Beiträge von Weißbär

    Hallo Jasper,

    willkommen zurück.
    Das mit den ‚bis die Kinder aus gröbsten raus sind‘ kommt mir bekannt vor. Ich habe auch so ein Abkommen mit mir geschlossen. Nachdem ich eine Weile trocken war, war doch immer mal wieder der Gedanke ‚was nie wieder Alkohol‘. Mein Abkommen war/ist, bis zur Rente hältst du auf jeden Fall durch. Nun an meinem Alter siehst du dass die Rente langsam in Sichtweite kommt.

    Was sich auf jeden Fall bei mir geändert hat, ist das ich nicht mehr ‚Durchhalte‘ sondern mit einer Selbstverständlichkeit mein Trockenes Leben lebe und zwar ohne das ich irgendetwas vermisse.

    Das heißt, dass ich den Termin beim Renteneintritt ‚Alk Ja/Nein‘ nicht war Nehmen werde.
    Wird ersatzlos gestrichen.

    Gruß

    Weißbär

    Hallo Franky,

    irgendwie verstehe ich dich nicht. In deinem letzten Post versuchst du zu erklären warum es bei dir anders ist als bei einem ‚normalen Alkoholiker‘. Gerade weil du ja weißt, das du so ein ‚verrückter Trinkertyp‘ bist, stellst du dich nicht darauf ein. Es steht ja wohl fest, dass du nach ein paar Monaten wieder einen Rückfall hast. Davor lässt du aber jede Trockenarbeit schleifen. SHG nicht mehr regelmäßig usw. Gerade vor ‚heißen Phasen‘ lässt du alles Schleifen. Kann es sein das du innerlich bereits deinen Rückfall vorbereitest. Der Nachbar war ja nicht schuld, du warst nur allzu bereit diesen Anlass zu nutzen.

    Du schreibst, dass es dir relativ leicht fällt wieder aufzuhören. Gibt dir das womöglich das Gefühl so schlimm ist es ja gar nicht, du hast ja die Kontrolle?

    Du betonst häufig wie verantwortlich, leistungsfähig und zuverlässig du im Job bist. Was willst du damit sagen? Nicht alle Alkoholiker sind vergammelte Existenzen.

    Gruß

    Weißbär

    Hallo Kossi,

    ich persönlich unterscheide meine Zufriedenheit. Privat bin ich mit meinem Leben zufrieden. Beruflich nun ja, könnte besser sein. Wenn ich 10 oder 15 Jahre jünger wäre würde ich mich nach einem neuen Arbeitgeber umsehen aber in meinem Alter sind die Chancen gleich 0.
    Die Frage nach einer Zufriedene Abstinenz kann ich so gar nicht beantworten, weil für mich Zufrieden aus mehr als nur nicht trinken besteht.
    Geht es mir gut JA. Ging es mir gut als ich noch trank NEIN.

    Im Großen und Ganzen bin ich mit meinem Leben zufrieden und das ist das Ergebnis aus nicht trinken und den daraus folgten Veränderungen.

    Gruß

    Weißbär

    Hallo Prof,

    wenn ich dein Post so lese, verstehe ich dich nicht wirklich. So wie ich es versteh ist dein Mann nüchtern oder betrunken nicht wirklich zu ertragen. Was hält dich? Mitleid? Leidet dein Mann mit dir mit?

    Das Materielle hast du scheinbar prima in die Reihe bekommen. Jetzt wird es Zeit für dich.
    Der Spruch ‚die Hoffnung stirbt zuletzt` trifft auf dich wohl nicht zu. Wenn doch, auf was hoffst du?

    Feines Wochenende

    Weißbär

    Hallo Prof,

    ich freue mich, dass du dem Weg ins Forum zurück gefunden hast.
    Es tut mir leid, dass du immer noch in den alten Zwangen hängengeblieben bist.
    Was ist aus deinem Vorhaben geworden? Hattest du nicht einen Zeitplan?

    Wie sieht es jetzt für dich aus? Willst du etwas verändern oder lässt du es jetzt erstmal so laufen? Wie geht es eigentlich Schröder?

    Gruß

    Weißbär

    Hallo Julia,

    deine Argumente, warum du nicht so ohne weiteres gehen kannst machen mich doch sehr betroffen. Ich habe bei einem gewalttätigen Mann über Jahre ausgehalten, weil ich dacht ich kann/darf nicht gehen, weil meine Eltern uns beim Hausbau finanziell unterstützt haben und das Geld bei einer Trennung womöglich verloren wäre. Ich finde so ein Preis ist einfach zu hoch.

    Das dein Partner dir so direkt sagt dass er mit einer gemeinsamen Kündigung nicht mitziehen wird und dein Bedenken von wegen der Miete, die er möglicherweise nicht zahlen kann/wird, lassen tief blicken. Traust du das deinem Partner zu, so subtile Drohungen. Ich kenne mich mit Bürgschaften bei Vermietungen nicht aus, hier wäre eine Auskunft beim Anwalt angebracht.
    Deine Bedenken wegen dem Hund kann ich nachvollziehen. Ein ‚Kaufvertrag’ beim Tierheim ist nicht gleich einem Kaufvertrag mit einem Züchter. Das Tierheim ist nie ganz aus der Verpflichtung raus. Wenn ich mich nicht mehr um meine Katze kümmern könnte, bei Krankheit, Umzug oder so, nimmt das Tierheim meine Katze zurück und kümmert sich. Falls ihnen zu Ohren kommt, dass ein von ihnen abgegebenes Tier schlecht behandelt wird, werden sie einschreiten.

    Baut dein Partner vielleicht auf deine Rücksichtnahme gegenüber deinen Eltern und dem Hund?

    Ich lese gerade bei dir was von Mitleid. Du mit ihm aber wer mit dir?

    Gruß

    Weißbär

    Hallo Stefan,

    ich kann deine Situation gut nachvollziehen. Mein Lebensgefährte hatte mich nach einem Jahr Trockenheit wegen ‚der Frau seines Lebens verlassen’. Damals bin ich auch in ein tiefes Loch gefallen. Wut, Trennungsschmerz und Liebeskummer kamen immer im Wechsel. Die Gewissheit, dass der Alkohol wenigstens zeitweise Erleichterung bringt war da. Zurückgehalten hat mich immer der Gedanke – wegen der Pappnase fängst du doch nicht wieder an -, oder – Saufen und dann ihm den SchwarzenPeter geben ist nicht fair -.
    Mir war durchaus klar, ein Rückfall wäre das Ende gewesen.

    So im Nachhinein kann ich nicht einmal sagen, ob ich in der Zeit Saufdruck oder Liebeskummer hatte. War wohl so Mischung von allem.

    Ich kann dir nur sagen, es wird besser und leichter. Versuch dich zu beschäftigen. Reden hilft auch ungemein.

    Halt die Ohren steif.

    Gruß

    Weißbär

    Hallo an alle Forenmitglieder und Leser,

    es wird nun wohl Zeit für ein kleines Update. Mir geht es gut, es geht alles seinen Gang, mal beschwingt und mal etwas träge. Das Nichttrinken hat sich bei mir so in den Alltag integriert, dass ich darüber nicht mehr spezial nachdenken muss. Es kommt allerdings ab und an der Gedanke - bloß gut dass du nicht mehr trinkst -. Mit Alkohol hättest du das nicht so reibungslos geschafft -. Viele schöne Momente wären mir verwehrt gewesen.

    In meinem letzten Post schrieb ich über den Kampf um meinen Arbeitsplatz. Mein Arbeitgeber hat den Bereich in dem ich arbeite in einen anderen Teil des Konzerns ausgelagert und oh Wunder ich wurde mit verkauft. Ohne Verkauf hätte es eine betriebsbedingte Kündigung für mich gegeben. Das heißt 2 Jahre Besitzstandswahrung = 2 Jahre Ruhe.

    Das war’s erstmal.

    Mir geht es gut und ich trinke nicht mehr. Welch ein Glück.

    Gruß

    Weißbär

    Hallo Lütze,

    ich habe mit meiner Familie, besonders mit meiner Mutter, die gleichen Erfahrungen gemacht und das obwohl Alkohol bei ihnen keine Rolle spielte. Ich nehme an, dass die meisten Menschen zwar wissen und möglicherweise auch akzeptieren, dass man Alkoholiker ist. Eine Weile auch darüber gesprochen, sich erkundigt wird aber dann ist auch gut. Ähnlich wie bei anderen Krankheiten, die ja mal irgendwann ausgeheilt sind.

    Ich habe den Kontakt zu solchen Personen auf ein Mindestmaß reduziert und gehe nur mit Ihnen in Kontakt, wenn es mir wichtig ist und immer mit der Option jederzeit mich zurückziehen zu können.

    Gruß

    Weißbär

    Hallo Torki,

    ich glaube das mit dem Willen ist so eine Sache. Wenn es nur um Willen ginge, könnte man vielen oder sogar den meisten vorwerfen - sie haben nicht genug gewollt -. Dem Arbeitslosen, dem erfolglosen Künstler oder dem Sachbearbeiter, der noch immer nicht die gewollte Managerposition erreicht hat. Wenn es also nur um wollen ginge, wären wohl jeder mehr oder weniger wunschlos glückliche oder an seinem Scheitern selbst schuld.
    Bei uns Alkoholikern gehört auch mehr dazu als nur nicht trinken zu wollen.

    Gruß

    Weißbär

    Hallo Sarah,

    Kannst du deinen Partner nicht direkt fragen, was er von dir erwartet?
    Ich kann mir schon sehr gut vorstellen, dass du genervt und verunsichert bist. Vielleicht solltest du dir mal die Grundbausteine für Alkoholiker hier im Forum anschauen. Dann weißt du wonach sich dein Partner in Zukunft richten muss/sollte und gleichzeitig weißt du was auf dich zu kommt.
    Nimmt dir seine Stimmungsschwankungen nicht zu Herzen. Das bringt eine LZT so mit sich.

    Gruß

    Weißbär

    Hallo Dagmar,

    selbst outen hilft nicht immer. Mir ist es bei einer Geburtstagsfeier eines Arbeitskollegen so ergangen. Jeder im Büro wusste um mein Alkoholproblem. Er brauchte drei Kuchen mit. Erklärte zwei genau, mit Eierlikör, der andere mit Rumrosinen. Zu dem dritten sagte er nichts. Ich bin davon ausgegangen, der wäre also für mich OK. Denkste. Nachdem Essen fragte er, wie es geschmeckt hätte, beim dritten Kuchen hätte seine Frau ein bisschen experimentiert, da ist XY-Likör drin. Na toll.

    Für mich heißt es ab dem Zeitpunkt, nachfragen und sich nicht auf die Rücksicht anderer verlassen oder von irgendwelchen Voraussetzungen ausgehen.

    Gruß

    Weißbär

    Hallo Frank,

    lass die Bekannten, Freund und auch deinen Vater doch reden. Du wirst dich doch von einem solchen Gerede nicht von deinem Weg abbringen lassen. Von deinem Vater, der selbst Alkoholiker ist, wenn auch trocken, ist es schon hart und ignorant aber es ist dein Leben.

    Den dummen Spruch – das schaffen Sie so und so nicht – bekam ich von meinem Hausarzt zu hören. Für mich war das so eine Art Ansporn ihm zu beweisen – doch ich werde es schaffen -.

    Du hast doch Verbündete dein Arzt, die SHG und uns. Ich glaube die helfen dir im Moment mehr wie Eltern und Bekannte.

    Halt die Ohren steif.

    Weißbär

    Hallo penta,

    ich habe mir während meiner Trocknungsphase und auch später keine Gedanken über Begriffe gemacht. Habe mir vorgenommen es jetzt ernsthaft zu versuchen. nicht rumeiern, nicht Auswege suchen oder alles schönreden. Den Alkohol habe ich so nie als Feind gesehen, er hat mich ja nicht angegriffen. Ich war mein eigener Feind, es galt meine Sucht bekämpfen.
    Meine Kapitulation galt nicht dem Alkohol, sondern mir selbst, meiner Sucht, meiner Schwäche. Bin ich Konsequent? Vielleicht. Ich weiß nur – ich will keinen Alkohol trinken, es gibt keinen Grund zu trinken, Alkohol löst für mich keine Probleme -.

    Gruß

    Weißbär

    Hallo Ette,

    ich mache es ähnlich wie doro. Ersetze den Wein oder anderen Alkohol durch Fruchtsäfte und Brühe/Fond und gleiche mit Gewürzen, Kräutern und/oder einen Klecks Senf aus. Ich habe allerdings auch nicht den Anspruch, dass meine Soßen Original schmecken müssen. Sie sollen schmecken und zu dem entsprechenden Gericht passen.

    Gruß

    Weißbär

    Hallo Noodles,

    deine Situation kann ich gut nachvollziehen. Mir ging es ähnlich. Nach dem mein damaliger Lebensgefährte von einem auf den anderen Tag gegangen ist, bin ich in ein tiefes Loch gefallen. Konnte nachts nicht schlafen und fühlte mich am nächsten Morgen wie nach einem versoffenen Abend.

    Ich schob damals allerdings mein Befinden nicht auf Saufdruck sondern auf Liebeskummer, Verlustängste und Ähnliches. Natürlich ist mir der Gedanke gekommen zu trinken um wenigste eine zeitlang den Kummer zu vergessen. Hatte aber Angst vor dem schlechten Gewissen und dem Gefühl der Niederlage. Geholfen haben mir endlose Gespräche mit der Freundin aus meiner SHG und auch die Gruppe selbst.

    Hast du wenigstens Jemanden, dem du dein Herz ausschütten kannst?


    Gruß

    Weißbär

    Hallo iwona,

    ich freue mich immer, wenn ich dich lese. Du machst das ganz prima. Deine Lebensfreude über dein neu gewonnenes Leben spricht aus jedem Wort.
    Mit Alk wäre alles nicht möglich gewesen. Du führst mir immer vor Augen was man Trocken hat/erreichen kann und Nass verlieren kann.

    Danke

    Weißbär

    Hallo nach vorne,

    Schwarze Schafe oder Nichtkönner hast du in jeder Branche.
    Warum das mit deiner Freundin so gelaufen ist wie es gelaufen ist, keine Ahnung. Warst du dabei, weißt du was die Therapeutin wirklich gesagt bzw. wie sie was formuliert hat? Weißt du was deine Freundin ihr erzählt hat? Auch ein Therapeut ist nur so gut wie sein Patient es zu lässt.

    Das ein Therapeut seine Patienten an sich binden will glaube ich eigentlich nicht. Private vielleicht, ansonsten hat da schon die Krankenkasse die Pfoten drauf.


    Gruß

    Weißbär

    Hallo nach vorne,

    sag mal was kennst du denn für Tierärzte? Wenn meiner/unserer so wäre, würden ihm die Kunden/Tierbesitzer wegbleiben.

    Bei Therapeuten ist es glaube ich ähnlich. Der Ruf ist schnell ruiniert und die ‚Kunden’ bleiben weg. Dann nix mit Honorar.

    Warum eigentlich deine Frage?


    Gruß

    Weißbär

    Hallo Heidi,

    wäre es möglich, mit dem Arzt in der Klinik zu reden. Die Zustände daheim erklären. Ich weiß von Krankenhausaufenthalten meiner Eltern, dass sie erst entlassen wurden, wenn die Versorgung Daheim gesichert war. Reha wäre schon eine gute Möglichkeit. Es gibt bestimmt auch Kurkliniken die auf spezielle Diäten eingerichtet sind.


    Gruß

    Weißbär