Lebensgefährtin eines Alkoholikers

Hallo Spörli,

ich begrüße Dich ganz herzlich hier bei uns.
Wie gut kann ich Deine Verwirrung, Deinen Zwiespalt verstehen. Du wirst sehen, dass Du mit diesen Fragen, Gefühlen hier nicht allein stehst.

Was Du tun kannst? Das kann Dir niemand so genau sagen, denn jeder trifft für sich allein die Entscheidung, wie leidensfähig man ist.Der Eine bleibt, hofft, dass der Partner etwas tut. Der Andere geht und kann sich gut abgrenzen, wiederum andere hinen zwischen Hoffnung und Verzweiflung.

Ich kann Dir nur wünschen, dass Du für Dich her versuchst, zu schauen, was Dir wichtig ist. Was möchtest Du für Deine Zukunft? Möchtest Du immer wieder in der Enttäuschung leben, dass er *vielleicht* aufhört oder möchtest Du Dein Leben selbst in die Hand nehmen?

Ich wünsche Dir einen guten Austausch, der Dir manchmal Erleichterung bringen wird, aber auch ganz schön weh tun kann, weil Du vielleicht nicht das zu lesen bekommst, was Du lesen möchtest.

Liebe Grüße
Susanne

Hallo Spörli,

ich bin selbst trockener Alki. Auch ich habe meiner Frau 1000mal Sachen versprochen.

Solange Dein Freund sich in einem dauertrinkenden Umfeld bewegt, kann er nicht trocken sein. Das schafft keiner. Ich habe meine hochbezahlten und studierten Freunde allesamt in die Wüste geschickt, weil es selten ist, dass sie mal nüchtern sind.

Und wenn Dein Freund mal mehrere Tage clean ist, so ist das keine dauerhafte Trockenheit, sondern er legt Trinkpausen ein. Ein Alki muss nicht immer rund um die Uhr bechern. Ich habe auch Pausen eingelegt und dachte dann ganz großkotzig, ich wäre ja gar nicht süchtig. Nein, körperlich ist man es dann auch noch nicht, das kommt ganz zum Schluß. Aber die PSYCHE!!! Das ist das Problem. Das ist viel schlimmer als der rest.

LG Micha