Mein Freund trinkt...

  • Danke, Pedi.

    Ich bin selber gespannt.
    Er ist recht euphorisch, das freut mich natürlich.
    Ich habe nicht das Gefühl, dass es ihm irgendwie bevorsteht.

    Er war vor 3 Jahren schon einmal dort, nur, als er zurückkam., hatten sich an seinen häuslichen und privaten Problemen nichts geändert.
    Diesmal ist es anders, sagt er. Es ist alles geregelt, ich bin da und alles andere ist für ihn kein Sorgenberg mehr.
    Und das macht ihm Mut.
    Und mir auch.

    lg
    pipilotta

  • Meine Genesung?

    Ich werde die Zeit für mich nutzen, meine Wohnung streichen, Papiere sortieren, Freunde besuchen.

  • So, ich wollte mich mal kurz melden und einen Zwischenbericht abgeben.

    Es geht ihm gut, er hat keinerlei gesundheitlichen Beschwerden und auch ansonsten schiebt er keine Depri o.ä.
    Er ist selbst ganz überrascht davon.

    Vielleicht kann er zum kommenden Wochenende sogar einen Tag Urlaub beantragen.
    Das wäre natürlich superklasse!

  • Hallo Pedi,

    mir geht es auch gut.
    Ich bin sehr stolz auf ihn, dass er selber erkannt hat, dass es so nicht weitergeht und er sich selbst ruiniert.

    Ich freu mich, dass es ihm so gut geht und freue mich noch mehr auf den Tag, an dem wir uns wiedersehen werden.
    Es wird für mich wahrscheinlich das erste mal sein, dass ich ihn nüchtern erlebe.

    Das wird ein Highlight!

    lg pipilotta

  • So, er ist seit gestern wieder zuhause.
    Durfte früher gehen, weil es ihm ausgesprochen gut geht und der Arzt keinerlei Auffälligkeiten feststellen konnte.
    Außerdem meinte der Arzt, er scheint sehr gefestigt zu sein und positiv wirkte sich auch aus, dass er weiß, was er will.

    Lächeln musste ich über seine neue Leidenschaft für Süßes.
    8)

    Die eigentliche Arbeit geht jetzt erst los.
    Wie damit umgehen?

    Das Wochenende wird sicher sehr wortreich werden, zumal ich morgen Geburtstag habe und wir dick essen gehen wollen.

    Ich bin gespannt!

    Euche einen schönen Tag...

    Pipilotta

  • Zitat"Pipilotta"]So, er ist seit gestern wieder zuhause.
    Durfte früher gehen, weil es ihm ausgesprochen gut geht und der Arzt keinerlei Auffälligkeiten feststellen konnte.
    Außerdem meinte der Arzt, er scheint sehr gefestigt zu sein und positiv wirkte sich auch aus, dass er weiß, was er will.

    Hallo Pipilotta, als ich das gelesen habe, dachte ich mir das das wohl nicht der Wahrheit entspricht. Ich gehe davon aus, das er sich selber entlassen hat. Wenn man zum Entzug geht, freiwillig, dann gibt es immer einen bestimmten Zeitrahmen für den Aufenthalt. Denn meist wird dort auch das weitere Procedere erörtert (Therapiemöglichkeiten ect.) und auch bereits therapiert. Ich habe noch nie gehört, daß jemand aus den obengenannten Gründen "vorzeitig" entlassen wurde.
    Ist aber nur eine Vermutung.

    Das Du jetzt gegangen bist ist gut. Und laß Dich am Besten auf keine Diskussionen mehr ein. Ich weiß ja nicht wie tief Du schon "gefühlsmäßig" drinsteckst. Aber ohne Therapie, SHG u.s.w. wird er es nicht schaffen. Und natürlich nicht ohne das er es will, und er muß das nur für sich wollen und nicht für Dich.
    Eine zukünftige Partnerschaft mit einem trockenen Alkoholiker bedeutet aber auch für längere Zeit Orte, Aktivitäten, Feierlichkeiten zu vermeiden, an denen Alkohol konsumiert wird. Auch als Partner verändert sich das eigene Leben somit.

    Ich habe nach der Diagnose "Alkoholismus" bei meinem Mann nie wieder Alkohol getrunken, war für mich aber auch kein Verzicht.

    Mein Mann hat trotzdem wieder angefangen, bis zu seinem Tiefpunkt, ich hatte den Kontakt abgebrochen.

    Jetzt ist er seit fast 6 Monaten trocken und macht gerade eine stationäre LZ-Therapie. Die macht er aber für sich und nicht für mich. Auch die ist keine Garantie, aber ein neuer Anfang für ihn und vielleicht zu späterer Zeit auch für uns.

    Ich wünsche Dir alles Gute, Malinca.

  • Hallo Malika,

    danke für deine Antwort.
    Ehrlich gesagt, hatte auch ich kurzfristig diese Idee, dass er sich vielleicht selber entlassen hat.
    Aber ich wollte es wohl nicht glauben und habe daher diesen Gedanken sehr schnell wieder verdrängt.

    Keinen Alkohol zu trinken wäre auch für mich kein Verzicht. Im Gegenteil, so langsam wird dieses Zeug für mich ein rotes Tuch.

    Ich weiß nicht, wie es weitergehen wird.
    Es ist einfach ein Teufelskreis, er hat keine Arbeit, kein Geld, einen Haufen Schulden...
    Wenn man dann noch so labil ist, dann sehe ich da selber kein Ende und weiß im Grunde sehr gut, was für mich zu tun ist.

    Leider...

  • Hi Pipilotta,

    es tut mir leid, dass es jetzt so gelaufen ist für Dich. Wieder ein Sück Hoffnung auf seine Genesung ist dahin.

    Aber: Du hast Deine Genesung in der Hand, und das zählt! Ich wünsche Dir für diesen Weg, für Dich ganz viel Kraft. Du wirst es schaffen.

    LG.. Pedi

  • Er hat mich gestern allen Ernstes gefragt, was mich daran stört, dass er trinkt.

  • glück auf pipilotta

    Zitat von Pipilotta

    Er hat mich gestern allen Ernstes gefragt, was mich daran stört, dass er trinkt.

    :?: hast dus ihm erklärt :?:
    :?: hast du ihm erzählt wie du dich fühlst wenn er trinkt :?:

    :arrow: wünsch dir ne schöne woche :lol::arrow: tu was für dich :wink:

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Er trinkt nicht so viel, dass es wirklich auffällt.
    Ich schätze, eine Flasche Wein am Tag.

    Er fängt auch nicht schon morgens an, sondern erst gegen 14/15 Uhr. Manchmal auch später.

    Was macht es mit mir?

    Zu allererst stört mich seine Fahne, dann die Tatsache, dass er nicht nüchtern ist. Es zieht einfach einen Rattenschwanz nach sich.
    Ich bin ja nicht die einzige, die riecht, dass er getrunken hat.

  • hallo pedi,

    ich weiß nicht, wie es weitergeht.

    Wir hatten am Wochenende ein langes Gespräch.
    Er sagt, er wird kein Leben in Abstinenz leben wollen. Er wisse, wann er eine Fahne haben darf und wann nicht (z.b. Vorstellungstermine, Banktermine etc.) Er würde weder verwahrlosen noch ausfallend werden.
    Ich würde auch nicht nein sagen, wenn es mal ein Glas Wein oder Sherry gibt. Ich würde mir auch kein Wasser bestellen, wenn wir mal ausgehen.
    Damit gebe ich ihm in allen Punkten Recht.

    Heutzutage wird ja schon bei jeder Gelegenheit ein Gläschen getrunken und er sagt, er trinkt halt gern ein Glas Wein zum Essen oder ein Bier in der Disco.

    In meinen Augen ist es zumindest ein Riesenschritt, dass wir überhaupt darüber reden.
    Ich habe es immer totgeschwiegen, er hat es schon das eine oder andere mal versucht anzusprechen.

    Auf die Frage, wie wir denn nun damit umgehen wollen, habe ich ihm gesagt, das müsse er für sich allein entscheiden. Ich lasse ihn also damit hängen und zieh dann ein Gesicht, wenn er ne Fahne hat, so wie letzte Woche.

    Ich weiß wirklich nicht, wie es weitergeht.
    Wir werden weiter darüber reden und uns fragen, was wir wollen. Wir hatten gestern jedenfalls einen ziemlich guten Tag und waren sehr glücklich, uns nach einer Woche der Stille wiederzusehen.

    Aber lassen wird er es nicht, da bin ich mir sicher.

  • Hallo Pipilotta,

    genau das gleiche hat meiner auch gesagt:
    er will nicht ohne Alkohol leben, kann kontrolliert trinken, mit alkoholfreiem Bier ist es ja toll, dass er am nächsten Tag klar im Kopf ist, usw usw.

    Ich konnte damit nicht leben....

    Ich wünsche Euch beiden, dass Ihr einen Weg finden werdet.
    Gib gut acht auf Dich!

    LG.. Pedi

  • Vielen Dank liebe Pedi.

    Ich habe Vertrauen zu ihm. Vielleicht nutzt er das aus.
    Wir werden sehen, ich habe auch meine Schmerzgrenze.

  • .. gerne... :wink:

    ja, vielleicht nutzt er das aus... wir wissen es vorher nicht... aber ich denke, das ist ein Problem, was fast alle haben... die Gefahr, ausgenutzt zu werden, ist grundsätzlich ja immer da... nur wir sind eben sehr, sehr vorsichtig... Gut mit der Schmerzgrenze; es gab Zeiten, da hatten wir keine...

    Hab eine gute Zeit!

    Pedi

  • Zitat

    Aber lassen wird er es nicht, da bin ich mir sicher.

    Liebe Pipilotta,

    ich hab ein bisschen in deinem Thread gelesen.
    Warum bleibst du bei ihm, wenn er selbst nicht ohne Alkohol leben will?

    Am Anfang meiner Beziehung zu "meinem Alki" war ich ziemlich arglos. Ich wusste zwar theoretisch, dass es eine schlimme Sache ist, aber irgendwie scheine ich wohl geglaubt zu haben, dass ich den Absprung dann doch rechtzeitg schaffen würde.
    Hab ich aber nicht. Irgendwann war ich gefühlsmäßig so verstrickt, dass ich nicht einfach so gehen konnte.
    Das ist Co-Abhängigkeit. Sie beginnt wie die Sucht eher schleichend.

    Meine Meinung: Du unterschätzt die Sache.
    Sonst würdest du nicht so rumeiern.
    Was bringt dir ein Gespräch über seinen Alkoholkonsum?
    Er ist krank! Und du kannst ihn nicht heilen! Im Gegenteil, er kann und wird dich krank machen, wenn du nicht höllisch aufpasst.
    Ein Tumor wird auch nicht kleiner davon, dass man drüber spricht, sondern er muss operiert werden.
    Und dein Freund muss sich behandeln lassen.
    Und da er das nicht will, wäre es ratsam, dass du dich schützt, indem du gehst.
    Vom Reden wird bei ihm nichts passieren.
    Und: Alkohol ist stärker als Liebe, leider.

    Klar, er kann auch immer weitersaufen, aber das wird nicht ohne Folgen bleiben für ihn und für dich.
    Es wird schlimmer werden mit ihm.
    Wenn er jetzt schon Schulden hat, dann zeugt das nicht gerade davon, dass er alles im Griff hat.

    Nur weil er jetzt nicht aggressiv ist, heißt das noch lange nicht, dass er nie aggressiv werden wird.
    Es ist eine fortschreitende Krankheit!!!

    Sorry für die klaren Worte.
    Ich selbst bin mit "meinem Alki" seit 17 Jahren zugange, seit einem Jahr jetzt getrennt. Er ist inzwischen sehr gezeichnet durch den Alk, war schon zweimal am Rande des Todes, auch schon zweimal obdachlos.
    Und wird immer aggressiver.
    Am Anfang war er auch nicht so.

    Klar, jede/r muss seine eigenen Erfahrungen machen.
    Aber vielleicht schaffst du den Absprung etwas schneller, wenn du auch die Geschichten der anderen ernst nimmst.

    Liebe Grüße
    Doro

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