Ich habe inzwischen große Angst vor einem möglichen Rückfall, weil ich einfach immer in die gleiche Situation bzw. Gefühlslage komme.
Gebe mir große Mühe, mir selber ab und an mal was Gutes zu tun, das können auch Kleinigkeiten sein, positive Dinge wahrnehmen, mich über ein Lächeln freuen, ... Das Schlimme daran ist, dass es mir kurze Zeit später schlecht geht. Meine Therapeutin sagte mir, dass es damit zusammenhängt, dass ich es mir innerlich nicht erlauben kann, mich "gut" zu fühlen. Für mich ist es wie auf eine Leiter raufsteigen und auf der Hälfte runterzuplumpsen und auf dem Boden zu landen, dort bleibe ich dann eine Weile liegen, bis ich mich wieder dran mache, die Leiter wieder raufzusteigen. Meine Therapeutin sagte, dass es eben seine Zeit braucht, aber ich empfinde das als so furchtbar anstrengend dieses Rauf und Runter.
Momentan bin ich wieder in der Phase, wo ich wieder im Sand liege und darauf warte, die Kraft zu haben, wieder die erste Stufe zu erklimmen. Selbst nach ca. 15 Monaten ambulanter Therapie, die aus Gruppensitzungen und Einzelgesprächen bestand, ist mein Selbstwertgefühl mal wieder auf dem Nullpunkt angelangt, auch während der Therapiezeit war das immer mal wieder Thema, da komme ich irgendwie auf kein gesundes Level.
Eigentlich könnte ich mit allem zufrieden sein, habe eine - zwar ätzend langweilige - aber sichere Arbeitsstelle, ein halbwegs funktionierendes soziales Netz aus Wandergruppe, SHG, lebe relativ normal, Familie ist von Ausnahmen abgesehen auch okay, auch sonst nichts wirklich Dramatisches, was begründen würde, warum ich mich immer wieder "schlecht" fühle.
Manchmal denke ich, dass es auch damit zusammenhängt, dass ich mich für alles verantwortlich fühle was in meinem Umfeld so schief läuft. Werde demnächst mal ausführlicher darüber schreiben im geschlossenen Bereich.
Danke fürs "Zuhören".