Mein Mann will kein Alkoholiker sein und ich kann nicht mehr

  • Hallo,

    mein Mann ist Alkoholiker und ich bin glaube ich Co-Abhängig. Das Problem ist, dass mein Mann nicht täglich trinkt und daher denkt, er wäre nicht abhängig, alle paar Wochen hat er seine "Saufphase", das ist immer unterschiedlich, mal ist es so 3-6 Wochen, mal ist es auch alle zwei Monate nur. Zur Zeit ist es mal wieder wöchentlich und dann auch immer über ein paar Tage, so in der Regel sind es drei. Er sagt, ab und zu das er Süchtig ist oder ein Probelm hat, aber er versteht nicht, dass wenn man einmal abhägig war immer abhägig bleibt. Er trinkt halt gerne mal, so seine Aussage. Ich versuche ihn so sehr zu überzeugen, aber ich rede mir meinen Mund fusselig. Letztes Jahr habe ich ihm gesagt, dass er sich eine Therapeutin suchen muss, er war auch da so ungefähr 3 Monate, hat dann aber gesagt, er geht da nicht mehr hin, weil es so langweilig ist. Die Zeit, die danach kam, war die schrecklichste in meinem Leben, von da an, hat er fast jedes Wochenede getrunken und ich habe ihn noch nie so sehr besoffen gesehen, er hat gegen die Haustür gepinkelt, ins Bett, hatte Filmrisse usw. Es war so schlimm, bis er eine Woche lang 5 Tage nur getrunken hat. Seit dem lebe ich überwiegend bei meinen Eltern. Ich hab es nicht mehr ausgehalten, diese Machtlosigkeit, ich habe alles versucht, mit ihm zu reden, seine Familie zu informieren, ihm sein geld weggenommen und ich selber habe mit ihm überhaupt nichts mehr getrunken. Ich habe ihm dann im Herbst letztes Jahr zu einer Gruppe Anonyme Alkoholiker mitgeschläppt, ich bin zu anfangs immer mitgenagen und er ist alleine rein, dann habe ich ein paar mal auch bei der Gruppensitzung mitgemacht, ich fand es sehr hilfreich und in der Zeit hat mein Mann auch nicht getrunken. Die Gruppenteilnehmer haben ihn ganz gut analysiert und uns oder mir sehr viel Mut gemacht, er ist ein Quartalssäufer. Aber er will es nicht einsehen, er denkt, dass ein Alkoholiker quasi ein Penner ist und ohne Job und täglich trinken muss. Nun ja, diese Gruppenthearpie hat also auch nicht lange gewährt. Ich hab ihm ein Ultimatum gestellt und gesagt, dass wenn er nicht aufhört, dass ich ihn verlasse, ich oder der Alkohol. Natürlich hat er sich nicht für mich entschieden. Seid Weihnachten lebe ich eigentlich wieder bei meinen Eltern, wir sehen uns wenig, höchstens mal am Wochenende oder wenn wir irgendetwas erledigen mussten.
    Ich habe mir selber eingestanden, dass er Alkoholiker ist und das ich ihm nicht helfen kann, es war auch für mich sehr schwierig, dies so zu akzeptieren. Seine Familie ist überhaupt keine Hilfe, sie interessieren sich nicht für ihn und er findet immer irgendwelche Ausreden/Entschuldigungen, warum seine Familie ihm nicht hilft. Ich bin die einzige, die sich um ihn kümmert. Er ist sogar selber zum Arzt gegangen, weil ihm seine Nieren weh getan haben, dabei hat sich herausgestellt, das er bereits eine Fettleber hat, auf grund des exsessifen Alkoholkonsums. Daraufhin hat er 8 Wochen kein Schluck mehr getrunken, da der Arzt ihn aufgeklärt hat so nach dem Motto: wenn Du weiter säufst, dann ist es für Deine Familie besser, wenn Du Dich selber gleich umbringst, denn so sind die Schmerzen weniger, als wenn Du Dich langsam selber umbringst. Es wird wohl auch nicht mehr lange dauern, bis er Medikamente braucht. Naja, diese acht Wochen sind nun vorbei und er redet sich wieder ein, dass er kein Problem hat.
    Ich selber, ich kann nicht mehr, ich habe ihm heute gesagt, dass ich die Scheidung will, da ich nicht mehr umgehen kann mit dieser ganzen Sche***. Ich hab ihm immer gesagt, dass er sich entscheiden muss, ich oder der Alkohol und er hat sich ganz klar gegen mich entschieden und ich hab ihm auch gesagt, dass er alleine davon nicht weg kommt, er braucht hilfe und ich kann ihm diese nicht geben, ich kann ihn nur unterstützen, aber nur, wenn er auch wirklich damit aufhören will.
    Wenn er nicht trinkt, dann können wir auch ein bisschen darüber reden und da hab ich ihm immer alles gesagt, wie ich die Sache sehe, er hat mir fast immer zugestimmt und auch gesagt, dass er was machen will, aber er macht es einfach nicht und jetzt denk ich halt, dass er sich nicht ändern wird, weil er weiß, wie schwierig der Weg sein wird und den will er deshalb nicht gehen. Er hat mir heute gesagt "Wenn es eine Spritze dagegen geben würde, dann würde ich sie nehmen, aber die gibt es nicht, sondern nur eine Möglichkeit die ungalublich schwierig sein wird", was soll man dazu sagen? Ich weiß einfach nicht mehr, was ich machen kann. Ich hab den Kontakt auf ein Minimum herunter geschraubt, hab alle wichtigen Sachen zum Leben hier bei meinen Eltern. Seine Familie hilft mir überhaupt nicht, ich glaube, dass es ihnen egal ist, sie sind total Sensationsgeil und wollen immer Hilfe haben, aber für uns waren sie noch nie da, seine Mutter denkt, dass wenn er 2 Wochen nichts getrunken hat, dass er wieder geheilt ist.
    Ich habe schon soviel gelesen über Sucht und auch die vielen Geschichten hier im Forum, aber es ist doch immer die gleiche Frage: WAS SOLL ICH MACHEN? WIESO WILL ER SICH NICHT HELFEN LASSEN? WIESO SIEHT ER NICHT, WIE KRANK ER SCHON IST? WARUM BIN ICH IHM NICHT SO WICHTIG, WIE SEIN ALKOHOL? Und ich weiß, dass die Sucht stärker ist, als alles andere in seinem Körper und die Ausreden Suchtausreden sind und sie nicht wirklich von ihm kommen, aber trotzdem, kann mir jemand helfen, wie seid ihr über diese schlimme Zeit hinweggekommen, wie habt ihr es geschafft, dass euer Partner eine Therapie gemacht hat?
    Ich danke euch für eure Aufmerksamkeit,
    lieben Gruß,
    julchenazul

  • Zitat von julchenazul


    WAS SOLL ICH MACHEN? WIESO WILL ER SICH NICHT HELFEN LASSEN? WIESO SIEHT ER NICHT, WIE KRANK ER SCHON IST? WARUM BIN ICH IHM NICHT SO WICHTIG, WIE SEIN ALKOHOL?

    Hallo julchenazul,

    herzlich willkommen hier im Forum und danke für Deinen Mut zu schreiben.

    Weil er es nicht sehen kann und andere Dinge wichtiger sind.

    Vielleicht genügt Dir diese Antwort ja nicht, deshalb frage ich Dich einfach mal zurück: was willst Du tun, damit Du gesund wirst und nicht weiter unter den Dir jetzt bekannten Umständen leidest?

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Kaltblut,

    ja, auch für mich ist es nicht so einfach von ihm weg zu kommen! ich habe es immerhin schon geschafft quasi ausgezogen zu sein, also, viele dinge sind noch in der wohnung, aber alles was ich brauche habe ich hier. aber ich bin ja mit ihm verheiratet, ob ich ihn noch liebe, da bin ich mir mittlerweile nicht mehr so sicher, aber er ist doch mein mann, irgendwie muss ich ihm doch helfen können. ich will, dass er mich nicht mehr in meinem leben zurück hätl und mich nicht mehr so sehr enttäuscht und traurig macht. es ist so kompliziert alles und so schwer....
    viele grüße,
    julchenazul

  • Hallo julchenazul,

    ja, das ist alles unverständlich und kompliziert und schwer und es wird von Tag zu Tag, von Woche zu Woche, von Monat zu Monat verständlicher und leichter.

    In der Sucht heißt es Hilfe durch Nichthilfe, dass ist das Einfachste und das Schwierigste, indem Du ihm nicht hilfst, hilfst Du doppelt, Dir und ihm.

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo,
    ich kann deine Ohnmacht und Hilflosigkeit sehr gut nachvollziehen. Man möchte und möchte und es kommt dabei nichts raus. Bei mir ist das so,dass ich sehr viel Zeit im Forum verbringe und es hilft mir wirklich sehr, mich zu verstehen und auch weiterzuentwickeln. Es ist so,als ob man das erste mal wirklich sieht,was in unserem Leben vor sich geht. Ich bin genauso wie du enttäuscht und traurig aber ich begreife langsam,dass es wichtig ist,dass ich auch glücklich sein darf und das ich auch ein Leben habe und noch lange nicht alles akzeptieren muss. lg

  • Hallo kaltblut, hallo malola75,

    ich habe schon so viel über alkohol sucht gelesen, dass ich weiß, das ich so oft das falsche tue, in dem ich die zeit, in der er nicht trinkt mit ihm verbringe und es auch wirklich so tolle zeiten sind. dann nach wochen bin ich auf einmal wieder glücklich mit ihm und könnte mir vorstellen wieder mit ihm zusammen zu ziehen, naja, und dann kommt jedes mal die wirklichkeit und er hat mal wieder drei tage durchgetrunken. es hat sehr lange gedauert, bis ich mich hier angemeldet habe und mich "getraut" habe, meine geschichte zu erzählen, bei sovielen beiträgen denke, ich oh man, wie bei mir! und ich denke es hilft mir wirklich sehr, ich kann mit einigen menschen ganz gutüber das thema reden, ein freundin hat sich gerade von mir abgewendet, sie hat nicht verstanden, dass mein mann süchtig ist und ich auch wenn ich es nicht kann, ihm versucht habe zu helfen. heute hat er mich angerufen und mich gefargt was wegen unserer wohnung und ich habe ihm gesagt, dass es nicht mehr meine wohnung ist, er muss seine sachen selbst klären, ich aknn ihm da nicht mehr helfen. er sagt immer nur, es tut mir leid und ich wollte nicht, dass unsere beziehung so endet, ich sage ihm da immer nur, dass er es so wollte, denn er hat es so gemacht. ah ja, seine beste begründung für das trinken diesmal war, dass am montag, nach dem er getrunken hatte, die geister gekommen sind (er glaubt an geister und sowas) und deswegen musste er am montag und dienstag weiter saufen. er merkt gar nicht, dass er sich schon selber ausreden sucht, um sich sein trinekn zu erklären. naja, ich versuche wirklich, mich nur noch auf mich und mein leben zu konzentrieren, mein uniabschluss ist jetzt das wichtigste und ich versuche mir mit jedem tag, an dem ich stark geblieben bin, mir was zu schenken.
    ich danke euch für euer gutes zureden, es hilft sich mit betroffenen darüber zu unterhalten, die verstehen einen doch besser also die anderen...
    viele grüße,
    julchenazul

  • Heute habe ich wieder einen Tag überstanden. Ich bin froh, dass ich gar keine Zeit hatte, irgendwie an meinen Mann zu denken. Ich kann es immer noch nicht so richtig begreifen, dass er einfach alles so akzeptiert, dass er nichts merkt. Bis jetzt habe ich ihm immer gesagt, was als nächstes passieren wird und er hat im Nachherein immer zu mir gesagt, du hattest recht. Irgendwann muss man doch mal lernen, dass man dem anderen in bestimmten Dingen vertrauen kann, besonders seiner Frau. Es macht mich immer noch sehr traurig, dass er mir so wenig vertraut auf diesem Gebiet, aber auf der anderen Seite weiß ich auch, dass es nicht an mir liegt, sondern an ihm, dass er süchtig ist. Diese Hilflosigkeit ist das schwerste.
    Am traurigsten macht mich, dass unsere Ehe darunter kaputt gegangen ist, wir sind noch nicht lange verheiratet, knapp drei Jahre, ich habe das Gefühl, dass ich gescheitert bin. Wir haben sehr viel durchgemacht und dass all diese Anstrengungen umsonst waren, dieses Gefühl macht mich richtig fertig....

  • Hallo liebe Julchen,
    das klingt so niedlich, das fast hallo liebes Julchen geschrieben hätte, damit möchte ich Dir natürlich nicht zunahe treten.
    Herzlich willkommen hier, sicher hast Du schon Einiges gelesen hier, wenn nicht, kann ich es Dir nur empfehlen.
    Du bist nicht gescheitert, Du bist der Mensch, der Du bist.
    Deine Ehe ist vielleicht gescheitert, aber bestimmt nicht wegen Dir.
    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft auf deinem Weg zu Dir.

    Herzliche Grüße
    Gesche

  • Hallo Gesche,

    vielen, lieben Dank für Deine aufmunternden Wort!
    Ich habe schon sehr viel im Forum gelesen und versuche jeden Tag zu lesen und zu schreiben. Ich mekre, dass es mir gut tut, darüber zu schreiben und mit Menschen mich auszutauschen, die mich verstehen und die ähnliche Dinge durchgemacht haben wie ich.
    Die letzten zwei Tage waren eingentlich ganz gute tage, ich habe viel Arbeit, d.h. viel beschäftigung, d.h. wenig zeit um über meinen Mann nachzudenken.
    Heute hat er mich aber angerufen und wir haben kurz gesprochen. Am Dienstag ´hatten wir einen Termin beim Eheberater, aber ich hatte den Termin abgesagt, weil er nämlich getrunken hatte. Er war der festen Überzeugung, dass wir diesen Termin erst noch haben werden und ich sagte ihm, nein, ich habe abgesagt, weil du gesoffen hast. Er sagte nur nein, am dienstag habe ich nicht getrunken. Am Dienstag nicht mehr. Ich war wirklich erstaunt, dass er sich nicht mehr dran erinnern konnte. Für mich heißt es nur, dass er viel besoffener war, als ich dachte. Eigentlich wollte er sich natürlich mit mir treffeb, ich hab ihn nur gefragt, ob er sich schon entschieden hat mit dem suafen aufzuhören und er sagte ja, ich fragte nochmal nach, ob er sich den schon hilfe gesucht hat und er sagte nur: ich habe bei der Therapeutin schon drei mal angerufen, aber sie ruft mich nicht zurück. Was soll man dazu noch sagen, da fällt mir echt nichts mehr ein...
    Naja, mit diesem Verhalten führt er mir immer wieder vor Augen, dass er wirklich krank ist, es selber nicht merkt und ich es mir nicht einbilde, bzw. übertreibe.

  • Hallo Julchen,

    ich wünsche Dir einen schönen Sommeranfang.
    Ehetherapie, das sollte bei uns auch ein Thema werden. Mein Mann hat mir eine lange Zeit immer vorgeworfen ich wäre nicht normal, ich wäre krank und sollte mir unbedingt therapeuthische Hilfe holen.
    Nach vielen Streits hat er dann vorgeschlagen, wir sollten eine Paartherapie machen. Ich habe mir sofort damit einverstanden erklärt.
    Dann habe ich ein paar Tage später nachgefragt, ob er sich schon um einen Termin gekümmert hat. Seine Antwort, nein das ist nichts für mich, das ist doch nur so eine Selbstfindungssch***, kostest auch noch viel Geld, das habe ich im Internet gelesen. Reiß dich lieber zusammen, werde wieder normal und dann klappt es auch wieder mit uns.

    Als ich ausgezogen bin, war mein Mann bei einer Ärztin, die hat ihn eine Zeit wegen Burn out krankgeschrieben und ihm auch gleich noch Stimmungsaufheller mitgegeben.
    Er war dann eine Stunde bei einer Therapeutin hat von sich erzählt und die Therapeutin hat angeblich gesagt, mit seinen Problemen kommt er allein klar.

    Und schon war es doch wieder eindeutig ich, die krank ist.

    Einen schönen Sonntag
    Liebe Grüße
    Gesche

  • Liebe gesche,

    auch ich wünsche dir einen schönen sommeranfang, obwohl von sommer ja nicht viel zu spühren ist...hoffentlich kommt das noch!

    Also ich hatte das gefühl, dass die Ehetherapie ganz gut war, mein Mann hat doch einige Fehler nun gesehen und sich eingestanden und vor allem auch bereut, ich glaube, dass es ehrlich war. ich muss bei sovielen sachen immer noch unterscheiden zwischen SUCHT und ER.
    Er hat mir jetzt wieder erzählt, dass er nun verstanden hat, dass er mit der sauferei nicht nur sich selber schadet, sondern auch den menschen die er liebt. Er will sich angeblich wirklich ändern und naja, all diese sachen hat er mir schon sooo oft erzählt. Ich sage ihm immer wieder, dass ich ihm gar nichts mehr glaube, ich glaube ihm erst, wenn er einige monate therapie hinter sich hat. wir werden sehen, wie ernst er es diesmal meint....

    aber selbst wenn er eine thearpie macht, bin ich dann bereit zu ihm zurück zu gehen? vieles in mir sagt NEIN, aber das ändert ja nichts daran, dass ich ihn mal sehr doll geliebt habe und dass er sehr wichtig in meinem leben war. wie viel ist wirklich kaputt gegangen? es ist ja nicht nur das vertrauen, es ist ja so vieles mehr.
    ich mache gerade meinen uni abschluss, vor einem jahr ungefähr habe ich mit ihm darüber geredet, dass wenn ich fertig bin, eine tolle reise irgendwohin machen möchte und er sagte nur zu mir, ja ist toll, aber ich kann das jetzt noch nicht planen, ist ja noch ein jahr hin, dann können wir drüber reden... ich glaube ich habe es noch einmal versucht gehabt mit ihm darüber zu reden und hab es dann sein gelassen. aber ich bin froh, dass ich mich nicht von meinem plan hab abringen lassen, ich werde eine wunderbare reise machen ohne ihn. das macht ihn heute sehr traurig und er bereut sein verhalten von vor einem jahr, aber was soll ich dazu sagen...

    es ist schwierig, aber der zeit denke ich: ein schritt nach dem anderen!


    wie lange lebt ihr denn schon getrennt? wir sind in einer hin und her und her und hin seid september letztes jahr. unglaublich, wie die zeit vergangen ist...
    Wünsche dir einen guten wochenstart,
    liebe grüße,
    julchenazul

  • Hallo Julchen.

    ich habe seit dem 01. September 2008 eine eigene Wohnung. Auch für mich ist die Zeit unglaublich schnell vergangen.

    Julchen, ich kann sehr gut verstehen, wie unsicher und unschlüssig Du bist.
    Ich sehe es aber so, wenn das Vertrauen in den Partner weg ist, ist es schwer, ja fast unmöglich für Beide wieder ein vertrauensvolles Verhältnis aufzubauen.
    Es freut mich sehr für Dich, dass dein Studium bald abgeschlossen ist und ich wünsche Dir, das Du deinen Traum wirklich in die Tat umsetzt.
    Gönne Dir diese Zeit .
    Darf ich fragen welche Ziele du gerne besuchen möchtest?

    Sonnige Grüße aus dem Norden
    Gesche

  • Hallo Gesche!

    Konntest Du Dich denn wieder mit Deinem Mann annähern, oder hat er es immer noch nicht verstanden, was mit ihm los ist?

    Mein Mann hat mir jetzt wieder erzählt, dass es es verstanden hat und er hat das erste mal zu mir gesagt, ich bin Alkoholiker, ich hab ihn daraufhin gefragt, ob er sich jetzt nicht erleichert fühlt, nach dem er es ausgesprochen hat und er sagte nur Ja!
    Das fand ich sehr gut muss ich sagen, aber was ich ihm davon wirklich glauben kann...

    Ich habe so viele Ziele noch zu bereisen, aber diesmal geht es in die USA, Florida und Washington D.C. Genau sowas wollte ich machen, irgendwohin wo es warm ist und eine Trip machen, wir werden mit dem Auto in den Süden Floridas fahren und dann nach Washington hoch fahren. Ich freue mich sehr auf diese Reise und weiß, dass ich sie mir verdient habe. Obwohl ich diese Reise sehr gerne mit meinem Mann gemacht hätte...

    Ich bin Dir sehr dankbar, dass Du mit zuhörst und mir gut zuredest! Vielen Dank ein Mal dafür!!!

    Liebe Grüße,
    julchenazul

  • Hi,
    das sehe ich auch so.Die Ehe ist gescheitert aber nicht du. Du bist ausgezogen um zu Leben. Wenn er seine Sucht nicht versteht, da kannst du eher nichts dran ändern.Bleib stark, ich denke an Dich.lg

  • Guten Abend liebe Julchen,
    wie war dein Tag heute?
    Weißt Du Julchen, die Einsicht deines Mannes ist vielleicht gut für ihn, und vielleicht tut er was, oder auch nicht.
    Wichtig bist Du.
    Florida und dann Washington,sicher sehr schöne Ziele, meine Reisen waren bisher immer auf Euroa beschränkt. Du wirst dort viele neue Erfahrungen machen, andere Menschen kennenlernen, deinen eigenen Horizont erweitern.
    Was dein Mann in der Zeit für sich tut, das ist ganz allein seine Entscheidung.
    Es heißt ja nicht gleich das es das Ende eurer Ehe ist. Du sammelst deine Erfahrungen mit dem richtigen Abstand und er dann seine.
    Was Du dann für Dich daraus machst, wirst Du dann wissen.
    Hast Du Freunde, Familie die Dir zur Seite stehen, mit denen Du offen über deine Gefühle reden kannst? Mir hilft auch das sehr, meine Freunde und Familie bestärken mich auf meinem Weg.

    Ich freue mich wieder hier von Dir zu lesen.
    Und sag unbedingt Bescheid wenn dein Studium abgeschlossen ist, und Du auf deine Reise gehst.
    Schlaf gut.

    Liebe Grüße
    Gesche

  • Liebe Gesche,

    tut mir leid, dass ich mich jetzt erst wieder melde, die letzten Tage hatte ich sehr viel zu tun, dass ich es nicht mal geschafft habe meine E-mail zu machen!

    Ich bin mir halt immer noch nicht sicher, was ich machen werde mit meiner Ehe, deswegen habe ich mich einfach auf alles vorbereitet, ich hab mich auch schon über Scheidung informiert, einfach damit ich Bescheid weiß, egal in welche Richtung es geht, ich bin drauf vorbereitet.

    Ich rede schon ein wenig mit meiner Familie und Freunden darüber, eine Freundin hat sich schon von mir abgewendet, weil sie es alles nicht verstanden hat und diese Freundin kenne ich seit der 1. Klasse, das ist schon hart gewesen, aber zur gleichen Zeit habe ich mir gedacht: naja, was für eine tolle Freundin, die nicht für mich da ist, wenn ich eine schwirige Phase in meinem Leben habe...das hat mich auch schon traurig gemacht, aber naja, thats life!
    Aber weißt Du gesche, es ist doch sehr schwer für die Menschen, die nicht genau wissen, wie sich diese Situation anfühlt, sie unterschützen mich und sind für mich da, aber es ist doch sehr schwer für sie, dass alles nachzuvollziehen. Deshalb hilft es mir sehr, hier zu lesen, zu schreiben und mich auszutauschen. Seit dem ich mich hier angemeldet habe, ist ja noch nicht lange her, geht es mir viel besser, denn ich weiß, dass ich nicht alleine bin!

    Ich freue mich sehr auf meine Reise, denn ich weiß, dass ich sie mir 200 prozentig verdient habe und ich brauche auch diesen Abstand, die Entspannung und das Abenteuer! Es ist noch ein bisschen hin, aber ich sage natürlich bescheid!

    Wie geht es Dir denn so? Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann bist Du ja leider auch noch nicht am Ende des Weges angekommen, hast Du immer noch Tage, an denen Du ein totales Gefühlschaos hast?

    Ganz lieben Gruß und genieß Dein Wochenende,
    julchen

  • Am Wochenende war es mal wieder soweit, schon wieder!
    Am Samstag hatte ich mich mit meinem Mann auf ein Eis getroffen und wir haben einfach nur gequatscht, über alles mögliche, nur nicht über uns und unsere Probleme, also es war so wie bei einem Date, total schön! Ich hab mich auch wohl gefühlt.

    Naja und Abends hatte er sich mit einem Freund getroffen, der eigentlich in Ordnung ist, aber der hat irgendwie noch mehr leute mit gebracht und das musste natürlich in einem Gelage ausarten. Er sagte mir noch ganz stolz, dass er am längsten nüchtern geblieben ist und dann hat er nur ein bisschen Proseko getrunken und in der Disco dann nur Alkoholfreies Bier, was ich allerdings sehr stark bezweifele, weil er sich gestern sowas von verkatert angehört hat, dass kann definitiv nicht von ein bisschen Proseko gewesen sein!

    Naja, jedenfalls ich bin mal wieder total enttäuscht und so traurig. Ich weiß einfach nicht mehr was ich machen soll... ich hab ihm gesagt, dass wenn ich ihn noch einmal erwische beim trinken, dass ich die Scheidung einreichen werde, da hat er dann wieder angefangen zu wimmern, aber er selber hat gesagt, dass er in 2-3 Wochen wieder was trinken wird und ah ja, sein alten Saufkompanen hat er auch wieder zu sich geholt, mit dem war seit einiger Zeit schulss, aber jetzt wird er wohl wieder öfter mit ihm saufen gehen.

    Ich habe einfach Angst, dass es wieder so schlimm wird wie letzten Sommer. Es ist ja schon "besser" geworden, wenn man es so bezeichnen mag, aber naja....

    Ich versuche mich nicht bei ihm zu melden, aber gleichzeitig will ich doch wissen, wie es aussschaut, ob er weiter trinkt oder ob er was macht.
    Ich könnte so sehr weinen, aber ich kann nicht mal mehr weinen, ich glaube so machtlos habe ich mich noch nie gefühlt.

    Ich will einfach nur, dass das alles aufhört!!!!

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