Beiträge von julchenazul

    Liebe Melanie, liebe Grazia,

    danke für euren lieben Worte und Danke für die Einladung weiterhin hier zu schreiben. Ich meinte eigentlich auch nur, dass ich diesen Beitrag jetzt abschließe, ich habe noch einen anderen, in dem ich ab und an was berichte und natürlich versuche nun auch den anderen zu helfen diese schwere Zeit in ihrem Leben zu überstehen und ihnen ein Beispiel sein will, dass man es schaffen kann.

    Ich wünsche euch auch alles Gute und Liebe und bin diesem Forum sehr dankbar, denn ohne ihn wäre ich oft sehr alleine gewesen.

    Alles Liebe, julchenazul

    Hallo,

    dies wird der letzte Beitrag von mir hier werden. Ich habe es geschafft, in einem anderen Beitrag habe ich schon von meinen Erfolgen berichtet, aber ich denke, dass zu einem Abschluss gehört, dass ich diesen Beitrag hier endgültig beende. Zwei Jahre hat es gedauert, von meinem ersten bis zu meinem letzten Beitrag.
    Gestern bin ich geschieden worden und ich war emotional stabil und ich habe kaum was gefühlt. Ich bin froh, dass dieses Kapitel in meinem Leben jetzt erstmal vorbei ist. Ich habe auch gestern wieder einmal die Bestätigung bekommen, dass ich mich richtig entschieden habe, denn mein Ex ist betrunken aufgetaucht. Außer mir hat es niemand gemerkt. Aber ich hatte zwischen durch schon schieß, dass er der Scheidung nicht zustimmen wird. Er hat sich mit den Antworten sehr viel Zeit gelassen....naja. Alles ist gut ausgegangen und ich habe den Tag gestern genossen. Ich war unterwegs und hatte spaß. Ich kann es nicht glaube, wie gut es mir der Zeit geht. Ich weiß nicht, wann ich mich das letzte mal so gut gefühlt habe. Ich hab in den letzten zwei Monaten soviel gelacht, ich glaube, dass ich in den letzten zwei Jahren nicht annähernd soviel gelacht habe.

    Tja, das Rezept ist, die kranke Person aus seinem Leben rauszuschmeißen, nur an sich erstmal denken und die Dinge machen, die einem zum lachen bringen. Der Knoten der um mein Herz gespannt worden ist, ist endlich weg. Natürlich bin ich noch sehr vorsichtig was Männer angeht, aber man kann auch so spaß haben! Ich versuche sehr rational zu sein und lasse mich auf nichts mehr ein, dass mich dazu führt die Probleme eines anderen zu lösen. Wir können helfen, aber wir können nichts lösen, sei es Alkohol, Drogen, oder sonstige Probleme. Die Probleme des anderen sind seine.

    Ich hoffe, dass diejendigen, die meine Geschichte gelesen haben, die Wandlung erkennen. Ich habe mein Leben wieder zurück und lass es nicht mehr von jemand anderen bestimmen. Jedem dem es nicht passt wie ich lebe, muss an meinem Leben nicht teilhaben und sojemanden brauche ich auch nicht in meinem Leben.

    Ich wünsche euch allen viel Glück, Geduld und Kraft! Wir können alles schaffen so lange wir es nur wollen!!!
    Eure julchenazul

    Ich glaube, mein Tiefpunkt war, als ich mit meinem Mann in der Klinik war, nachdem er 1 Woche gesoffen hat, er die Chance hatte in der Klinik in ein Programm aufgenommen zu werden und er sich vor dem Arzt raus geredet hat. Ich sass neben ihm und konnte förmlich im Blick des Arztes sehen, was er von ihm denkt und von mir. Es war mir so unangenhem. Nachdem wir die Klink verlassen haben, habe ich mich auf eine Bank gesetzt und er sass neben mir, ich habe angefangen zu rauchen, obwohl ich nicht rauche, und habe ihm gesagt, dass es das war. Ich will von ihm nichts mehr hören. Ich blieb sitzen und er sass neben mir und wollte ständig, dass ich ihm was sage, aber was sollte ich noch sagen? Wir sassen da vielleicht 2 Stunden und ich sagte ihm mehrere Male, dass er gehen kann, er ist frei, aber er wollte nicht gehen. Irgendwann bin ich aufgestanden und bin gegangen. Zwei Wochen habe ich es durchgehalten, aber diese zwei Wochen waren der Anfang, waren mein Wendepunkt. Es war schwer, weil er natürlich versucht hat mich zu erreichen und auch meine Eltern, er wollte mit meinen Eltern reden und ihnen alles erklären und sie hätten es auch gemacht, wenn ich nicht gesagt hätte: das fördert seine Sucht. Wir müssen ihn mit Ignoration strafen. Immer mehr habe ich dann begriffen, was mit mir los war, was er mit mir gemacht hat. Es fällt schwer los zu lassen, sich einzugestehen, dass man selber auch krank ist. Aber sobald die Erkenntnis da ist, wird es leichter. Mein Wendepunkt ist jetzt ca. ein Jahr her. Ein halbes Jahr später habe ich die Scheidung eingereicht. Ich habe meine Sachen aus der Wohnung geholt und bin frei und fühle mich auch so. Ich bin glücklich, nach so langer Zeit kann ich wieder unbeschwert lachen und spaß haben.

    Viele Grüße,
    julchenazul

    Vielleicht kann ich es einen kleinen Rückfall nennen, aber seid behutsam mit mir.
    Mein baldiger Exmann säuft, seid fast 4 Monate trocken sein, wieder seid Freitag oder Samstag. Überrschend nicht wirklich. Innerlich bin ich schon ruhig, aber ich ruf ihn an um zu checken wie es ihm geht. Er hat mir einiges erzählt, auch dass er jetzt eine neue freundin hat. Hat mich nicht wirklich überrascht, er ist ein Mann und die können nicht ohne Frauen. Aber auch das hat mich ganz ruhig gelassen. Ich denke nur, ja, soll sie sich doch mit ihm rumplagen. Und er liebt sie sowieso nicht, er sagt mir immer noch oft, dass er mich liebt. Von daher...
    Ich habe mich derweilen ganz gut von den letzten Jahren erholt. Ich gehe viel aus, jedes Wochenende und habe super viel spaß. Ich habe eine kleine Affäre, keine emotionale Belastung oder ähnliches. Ich kann noch gar nicht wieder lieben, die letzten Jahre waren so hart, und mein Herz wurde mir gebrochen. Ich gehe ganz rational an diese Geschichte ran. In einem halben Jahr werde ich woanders wohnen, ich will gar keine Beziehung und ich will nur spaß, mehr nicht. Ich gehe total rational an die Sache ran. In zwei Wochen bin ich auf Dienstreise für ein paar Wochen und nicht hier und ich werde eine tolle Zeit haben. Ohne Probleme, Männer und sonst was. Einfach neue Leute kennenlernen und das Leben genießen, obwohl ich alleine fahre, freu ich mich auf diese Zeit sehr!
    Also ich denke, dass ich das alles ganz gut mache, ich weiß, dass ich mich nicht um ihn jetzt kümmern sollte und ich weiß auch, dass selbst der Anruf zuviel war, aber ich denke, das wichtigste ist, dass sich meine Gedanken nicht die ganze Zeit darum kreisen und ich nicht unruhig werde, sondern innerlich ruhig bin.
    Morgen mache ich kleine Fahrradtour mit einem Freund und ich freu mich, ich kann nicht glauben, wieviel ich in den letzten Jahren verpasst habe. Ich war richtig abgeschottet von der Welt, aber sie hat auf mich gewartet!

    Ich bin nun schon fast zwei Wochen weg, weg von meinem Zuhause, weg von meiner Familie, weg von meinen Problemen, und es geht mir gut! Mir geht es richtig gut! Der Abstand tut sowas von gut. Und dann merke ich, dass ich gar nicht so viele Probleme mehr habe. Ich glaube, dass ich das erste mal seid langem wieder richtig glücklich bin! Ich mache mir keine Gedanken über andere, ich denke nur an mich und wie toll das Leben ist. Ich habe so eine tolle Möglichkeit bekommen für meine berufliche Zukunft und ich hatte nicht das Bedürfnis mit jemanden drüber zu reden, ich habe einfach für mich entschieden, was ich machen will und habe es gemacht! Ich genieße die Zeit hier so sehr, ganz für mich alleine zu sein, und über keine Probleme nachdenken zu müssen, ich denke wirklich an nichts und niemanden, außer an mich!
    Ich bin auf einem wirklich guten Weg. Ich weiß, dass ich es schaffen kann, ich weiß, dass ich es geschafft habe, mein Leben wieder in Griff zu bekommen. Ich bin so zufrieden mit mir und glücklich. Das Leben ist nicht planbar schon gar nicht sind wir perfekt. Wir müssen uns einfach akzeptieren, mit unseren Fehlern leben und mit ihnen lernen umzugehen. Es wird immer Menschen in unserem Leben geben, die einem etwas neiden, ich habe aus alledem gelernt meinem inneren zu vertrauen, mir selber zu vertrauen, denn nur wir selber wissen, was wir wollen. Der Weg zu Erkenntnis ist manchmal steinig und schwer zu sehen, aber irgendwo in uns drinnen wissen wir, was wir wollen und ein Leben in Schmerz und Abhänigkeit wollte ich nicht mehr leben und ich habe es geschafft mich davon zu befreien.
    Auf diesem Weg trifft man auch auf Unverständnis, das Verhalten nur sich auf sich selber zu konzentrieren scheint für jemanden der es nicht versteht, sehr egoistisch, aber wie egoistisch kann es sein, sein Leben zurück zu gewinnen? Wie kann es egoistisch sein, nach all dem was ich durch gemacht habe? Ich denke, dass ich einfach damit leben muss, dass es Menschen gibt, die es nie verstehen werden, vielleicht auch nicht verstehen wollen. So ist das Leben nun mal, ich kann nicht alle glücklich machen, nur damit sie glücklich sind, wenn ich es nicht bin. Ich muss mein Leben leben und ich muss damit zufieden sein und sonst keiner.
    In dieser schweren Zeit habe ich viel gelernt über Freunde und Familie. Es war schwer, wie sich einige gegen mich gestellt haben und immer noch gegen mich sind. Sie verstehen nicht was ich durchgestanden habe. Aber die Lieben, die mich unterstützt haben, die immer für mich da waren und immer noch sind, diese Menschen schätze ich umso mehr.

    Liebe Aurora,

    danke für Deine lieben Wort. Du hast genau das ausgesprochen, was ich fühle. Genau so ist es, ich weiß, dass ich mir Zeit lassen muss und der Abstand tut mir auch wirklich gut, immer mehr reflktiere ich die Sachen, Umgebungen und Vorfälle. Ich nehme diese Erfahrungen mit, um neue Stärke zu bekommen.

    Ich wünsche Dir auch weiterhin viel Kraft, die Geschenisse zu verarbeiten und mehr Lebensfreunde zu haben,
    liebe Grüße,
    julchenazul

    Letzten Donnerstag hätte ich nicht gedacht, dass ich mich so schnell wieder fangen könnte. Ich denke immer noch viel nach, aber ich bin wenigsten emotional stabil, da kenne ich noch ganz andere zeiten. Ich weiß, dass ich große fortschritte gemacht habe, auch dass ich jetzt endgültig alles aus der wohnung rausgeholt habe, die scheidung läuft, in ein paar monaten habe ich das alles durch, aber ich merke, dass ich trotzdem weiterhin an mir arbeiten muss, ich habe meine coabhägigkeit gut im griff und auch mich wieder zurück ins leben geholt, aber die wunden heilen nur langsam und es fällt mir schwer andere an mich heran zu lassen, über das zu reden mit freunden, was ich alles durch gemacht habe, wie ich mich fühle/gefühlt habe. hier und da gibt es momente wo ich mal was aussprechen kann, aber für vieles ist die zeit noch nicht gekommen. ich weiß nicht, ob es da an mir liegt, dass ich doch noch nicht soweit bin mit der aufarbeitung, oder ob es daran liegt, dass wenn ich mich früher geöffnet habe teile meiner freunde und meiner familie es gegen mich genutz haben.

    Am Donnerstag und Freitag habe ich die restlichen Sachen aus meiner Wohnung geholt. Am Donnerstag war mein Mann da und hat mir geholfen beim packen und es war alles ganz okay, bis ich gehen musste. Das Auto war voll und ich schau ihn an und breche zusammen. Ich konnte nicht mehr aufhören zu weinen. Ich habe mich ins Auto gesetzt und konnte eine Stunde lang nicht wegfahren, weil ich nicht aufhören konnte zu weinen. Ich sass in diesem Auto mit meinen Sahcne zusammen gepackt, ich habe nie gedacht, dass es mal so enden würde. Es war ein realitätscheck. Ich bin tatsächlich wieder bei meinen Eltern, ich musste ein Teil meiner Unabhängigkeit aufgeben, ich musste etwas beenden, was ich nie wollte, ich musste realisieren, dass der Traum von einer Familie mit diesem Mann vorbei ist. Ich konnte den rest des Tages nichts machen ausser weinen. Es war nicht so sehr der Schmerz von der Trennung von meinem Mann, ich glaube es war eher der Schmerz, dass meine Vorstellungen zerstört wurden. Bisher habe ich alles geschafft, was ich wollte, das zerbrechen meiner Ehe war für mich sehr schwer zu akzeptieren, aber ich musste verstehen lernen, dass es hier um zwei Menschen geht und nicht nur um mich. Am Freitag haben mir zwei gute Freunde geholfen die großen Möbel zu transportieren. Auch hier hat mein Mann wieder geholfen und es ist alles ganz ruhig verlaufen. Was gut ist, so wollten wir es beide. Keine Streitereien mehr, kein wehtun mehr. Natürlich war Freitag auch sehr emotional, aber ich hatten keinen Zusammenbruch. Ich bin froh, dass die Tage vorbei sind.
    Ich denke jetzt allerdings doch sehr viel über alles nach, was passiert ist. Habe ich zu schnell aufgegeben, ich erkenne meine Fehler, ich denke, da hättest Du anders handeln müssen, was ist wenn ich so oder so gehandelt hätte, dann wären wir vielleicht noch zusammen, ich hätte dieses und jenes anders machen müssen. Dies Gedanken schwirren mir im Kopf rum. Eine liebe Freundin hat zu mir gesagt, ich soll nicht mehr nach hinten schauen, sondern nach vorne. Irgendwann wird sich zeigen, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Ich weiß, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe, ich bedauere glaube ich einfach nur, dass der Alkohol sovieles zerstört hat, aber auch, dass er zu schwach war.
    Naja, es ist wie es ist.
    In 10 Tagen fahre ich weg, raus aus Deutschland, und bekomme hoffentlich wieder weiteren Abstand, um mich, meine Gedanken, meine Gefühle zu ordnen und mir selber klar machen, was ich vom Leben will, was sind meine Lebensvorstellungen, meine Ziele.

    Trotz meiner Fortschritte und meinem Blick in die Zukunft und nicht in die Vergangenheit, finde ich mich ab und zu immer wieder in der Situation, in der ich total verwirrt und üverfordert bin.
    Nach wie vor muss ich Kontakt aufnehmen mit meinem Ex, wegen des Umzuges, dann ist die Situation mit meiner Schwester, in deren Augen ich nichts richtig machen und zusätzlich noch meine Arbeitsbelastung von Studium und Arbeit. Mein Studium ist sehr anspruchsvoll, sehr lernaufwändig und ich stecke seid drei Monaten im Prüfungstress (5 Prüfungen), zusätzlich muss ich noch meine Abschlussarbeit vorbereiten. Eigentlich ist mein Kopf wikrlich voll und trotzdem kommen immer wieder diese anderen Konflikte in mein Leben. An Tagen wie heute verzweifele ich und will mich nur noch in die Ecke setzen und heulen. Aber nein, dass geht nicht, weil ich noch eine Hausarbeit schreiben muss, für die ich mein Kopf frei bekommen muss.
    Ich frage mich manchmal, ob dieser Teufelskreis irgendwann mal aufhört, wahrscheinlich erst, wenn ich wegzogen bin und ich mein eigenes Leben führe, ohne den negativen Einfluss...
    Wieso ist es eigentlich immer so, dass Menschen noch mehr auf einen eintreten obwohl man emotional schon ziemlich fertig ist? Was gefällt Menschen daran einen zu schaden? Wieso mißtrauen einem Menschen, die einem eigentlich bedingungslos vertrauen sollen? Ich kann das einfach nicht verstehen...

    Hallo Rumpelchen,

    ich würde mal sagen, dass Dein Partner ein sogenannter Quartalssäufer ist. Mein Ex ist das auch. Monate kommen sie ohne was aus, oder trinken an einem Abend vielleicht nur 1-2 Bier, doch dann kommt der Moment wo sie ins exessive trinken verfallen. Ich habe meinem Ex damals auch gesagt, dass er ein Problem hat und ich bakam die gleichen Antworten wie Du.
    2 Jahre später sieht es so aus, dass ich immer mehr lernte über Alkoholismus, er nach und nach eine Theraphie nach der anderen versuchte und nichts funktioniert hat, weil er sich nicht eingestehen konnte, dass er krank ist. Ich habe mich mittlerweile getrennt von ihm, wir sind mitten in der Scheidung, er hat seinen Job verloren, seine Ehe und auch die Kontrolle über sein Leben. Nach wie vor ist er nicht "geheilt" und hat immer noch seine Phasen in denen er manchmal bis zu einer Woche durchsäuft. Zu anfang war diese Phenomän alle 6-8 Wochen, aber die Abstände wurden kürzer. Zwischn durch schaffte er es auch mal bis zu drei Monaten nichts zu trinken, aber dann kam der Rückfall und die wurden immer häftiger. Ich war mit ihm im Krankenhaus irgendwann 3 Promille, das Resultat von einer Woche saufen.

    Ich will Dir damit nur zeigen, dass es viele Formen des Alkoholismuses gibt und das die Symptome die Du beschreibst zu 100 % auf meinen Exmann zutreffen. Und die anderen haben ja recht, wenn es Dich stört ist es Grund genug!
    Jetzt musst Du daran denken, was für Dich und Deine Tochter das richtige ist. Er kann sein Leben zerstören, daran kannst Du ihn nicht hindern, aber Du hast die Kontrolle über Dein Leben und somit auch die Entscheidungsgewalt etwas zu ändern.

    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft,
    julchenazul

    Gestern habe ich mich mit meinem Mann getroffen, weil wir noch über ein paar Dinge wegen der Scheidung besprechen mussten. Ich war wirklich sehr positiv überrascht, das Gespräch war sehr angenhem und ruhig. Wir konnten ganz ehrlich mit einander sprechen, ohne uns anzuschreien oder uns Vorwürfe zu machen. Ich bin dann nach Hause gegangen mit einem guten Gefühl.
    Ich weiß mittlerweile das die Entscheidung sich von ihm scheiden zu lassen die richtige war. Es fiel mir so schwer, nicht nur weil ich Co-Abhängig war sondern auch weil ich wirklich an die Ehe gegalubt habe. Ich hab von Scheidung nichts gehalten. Ich war der Meinung, dass man zusammen durch dick und dünn gehen muss. Natürlich hat der Alkohol und die daraus resultierenden Folgen alles geändert. Ich weiß aber auch, dass die Scheidung nicht nur mir geholfen hat, sondern auch ihm. Ich weiß natürlich nicht in wie fern er mir die Wahrheit sagt, ich glaube ihm nicht alles, aber das Gesamtbild ist doch auf dem richtigen Weg so scheint es mir. Dieser endgültige Schritt hat ihm gezeigt, dass er was falsch macht in seinem Leben.
    Naja, also jedenfalls fühlt es sich gut an, dass es nicht nur mir besser geht sondern auch ihm. Obwohl natürlich eine Scheidung nie schön ist. Aber es passt ganz in mein neues Konzept: aus allem negativen entspringt etwas positives.

    Liebe lotte,

    warum tust du dir das an? liebe? sucht? der anblick des menschen den man liebt in so einem zustand ist herzzerreißend. du musst damit aufhören, sonst wird es dir nie bsser gehen. der alkohol zerstört ihn. ich konnte meinen mann nicht so sehen, es hat ihn so häßlich gemacht. ich weiß, dass jeder sein eigenes tempo hat, aber wenn du ihn verlässt und den kontakt abbrichts hilfst du ihm mehr als sich mit ihm zu treffen. er hat nur eine möglichkeit gesund zu werden: selbsterkenntis. Nur wenn er alles verliert kann er gesund werden.
    ich habe meinem mann 1000 mal gesagt, dass er es erst kapiert wenn ich weg bin und dann komm ich nicht mehr zurück und jetzt, wo er zu therapie geht, wir mitten in der scheidung stecken sagt er mir, dass er es erst jetzt verstanden hat. er hat seinen job verloren, fast sogar die wohnung, muss diese nun teilen, weil er sich die alleine nicht leisten kann, ich bin weg und das halbe wohnunginventar. das ist das traurige ergebnis seiner sucht. seine freundeskreis hat er auch aufgegeben.
    was ich damit sagen will ist, dass er die wandlung alleine durchziehen muss, du kannst ihm dabei nicht helfen. aber du kannst dir selber helfen, du kannst dich aus dieser situation befreien. es ist schwer, ich weiß, ich brauchte auch eine ganze weile, aber es war der richtige schritt.
    versuche deinen weg zu gehen, denke nur an dich, denn er ist verloren solange er nicht versteht was mit ihm los ist. was diese menschen sehr gut können ist versprechungen in massen zu geben, glauben kannst du diesen allerdings nicht.
    ich hoffe, dass du weiterhin die kraft findest dich von ihm zu lösen und in eine positivere zukunft zu schauen.
    alles liebe,
    julchenazul

    Liebe Lotte,

    ein weilchen her, dass ich deine beiträge verfolgt habe.
    ich lese deine beiträge und erkenne mich immer wieder selbst in ihnen. ich glaube es ist jetzt fast zwei jahre her, dass ich mich hier angmeldet habe. ich kann es manchmal nicht fassen, wie lange das alles schon geht. jedenfalls findest du auch immer wieder ausreden ihn an dich ran zu lassen.
    du hast den wichtigsten schritt schon getan, du hast dich von ihm räumlich getrennt. der kampf ist damit aber noch nicht beendet. du musst den kontakt total abbrechen. es wird dir schwer fallen in den ersten wochen, aber es wird leichter. du musst aufhören hilfe für ihn zu besorgen ect. nur er selber kann das, du kannst rein gar nichts für ihn tun. du musst das akzeptieren. er wird sich entscheiden müssen, was für ein leben er leben will und du musst diese entscheidung akzeptieren. du kannst aber für dich entscheiden, ob du mit ihm leben möchtest, ständig in einer emotionalen achterbahn fahren willst, oder ob du ein geordnetes ruhiges leben führen willst.
    was willst du?

    liebe grüße,
    julchenazul

    Hallo Ette,

    ja, eigentlich dachte ich auch, dass ich da schon drüber hin weg bin. Aber heute war es irgendwie ganz komisch!
    Naja, ich musst erstmal raus, bin eine große Runde gelaufen und habe ordentlich laut Rockmusik gehört, das hat mich beruhigt. Ich weiß auch nicht, was das heute war. Ganz komisch! Ich hab auch mit niemandem drüber geredet, weil ich nicht wollte, dass sie denken, dass ich wieder in alte Muster verfalle.
    Jetzt werde ich mich wieder an meine Arbeit setzen,
    lg julchenazul

    Gerade hat mich mein Mann angerufen und er ist voll bis oben hin...aber ich weiß gerade nicht, was mit mir los ist. Normalerweise kann ich damit umgehen und denke nur, oh man, und das wars, aber jetzt. Es ist komisch, das erste mal, dass ich wieder ganz kurz darüber nachgedacht habe hin zu fahren. Ich weiß auch nicht, wieso ich auf einmal diesen Gedanken hatte, ich meine ich werde es nicht tun, aber woran liegt das? Ich könnte gerade schon wieder total wütend werden. Ich weiß nicht wieso? Was ist das, wieso habe ich auf einmal wieder diese Gedanken in meinem Kopf? Wir stecken mitten in der Scheidung und ich bin froh und es geht mir wieder gut.
    Kennt ihr sowas?

    Ich bin nach wie vor sehr nachdenklich über die ganzen Zeit, die ich so erlebt habe. Es gibt immer noch Tage da überkommt es mich alles und ich heule mir die Augen aus. Obwohl ich ja eigentlich nicht mehr weinen wollte, aber wenn mir in diesen Momenten klar wird, was ich alles durchgemacht habe, dann kann ich es manchmal gar nicht glauben. Erst jetzt, wenn ich zurückblicke merke ich, wie sehr ich gelitten habe, wer mir alles weh getan hat. Es war ja nicht nur mein Mann, auch Familie und Freunde. Statt für mich da zu sein, haben sie auch noch auf mich eingetreten, als ich schon am Boden lag. Ich kann eigentlich nur froh sein, dass mir das alles in der Zeit gar nicht so bewusst war. Jetzt kann ich ganz gut damit umgehen. Aus jedem negativen entspringt auch was positives und ich weiß jetzt, wie ich mit diesen Menschen umgehen muss, aber das mir auch Menschen weh getan haben, von denen ich es niemals gedacht hätte enttäuscht mich sehr. Aber wenigstens hat es mich stärker gemacht, ich bin vorsichtiger. Ich meine, wenn man aus einer Tiefphase mit erhobenen Haupt wieder rauskommt, dass kann doch nicht jeder, oder? Ich geh viel selbstbewusster durchs Leben jetzt.
    In meinem alten Beitrag habe ich euch auch von den Problmen gerade mit meiner Schwester erzählt. Nachdem sie jetzt weiß, dass mein Mann und ich nicht mehr zusammen sind und dass ich mich scheiden lasse, sucht sie wieder den Kontakt zu mir. Ich gestehe ihn ihr in Maßen ein, damit meine Nichte (10) nicht so betroffen ist, wir haben ein sehr enges Verhältnis. Jedenfalls hat sie sich bis heute nicht bei mir entschuldigt dafür, was sie mir angetan hat - Intriegen gegen mich gesponnen, mich bei allen Verwandten schlecht geredet und und und - für meine Mutter war diese Zeit auch schlimm. Jetzt ist es halt sehr oberflächlich, aber ich kann ihr nicht mehr so in die Augen sehen wie früher, ich will auch mit ihr nichts mehr zu tun haben. Ich denke halt jetzt öfter darüber nach und kann es wirklich nicht verstehen, wieso sie sich so verhalten hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Vertrauensverhältnis je wieder entstehen wird. Naja, was ich eigentlich sagen wollte war, dass ich auch im Umgang mit ihr wieder mein Kopf aufrecht halte, dass es mir egal ist, was sie jetzt über mich erzählt, soll sie doch denken, was sie will, sie hat keine Ahnung, was ich wirklich durchgemacht habe, sie hat mich auch nie gefragt, sondern ihre eigenen Geschichten erfunden und so geht es mir im allgemeinen. Ich weiß jetzt - durch diese schreckliche Zeit - was wichtig ist, dass es mir gut geht und was andere von mir halten nicht wichtig ist, solange ich mit meinen Entscheidungen im reinen bin.

    Hallo Lotte,

    schön zu hören, dass Du Dich mit Dir selber beschäftigst. Ich glaube Dir gerne, dass der Schmerz des heißen Wassers nicht annähernd so weh getan hat wie der Schmerz denn Dir Dein Ex bereitet! Ich habe immer zu meinem gesagt, es wäre besser, wenn Du mich verprügeln würdest, denn das würde nur halb so weh tun, wie dieser innere Schmerz und diese Hilflosigkeit.
    Ich weiß, es ist schwer, die Gedanken nicht immer wieder um ihn kreisen zu lassen und Du musst darauf achten. Beobachte Dich selber und sobald Deine Gedanken sich um ihn drehen, was er jetzt wohl macht, wie es ihm geht ect. dann lenk Dich ab, zwinge Dich an etwas anderes zu denken.
    Auch bei mir ist der Schmerz noch nicht ganz weg, gerade gestern habe ich ein Lied gehört, dass diesen inneren Schmerz beschreibt und ich fing einfach an zu weinen, obwohl ich eigentlich keine Grund hatte, aber diese Zeit hat eine riesen Wunde hinterlassen und sie heilt nur langsam, leider. Deshalb gib acht, dass Du Deinen Weg zur Selbstfindung weiter gehst und nicht hier und da eine Abfahrt Richtung Vergangenheit nimmst!
    Liebe Grüße,
    julchenazul

    liebe lotte,

    ich kann dich sehr gute verstehen, dass du ihn noch liebst, ich habe meinen mann auch geliebt, obwohl er mir so weh getan hat. manchmal habe ich mich selber beobachtet, wie ich ihn angestarrt habe und dachte ohhh man er ist doch so süß, er sieht so toll aus. aber was hat das denn noch für einen wert, wenn er sich nicht für mich interessiert, wenn er mich zum weinen bringt, wenn ich ihm nicht wichtiger bin als seine freiheit zum trinken, wie kann ich mit diesem mann eine familie gründen, wie kann ich mich auf ihn verlassen? dies sind zu viele fragen und zuviel zweifel für eine beziehung, denn bei einer funktionierenden beziehungen hättest du diese fragen nicht.
    natürlich schickt er dir jetzt alle möglichen liebesbekundigungen, aber wenn du auf diese nicht reagierst wird er wütend, wird dich dafür verantworlich machen, dass er traurig ist und deswegen trinken musste und dann kommt wieder das betteln und wimmern, dass du ihn zurücknehmen sollst. es ist ein TEUFELSKREIS, aber du kannst ihn durchbrechen, indem du dich von ihm abwendest. lass dir von ihm bloss kein schlechtes gewissen machen! Er ist für sein leben selber verantworlich, für alles positive und negative. du trägst an seiner sucht KEINE schuld!!! dies darfst du dir nie einreden, es gibt kein "aber", es gibt nur entweder oder.
    jetzt musst du nur daran denken, wie es dir wieder besser geht und er ist es doch ganz offensichtlich nicht.
    es tut mir leid, wenn es so hart klingt, aber bei dieser krankheit hat es keinen zweck zu beschönigen. er ist süchtig und diese muss ER bekämpfen, nicht du oder jemand anders. du kannst es ja auch gar nicht, du kannst nur hilflos daneben stehen und zuschauen und das ist ganz schön schwer, aber auch das wirst du schaffen!
    genieß den sonntag und tank noch einmal kraft für die nächste woche, es wird leichter!
    ganz lieben gruß,
    julchenazul

    Liebe Lotte,

    ja, leider war es falsch, aber natürlich kannst du nicht von heute auf morgen einfach alles abbrechen, genau das macht unsere abhägigkeit aus. wir wollen infos über den partner, ihn kontrollieren, weil wir denken, dass wir ihn dadurch gesund bekommen können, aber leider ist es nicht so.
    die hoffnungen die du ihm machst können und müssen für dich egal werden. du kannst ihm leider nur mit der kalten schulter zeigen, wie sehr du ihn liebst, genau deswegen willst und kannst du ja nicht mehr mit ihm zusammen sein, weil du es nicht ertragen kannst, wie er sich kaputt macht.
    aber weißt du, ich hatte auch diese rückfälle, sehr viele, ich dachte, dass ich mit meinem mann (bald ex) eine freundschaft aufbauen könnte, aber die rückfällt bei ihm haben aber trotzdem nicht aufgehört.
    ich würde dir so gerne sagen, dass er sich ändert und dass man mit liebe alles schaffen kann, aber leider ist es bei dieser krankheit wohl eher die ausnahme als die regel.
    aber du machst es trotzdem richtig, hier auch von deinen rückfällen zu berichten, denn nur so kannst du dich selber beobachten, deine alten beiträge lesen und das kann dir helfen, damit es bei dir auch bald "klick" macht. und dieses klick kommt, da bin ich mir ganz sicher!
    versuch ihn aus dem kopf zu kriegen, und zwing dich stark zu sein!
    ganz viel kraft dafür und einen lieben gruß,
    julchenazul