Die Angst des Partners

  • Hallo ich bin erst seit 5 Wochen trocken
    Die angst meiner partnerrin das ich wieder anfange ist da, wenn ich heim komme ist sie sehr nerwöss, ich selber fühle mich wohl und bin glücklich ein leben angefangen zu haben ohne alkohol. Vergeht diese Angst bei meiner partnerrin wieder oder was kann ich tun um ihr sie erträglich zu machen.Ich und sie weis ja das es eine krankheit ist und nach so kurzer zeit hatt sie wohl kein vertrauen. wem gieng es ähnlich und kann mir einen rat geben.
    Gruß Vogel-3

  • Hallo Vogel,

    Mein Ex-Partner hat die Bedenken/Angst eines Rückfalls einmal in unserer Selbsthilfegruppe geäußert. Ich war im ersten Moment verblüfft. Aber natürlich hat er mit Argwohn und seiner Angst recht. Die Beispiele in der Selbsthilfegruppe konnten einem schon Angst und Schrecken einjagen. Wenn du dir hier einige Thread’s durchliest wirst du sehen, dass die Rückfallquote doch erheblich ist.
    Ich weiß ja nicht was deine Partnerin mit dir durchgestanden hat aber diese Angst und Nervosität ist durchaus verständlich. An dir liegt es Vertrauen aufzubauen. Wird keine einfache Zeit für euch, weder für dich noch für sie.
    Tauscht euch aus, damit deine Partnerin deine Befindlichkeit einschätzen kann. Lass sie Teilhaben, dadurch bekommt sie mehr Sicherheit. Lippenbekenntnisse beruhigen nicht wirklich.

    Gruß

    Weißbär

    Liebe Grüße
    Weißbär

  • Hallo Vogel,

    mein Mann ist seit Anfang Januar trocken.

    Als er auf LZT war, hatte ich absolut keine Ahnung, ob ich, wenn er wieder zurück ist, Angst und Mistrauen haben werde oder nicht.

    Er ist nun seit Anfang Mai wieder bei uns und ich stelle fest, dass ich wenig Angst habe.
    Und wenn, dann rede ich mit ihm.
    Ab und zu stelle ich einfach Fragen, wie er mit dieser oder jener Situation umgehen will, ob er hier oder da Saufdruuck hat usw. Aber nur manchmal, wenn sich bei mir leise Unsicherheiten einschleichen.

    Der Hauptgrund, warum ich so gut wie keine Angst habe, ist:

    Ich spüre keinerlei Zweifel in ihm, trocken sein zu wollen.
    Er strahlt so eine Sicherheit aus.

    Noch was:
    Ich bin heilfroh, dass er diese Kur gemacht hat.

    Diese wichtigen vier Monate, in denen auch ich mich mit mir selbst auseinandergesetzt habe, haben mir sehr dabei geholfen, Vertrauen aufzubauen.
    Die Kur war ein Cut. Das alte, nasse Leben war vorbei und wir hatten beide Zeit uns zu sortieren und zu überlegen, ob wir es zusammen weiterversuchen wollen. Denn seit Frühling letzten Jahres war definitiv alles kaputt.

    Hätte er einfach nur nicht mehr getrunken, weiß ich nicht, ob ich dieses Vertrauen hätte, das ich nun habe.
    Nein, ich glaube nicht.

    Ich kann Euch nur den Tipp geben, viel und offen miteinander zu reden.

    Liebe Grüße

    Thelma

  • Hallo Vogel,

    auch mein Partner hat immer noch diese Angst dass ich wieder anfangen könnte zu trinken. Er sagte einmal zu mir, jedesmal wenn er wegfährt würde er sich Gedanken machen was wohl zu Hause los ist, ob ich in irgendeiner Ecke liegen würde. Das würde ihn bei seiner Arbeit behindern. Und das obwohl ich seit gut einem Jahr trocken bin.

    Ich kann ihm nur zeigen dass es mir ernst ist, indem ich auf dem trockenen Weg weitergehe. Reden hilft nicht, das Vertrauen wieder aufzubauen, nur TUN.

    LG
    Leben

  • Hi Leben,
    Du schreibst:

    Zitat

    Reden hilft nicht, das Vertrauen wieder aufzubauen, nur TUN.

    Beides zusammen ist optimal. Doppelt gemoppelt hält bekanntlich besser und lässt mein Vertauen wachsen. :wink:

    Besonders in der Anfangszeit half/hilft mir das Reden ungemein.
    Weiß ich doch nicht, was mein Mann so alles an Trockenheits-Werkzeug und Strategien mitgebracht hat aus seiner Kur.
    Es gibt einfach immer wieder Situationen (wie z.b. Betriebsausflug, Firmenfeste u.a.), die es nun trocken zu handeln gilt.
    Als Parnterin stehe ich halt irgendwie passiv daneben und brauche noch einige Informationen von meinem trockenen Mann, damit ich mit unserer neuen Situation und solchen Ereignissen umgehen kann.

    Liebe Grüße

    Thelma

  • Hallo Thelma,

    ich finde es klasse einen Input zu bekommen, wie es einem nicht trinkenden Partner ergeht.

    Ich glaube bzw. ich finde es toll einen Partner zu haben der über diese Sucht reden WILL. Und der sich darüber Gedanken macht wie mit dieser neuen Situation umzugehen ist. Mein Partner WILL darüber nicht reden. Er erwartet dass ich nicht mehr trinke und gut ist. Er erwartet von mir, dass ich jetzt den geraden Weg gehe und kommt aber mit meinem neuen Ich nicht zurecht. Das verstehe ich ja auch, er hat lange genug meine Alk-Launen erduldet. Und jetzt di neuen Launen. Jetzt will er Ergebnisse (in Form von Nichttrinken) und nicht drüber reden.

    Mein Wunsch ist auch darüber reden und handeln. Es vereinfacht vieles für beide. Da hast du recht. Aber oftmals geht das nicht. Da ist so eine Blockade. Vielleicht ist es auch einfacher für eine Frau sich in diese veränderte Situation reinzufinden als für einen Mann?

    Umgekehrt ist es auch wichtig wieder Vertrauen aufzubauen. Dies fällt mir auch manchmal schwer wenn dann Sätzte kommen... Du warst so böse, so gemein, ich mache mir Gedanken wenn ich weg bin.... das ist auch für mich wie ein Schlag.

    Verstehst du was ich meine?

    LG
    Leben

  • Hallo leben,

    mit den Vorwürfen deines Partners - Du warst so böse, so gemein, ich mache mir Gedanken wenn ich weg bin.... – könnte ich nicht leben. Ich würde mich verdrehen und meine Gefühle, Ängste und Nöte nicht mehr offen zeigen dürfen, um nicht Anlass zu solchen Äußerungen zu geben.
    Es kann doch nicht sein, nur um den Partner zu beruhigen, ein gleichmäßig freundliches Leben nach Außen zu leben.
    Hat sich dein Partner eigentlich mit deiner Suchtproblematik beschäftigt?
    Er schiebt dir den Schwarzen Peter für seine Befindlichkeit zu.

    Liebe Grüße

    Weißbär

    Liebe Grüße
    Weißbär

  • Hallo Weissbär,

    genauso empfinde ich manchmal. Ich habe mal in einem anderen Bereich geschrieben: Muss man sich aus Dankbarkeit verbiegen? (Lass ich mal so stehen).

    Meines Erachtens hat er sich insofern damit beschäftigt, trinken - nichttrinken. Aber so das ganze Drumherum, Gefühlschaos, etc. das kommt dann immer so stückchenweise auf ihn zu. Wobei er immer sagte, er unterstützt mich (er ging auch mal mit zur Suchtberatung und zu meiner Chefin). Es ist nicht so, dass die Bereitschaft nicht da ist, aber es kommt irgendwie im Kopf nicht so richtig an.

    Im Moment ist es meinerseits ein Drahtseilakt, denn ich komme ja mit meinen Gefühlen weniger denn je zurecht und dann noch die des Partners.

    Hoffe nur, ich habe den Thread jetzt nicht missbraucht.

    LG
    Leben

  • Hallo Ihr,

    trotz der Gefahr, diesen Threadein wenig zu missbrauchen, will ich doch noch mal antworten.

    Ich habe mich dazu entschieden mit meinem Mann zusammenzubleiben.

    Also, was bringt es, ihm jetzt mit Vorwürfen zu kommen?

    Er weiß selbst, was alles passiert ist. Und ich weiß, dass ihm vieles unendlich leidtut.
    Klar kommt es vor, dass in einem Gespräch die ein oder andere Szene nochmal hochkommt, auch bei ihm!!! Aber ohne Vorwürfe.

    Wir haben alles andere als gute Zeiten hinter uns.

    Ich sehe meine Anteile an unserer Beziehung, habe hier im Forum sehr viel gelernt und lebe auch ein Leben unabhängig von meinem Mann, kümmere mich nun selbst um mein Wohlergehen und freue mich natürlich riesig, dass er gerne mit mir zusammen ist.
    Wir kleben gottseidank nicht aneinander. Jeder hat sein Eigenleben mit persönlichen Freiheiten. Wir sprechen uns einfach ab und versuchen einen Konsens zu finden.
    Ich habe das große Glück, einen Mann an meiner Seite zu haben, der sich selbst reflektiert und sich jetzt im Positiven um sich und sein Wohlergehen kümmert.

    Er geht so einen aufrechten, tollen Weg und ich bin stolz auf ihn, aber auch ein bisschen auf mich, dass ich ihn endlich lassen kann, im Gegensatz zu früher, als uns der Suff im Griff hatte.

    Schuldzuweisungen haben auf beiden Seiten keinen Sinn, sie würden uns beide nur blockieren.

    Liebe Leben, klar ist mir mein Mann auch dankbar, dass ich ihn/uns nicht aufgegeben habe. Aber verbiegen tut er sich keinesfalls. Wozu auch?
    Ich bin ihm genauso dankbar, dass er die Kurve gekriegt hat, bevor es zu spät war und dass wir nun eine neue Chance haben.

    Sorry, lieber Vogel,
    aber vielleicht bringt unser Austausch ja auch ein bisschen Klärung für Dich mit sich? :oops::)
    Wegduck.

    Liebe Grüße

    Thelma

  • Hallo ihr alle
    ihr habt mir sehr geholfen nun weis ich, das reden wichtig ist und jeder tag der trockenheit ein bischen mehr vertrauen schaft, ich weis auch das es einige zeit dauert und die kann lange sein, aber da ich es nun weis kann ich mit meiner freundin darüber reden und ich darf nicht drängen. Ich freue mich ja auch auf jeden neuen trockenen tag den ich glücklich verbracht habe. Ich weis auch das sie die angst hat, was ist in einem jahr.Darüber denke ich nicht nach ich denke an den morgigen tag den ich trocken verbringe sie hat es verstanden das ich jeden tag an mir arbeiten muss und gemeinsam werden wir unser vertrauen wieder aufbauen
    Gruss und danke vogel

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