EKA/EKS Geschwister- und Verwandtschaftsbeziehungen

  • Hallo, ich habe zwar eine Schwester. Aber auch mit Ihr kann ich nicht reden. Überhaupt fühle ich mich manchmal so wortlos. Sie ist jünger. Sie hat natürlich auch vieles anders erlebt, aber vieles eben auch genauso wie ich.
    Und trotzdem sind wir so unterschiedlich. Und es ist sehr schwer in ein richtiges Gespräch zu kommen. Sie blockt da eher ab.
    So haben Wir auch wenig Kontakt, leider.

    Grüße Karotte

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Hallo regentropfen!

    Ich habe mehrere ältere Geschwister, aber wir haben nie über das Alkoholproblem unserer Eltern gesprochen (Eltern verstorben). Ich sehe aber an meinen Geschwistern, dass sie auch heute noch darunter leiden (siehe Merkmale EK). Da ich die jüngste bin weiß ich auch nicht, wie es zu Hause war, als meine Geschwister Kinder waren. Darüber denke ich oft nach, wann alles so schlimm geworden ist.
    Auch mit dem Rest der Familie wurde, zumindest mit mir, nie darüber gesprochen. Meine Bindungen an die restliche Familie war auch nie sehr stark.
    Unter uns Geschwistern gibt es eine gute Verbundenheit, wir stehen alle immer in Kontakt, aber ich empfinde es trotzdem so, dass unsere gemeinsame Vergangenheit zwischen uns steht. Es gibt eben etwas Unausgesprochenes. Ich habe das auch bei jedem Treffen im Hinterkopf. Trotzdem würde ich nie von mir aus etwas sagen, auf keinen Fall dran rühren.

    LG Sonnenblume

  • Hallo Regentropfen!

    In meiner Familie herrscht definitiv ein "Pseudo-Zusammenhalt". Außenstehenden wird vermittelt, dass wir ja soooo eine tolle Familie sind und dass alles in bester Ordnung ist und wir uns alle ganz doll lieb haben :evil: . Das bezieht sich jetzt v.a. auf meine Oma und meine Onkeln und Tanten... Nach innen ist die Familie wegen verschiedener Suchtkrankheiten völlig zerfressen und zerstört. X will Y gegen Z aufhetzen, damit ein vermeintlicher Vorteil daraus gezogen werden kann. Jeder andere wird nur feindlich betrachtet, er könnte ja etwas haben, das ich selbst nicht besitze. Böse Sticheleien gegen Mitglieder, die sich ausgliedern wollen, Mobbing gegen diejenigen, die nicht trinken.
    Es ist zu krass und ich habe mit dieser Familie abgeschlossen. Dann habe ich lieber keine Familie statt SO EINER!!!
    Zu deiner zweiten Frage: Ich kann mit meinem Bruder super gut reden. Das macht das ganze viiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeel einfacher. Geteiltes Leid ist halbes Leid :wink:
    Viele Grüße
    LaChela

  • Hallo Regentropfen,

    mit meiner Schwester komme ich wunderbar aus, wir sind uns auch sehr ähnlich. Sie ist die einzige in meiner Familie, die weiß, dass ich eine Therapie mache und mit der ich mich über alles unterhalten kann. Als ich vor Jahren ausgezogen bin, hat sie meinen Part in der Familie übernommen und war von da an der Blitzableiter. Seitdem verstehen wir uns auch so gut (ansich schon sehr bizarr), weil ihr da zum ersten mal bewußt wurde, was ich damals zu Hause alles augehalten habe. Sie war ja immer die Kleine und Unschuldige und ich die Große, über die man dauernd gemotzt hat und die alles falsch gemacht hat.
    Bei uns wird immer der Schein gewahrt und deshalb kommt kaum Verwandtschaft oder Freunde zu Besuch zu meinen Eltern, weil man da ja was merken kann. Selbst jetzt als meine Mutter schwer erkrankt ist, wird immer noch behauptet, man weiß nicht woher ihre Krankheit herkommt. Es wird zwar mittlerweile sehr vielen erzählt, aber nie die ganze Wahrheit.

    Liebe Grüße Morgenröte

    Liebe Grüße Morgenröte

  • Hallo Regentropfen,

    den Familienzustand kenn ich auch nur zu gut. Meine alkoholkranke Mutter arbeitete viel mit Intrigen - und mein Vater sah zu und sagte nix und flippte halt von Zeit zu Zeit mal aus, um wieder den Herrn im Hause zu markieren. Traurig.
    Als meine Schwester und ich klein waren, hatten wir oft Besuch und fuhren auch häufig zu Tanten, Oma u. Opa oder Onkel. Das wurde aber immer weniger. Da das Alk.problem nicht thematisiert wurde und viel mit Schreierei und eisigem Schweigen geregelt werden sollte, war nach außen hin Schweigen angeordnet. Ich traute mich erst mit 19, jemand Vertrautem (einem Lehrer!) zu ganz leise und schüchtern sagen, dass ich glaube, dass mit unserer Familie was nicht in Ordnung ist. Leider sagte er nur, ich solle mich mal an eine Familienberatungsstelle wenden, wozu ich natürlich keinen Mut fand. Ich schämte mich.
    Unser Lichtblick war die mit im Haus wohnende Oma. Sie lebte uns Zusammenhalt und Aufrichtigkeit und viele andere gute Eigenschaften vor und hielt immer zu meiner Schwester und mir.
    Das haben wir beibehalten und schon ziemlich früh begonnen, uns über die Familie zu unterhalten. Heute haben wir ein gutes, vertauensvolles Verhältnis, zum Glück :) Es war viel Arbeit, dies unter den schlechten Bedingungen aufzubauen - und es hat sich gelohnt!!
    Vom Rest der Familie habe ich mich komplett distanziert. Mit meiner Fortentwicklung hatte ich immer weniger Gemeinsamkeiten und heute fühle ich mich quasi gar nicht mehr verbunden mit meiner Ursprungsfamilie. Über meinen Weg bin ich froh, auch wenn er manchmal schwer war und ist!

    LG,
    Lavandula

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!