alkoholiker – ich doch nich – keine ahnung – klar ich

  • Hallo Matthias,

    Es gibt sicher noch mehr, die das wissen, oder ahnen, aber den Hintern nicht hochkriegen. Woran das liegt? An der Trägheit ? Vielleicht ist der Ausstieg aus der sucht auch deshalb so schwierig, weil wir so träge geworden sind in der modernen Gesellschaft.
    Warum ich trocken bleibe?
    Da schreib ich noch was dazu.

    Muss jetzt in den Wald mit dem Hund spazieren gehen.
    Liebe Grüße
    Hans

  • Hallo Matthias,

    Es gibt sicher noch mehr, die das wissen, oder ahnen, aber den Hintern nicht hochkriegen. Woran das liegt? An der Trägheit ? Vielleicht ist der Ausstieg aus der sucht auch deshalb so schwierig, weil wir so träge geworden sind in der modernen Gesellschaft.
    Warum ich trocken bleibe?
    Da schreib ich noch was dazu.

    Muss jetzt in den Wald mit dem Hund spazieren gehen.
    Liebe Grüße
    Hans

  • Hallo Matthias,

    Zitat von silberkralle


    wogegen is einfach (kot und urin im bett - jeden morgen).


    Da zieh ich mal meinen Hut vor dieser, deiner schonungslosen Ehrlichkeit.

    Und das 'Wogegen' finde ich weder einfach, noch sollte es bei der Betrachtung des neuen trockenen Lebens unter den Tisch fallen.

    Solche Zustände, solche Beschreibungen mag keiner gerne lesen.
    Deshalb konzentrieren wir uns auf das Positive.

    Dabei ist es m.M. nach nicht verkehrt, sich auch das häßliche, widerwärtige Gesicht der Suchtkrankheit genau zu betrachten.
    Denn diese Dinge werden uns passieren, wenn wir wieder/weiter saufen.
    Mit Garantie.
    In irgendeiner Art und Weise.

    Die 'harmloseren' Begleiterkrankungen wie Übergewicht und Bluthochdruck, mit der Folge der Durchblutungsstörung bis zum Herzinfarkt oder Schlaganfall.

    Die vielfältigen Erkrankungen der inneren Organe, bis hin zur Leberzirrhose, in der Folge Ösophagusvarizen Blutung.
    Ich habe solche armen Menschen gesehen. Es ist grauenhaft anzusehen, wie der Mensch im eigenen Blut fast erstickt.

    Die Reihe der neurologischen Erkrankungen bis hin zu alkoholischen Demenz; vorangehend die Gedächtnislücken.
    Die Veränderung/der Verfall der Persönlichkeit, die Einengung der Person auf das Suchtmittel, das einzige noch verbleibende Interesse.

    Die vermehrte Häufigkeit von Krebserkrankungen, so z.B. im Hals/Rachen Bereich. Furchtbare Schicksale mit entstellenden Op's / Strahlentherapie und schlechter Prognose.

    Natürlich schreibe ich auch lieber über positive Dinge, über meine Familie, über meine neuen Interessen und Möglichkeiten.
    Über mein 'Neues Leben'.

    ....aber ich bleibe auch trocken, weil ich weiß, das Krankheit und Tod die unausweichlichen Begleiter meiner Sucht sind.
    Und die hat in meiner Familie schon ihre Opfer gefordert.

    Liebe Grüße und Danke für die Frage.
    Hans

  • glück auf hans und glück auf alle

    Zitat von Hans im Glück


    Da zieh ich mal meinen Hut vor dieser, deiner schonungslosen Ehrlichkeit.

    die überlegungen wogegen <> wofür ich trocken bleiben will is ja aus dem thema: "einsicht - ehrlichkeit - beständigkeit" entstanden :wink:
    mit "wogegen is einfach" mein ich, dass das (hoffentlich) jede/r nachvollziehn kann.

    rattenschwanz hat hier: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…p=858837#858837 auch was passendes geschrieben.
    bei „wogegen“ spielt eben auch die "vergesslichkeit" eine rolle (deshalb hab ich mein 2 seiten „verbrechen“, „entgleisungen“ und „peinlichkeiten“ im „notfallkoffer“).
    ich denk: das is wie mit den „triggern“ die verlieren auch mit der zeit ihre „macht“.

    beim „wofür“ is das besser – das is gegenwärtig und zukünftig :wink:
    am wofür darf ich mich heute immer wieder freun :wink:
    bei mir is es der „sonnenuntergang“, natürlich auch die familie usw. (alles was ich früher wegen alkbedingter besinnungslosigkeit verpasst hab). bei anderen vielleicht n theaterbesuch oder ...


    ? wofür bleibt ihr trocken ?

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • glück auf alle

    wir haben nen reiher gesehen - am abend - ganz aus der nähe (2 m neben der straße) - ich hab angehalten und wir haben ihn ne weile bewundert.
    früher wär ich um diese zeit besinnungsloß besoffen gewesen.

    schöne zeit

    :D
    matthias
    trocken, glücklich und zufrieden

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • glück auf hans, neo und alle

    Zitat von NNGNeo

    einfach nur schön das trockene leben :D

    genau
    und das schönste is: ich darf das schöne einfach zulassen und geniesen (schimpfen, über die "böse" "feindliche" welt, solln andere).

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Zitat von silberkralle

    ...schimpfen, über die "böse" "feindliche" welt, solln andere...


    Das ist eine gesunde Einstellung, Matthias!

    Manchmal gelingt es mir, ebenso zu denken.
    Aber manchmal möchte ich auch mit dem Kopf durch die Wand.
    Ich übe aber fleißig weiter...

    Viele Grüße
    Correns

  • glück auf correns und glück auf alle

    Zitat von Correns

    Manchmal gelingt es mir, ebenso zu denken.
    Aber manchmal möchte ich auch mit dem Kopf durch die Wand.
    Ich übe aber fleißig weiter...

    ja - ich üb auch noch - und s klappt immer besser (nur bei der politik kommt mir regelmäßig "der dampf aus n ohren").
    s is eben doch n unterschied zwischen "richtig wissen" und "richtig machen". vor allem beim gesprochenen wort.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • glück auf alle

    paar überlegungen:

    ich hatte bei meiner brille ne "sehschärfegarantie" - kurz vor ablauf der garantie rief mich die frau brillenbauerin an, ob ich mal zu kontrolle hinkommen will - jetzt hab ich n neues glas!!! (das hätt 800euronen gekostet) :wink:

    hätt ich (ich weiß: hätte-wäre-wenn ... :twisted: aber nur um n zusammenhang zu verdeutlichen), wenn ich noch saufen würde überhaupt ne brille mit "sehschärfegarantie" gekauft?
    wär ich, wenn ich noch saufen würde wegen eines anrufs nochmal hingegangen?
    is die frau sooooooooo freundlich zu mir weil ich so freundlich bin?
    bin ich so freundlich zu ihr weil ich zufrieden trocken bin?

    ich bin gerne zufrieden trocken - und freundlich zu den leuten :wink:

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Matthias,

    gut möglich, dass wir durch unser trockenes Leben
    so etwas wie eine "Denkschärfegarantie" erhalten haben.

    Viele Grüße
    Correns

  • hallo matthias

    Zitat von silberkralle

    is die frau sooooooooo freundlich zu mir weil ich so freundlich bin?
    bin ich so freundlich zu ihr weil ich zufrieden trocken bin?

    ich denke ja, einfach weil man viel entspannter ist als zu nassen zeiten.
    da stand man doch ständig unter strom, alk besorgen, konsumieren, runter kommen um letztendlich doch wieder auf entzug zu sein. das ist stress pur, körperlich wie geistig. als ich noch soff war ich ständig aggressiv und mies gelaunt. heute ist es eher das gegenteil der fall, ich bin meistens gut gelaunt und übe mich in gelassenheit in der ich mittlerweile ziemlich gut bin.
    nass wäre ich das bestimmt nicht.
    grüße
    NNGNeo

  • Hallo Matthias,


    ...trocken haben wir einfach (im Zweifel auch ganz ohne Brille 8) ) den besseren Durchblick..... :lol:

    Liebe Grüße
    Hans

  • glück auf correns, neo, hans, thalia und alle

    Zitat von Correns

    "Denkschärfegarantie"

    Zitat von NNGNeo

    viel entspannter

    Zitat von Hans im Glück

    besseren Durchblick

    Zitat von Thalia1913

    wie alles mit allem zusammenhängt

    genau - das wollt ich nochmal deutlich machen.
    und ich freu mich, dass es vielen so geht.
    hier passt doch wieder einer meiner lieblingssprüche: "abstinenz is nich alles – aber ohne abstinenz is alles nischt!" .

    schöne zeit

    :D
    matthias
    trocken, glücklich und zufrieden - und fast wieder gesund

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • glück auf alle

    enkelfreies we - auch mal schön :P
    am sa warn wir im nachbarland tanken (0,15 pro liter gespart) gut essen (9,80 für zwei essen und ein getränk) und die zigaretten kosten auch nur halb soviel.
    als wir hingefahren sind wurde kontrolliert (auf der gegenspur) als wir zurückkamen waren die polizisten schon weg. wir haben sowieso nur erlaubte mengen gekauft.
    und angst vor restalk ... seit 1987 unbekannt :wink:

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Matthias,

    das Forum "Lebensgeschichten..." ist ja vollkommen verwaist!
    Weder in Deinem noch in den zahlreichen anderen Threads hier
    wurde im Oktober bisher etwas geschrieben.
    Du bist eine tragende Säule im Forum.
    Deine Beiträge sind immer wieder sehr hilfreich
    und sehr oft auch ungemein aufmunternd.
    Ich hoffe Deine Schreibblockade löst sich bald...

    Viele Grüße
    Correns

  • Glück auf correns und glück auf alle

    Zitat von Correns

    Schreibblockade

    quaaaatsch – ich hab nur überlegt, was ich noch mal schreiben will und was ich lieber weglasse. ich hab ja auch nur wenig zeit für sowas.

    ich hab zulange überlegt ob und wie ich zum thema "gewissen" https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…pic33870-0.html noch mal was schreibe - jetzt hab ich n anschluss verpasst, deshalb schreib ich hier (und mach dort auch n link).
    alles was ich dazu zu schreiben hab is schon öfter geschrieben worden, aber weil’s hier ja vor kurzem um „zusammenhang“ ging ...

    - musste ich saufen?
    ja – zumindest nachdem sich mein vorher „normaler“ alkverbrauch zur krankheit entwickelt hatte.
    Ich „musste“ weitersaufen, wenn ich s erste glas getrunken hatte – und wie oft bekam ich n glas angeboten, welches ich kaum ohne gesellschaftlich anzuecken ablehnen konnte?
    und was hab ich „normaler mitteleuropäer“ über alkoholkrankheit gewusst? (was weiß heute n normaler mitteleuropäer über alkoholkrankheit?)

    - hab ich saufenderweise „verbrechen“ verbrochen?
    ja – jede menge.
    - hab ich z.b. meinen kindern schaden zugefügt?
    ja – ganz sicher!
    - und endlich hab ich deswegen n „schlechtes gewissen“?
    früher, ganz am anfang meiner „trockenzeit“ hatte ich n schlechtes gewissen.
    meine „verbrechen“ hab ich „aufgearbeitet“ (habs schriftlich gemacht) und soweit möglich „widergutgemacht“. dann hab ich die „verbrechen“ zusammen mit dem „schlechten gewissen“ in meinen „notfallkoffer“ gepackt und außerdem unter vergangenheit „abgelegt“.
    heute beurteile ich mich selbst, nach dem was ich heute tu und ich erwarte das auch von anderen. is das zu viel verlangt?

    ich halt s für ganz wichtig, die vergangenheit vergangenheit sein zu lassen.
    wenn mir ständig vorgeworfen wird: „du hast vor x wochen, x monaten oder xx jahren dies und jenes „verbrechen verbrochen“, könnt ich auf den gedanken kommen: „hat doch eh kein sinn“.
    s is sowieso langwierig genug neues vertrauen aufzubaun.

    - is es leicht oder schwer trocken zu bleiben?
    ja und ja
    für mich is es einerseits leicht - s is die einzige möglichkeit weiterzuleben und zu erleben – die alternative is „jämmerlich verrecken“.
    andererseits is es „schwer“ (wobei schwer s falsche wort is) richtiger is irgendwas wie „kompliziert“ oder „anstrengend“.
    beim umgestalten meines lebens galt es (und gilt immer noch) den „inneren schweinehund“ zu besiegen – jeder kennt den spruch „aber des ham mer doch scho immer so gemacht“.
    trockenbleiben erfordert ne ständige aufmerksamkeit. was triggert mich? Wie lange wirkt n trigger? wann setzt die triggerwirkung ein?
    - und? und? und?

    schöne zeit

    :D
    matthias
    trocken, glücklich und zufrieden

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • glück auf alle

    manchmal is das was hinkt n mensch mit ner fußkrankheit - manchmal is das was hinkt n vergleich ...
    hier n vergleich:

    ich kann gut verstehn, dass es schwer fällt, die "komfortzone" zu verlassen.
    (ich bin n "fauler hund" - wenn s möglich wär würd ich vom sofa bis zum "porzelan" mit m mofa fahrn :P )
    veränderungen sin immer bissl schwierig - in meiner "komfortzone" kenn ich mich aus, hier gehts mir "ganz gut"... , wenn ich sie verlasse - wer weiß was mich erwartet. auch wenn das ziel noch so verlockend is ... wer weiß?
    deshalb is es schwierig, den ersten schritt zu machen - z.b. trocken zu werden.

    ich kann aber nur sehr schlecht verstehn, dass jemand, der seine neue "komfortzone" erreicht hat, der sich da inzwischen auskennt, dem s da wieder "ganz gut" geht und und und ... das der in die situation zurückkehrt, die der „mühevoll“ verlassen hat – z.b. wieder säuft.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

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