Hallo zusammen,
nachdem die Trinkpausen meines Mannes immer kürzer werden und er mittlerweile zwei Abstürze pro Woche als völlig normal empfindet, weil er durch diverse Anlässe ja förmlich zum Trinken genötigt wird, habe ich jetzt spontan Nägel mit Köpfen gemacht.
Als ich gestern Morgen sah, dass er seinen Rausch im Bett unserer Tochter, die glücklicherweise die Nacht wegen eines Alptraumes in meinem Bett verbracht hatte, ausschlief, ist mir nach acht Wochen WG-Leben in totaler Ignoranz mein allerletzter Geduldsfaden gerissen und ich habe abends mein Trennungsanliegen vorgetragen.
Die völlig desinteressierte Reaktion darauf war ziemlich ernüchternd für mich: Von "die einzige, die ein Problem mit meinem Alkoholkonsum hat, bist du" über "du musst daran mitarbeiten, dass unsere Ehe besser läuft" bis hin zu einem gelangweilten " Dann isses jetzt halt so" war alles dabei in diesem emotionslosen 4-Minuten-Gespräch.
Kopfmässig geht es mir zwar gut, weil ich weiß, dass es für mich und meine Kinder die einzig mögliche Entscheidung ist, auch wenn jetzt sehr harte finanzielle Zeiten für mich anbrechen. Ich war und bin immer noch weit entfernt davon, Tränen zu vergiessen. Trotzdem sitze ich jetzt hier mit meinem dicken Bauch und frage mich, WARUM zum Geier alles soweit kommen musste und ob ICH noch irgendetwas dazu hätte beitragen können, so dass sich alles doch noch zum Guten gewendet hätte.
Die Antwort darauf kenne ich zwar ganz tief in mir drin, trotzdem könnte ich jetzt echt ein paar Anschubser gebrauchen.
Eine ziemlich wehmütige Nina