Hallo ihr Lieben, nach einer saftigen Erkältung wieder mal hier an Bord
Ich hatte ja berichtet dass mein Mann nach dem letzten Absturz seit etwa 4 - 5 Wochen trocken ist. Ich merke das u.a. an seinem Verhalten, Gewichtszunahme und ruhiger Schlafen - kein großes Schnarchen mehr.
Gestern sind wir irgendwie auf das Thema gekommen und das Ergebnis des Gespräches war verhehrend. Er hat mich dann angebrüllt dass er alles nur wegen mir macht. Tja, wegen mir. Und nicht wegen sich. Und das ist die Crux. Er hat immer noch nicht begriffen dass er krank ist. Und DAS habe ich gestern gemerkt. Er sprach von einem Autounfall mit Gott sei Dank nur einer Leichtverletzten - Ich. Dabei war es ein saftiger Unfall. Er hatte vor etwa 12 - 13 Jahren schon einmal einen stationären Entzug angefangen aber nur 3 Wochen durchgehalten. Gestern meinte er dass " er eigentlich gar nicht in den Entzug gehört hätte, die ANDEREN hätten ihn gefragt was er da eigentlich wolle, er sei ja gar kein richtiger Alkohole" ... und so weiter und so fort.
Nein, er hat es nicht begriffen dass er krank ist und sich nur zwingt "weil ich es verlangt habe". Das mag ja sein, also war es verkehrt, ihm vor die Alternative Trennung zu stellen. Ich bin völlig ratlos. WAS habe ich verkehrt gemacht? Ich bin so traurig, ich habe heute Nac ht einen leichten Nervenzusammenbruch gehabt und fast an Tabletten gedacht. Kein Ärger mehr, kein Stress mehr - nur noch Ruhe und Stille. Aber das kann es nicht sein, nicht wahr? Ich stehle mich dann einfach aus dem Leben fort und die Probleme bleiben. Ich bin nur noch am Weinen, ich weiss nicht wie es weitergehen soll. Versteht ihr das? Wo soll auch nur eine Spur Vertrauen herkommen wenn er " es nur wegen MIR tut!" - nicht weil er selbst von diesem Zeugs weg will.
Heute früh ist er fortgestürmt - er hat in unserer kleinen freien Urlauberwohnung geschlafen - ohne Geld auf Arbeit. Er meinte, Geld verdienen und Wasser auf Arbeit trinken würde reichen. Mehr würde ich ihm eh nicht zubilligen.
Ich versteh es nicht, wie konnte es zu diesem Ausbruch kommen. Übrigens auch von meiner Seite - es hat sich wohl sehr viel angestaut und wir haben nie ehrlich darüber gesprochen. Nun, gestern habe ich es und auch das Thema Trennung angebracht. Ich will es wirklich, ich ertappe mich bei dem Gedanken dass mir unsere Ehe gleichgültig wird. Eigentlich ist sie es schon.
Entschuldigt meinen langen Jammerthread, ich bin jetzt allein und werde mich in eine Ecke verkriechen und weinen. Ich bin sehr froh dass ich jetzt allein bin. Ic h brauche den Tag um nachzudenken wie es weitergehen soll.
Liebe Grüße Euch Allen