruf immer wieder ganz leise gehört und einen Weg gesucht für mich, mit meiner Seele in Kontakt zu kommen. Ich habe mich nicht aufgegeben.
    Wenn du also sagst, dass du immer wieder darüber nachdenkst, solltest du dich fragen: Warum? Vielleicht will deine Seele auch mit dir ins Gespräch kommen? Dann solltest du dir geeignete Hilfe holen. Wie diese ausschauen soll, musst du selber entscheiden. Schließ einfach keine Option aus und such dir das für dich geeignete raus.

    Ich wünsch dir viel Erfolg auf deinem Weg.
    Liebe Grüße
    Renate

  • hallo knubbelchen,

    wieso bekommen hier eigentlich alle tee bei ihren therapeuten???
    :roll: muss ich meinem mal erzählen "ey ich will auch tee" :lol:

    aber zu deinem thema: und vielleicht im thematischen anschluss ... tee trinken ist natürlich nicht der eigentliche sinn einer therapie, sondern der therapeut sollte gut sein ,... und das ist leider nicht immer der fall. wenn du also kein vertrauen aufbauen konntest, oder dich nicht wohlgefühlt hast, dann war es vielleicht einfach der oder die falsche ... wie hast du dich denn neben dem tee trinken gefühlt? konntest du reden? (also ich hab am anfang sehr viel geschwiegen, deshalb die seltsame frage) was genau hat dir nicht gefallen?
    du schreibst, dass du sehr oft die einträge hier verfolgst --- das zeigt doch eigentlich schon, dass dich die thematik hier sehr betrifft ... und vielleicht schreibst du irgendwann auch mehr als jetzt ... aber es ist doch keine pflicht ... wenn DIR lesen im moment gut tut oder leichter fällt, dann ist das für DICH eben gerade genau richtig. wie fühlst du dich denn, wenn du hier liest oder schreibst? besser? neutral? verwirrt?
    und das gefühl der totalen kälte kenne ich auch nur zu gut ... ich hatte einige jahre praktisch gar keine emotionen mehr ... keine freude, keine wut, keine trauer ... alles war neutral.
    im grunde ist es eine art selbstschutz ... denn gefühle tun meistens weh, oder machen uns vermeintlich verletzlich ... aber es ist immens wichtig, dass wir wieder zugang zu unseren gefühlen bekommen... nicht nur um die positiven seiten des lebens richtig auskosten zu können, sondern auch weil es uns sonst viel schwerer fällt uns aus negativen situationen zu befreien ... grenzen zu ziehen. verstehst du was ich meine? (und hier siehst du, dass ich mich auch immer frage, ob ich mich richtig ausdrücke :wink: ....

    wünsche dir ganz viel kraft und schreib mal wieder
    liebe grüße, auraya

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