• Hi emely

    Herzlich willkommen hier im offenen Angehörigenbereich.

    Zitat

    mittlerweile reden wir siet ostern nicht mehr miteinander.


    Wie lebt Ihr denn dann miteinander ohne zu reden?
    Ist das nicht furchtbar anstrengend?

    Zitat

    ich möchte mich eigentlich von ihm trennen aber ich schaffe es nicht.


    Was genau hält Dich an ihm?

    LG skybird

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • Liebe emely,

    bei mir ist es genau umgekehrt: ICH kann nicht mehr reden. Ich kann meinen Mann nicht ansprechen und bin einfach nur froh, wenn er auch nichts sagt.
    Er leidet furchbar darunter. Ich ehrlich gesagt auch, auch wenn ich grad im moment schrieb, daß ich froh bin, wenn er auch nichts sagt.
    Habe lang überlegt, warum ich mich so verhalte. Evtl. aus Angst, daß man sich wieder versöhnt, der nächste Streit einen wieder genau an diesen Zustand bringt, dann wieder versöhnt, usw. Immer Salz in alte Wunden gestreut wird.
    Meist denk ich aber, ich tick einfach nicht mehr richtig. Bin ein garstiges Weib - schließlich bemüht er sich ja.

    Dass Du ihn liebst, ja, dieses Gefühl kenn ich zu gut. Mir wurde hier auch schon erklärt, daß man damit bei weitem nicht alleine steht.
    Und dennoch fühlt man sich als Verräter. Hab mir sogar schon gewünscht, ihn hassen zu können, damit Entscheidungemn leichter fallen würden.

    Bei mir ist auch eine Trennung im Kopf. Aber das Herz .... es sagt einfach immer wieder: Er bzw. wir schaffen das auch ohne Trennung.
    Hoffe für mich, daß mich das Gespräch bei der Eheberatung morgen weiter bringen wird.

    Darf ich Dich fragen, wie sich Dein Kind verhält?

    Bei meinen zwei weiß ich nämlich überhaupt nichts mehr, drum renn ich nur noch mit Bauchweh rum.

    Grüßle rönade

    Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.

  • Hallo Emily,

    ich hab einen alkoholkranken Mann, von dem ich mich vor einem halben Jahr getrennt hab (oder er von mir? - schwer zu sagen).

    Jedenfalls war für mich eigentlich nie so sehr die Frage: Liebe ich ihn noch oder nicht?
    Eher: Kann ich so leben? Kann ich das meinen Kindern zumuten? Bin ich nicht glücklicher ohne ihn (und jetzt kann ich sagen: JAAA!!!).

    Ich muss allerdings sagen, bei uns wars echt heftig. Er hat mich sehr schlecht behandelt, wenn er betrunken war. Also war der Leidensdruck einfach sehr hoch.

    Was man erstmal als Partnerin kapieren muss, ist: Man kann den anderen nicht dazu bringen, aufzuhören mit dem Trinken. Entweder er will es selbst oder eben nicht.
    Eine drohende Trennung kann bei manchen zwar ein Anlass sein, aber muss es nicht. Am Anfang dachte ich immer: Wenn er mich genug lieben würde, würde er aufhören. Und war verletzt.
    Jetzt kann ich das akzeptieren, dass das gar nichts mit mir zu tun hat, sondern mit seiner Krankheit, wie sie bei ihm funktioniert. Bei ihm ist der Tiefpunkt eben ganz woanders, er hört nicht auf, "nur" weil er seine Familie verliert, er muss erst tiefer sinken.
    Das kann bei deinem Mann wieder anders sein. Vielleicht hört er auf, wenn du ernst machst mit der Trennung, vielleicht nicht.

    Liebe Grüße
    Doro

  • Hallo Emely,

    Jeder ist für sein Leben verantwortlich dein Mann für seines du für deines.

    Du bist für das Tun und Handeln deines Mannes nicht verantwortlich.

    Aber für dein Leben ..... wieviel Lebensqualität hat dein Leben den mit einem nassen Alkoholiker?

    Siehst Du für dich die Möglichkeit zufrieden zu leben wenn sich nichts ändert?

    Lieben Gruß
    Marina

  • Hallo Emily,

    ja, es hat mir die Sache eigentlich vereinfacht, dass er so aggressiv gegen mich geworden ist. Er hat mich nicht geschlagen, aber verbal war es sehr heftig und es ging auch schon gegen Gegenstände. Also ich hab mich schon bedroht gefühlt und dann war ich an MEINEM Tiefpunkt. Ich kann ihm dankbar sein, dass er sich so unter aller Kanone benommen hat, sonst wär ich vielleicht heut noch bei ihm.

    Ich kann sehr gut verstehen, dass es viel schwieriger ist, wenn es keinen solchen Anlass gibt.

    Und auch das mit dem Haus verstehe ich sehr gut. Aber wieso würdest du alles verlieren?
    Verlust gäbe es natürlich, aber das Haus ist doch was wert.
    Da gibts mehrere Varianten:
    a) Er bleibt wohnen und zahlt dich aus.
    b) Du bleibst wohnen und zahlst ihn aus (kannste natürlich nicht).
    c) Du bleibst wohnen, er bleibt Miteigentümer, aber du zahlst ihn erstmal nicht aus.
    d) Verkauf - und dann bleibt Kapital übrig.
    Oder seh ich was falsch?
    Und er muss dir ja wohl Unterhalt zahlen, also mittellos in dem Sinne bist du nicht.

    Aber dass es schwierig ist, ist schon klar. Ich verstehe das absolut.
    Ich mag gar nicht ausrechnen, was mich diese Beziehung und ihr Scheitern finanziell kostet. Darüber denk ich gar nicht nach. Hauptsache, ich schaffe es finanziell überhaupt. Aber ich hab auch meinen Beruf, also bin ich erstmal finanziell autonom.

    Vielleicht musst du dich auch nicht gleich trennen. Vielleicht kannst du erstmal innerlich anfangen, dich von ihm zu lösen und wieder mehr zu dir zu kommen. Indem du zu einer Beratungsstelle gehst (Ich geh zurzeit zur Suchtberatung), indem du zu einer SHG gehst, einfach weiter hier schreibst, dich um dich selbst kümmerst. Und dann wirst du ja merken, was passiert.

    Meine Kinder sind noch sehr klein, aber ihnen hat die Trennung gut getan. Klar werden sie eine normale Familie irgendwann vermissen, aber dass jetzt wieder gute Stimmung im Haus ist, das tut ihnen gut, das sieht man. Sie können einfach unbeschwerter und fröhlicher sein.

    Bleib mal am Ball, auch hier im Forum. Dinge entwickeln sich, Schritt für Schritt.

    Liebe Grüße
    Doro

  • Ich kann auch meist nicht mit ihm darüber reden, aus Angst, was wird dann, habe irgendwie Hemmungen, darüber zu reden.

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