Mein Mann will kein Alkoholiker sein und ich kann nicht mehr

  • Wie ich ihn erwartet hatte, kam der Rückfall auch....Es war an einem Freitag und irgendwie hatte ich den ganzen Tag schon so ein Gefühl im Bauch, dass es heute passieren wird und so war es auch dann. Also er nach Hause kam ist er gleich ins Bett gefallen und hat auch durchgeschlafen, aber ich sass noch lange wach da und hab überlegt was ich jetzt mache, es war mitten in der nacht. Sollte ich gehen sollte ich bleiben? Am nächsten Morgen kam er richtig frech zu mir und meinte, naja war ja nur ein Rückfall und das sei ja alles nicht so schlimm...naja aber er ist auch seid längerem nicht mehr zu seiner Gruppe gegangen. Wir haben also hin und her gerdet und ich bin mal wieder gegangen. Und dann hat er die ganze Woche weiter getrunken. Oh man ich versteh das nicht, aber ich hatte auch nicht anderes erwartet.
    Letzte Woche, hat er mir dann vor zwei Tagen gebeichtet, hat er an einem Abend wieder was getrunken, aber wohl nicht sehr viel (was das auch heißen mag) und sei wohl dann aber relativ schnell vom Alkohol angewiedert gewesen...naja.
    Naja, jetzt ist er wieder auf dem Trip, dass alles wieder in Ordnung kommt und alles kapiert hat....ich sag ihm immer nur, pass auf, ich kenn das alles und ich will jetzt einfach Abstand, in drei Monaten oder so können wir weiter sehen.
    Ich denke auch über Scheidung nach, aber das kann man sowieso erst wirklich nach ein Jahr Trennung machen. Außerdem hab ich in drei Monaten auch Semesterferien, da kann ich mich besser damit auseinander setzt als jetzt, wo ich soviel zu tun habe für die Uni und arbeiten.
    Letzte Woch war ich so schlecht gelaunt, war sauer, enttäuscht und traurig. Jetzt geht es mir wieder besser, ich habe das Gefühl, dass jede Enttäuschung mich stärker macht, nicht nur was die Sachen mit meinem Mann angeht sodern generell in meinem Leben. Der Konflikt mit meiner Schwester und meiner Freundin, damit kann ich jetzt viel besser umgehen, bin da nicht mehr so emotíonal, naiv. Wenigstens etwas positives... :)

  • Hallo Therme,

    ich glaube es ist ein langer prozess, bis man auf die innere stimme hört und ihr vertraut. vielleicht geht es auch nur bei einem menschen, den man sehr lange und sehr gut kennt. jedenfalls kann ich nur jedem raten auf seine innere stimme zu hören, sie ist oft mals klüger als der kopf...

    mir geht es heute ganz gut. obwohl es total bescheuert ist, habe ich mich an meine situation gewohnt, ich bin zwar nicht zufrieden, aber es geht, es muss gehen, ich habe keine ander wahl. ich würde sehr gerne ein jahr nichts machen und nur meine sachen regeln, aber leider geht es nicht, ich muss zur uni, arbeiten und das leben leben, das ich mir ausgesucht habe. ob ich manchmal denke, dass ich einen fehler gemacht habe...ja denke ich manchmal, aber was wäre, wenn mein mann nicht alkoholiker geworden wäre? würde ich es dann als fehler sehen? ich denke einfach, obwohl ich natürlich jedesmal wütend bin, wenn er wieder gesoffen hat, bin oder kann ich ihm böse sein? er ist krank und ich denke seit einiger zeit über das nach, kann ich ihm böse sein? kann ich ihn dafür bestrafen, dass er krank ist? und je mehr ich darüber nachdenke, denke ich eigentlich nicht. ich bin doch auch nicht einem freund böse, weil er nicht mehr mit mir tanzen gehen kann, weil er im rollstuhl sitzt.....aber ich kann ihm böse sein, dass er sich keine hilfe sucht. mein mann ist ein sogenannter quartalssäufer, d.h. also, dass er nicht jeden tag trinkt, manchmal trinkt er monate nichts, kein schluck, aber dann irgendein auslöser, streit mit mir, familienprobleme oder irgendwas anderes und er trinkt 1,2,3,4,5 tage und danach? hat er entzugserscheinungen, ist er depremiert. ich habe ihm gesagt, dass ich ihm böse dafür bin, dass er seine therapie nicht ernst genug nimmt. jedesmal wenn er einen rückfall hatte geht es wieder hin und fühlt sich auch gut nach den terminen, aber er denkt halt nach ein paar wochen, dass es reicht. ich weiß gar nicht genau, bei wievielen gruppen und therapeuten er schon war. naja, und jetzt? was mache ich jetzt? wir sind immerhin verheiratet, das muss doch was bedeuten. oder nicht? wieviel hält eine ehe aus? ich weiß immer noch nicht was ich machen soll. ich werde es weiter laufen lassen, aber der kontakt wird von meiner seite aus weniger, das merke ich. ob es ein indiz fürs ende ist? manchmal denke ich ja.

    naja, aber trotzdem geht es mir ok, ich find jetzt die weihnachtszeit doof, weil mir nicht danach ist, aber ich werde versuchen sie zu genießen.

  • Hallo Julchenazul!

    Zitat

    ich habe das Gefühl, dass jede Enttäuschung mich stärker macht,

    Das denke ich auch.Hab es schon einige Male festgestellt.
    Oder auch sonst Krisen können diesen Effekt haben.

    Zum Glück!

    Du bist eine ganz tapfere Frau! Und es ist gut,dass Du hier immer schreibst.

    Schlaf schön!

    Liebe Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Liebe Yvonne,

    danke für Deine lieben Worte! Ich habe Tränen in den Augen, es ist schon lange her, dass mir jemand gesagt hat, dass ich tapfer bin für, sonst denken immer alle ich bin total bescheuert...wenn die wüssten wie es ist...
    viele Grüße!!

  • Hallo liebe julchen,

    schön das Du wieder schreibst.

    Es tut mir sehr leid, das dein Mann so wenig einsichtig ist, etwas
    gegen seine Sucht zu tun.
    Aber ich glaube genau das kennzeichnet diese Sucht.
    Habe ich bei meinem Mann auch festgestellt und bei
    vielen anderen hier gelesen.

    Ich finde auch, dass Du eine sehr tapfere und vor allem starke Frau bist.
    Deine Enttäuschungen werden die stärker machen.
    Lass Dir Zeit mit deinen Entscheidungen, ist alles nicht einfach und
    auch Du must ersteinmal entscheiden, was gut und richtig
    für dich ist.
    Gehe deine Schritte in deinem Tempo und in deine Richtung.

    Du machst das schon.

    Herzliche Grüße

    Gesche

  • Hallo liebe Gesche,

    schön auch wieder von Dir zu hören! ich hatte mir eine kleine auszeit von allem genommen, auch vom schreiben hier.

    Tja, das ist ja das Probelm, die Sucht, wer will schon gerne süchtig sein. Zur Zeit stelle ich mir immer und immer wieder die selbe Frage: Wie kann ich jemanden hassen/wütend sein/böse sein usw. wenn dieser mensch doch krank ist? Gibt es Beziehungen die es gemeinsam schaffen die Krankheit zu überwinden? Diese Fragen gehen mir seid Tagen durch den Kopf.
    Dann versuche ich mich in die Menschen in meiner Umgebung hineinzuversetzen. Was würden sie machen, wenn sie in meiner Situation wären? Würden sie einen kranken menschen verlassen?
    Also mein Mann hat zwar immer noch Rückfälle, aber ich merke ja eine Verbesserung. Also früher waren die Abstände seiner Sauftage kürzer. Jetzt war er ca. drei Monate trocken. Für seine Krankheit bin ich ihm ja nicht böse, das habe ich ihm auch oft gesagt, aber ich bin ihm böse, dass er nichts dagegen unternimmt. Morgen hat er einen Termin bei seiner Therapeutin. Die wird ihm jetzt einer neuen Gruppe zuweisen. Es ist eine Einrichtung, bei denen er jetzt seid dem Sommer ist. Er hat also nicht schon wieder eine ganz neue Gruppe/Einrichtung gesucht.

    Naja, ich glaube, dass mich eigentlich nicht so wirklich jemand aus meinem Umfeld verstehen kann, aber hier verstehen mich die Menschen, wissen ganz genau was ich durch mache und ich kann es nachvollziehen wie ihr euch fühlt.

    Jetzt muss ich aber los...zur Uni...die lass ich nicht schleifen, obwohl mein Leben einer Achterbahn gleicht.
    Viele Grüße,
    julchenazul

  • Hallo Sefa,

    ja, ich weiß, dass ich ihn verlassen muss, gerade weil er mir was bedeutet und dass ich ihn nicht mehr decke und dass ich ganz offen damit umgehen kann. ich versuche es nicht mehr zu verstecken, dass er alkoholiker ist. es hat auch bei mir lange gedauert, bis ich eingesehen habe, dass er krank ist und dass verstecken nur das gegenteil bewirkt. und seitdem ich offen damit umgehe kann ich auch besser mit seinen rückfällen umgehen. er übrigends auch. nachdem ich diesen schritt gegangen bin, ist er ihn auch genagen.

    heute bin ich einfach nicht gut drauf. ich bin total traurig und sauer und verzweifelt, weil natürlich immer alles zusammen kommt. zur zeit belastet mich vorallem, dass ich nicht in meiner wohnung leben kann und der streit zwischen meiner älteren schwester die den streit auf ihr kind verlagert...das macht mir schwer zu schaffen, nicht der streit an sich, mein schwester ist einfach total durchgeknallt, aber die kleine tut mir ja leid. wir hatten und haben auch immer noch ein sehr enges verhältnis. ich sehe sie halt wenig und ich vermisse sie ja und ab und an habe ich auch angst, dass meine schwester meiner nichte den umgang mit mir ganz verbietet, das hat sie sich bisher nicht getraut, weil wir so eine enge bindung haben....es macht mich einfach total traurig, wenn ich sehe, was die kleine schon alles mitmachen muss. da kann ich nur sagen, zum glück hatte ich so eine unbeschwerte kindheit, die hat sie leider nicht, immer nur geprägt von konflikten und durcheinander. naja.
    wie es kommt, es kommt nie alleine. ich hoffe nur, dass diese teufelskreis mal ein ende findet...

  • Liebe Senta,

    es ist einfach wie verhext...ich habe zwar einen job, (als Studentin verdient man da leider nicht viel), kann mir aber eine eigene wohnung nicht leisten. ich sage immer, dass ich als arm gelte, weil ich unter die armutsgrenze der bundesregierung falle, bekomme aber kein bafög oder wohngeld...
    daher lebe ich jetzt erstmal bei meinen eltern, aber die situation ist auch nicht auf dauer eigentlich gedacht.
    ich vermisse einfach meine unabhängigkeit, meine wohnung meine sachen. naja.
    ich merke immer noch wie hin und her gerissen ich bin. und wenn ich dann über alles nachdenke, bin ich so sauer auf meinen mann, weil er mich in diese situation gebracht hat...

    auch dir wünsche ich ganz viel kraft, irgendwann, irgendwann wird es ein ende haben....viele grüße!

  • Letzte Woche war ich ziemlich schlecht drauf. Ich war so depremiert. Ich wollte einfach, dass alles so ist, wie ich es mir immer gewünscht hatte, ein ganz normales Leben mit meinem Mann. Das haben wir uns beide immer gewünscht. Wir haben drei Jahre lang eine Fernbeziehungen geführt und immer davon geträumt eine eigene Wohnung zu haben und ein ganz langweiliges normales Leben zu führen. Letzte Woche musste ich die ganze Zeit darüber nachdenken, was wäre, wenn er nicht krank geworden wäre? Wo wären wir heute? Ich habe ihm von meinen Gedanken erzählt, naja.
    Heute denke ich darüber nach, ob ich es noch mag, wenn er mich versucht zu küssen und mit mir übers Kinder kriegen spricht. Es sind die Dinge, die ich mir letztes Jahr gewünscht habe. Jetzt weiß ich nicht mehr, ob ich das noch mag, aber auf der anderen Seite denke ich was wir z.B. Sylvester machen, oder wo man nächstes Jahr in den Urlaub hinfahren könnte. Es ist total komisch, ich verstehe das nicht. Was ist das???
    Naja und dann Weihnachten...Probleme mit meiner Familie und keine Lust mit ihnen zu feiern, aber meine Eltern wünschen es sich natürlich, aber wann nimmt mal jemand Rücksicht auf mich? Geht das überhaupt?

  • Mein Mann säuft heute schon wieder!!!!!
    ich habe es gerade raus bekommen. oh man, ich hatte schon wieder so ein gefühl und jetzt sitze ich hier total sauer, wütend, enttäuscht, traurig und heule wie schon lange nicht mehr. ich bin so enttäuscht, am mittwoch hat er mir noch gesagt, dass er sicjh so sehr auf weihnachten freutm, es mit mir zu verbringen und einfach eine tolle zeit zu haben. ich hab mich schon gefreut und jetzt wird er das ganze gott verdammte wochenende durchsaufen. ich kann einfach nicht aufhören zu weinen, es tut so verdammt weh und ich kann mit niemandem reden darüber, keiner versteht mich, das macht mich alles so fertig gerade, ich will einfach nur noch weg hier.
    was soll ich bloss machen? ich weiß nicht mehr weiter, niemand kann mich verstehen, jeder hält mir irgendwas vor was ich nach deren meinung tun soll und jeder will was anderes von mir, ich kann einfach nicht mehr.

  • Guten Morgen Julchenazul!

    Ich kann dich sehr gut verstehen. Deine Sorggen, Qualen und Ängste.
    Hatte sie doch selbst so viele Jahre lang. Und sind immer noch nicht vorbei.

    In deinem Alter habe ich noch gar nicht richtig "gecheckt", um was es mit meinem Mann richtig geht. Damals trank er auch nicht so oft. Und ich dachte, das ist normal.
    Dann kamen die Kinder, Arbeit etc..... - na, da hat sich ganz schön was festgesetzt.
    Ich kann dir nur wünschen und raten, nicht meinen Fehler nachzumachen, und so lange in dieser nassen Beziehung auszuhalten. Ob ich jemals davon "heil" werde ist mir ein riesengroßes Rätsel.
    Jedesmal wenn ich denke, es geht mir gut, ich fühl mich stark, kommt wieder ein Rückschlag und ich muss von vorne anfangen.
    Zum Glück habe ich mir viele Hilfen gesucht und genommen, so dass ich immer wieder hochkomme - Wege für mich finde.

    Liebes Julchenazul, suche dir auch Hilfen in deinem realen Leben, zum Reden, Ausweinen usw.. Angehörigengruppe, Suchtberatung, .... Es sind so viele Menschen da, die sich auskennen, selbst drinstecken, dir Mut machen können und Wege mit dir erarbeiten.

    Ganz viel Kraft dafür wünscht dir Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Ich habe lange nichts von mir hören lassen. ich wollte erstmal selber für mich mehr Klarheit haben und habe versucht für mich selber Wege und Lösungen zu finden.
    Ich will aber kurz erzählen was in der Zeit passiert ist. Sylvester hat sich mein Mann mal wieder einen Grund gesucht und auch gefunden abzuhauen und sich volllaufen zu lassne. Er hat 6 1/2 Tage durchgemacht. Bis seine Mutter ihn ins Krankenhaus gebracht hat. Er hatte 3,5 Promille. Für ein Alki wohl normal, aber ich musste mir immer wieder bewusst machen, dass ich bei so einem Pegel schon tot wäre, habs ihm auch gesagt, naja seine Reaktion war entsprechen: Du bist ja auch nicht so trainiert. Ahhh da fast man sich doch wirklich an den Kopf! Naja, er war also auf der geschlossenen und wurde da ausgenüchtert, die Ärzte haben mir keine Auskunft gegeben, daher muss ich das glauben, was mit mein Mann erzählt hat. Sie wollten ihn in einer Langzeittheraphie bei ihnen im Krankenhaus unterbringer, aber er hat sich total verweigert. Er sagt er kann nicht irgendwo eingeschlossen sein und nicht frei entscheiden, wann und wohin er gehen kann.
    Er hat daraufhin auch seinen Job verloren. Musste um die Wohnung bangen und hatte Angst.
    Wenn ich darüber nachdenke, was alles passiert ist, dann werde ich richtig wütend, wie gewissenlos er dies alles gemacht hat, aber ich muss mir immer wieder sagen, dass er krank ist. Was mich wirklich sauer macht ist, dass er sich nur so halbherzig um Heilung bemüht. Er denkt glaube ich immer noch, dass er es alleine schafft.
    Er hat also mal wieder fast drei Monate geschafft trocken zu bleiben, bis er wieder anfing. Diesmal waren es nur 3 Tage. Als ich es mitbekommen habe, habe ich ihm gesagt, dass ich ihn ins Krankhaus bringen werde, wenn er nicht morgen nüchtern ist. Am nächsten Tag war er nüchtern. Naja, darauf hin hat er gesagt, er setzt sich jetzt das Ziel erstmal drei Monate trocken zu bleiben und nicht gleich an ein Jahr zu denken. Unterdessen geht er jetzt zur Akkupunktur, die ihm helfen soll seine Sucht zu überwinden. Ich weiß nicht ob es hilft, man wird sehen. Zu seiner Gruppe geht er glaube ich auch nur sehr unregelmäßig. Naja. Nun sind wir wieder in der 7 Woch trockseins. Es ist ja bei ihm immer eine kritische Phase die vierte, 6-8 und die 12. Zur Zeit ist der psychisch sehr stabil und hält sich auch von seiner Familie fern, die oft ein Grund fürs trinken war/ist. Mal schauen.

    Was habe ich gemacht? Ich habe mich voll auf mein Studium konzentriert. Lebe seid November bei meinen Eltern, bin nicht mehr zurück gegangen. Wir haben Kontakt und sehen uns 1-2 die Woche fürs Kino oder spazieren gehen. Ich suche eigentlich eine Wohnung für mich, aber die Suche ist bisher nicht erfolgreich gewesen. Ich habe das Gefühl, dass ich wieder gelernt habe mich auf mich zu konzentrieren und meine Kräfte für mich zu Nutzen. Wenn ich auf das letzte Jahr zurückblicke kommt mir mein Handel vor, als wenn ich mich im Nebel befunden habe und mich dort irgendwie zurechtfinden musste. Dieser Nebel ist jetzt weg.
    Ich muss sagen, es fällt mir schon noch schwer den Kontak 100% abzubrechen, weil ich es auch nicht will, aber ich lebe und fühle mich mittlerweile wieder als Single. Wenn ich andere Päarchen sehe, dann wird mir immer wieder bewusst, wie traurig ich bin, dass er mir nicht das gegeben hat, was ich brauchte.

    Um zum Schluss zu kommen. Ich sehe eine Entwicklung bei ihm, er will sein Leben ändern, aber ich bin skeptisch dem gegenüber wie er es angeht. Und ich bin gelassener geworden. Jeder ist für sein Leben selber verantwortlich und man darf sich nicht auf andere verlassen und ich hab mir meine Freiheit zurückgeholt. Wenn er sein altes Leben weiterleben möchte kann er es tun, ich bin nicht mehr bereit weiterhin für ihn zu kämpfen!

  • Hallo Julchen,

    es liest sich gut was du schreibst, du sorgst und kümmerst dich in erster
    Linie um dich und das ist richtig so.

    Ich bin ebenfalls Quartalssäufer wie dein Mann und nächste Woche ein Vierteljahr trocken.
    Ich konnte ebenfalls Wochen und Monate gar nichts trinken und habe dann wieder so richtig zugeschlagen, meistens nur eine Nacht, bei meinem letzten
    Rückfall waren es aber auch 4 Tage :oops:

    Ich habe aber auch schon geschafft ein paar Jahre nichts zu trinken, bin dann aber leider auch wieder rückfällig geworden, weil ich eben nur nichts getrunken habe a b e r sonst mein Leben nicht geändert habe.

    Heute bin ich trocken und auf dem Weg zufrieden dabei zu werden :wink:

    Ich gehe regelmässig in SHG, tausche mich fast täglich hier im Forum aus,habe mich von meinen sogenannten trinkenden Freunden verabschiedet und mich geoutet, das ich eben nichts mehr trinken will, weil ich mit dem Alkohol nicht umgehen kann.
    Ich habe einen wirklich guten Freund, der akzeptiert das und die anderen können mir gestohlen bleiben.
    Ich gehe auch nicht mehr in Kneipen, treibe wieder Sport und interessiere mich für viele neue Dinge, lese auch viel.

    Ich möchte dir Mut machen, auf deinem Weg zu bleiben, denke zuerst mal an dich, dein Mann darf seine Trockenheit nicht von dir abhängig machen, er muss für sich trocken werden :idea:

    Wünsche dir alles Gute und viel Kraft auf deinem Weg!

    Gruss

    Frank

  • Lieber Frank,

    vielen Dank für Deine Nachricht! Beiträge wie Deinen habe ich auch schon sehr häufig hier gelesen und es hat mir sehr viel Kraft und Sicherheit gegeben, dass ich mir das nicht alles einbilde! Auch für mich, als seine Frau ist die Erkenntnis sehr schwer gewesen.

    Er hat genau den Fehler am Anfang immer wieder gemacht, dass er nur für mich trocken werden wollte, aber nicht weil er selber daran geglaubt hat, dass er - der coole Typ - Alkoholiker sein könnte. Obwohl ja sein Vater auch einer ist, aber er NIE!

    Wie gesagt, er hat einige Schritte in die richtige Richtung gemacht und ich bestärke ihn oft diesen Weg weiter zugehen. Ich kann nur beobachten, dass sein Verhalten sich in essentiellen Punkten verändert hat, das Problem bei ihm ist - in vielen Bereichen seines Lebens - die Ausdauer und die Willensstärke.

    Ich denke nur noch an mich und versuche mich unter dessen aus vielen anderen Baustellen auch rauszuhalten. Ich kann nicht sagen, das ich glücklich bin, aber mir geht es wieder gut. Ich habe ein Studium und einen Job der mir sehr viel Spaß macht, andere finden es langweilig was ich mach, aber ich bin in dem Bereich sehr zufrieden und doch vielleicht auch glücklich.
    Alles andere kommt mit der Zeit...!

  • Fuchsdame...weil auch Coabhängige erst an ihrem Tiefpunkt angelangen müssen.

    Monty

    Wenn man seine Ruhe nicht in sich findet, ist es zwecklos, sie anderswo zu suchen

  • Ja, jeder muss an seinen Tiefpunkt kommen. Vielleicht hatte ich ihn letzte Woche...Wieder einWoche des saufens...ich hab ihn ins Krankenhaus geschleppt, 2,97 Promille. Zwei Tage später Termin auf der Entgiftungsstation, natürlich hat er sich wieder rausgewunden. Er muss sein Studium machen, kann es nicht vernachlässigen usw. usw. Ich hab ihm gesagt, entweder er geht da rein und macht eine Langzeittheraphie oder ich breche den Kontakt ab. Es hat natürlich nichts geholfen und ehrlich gesagt hatte ich auch damit gerechnet. Ich sagte ihm nur, er soll sich bei mir nicht mehr melden, erst wenn er sich einweisen lässt. Er will was abulantes machen. MAL WIEDER...ich glaub nicht das es was bringt. Seid vier Tagen kein Kontakt. Ich hatte keine Probleme nicht ans Telefon zu gehen, gestern rief er mich ständig an. Nachdem ich nicht reagiert habe (gar nicht, auch nicht negativ), hat er bei meinen Eltern angerufen und wollte ein Gespräch mit ihnen. Wir haben darüber geredet und ich hab meine Eltern gebeten ihm zu sagen, dass sie der Zeit kein Gespräch mit ihm führen können, erst wenn er sich in einer Theraphie befindet, dann können sie gerne miteinander reden. Er hat es so angenommen, was mich ehrlich gesagt ein bisschen überrascht hat, weil ich dachte, dass er sauer werden würde.
    Ich versuche weiterhin stark zu sein, ich bin froh, dass meine Freundin mich so sehr unterstützt und meine Beraterin ist.
    Ich will weiterhin versuchen keinen Kontakt mit ihm aufzunehmen.
    Danke fürs zuhören...

  • Hallo liebe julchen,

    da hab ich doch mal zurückgeblättert...fast ein Jahr
    und Du gibst im immer noch so viel Platz in deinem
    Leben, schreibst nur von ihm, nichts von Dir.

    Was ist mit deinem Studium?
    Wo sind deine Pläne für dein Leben?
    Was macht dein Wunsch nach dem Auslandsaufenthalt,
    erinnerst Du dich?

    Viele Fragen, ich weiss, es ist dein schönes Leben und
    deine vielversprechende Zukunft.

    Herzliche Grüße

    Gesche

  • Er, er, er immer wieder er. Gestern habe ich ein altes Tagebuch von mir gefunden und ein bisschen drin rumgeblättert. Ich stellte mir dabei die Frage, warum es mir so schwer fällt, mich von ihm zu lösen. Ich versuche mein eigenes Handeln zu verstehen. Und ich verstehe es nicht. Ich mache kleine Schritte. Ich ärger mich manchmal, dass ich nicht schneller mich entscheiden kann, aber ich habe mich eigentlich damit abgefunden und sage mir, ich brauche nun mal die Zeit und die nehme ich mir.
    Im Prinzip lebe ich sowieso schon mein eigenes Leben, das einzige was fehlt ist die Scheidung. Ich bin nun dabei mich zu diesem Schritt zu bewegen. In meinem Kopf ist es schon angekommen, aber meine Handlungen sind verzögert. Ich brauche noch ein bisschen, um den Anwalt anzurufen. Mehr ist es nämlich nicht mehr.

    Liebe Gesche,
    mein Leben geht seinen Gang. Ich habe die Halbzeit meines zweiten Studiums erreicht. Ich bin froh das ich es habe und es macht mir viel Spass. Ich habe unterdessen auch einen neuen Job an der Uni und ich fahre bald wieder in die USA, zum Urlaub. Ich habe das Glück mit meiner Arbeit nächstes Jahr für längere Zeit ins Ausland zu fahren und wenn ich fertig bin mit der Uni - in ziemlich genau einem Jahr - werde ich mir eine Auszeit nehmen und wahrscheinlich ein paar Monate in die USA gehen und reisen. So sind meine Pläne, ich habe sie nicht vergessen!
    Ich arrangiere mich mit meinem Leben gerade, es ist nicht das was ich mir immer vorgestellt habe, aber ich habe gelernt das Leben so zu nehmen wie es ist. Nicht alle müssen mit meinen Entscheidungen glücklich sein, ich versuche nicht mehr es allen Recht zu machen und meine Bedürfnisse hinten anzustellen.
    Es geht mir besser, ich kann wieder viel lachen und unbeschwert leben. Ich bin noch nicht ganz durch, aber ich will versuchen den großen Schritt noch in diesem Jahr zu gehen!

    Es tut mir leid, dass ich so selten schreibe, aber ich will nicht mehr so dahin schwafeln, ich will euch von meinen Fortschritten berichten.

    Ich hoffe Dir geht es soweit gut,
    alles Gute,
    julchenazul

  • Hi Julchen,

    das liest sich sehr gut, was du schreibst :wink:

    Du denkst an D I C H, prima :)

    Ich wünsch dir von Herzen alles Gute:-)

    Liebe Grüsse schreibt

    Frank

  • glück auf julchen

    Zitat von julchenazul

    Es tut mir leid, dass ich so selten schreibe, aber ich will nicht mehr so dahin schwafeln, ich will euch von meinen Fortschritten berichten.

    da hoff ich mal - bald wieder von dir zu lesen

    viel erfolg - schönes we

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

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