Neuanfang ohne Alkohol

  • Hallo zusammen,

    habe den eigenen Thread eröffnet. Will mit euch gemeinsam Möglichkeiten und Wege finden für ein Leben ohne Abhängigkeit.

    Resümee:
    War fast 6 Jahre mit einen schwer alkoholkranken Mann liiert.
    Wenn ich nun an diese Zeit voller Streit, Wut, Hoffnung und Liebe denke, spüre ich nur noch den Schmerz daran und die Wehmut, einen besonderen Menschen verloren zu haben.
    (Momentan säuft er noch mehr, ist jeden Tag betrunken). Aber das geht mich nichts mehr an. Wir haben uns getrennt und das nur, weil ich krank geworden bin.

    Rückblickend sehe ich auch, dass ich eine seít meiner Kindheit geprägte
    Co-Abhängigkeit in die Beziehung mitgebracht habe, sonst wäre das alles wohl nicht passiert.

    Ich fühle mich heute stark genug um einen Neuanfang zu starten in den neuen Lebensabschnitt ohne Alkohol.

    Schon vorweg zu der Frage: Was tust Du für Dich!
    Werde heute mit dem Hund einen langen Spaziergang unternehmen und die Sonne genießen.

    Freue mich immer wieder, von Euch zu lesen.
    Danke! Herzliche Grüße Emma

  • Hi Emma
    Herzlich willkommen hier.
    Gute Vorsätze.
    Auch ich schnappe mir meinen Fellmann heute für einen langen Spaz.
    Sind wir schon zwei. :wink:

    Wünsche dir einen guten Austausch hier!
    LG skybird

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • liebe emma,

    ich freu mich total, dich hier zu lesen! echt! da lächelt mein herz. emma, ich wünsche dir hier ganz viel austausch, anregungen, andere sichtweisen, gleiche sichtweisen, damit du findest, was du suchst. dich!

    ich lass dir so so viele wünsche hier, glaub mir mal. ich wünsche dir, dass du ganz viele worte findest, die aus dir kommen und zu dir kommen. schreib, was das zeug hält. sei unsicher und dann werde sicher in dir.

    ich glaube ganz fest an dich. los, du auch! der erste schritt ist getan und der zweite und vielleicht sogar dritte auch schon. fühl dich lieb gedrückt und verstanden. ich freu mich so, dich jetzt hier zu lesen.

    mach dich frei von fesseln, damit du irgendwann einen lieben und guten mann - ohne ihn zu fesseln - an deiner seite wissen kannst. ich wünsche dir alles alles gute. einen schweren weg, um die leichtigkeit zu finden.

    bis bald

    kk.

  • Ich war gestern auf einen Spaziergang draußen, aber von Sonne genießen - doch die Sonne scheint ja immer auch bei Wolken!

    Meine erste Frage mit der ich hier ins Forum eingestiegen bin, war...
    Sind wir nicht alle in unseren Beziehungen Co-Abhängig?

    Hallo,
    für mich war dieses Verhalten normal, weil ich schon immer so
    gewesen bin.
    Was meine ich damit?
    ( schon meine mutter wurde zu einer angepassten frau erzogen, die sich ihren kram nur im zorn luft verschaffen konnte. meine eltern führten ein unliebsame ehe).
    So bin ich zu dem perfekt an diese Situation angepasstes Wesen heran gewachsen, das Angst hat anzuecken, aufzufallen und voller Angst vor sich selbst, eben nicht so wie meine eltern - die Selbstkontrolle verlieren und so unbeherrscht und zornig und häßlich zu erscheinen
    wie sie.

    Mittlerweile ist deren Benehmen irrelevant, denn sie sind nicht mehr.
    Will damit erklären, warum ich so geworden bin. Und ich merkte es nicht.
    Erkenne endlich auch den eigenen Anteil, hatte immer nur kranke Beziehungsmuster erlebt.

    Sind wir alle in der Beziehung in einen gesunden Maß abhängig, (vergleichbar mit den gesunden Egoismus), ich glaube ja, anders würde vlt. eine Beziehung gar nicht funktionieren. Oder was glaubt ihr?

    Das Co-Verhalten erkannte ich bis dato nicht, es hat mich schon wütend gemacht, unausgeglichen und ist sehr anstrengend, ist Kräfte raubend. Und hat auch den Expartner entsprechend durcheinander gebracht.

    (So kann es nicht weitergehen, habe momentan genug von alledem, brauche erstmal meine Ruhe und muß mich wieder selbst finden).

  • Fortsetzung:

    Zitat

    - brauche erstmal meine Ruhe und muß mich wieder selbst finden).

    Hallo nochmal,
    Ich brauche erstmal meine Ruhe, damit ich meine letzten Jahre verarbeiten/aufarbeiten kann, mich neu auszurichten und auch das zu sehen, was mir diese verrückte Beziehung mit den Alkoholiker auch Gutes beschert hat.
    Dabei möchte ich nur nicht vergessen, dass ER noch immer in der ganzen
    ALKOHOL-ABHÄNGIGKEIS-SITUATION voll drinnen hängt.

    Ich habe eine Zeitlang echt gedacht, dass ich ihn retten kann. Es wäre schön gewesen. Merke nun selbst, dass das ein sehr sehr blödes Motiv für eine ehrliche Partnerschaft war. Aber damals kannte ich Euch und dieses Forum nicht.
    Mein Freund ist ein Trinker, der sich leider die besten Voraussetzungen dafür geschaffen hat.
    (Er lebt jeden Tag in den Tag hinein, ohne Termine, muß nichts tun, und läßt alles für sich machen. Und um das auszuhalten, braucht er dazu immer wieder Alkohol!)
    Das muß doch sehr langweilig sein?

    So und das ist auch der Punkt, da kann ich einfach nicht mithalten.
    Das wurde für mich zum Wendepunkt, wo ich anfing, über die "emotionale Abhägigkeit" nachzudenken.

    Zitat

    Will damit erklären, warum ich so geworden bin. Und ich merkte es nicht.
    Erkenne endlich auch den eigenen Anteil,...

    Das ist sehr entscheidend, besonders den eigenen Anteil darin zu erkennen. Ich kannte natürlich meine Beweggründe! Es gibt immer auch einen eigenen Vorteil in der Zweierbeziehung, egal was da abgeht.
    Ist das der Selbstbetrug?

    Was meint Ihr dazu?

    Normalerweise sagt man (okay, war eben der falsche Typ für dich), nächstes Mal bist du klüger?

  • Hallo ich bin`s,

    ich habe mir für HEUTE einiges vorgenommen.
    Zuerst dachte ich, werde den lieben schönen freien Tag damit verbringen und meine Gedanken schweifen lassen.
    "gemütlich, langsam, entspannend und alleine"

    Merke aber immer mehr, dass auch das anstrengend ist und vorallem macht´s keinen Spaß.

    Daher ist bereits meine Trainingstasche zusammengepackt und werde nachher im Schwimmbad meine Runden drehen.
    Bin zwar nach wie vor noch ziemlich matt, doch ich versuche es einfach mal wieder, vlt. kommt die Lust dann mit dem Tun.
    Auch ein Massage - Termin steht noch an.
    Wäre schön, falls sich auch noch jemand findet , mit dem ich dann noch
    ein wenig quatschen kann.

    Rosita, hat geschrieben:
    Ich versuche selbst etwas für mich zu tun, Wege zu finden, mit mir
    zufrieden zu sein.

    In diesem Sinne wünsche ich auch Euch ein schönens, ein
    liebenswertes Wochenende!

    lg Emma

  • Als ich den Titel "Neuanfang ohne Alkohol gewählt hatte, dachte ich in einer Linie an meine verflossene Beziehung und auch an mögliche neue Beziehungen, die doch sicher noch in mein Leben kommen.
    Möchte die vergangene Zeit mit dem Ex nie wieder erdulden, erleiden, bzw. mich bemitleiden, da kein weiterkommen, besser werden, gut sein passiert.

    Doch noch immer hängen meine Gedanken an dieser Vergangenheit. Noch immer fällt mir das Loslassen schwer.
    Habe ich Ihn doch mal geliebt.
    Daher bin ich kürzlich zu ihm gefahren, einfach um zu sehen, wieviel von dieser Beziehung noch übriggeblieben ist.

    nun, es ist wirklich wenig....muß festsellen:
    - wie verschieden wir doch sind
    - wenn ich rede, hört er nicht zu
    - wenn ich frage, fällt er mir ins Wort
    - möchte ich an Gemeinsames anknüpfen, straft er mich mit schweigen

    Aber es ist gut, auch das mal deutlich zu verstehen.
    Welche Schlüsse ziehe ich daraus?
    - nun, setze das Loslassen wieder an die erste Stelle
    - wende mich gedanklich von ihm ab
    - akzeptiere das positive Allein-sein-können, aber in dem Wissen, dass ich
    nicht wirklich alleine bin, denn es gibt viele Menschen, die anders sind, Menschen die ich mag

    Für sich klare Entscheidungen zu finden ist auch ein Zeichen von Gesundheit, Zu wissen, welche Menschen tun mir gut, welche Menschen tun mir eben nicht gut! :oops::roll:
    Und er tut mich nicht gut, das steht fest. Leider merke ich aber auch, dass mir diese vielen "up and downs" zwischen uns ziemlich verängstigt haben, was neue Beziehungen betrifft. Ich fühle mich sogar fast an dem Punkt, mich schon als beziehungsunfähig zu bezeichnen.

    Ich dachte schon, das ich weiter bin.
    Hoffe, mir gehts bald wieder besser.
    Heute gibt es bei uns im Ort eine Fachmesse: Gesund leben,
    mit vielen Themen zu Ernährung, Wellness, Urlaub, uvm.
    Werde da heute hingehen.

  • Hallo Heidi,

    danke für deine Antwort.
    Dein Schicksal ist bestimmt auch sehr schwer auszuhalten. Was kann man tun, davon loszukommen, weiß ich aber auch nicht so genau. Doch es gibt schon einiges, das mir weitergeholfen hat.

    Zitat

    Was kann man denn nur tun,um das er davon los kommt,wenn er so weiter macht, bin ich igendwann allein,so lange will ich nicht warten.

    Wenn man in der Beziehung ist, gehts nur all zu schnell, dass aus dem
    ICH und DU ein Wir :lol: entsteht. Ist ja eigentlich auch toll.
    Wenn dann einer davon krank ist, hilft es doch sehr, um nicht in den Problemen des anderen zu versinken, besser wieder zum Ich zurückzukehren. Vlt. hätte man es auch gar nie aufgeben sollen?

    Ich meine damit, dass die eigenen Wünsche und Bedürfnisse, das eigene Wohlbefinden eine Anerkennung verdient. Aber der kranke Partner ist dazu gar nicht mehr fähig.
    In einer gesunden Paarbeziehung wäre diese gegenseitige Wertschätzung zwar eh normal!!!

    Aber wir haben immer noch uns. Wir können viel für uns tun. DAs macht uns unabhängiger, selbstständiger und befreit.

    Durch die Beziehung mit einen Alkoholsüchtigen habe ich viel schmerzvolles erfahren müssen. Vorher war ich neugierig, aufgeschlossen und ein mutiger Mensch. Ich kämpfe jetzt mit Angstgefühlen, die es früher bei mir so nicht gegeben hat.
    Und glaube, dass ich das ohne Therapie gar nicht hin bekomme. Diese Narben müssen erst noch heilen.

    Es ist mein fester Wille, wieder gesund zu werden, wieder Freude und Harmonie erleben zu dürfen.
    Ich bin auch noch in den Exfreund verliebt, da wir natürlich auch viele schöne Momente miteinander hatten. Er merkt leider bis heute nicht wirklich, dass er ein Alkoholiker ist und mir damit auch Schaden zufügt.
    Was soll man dann tun? Getrennt geht`s uns beiden besser.

  • Hallo Emma...
    wenn ich nur schon so weit wäre wie du.. ich seh im moment keinlicht am ende des tunnels..

    an eine neue beziehung ist gar nicht zu denken und vor der beziehungsunfähigkeit hab ich auch angst.

    zumal er mir das gefühl gibt,ich hätte in der bezoehung versagt...und ich glaube ihm langsam..

    hoffe nur, dass jeder tag ein bißchen besser wird.
    liebe grüße

  • Hallo Fliegender Stern,

    ich habe schon ein bischen bei dir gelesen.
    Ich für mich habe festgestellt, dass man gegen den Alkohol nicht
    gewinnen kann.
    Der Alkohol verändert einfach den Betroffenen so sehr, dass er/sie nicht mehr klar denken. Sie sind sozusagen benebelt.:x
    Da hilft kein abwarten, zureden, ausreden, beschimpfen, bestrafen, etc,...
    Solange jemand viel trinken will/muß, hat man null Chancen auf eine glückliche Beziehung.
    Deshalb solltest du dich da nicht noch mehr mit reinziehen lassen, denn verantwortlich bist letztlich nur DU für DICH. Es kann nur in deinen
    Interesse sein gut für dich zu sorgen. Höre in dich hinein und nimm Unterstützung an, sehr wichtig sind jetzt Menschen, die für dich da sind.

    Der Suchtkranke denkt in erster Linie immer an den Alkohol. Die Folgen sind zweitrangig für ihn. Aber uns macht`s kaputt.

    Ich glaube, nur der Weg, der unser Gesundsein nicht in Gefahr bringt, wird uns weiterhelfen. Und daran müssen wir noch arbeiten.

    Dein Freund hat jetzt den ersten Entzug doch schon geschafft, vielleicht habt ihr zwei noch die Wahl gemeinsam in eine
    reale Selbsthilfegruppe zu gehen. Das würde dir vlt. auch die Angst vor seinem Rückfall nehmen. Was meinst Du?

    Wünsche dir noch etwas Geduld
    und sehr viel Selbstvertrauen!
    Lieben Gruß Emma

  • Thema Depressionen:

    Wau, ist total arg, wieviele Menschen an Depressionen leiden und es werden lt. Statistik noch mehr.

    Habe auch schon mal welche und da ich gerade wieder in einer Phase von depressiver Verstimmung bin, möchte ich meine Gedanken dazu schreiben.

    Momentan läufts bei mir auch nicht gut, habe erst letzte Woche nach einer länger andauernden Burn-out Krise wieder zu arbeiten angefangen und es geht mir elend dabei. Muß um den Job kämpfen, weil mein Körper sendet nur das Signal...Stop! Bin so abgeschlagen, so kraftlos und im Umgang mit Menschen lähmt mich die Depri-Stimmung noch mehr.

    Hätte ich nicht ein Antidepressivum (richtig dosiert!!!) und noch was für die Nerven, könnte ich diese Situation nicht mehr schaffen. Es ist nämlich wirklich schon krass, wenn Burn-out-Krise und
    Depression, oder eben Alkoholksucht, Arbeitsplatz-verlust, Beziehungsstress, etc. zusammenkommen, dann ist Feuer am Dach.

    Ich habe ein gutes Team aus Ärzten und Therapeutin um mich, sonst würde ich an allem echt zweifeln. So aber kämpfe ich für meinen Beruf, den ich liebe, ich hab` wieder mit ein paar Leuten guten Kontakt und
    glaube, dass ich diese Phase des Stillstands trotzdem noch für mich nützen kann.

    Wenn der Körper das Signal - Stop sendet, nehme ich das durchaus
    ernst und sicher könnte auch eine Auszeit einiges zur Besserung beitragen.
    Allerdings ist das ja auch eine Sache der Botenstoffe im Gehirn :(
    daher suche ich wie schon so oft noch nach der geeigneten Lösung.

    lg von einer nachdenkliche
    Emma...

  • Thema Alkohol:

    Man liest im Forum oft von Angehörigen, die ihre Wut, den Frust
    und die Enttäuschungen auf den Alkohol lenken und fälschlich weg vom eigentlichen Auslöser, nämlich dem trinkenden Partner.

    Ich kann es gut nachempfinden, wenn man auf den Schnaps oder das
    Bier... wütend ist, bringt aber nix.
    Ist ja doch nur ein Gesöff, das berauscht und müde macht.

    Der Säufer ist doch der eigentlich Unehrliche in der Beziehung zum Alkohol, weil er ihn ja benützt....so sehe ich das,

    - um abschalten zu können
    - zum Entspannen
    - zum abschotten und dicht machen

    Also hat der Alkoholiker dann eigentlich ein großes persönliches Problem,
    wenn er sich weigert oder zu faul ist um sich bestimmte Lebensregeln
    anzueignen.

    Zitat

    z.B sich die Tages-Energie so einteilen, dass er abends nicht zu platt ist,
    sich die Sorgen und Ängste von der Seele reden muss,
    soll endlich mal sagen, was er/sie ehrlich will und braucht,
    sich auch mal Gedanken über die negative Wirkung des
    Alkohols machen würde, oder

    warum vermiesen sie uns jedes Jahr Weihnachten, den Advent,
    Geburtstage, u.ä.

    - klar, eben weil Alkoholsucht eine Krankheit ist und der Süchtige
    besser schon das erste Glas stehen lassen sollte, wenn er nicht
    maßvoll damit umzugehen weiß und das w i l l ,

    - und ihr könnt sowieso nicht immer nur A L L E S ersäufen, oder?

    Tschuldigung, bin auch gerade wieder mal wütend auf
    den Alkohol(iker)!!!

    LG von Emma

  • Liebe Emma. Worauf bist du wirklich wütend? Was ging dir gegen den Strich? Läuft etwas nicht so, wie du es für dich/euch geplant hast? Geht dein Plan nicht auf? Hast du etwas mit dir machen lassen, was du eigentlich garnicht so wolltest? Hast du deine Grenze nicht setzen können?

    Glaubst du wirklich, dass ein Suchtkranker maßvoll mit dem Alkohol umgehen kann? Glaubst du wirklich, dass Suchtkrankheit nur mit dem Willen zu tun hat? Glaubst du wirklich, dass es so einfach ist? Glaubst du, dass du mit deiner Wut auf den Alkohol(iker) maßvoll umgehen kannst?

    Was steckt wirklich dahinter? Ganz liebe Grüße Emilie

  • Hallo Emilie AllEin,

    vielen Dank für dein Feedback. Ich hoffe Dir gehts auch gut.
    Wie geht es bei dir im Alltag? Bist du viel unterwegs?

    Warum ich manchmal wütend bin! Na ja, ich denke halt viel
    zu oft an das was war, denke an das was in der Beziehung falsch
    gelaufen ist.
    Sicher könnte ich sehr leicht alles auf den Konsum des Alk-kranken schieben, aber ich weiß natürlich auch, dass ich mich über vieles
    viel zu oft aufgeregt habe, habe meine Unzufriedenheit an Ihm ausgelassen.
    Mein Expartner hält nach wie vor an unserer Beziehung fest, obwohl ich ihm klipp und klar mitgeteilt habe, dass es vorbei ist.
    Solange ich nicht alle Anrufe und Mails abblocke, wird er die Trennung so nicht annehmen.
    Und ich weiß auch nicht mehr ganz genau, ob ich das Ende noch möchte.
    Wenn er so an mir festhalten will, vielleicht gibt es doch die Chance auf eine dauerhafte Freundschaft.

    Zitat

    Glaubst du wirklich, dass ein Suchtkranker maßvoll mit dem Alkohol umgehen kann? Glaubst du wirklich, dass Suchtkrankheit nur mit dem Willen zu tun hat? Glaubst du wirklich, dass es so einfach ist? Glaubst du, dass du mit deiner Wut auf den Alkohol(iker) maßvoll umgehen kannst?

    NEIN, das glaube ich sicher nicht. Daß sich der Alkoholsüchtige bei einer Familienfeier oder am Weihnachtsabend vollsaufen muß, das muß aber auch nicht sein. Er/Sie kann sehr wohl wenigstens eine Trinkpause einlegen.
    Meist sind es doch die Spannungen und Erwartungen, die dann zum Trinken verführen.
    Mir ist es echt lieber, ich kann alleine zu einer Familienfeier gehen, bevor Er dabei ist und mich vor allen Leuten blamiert.

    Zum Glück muß ich mir aber darüber keine Sorgen machen, werde bestimmt heuer nicht mehr mit Ihm unterwegs sein.

    Und mittlerweile genieße ich auch das Alleine sein immer mehr.
    Ganz liebe Grüße an Dich!
    Emma

  • Liebe Emma.

    Vielen Dank auch an dich für dein Feedback. Familienfeier / Weihnachtsabend / vollsaufen / Trinkpause einlegen /
    Meist sind es doch die Spannungen und Erwartungen, die dann zum Trinken verführen. ---> Sind nicht gerade das Momente, die besonders große Erwartungen und Spannungen hervorrufen? Bei mir ist das jedenfalls so. Meine guten Wünsche für die Zeit werden zerstört. Mein Körper ist unter Dauerstrom, weil ... . Also ich könnte/konnte mir zu solchen Zeiten auch immer gut das Hirn vernebeln, damit ich das nicht mehr (er)tragen muss(te).

    Mein Alltag ist irgendwie kein Alltag mehr. Ich erkenne mich kaum wieder. Mein emotionales Alter tangiert und pendelt zur Zeit meistens zwischen gefühlten 5/6 oder 14/15 Jahren. Ich bin viel unterwegs, ja. Viel im Forum. Und jeden Dienstag in einer neuen SHG. Ansonsten höre ich viel Musik und lasse meine Gedanken darin treiben. Lese viel über Psychologie, Traumen usw. Und wandere jeden Tag durch meine Vergangenheit.

    Gestern hatte ich ein super Gespräch mit einem Alkoholiker, der gern trocken werden will. Stundenlang haben wir uns ausgetauscht. Und ich will dir sagen, er war so total das Gegenteil von dem "das macht mich wütend". Auch die Seelen hier im Forum. Alle die mir bis jetzt begegnet sind, sind alles andere als Wutfaktoren. Das sind alles liebe und emotionale, empfindsame (...) Menschen, die genau wie wir ihr großes und schweres Päckchen auf dem Rücken tragen. Und nur anders als wir Co-Abhängige damit umgegangen sind, sich etwas anderes als Mensch gesucht haben, um Schmerz, Traurigkeit, Traumen etc. vergessen zu können und sich zu schützen.

    Ganz viele liebe Grüße.

    Fühl dich herzlich umarmt und begleitet.

    Emilie

  • Hallo zusammen,

    Bin gerade wieder von Ihm nach Hause gekommen. War eh schon länger nicht mehr dort. Denn nachdem er sich am Telefon immer sehr nett an hört, dachte ich gut, schaust eben mal vorbei.

    Das war aber keine so gute Idee. Am Anfang hat alles noch gepasst, wir konnten gut reden und sind auch gemeinsam eine Runde gewandert.
    Dennoch, es ist alles nicht mehr so wie früher. Es ist wahrscheinlich zu viel vorgefallen.
    Er hat sich den ganzen Tag um mich bemüht, obwohl mir das irgendwie Unbehagen bereitet. Später war ich total froh, wieder
    gehen zu können.

    Zwischen uns ist keine Liebe mehr vorhanden. Hätte das gerne mit ihm ausgeredet, war aber nicht möglich.
    Und auch das mit der Freundschaft funktioniert nicht. Ehrlich gesagt, kann er mich mit den kleinsten Anzeichen so einschüchtern, daß ich immer in der Angst bin, das Falsche zu tun oder zu sagen.
    Ist das nicht schrecklich?

    Zitat

    Und nur anders als wir Co-Abhängige damit umgegangen sind, sich etwas anderes als Mensch gesucht haben, um Schmerz, Traurigkeit, Traumen etc. vergessen zu können und sich zu schützen.

    Das ist wohl wahr, und weil ich das weiß, tut er mir doppelt leid.

    Ich wünsche mir von Herzen, dass diese Trennung bald ein Teil meiner Vergangenheit sein wird. Besser wenn ich jetzt auch die Telefonate abbreche!

    Es ist jetzt wirklich Zeit für mich, wieder nach vorne zu blicken.

    LG von Emma

  • Hallo Emilie,

    schön, daß Du da bist. :D

    Auch Dir ganz viele liebe Grüße!

    Manchmal gehe ich so scheint mir einen großen Schritt nach vorne,

    dann wiederum packen mich "Selbstzweifel" und ich gehe wieder

    2 kleine Schritte retour.


    Aber solange ich nicht total umfalle und Rückschritte tue, bin ich ganz

    zufrieden mit mir.


    Alles Liebe an Dich und dass Du deinen Weg (weiter)gehst!!!

    Emma

  • Liebe Emma.

    Das Leben besteht aus Wiederholungen. Durch Wiederholungen erfahren wir uns. Lernen wir uns kennen. Lernen wir zu leben. Du gehst keine Rückschritte. Du erfährst dich in Wiederholungen. Das fühlt sich doch besser an, oder?!

    Ganz liebe Grüße Emilie

  • Seminar: Mein Männerbild


    Hallo, ihr Lieben,

    heute bin ich wieder einen Schritt weiter. Habt Ihr euch auch schon mal
    Gedanken darüber gemacht, wer im Leben - unser Männerbild bzw. Frauenbild geprägt hat.
    (Vater, Brüder, Onkel, Freunde, Lehrer, Schauspieler,....)

    Es ist total spannend, einmal ein bisschen erlebnispädagogische Biographiearbeit zu betreiben.
    Ich war bisher der Überzeugung, daß der Vater für mich prägend war.
    Er, ein Mensch voller Selbsthass, Wut und Verzweiflung, er, der für uns Kinder nie dagewesen ist.
    Daher suchte ich mir später Partner aus, die anders sind,... sensible, weiche und treue Männer.
    Im Seminar stellte sich nun heraus, daß aber nicht mein Vater, sondern meine Brüder - mein Männerbild geprägt haben.
    Mein Kontakt zu ihnen ist gut, wir haben die Kindheit zusammen verbracht, wir konnten vertrauensvoll und ehrlich reden. Leider weiß ich dadurch auch wie sie ticken, wie sie über Frauen urteilen, welche Frauentypen sie bevorzugen.

    Meine Eltern waren diesbezüglich keine Hilfe, keine Vorbilder.
    So wußte ich viele Jahre nicht, wer ich wirklich bin und habe mich selbst verleugnet.
    Wer kennt das auch?
    Und bei meinen Exmann habe ich (unbewusst) das Spiel weitergetrieben, immer auf der Lauer vor seiner Ablehnung.
    Viele Auseinandersetzungen mit dem (alkoholabhängigen) Partner sind
    daher auch hausgemacht.

    Und noch etwas ist mir bei dem Seminar aufgefallen.
    Daß auch die vielen anderen Paare, dort wo der Alkohol keine Rolle spielt, die gleichen Probleme haben, es geht um Liebesentzug, Fremdgehen, Streit, Abwesenheit, Egoismus, Vorwürfe, etc.

    Will damit sagen, daß es sich wirklich lohnt, genau hinzusehen, woher kommt unser Männerbild /Frauenbild?


    Ein schönes und erholsames Wochenende
    LG von Emma

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