Hallo MaMeJo,
herzlich Willkommen hier im Forum! Ich wünsche dir einen guten Erfahrungsaustausch.
Ich selber habe keine Kinder, bin aber erwachsenes Kind einer Alkoholikerin. Auch mein Großvater war Alkoholiker.
Aus dieser Sicht kann ich dir sagen, daß es für mich zutiefst verstörend war, den betrunkenen Großvater immer und immer wieder so erleben zu müssen. Seinen Verfall mitzuerleben, später dann sein Sterben, als ich etwa 12 oder 14 war. Es war wirklich schrecklich für mich. Dieser eklige Geruch, die unkoordinierten Bewegungen, seine Ausfälligkeiten gegenüber der Großmutter, seine verdreckte Kleidung, sein ganzes Verhalten widerte mich an und verstörte mich.
Ja klar, er hatte auch nüchterne Momente... Aber in mir war immer die Ungewißheit, was mich erwartete. Da gab es nichts Beständiges, nichts, worauf ich mich verlassen konnte.
Meine Eltern arbeiteten beide Vollzeit und 'parkten' uns Kinder bei den Großeltern, ich war dem Szenario jahrelang ausgesetzt. War schwierig für mich, auch als Kind schon. Ich konnte nie Schulfreundinnen einladen, das fand ich schrecklich. Und er maltraitierte die Haustiere. Oh Mann....
Ich kann dir nur raten, auf deinen Bauch zu hören. Und vielleicht glasklare Ansage ihm gegenüber, daß Begegnungen nur und ausschließlich im nüchternen Zustand möglich sein werden. Und sich daran auch konsequent halten.
In der Konsequenz kann es dann aber sein, daß es keine Begegnungen mehr geben wird. Hm. Ich wollte, mich hätte damals jemand herausgeholt...
Lieber Gruß, Linde