Nach LZT anhaltender Rückfall - komme nicht zur Ruhe ...

  • Hallo Mandy!

    Du hast sehr viel Leid erfahren und das dauert an!!

    Elfriede hat so treffend geschrieben:

    Zitat

    warum soll es deiner nicht auch schaffen?

    Schau,mein Vater war auch Alkoholiker.Bei ihm war es auch die Speiseröhre.
    Er wurde 2x operiert,da es eine Komplikation gab.

    Die Speiseröhre heilte wieder.

    Weisst Du,das ist wirklich vom Alkohol-Missbrauch.Von daher kann ich nicht einmal sagen dass es ungerecht ist.Es ist einfach eine Folge unserer Krankheit.(ich bin Alkoholikerin und auch Co,aber der Alkohol war mein Hauptproblem)

    Für Dich ist es aber wirklich hart.
    Wenn wir so einen Schicksalsschlag erleben bekommen wir die Kraft,es zu ertragen.Nicht nur ertragen,sondern aktiv mitzuhelfen damit es besser wird.
    Guck mal nach.Irgendwo hast Du die Kraft in Dir die nur darauf wartet dass Du sie entdeckst und auch zum Einsatz bringst.

    Das scheinen lapidare Worte zu sein,aber ich spreche aus Erfahrung.
    Ich weiss sehr gut,dass das schwer ist für Dich,Du hast Dir Dein Leben ganz anders vorgestellt und erhofft.....

    Ich schicke Dir je ein Bündel Kraft und ein Bündel Mut
    Dies indem ich an Dich denke.

    Liebe Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Hallo Mandy,
    wollt mal wieder bei dir vorbeischauen und gucken wie's dir geht :roll:

    Ich hoffe von ganzem Herzen gut...

    meld dich doch bitte mal und berichte kurz wie es um dich und deinen Mann steht.

    Liebe Grüsse schickt dir

    Frank

  • Hallo liebes Forum,
    hallo Franky, danke, daß Du meinen Thread ab und zu aus der Versenkung holtst. So denke ich auch, wie Du geschrieben hast, daß nach traurigen Zeiten wieder hellere Tage folgen. Es gibt immer Höhen und Tiefen und die Höhen kommen mit Sicherheit wieder. Bin ein positiv denkender Mensch und ich hoffe soo sehr, daß uns ein gutes Ergebnis erwartet und wir endlich ohne Alkohol und Krebsangst im Nacken "normal" leben dürfen. Irgendwie erscheint mir das Thema Alkohol unendlich weit weg, will es auf keinen Fall unterbewerten, denn er hat fast unsere Ehe zerstört usw aber gegen diese böse heimtückische Krankheit erscheint es so lapidar irgendwie. Ich weiß nicht so recht, ob ihr das versteht.

    Wie es geht? Das Thema Alkohol ist vom Tisch. Alkoholfreies Haus, keine Angst mehr, wenn ich abends nach Hause komme, meinen Mann an- oder volltrunken anzutreffen. Keine Angst mehr, sobald er den Raum verläßt, wo hat er jetzt wieder eine Flasche versteckt und sooo viele Dinge, die ich ganz tief unten in meiner Seele versperrt habe. Ganz tief im Inneren aber bohrt die Angst vor dem Tag der Nachuntersuchung, welche Mitte Oktober stattfindet. Erst dann wird alles soweit abgeheilt sein, daß die Ärzte sich eine Beurteilung erlauben können.

    Jetzt aber erst nochmal einen Schritt zurück. Die zweite stationäre 1-wöchige Chemo mit anschließender 3-wöchiger täglicher Strahlentherapie hat er hinter sich gebracht. Es ging und geht ihm nicht gut. Sehr viel abgenommen. Krankenhausaufenthalt wurde um eine Woche verlängert usw. Ernährung geht jetzt seit 4 Wochen nur noch über die Magensonde. Die Haut im unteren Drittel des Gesichtes und des ganzen Halses hat sich enorm dunkel verfärbt. Geht fast in eins über, wenn er ein schwarzes T.Shirt anhat. Ist aber normal lt. Ärzten. Bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger. Hinzu kommt jetzt noch die psychische Belastung. Ich habe wirklich Panik vor dem Tag der Nachuntersuchung. Zum einen sowieso vor dem Ergebnis aber noch schlimmer, wenn die Nachuntersuchung nicht das sooo positiv erhoffte Ergebnis gibt und ein evtl. Rückfall vorprogrammiert ist. Ich mag überhaupt nicht daran denken und würde es am liebsten schon hinter uns gebracht haben oder einfach überspringen wollen.
    Die Ärzte sagen, vor Ablauf von 6 Wochen kann man rein garnichts sagen, man könne nur abwarten. Alles fixiert sich jetzt auf diesen Termin. Eine Tortur und diese Zeit bis dahin erscheint mir endlos. Wenn es negativ ausgeht, mag ich es garnicht wissen. Dann bin ich glaube zum ersten Mal "Vogel Strauß" in meinem Leben.
    Habe mich krankschreiben lassen, um ein kleines bißchen, zumindest mental, unterstützend da zu sein. Momentan geht mir auch nichts mehr von der Hand. Sitze ich im Büro, denke ich pausenlos, ob alles ok ist. Fehler erlauben darf ich mir nicht. Beim kleinsten Angriff fühle ich mich aufs Füßchen getreten usw usw. Habe gott sei Dank nette Kollegen und Vorgesetzte, die mir diese Freiheit geben.

    Würde mich freuen, von Euch zu hören, auch wenn ich jetzt vielleicht im verkehrten Forum bin.

    Viele Grüße
    Mandy

  • glück auf mandy

    Zitat von Mandy1234

    Die zweite stationäre 1-wöchige Chemo mit anschließender 3-wöchiger täglicher Strahlentherapie hat er hinter sich gebracht. Es ging und geht ihm nicht gut. Sehr viel abgenommen. Krankenhausaufenthalt wurde um eine Woche verlängert usw. Ernährung geht jetzt seit 4 Wochen nur noch über die Magensonde. Die Haut im unteren Drittel des Gesichtes und des ganzen Halses hat sich enorm dunkel verfärbt. Geht fast in eins über, wenn er ein schwarzes T.Shirt anhat.

    das is ne "folter" für euch beide - die ich mir garnich richtig vorstellen kann + will

    ich schick dir kraft + geduld + hoffe das alles gut wird
    daumen gedrückt

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo liebe Mandy,

    ich fühle mit dir und schicke dir und deinem Mann ebenfalls viel Kraft und Geduld; ich wünsche dir so sehr, das alles gut wird, ihr habt's beide verdient.
    Wenn ich sowas Schlimmes lese und erahnen kann, was ihr beide mitmacht, fühle ich mich absolut darin bestätigt trocken zu bleiben und ich werde alles in meiner Macht stehende tun, nicht mehr rückfällig zu werden.

    Heute kann ich sagen, ich rauche und trinke nicht, das ist nicht selbstverständlich, es ist eine Gnade, für die ich sehr, sehr dankbar bin!

    Alles, alles Gute für Euch und schreib bitte mal wieder wie's euch beiden geht

    Liebe Grüsse

    Frank

  • Hallo Mandy,

    vielen lieben Dank für deinen Besuch in meinem Thread :D

    Wie geht es Dir und deinem Mann?

    Schreib doch mal bitte, wie es euch momentan aktuell geht.

    Ich mach mir Sorgen :roll:

    Schick dir liebe Grüsse und gaaaaaanz viel Kraft

    Frank

  • Hallo Ihr Lieben,

    vielen Dank für Eure guten Wünsche.

    Lange Zeit war ich nicht mehr hier bei Euch. Habe gestern und heute sehr viel nachgelesen und bin noch garnicht so weit gekommen, stelle ich fest.

    Selbst zum "einfach nur lesen" hier im Forum fehlte mir die Kraft und auch die Zeit in den vergangenen Monaten.

    Aber jetzt ..... ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Ich freue mich einfach nur. So richtig glauben kann ich es noch garnicht und irgendwie fällt es so scheibchenweise ab von mir. Zeitweilig fühlte ich mich richtig krank, obwohl ja nicht ich krank war, keinerlei Antrieb, alles ging wie Blei von der Hand, noch nicht mal schönster Sonnenschein konnte mich locken. selbst unsere Fellnasen sind viel zu kurz gekommen. Und der Körper macht auch irgendwann schlapp. Ein Wehwehchen nach dem anderen greift an oder kommt jetzt raus nach den jahrelangen Anstrengungen.

    Chemos, Bestrahlungen usw - erste Nachuntersuchung .... vorbei, mein Mann befindet sich jetzt in der Erholungsphase. Im Moment sieht alles sehr gut und vor allem lebenswert aus. Keine Total-OP - Kehlkopf, Speiseröhre, alles erhalten. Gott sei Dank. War es Panikmache bei Diagnosestellung? Ich weiß es nicht. Will ich mir garnicht mehr den Kopf drüber zerbrechen. So ist alles gut. Geschmacksnerven sind zurückgekehrt, an den vielen vielen verloren gegangenen Kilos während der Sondennahrung wird eifrig gegen angefuttert und immer Wasser und Saft dabei. Sogar Kakao, bis dto war nur ich diejenige, die Kakao getrunken hat. Ein schönes Bild. Ich kann es irgendwie noch garnicht richtig glauben. Alk ist kein Thema mehr. Nochmal GOTT SEI DANK!!!! Einziges Manko: Kein Speichel mehr, die Speicheldrüsen werden sich nicht mehr regenerieren. Erst dann merkt man, wie wichtig sie doch sind und ohne einen Schluck Wasser morgens nach dem Aufstehen kein Pieps rauskommt und kein Bissen runterrutscht. Nach Aussage der Onkologie ist der Verlust der Speicheldrüsen der Preis für's Überleben oder ein Leben mit dem im Zaum haltenden Krebs.

    Es dauert nun alles ein wenig länger bei den Mahlzeiten, alle haben sich drauf eingestellt. Gibt doch noch ein Manko - Kopf-Ohren-Nackenschmerzen durch die sehr starke Bestrahlung (ich hatte geschrieben, dass die Haut während der Bestrahlung nahtlos schwarz wie das T-Shirt überging, hat sich sehr gebessert aber man sieht noch, das da etwas war, weil sie im unteren Drittel wesentlich dunkler ist) sind nun häufige Begleiter und die Einnahme der Drops wird hoffe ich noch weniger werden, nicht, dass sich eine Sucht einen anderen Namen gibt.

    Schon verrückt, wie sich von heute auf morgen mit einer Diagnosemitteilung das einzige Leben auf den Kopf stellt und stehen bleibt, aber die Welt um einen herum dreht und dreht sich weiter, als sei nichts geschehen.

    Das wichtigste für mich nun aktuell: Positiv denken und jetzt erst einmal Kraft für mich tanken !! Bin noch krankgeschrieben, bin total relaxt, seit meinem 16.Lebensjahr die erste längere Auszeit mit anfangs total schlechtem Gewissen, morgens um 8.00 noch im Bett zu liegen statt im Büro zu sitzen. In naher Zeit beginnt die Wiedereingliederung und der Alltag hat mich wieder. Auch ein Punkt, über den ich sehr sehr viel nachgedacht habe. Im tiefen Inneren das Wissen, keine großen Überlebenschancen eingeräumt zu bekommen oder nicht lebenswert mit OP zu leben nach Aussage der Ärzte, Panik im Kopf, was habe ich nur verbrochen, was für ein beschissenes Leben, jahrelang keinen Urlaub mehr gemacht, nur Buckeln seitens meines Mannes für die Firma, die er hatte, dann Pleite, danach extremer Alkoholabsturz, ich Vollzeit in meinem Beruf, nicht links und nicht rechts geguckt. Irre Gedanken gingen mir durch den Kopf. Was haben wir aus den vielen Jahren gemacht. Arbeiten, Arbeiten, Arbeiten. Für nichts Zeit oder nicht wichtig genug. Später, nächstes Jahr. Verloren haben wir uns dabei.
    Das schlimmste ist überstanden und ich hoffe, es geht jetzt nur noch aufwärts ohne einschneidende Rückschritte und ich hoffe, meine immer noch ganz tief sitzenden Ängste, wenn er vom Einkaufen kommt und "natürlich" nichts gekauft hat, lösen sich nach und nach auch noch auf. DAS Vertrauen hat doch sehr gelitten und ich hoffe, das kriege ich wieder hin. Wir nähern uns sozusagen wieder in gaaanz kleinen Schritten an.
    Heute mit Blick auf die letzten Jahre stellt mein Mann fest, wie beschissen der Alk das Leben macht und das er da nie wieder hin will. Und ich entdecke immer wieder diese lieben Seiten und den Mann, wie ich kennen und lieben gelernt habe.
    So, jetzt aber genug gesülzt. Aber das mußte ich mal loswerden. Es tat richtig gut, mir das hier alles mal von der Seele zu schreiben. Das ist auch wieder so ein Punkt. Die ganzen langen bangen Monate mit am Boden kriechendem kranken Partner nicht ein Besuch der Schwiegereltern. Nur telefonisch mal nachfragen, wie's geht und wie das Wetter so ist. So etwas oberflächliches hasse ich wie Bauchweh. Und jetzt ...... sieht ja alles gut aus, da können wir doch mal vorbeikommen. Könnte ich grad mal kübeln.
    Könnte sein, daß mir da mein Geduldsfaden platzt und die ganze Gülle auf den Tisch kommt, die seit Jahrzehnten brodelt mit ständigem Wegschauen und zu jedem Besuch Schnaps mitzubringen aus irgendwelchen Ecken der Welt. GRRRRRRR. Aber sich die Hände in absoluter Unschuld waschen.

    So, Ihr Lieben, dies der aktuelle Bericht.

    Viele liebe Grüße von einer ganz zufriedenen, glücklichen und relaxten, positiv denkenden, dennoch realistischen Gedanken Mandy.

  • Hi Mandy,

    das sind doch endlich mal gute Nachrichten :D

    Ich merke richtig, wie du aufblühst :wink: schön :)

    Deine Zeilen transportieren Hoffnung und machen Mut,so wie ich's gesagt habe: auf dunklere Tage folgen wieder hellere, auf unglückliche und schwere Tage folgen leichtere und glücklichere Tage:-)

    Auch wie ihr beide, dein Mann und du, zusammenhaltet und euch wieder langsam annähert, rührt mich...es funktioniert vieles und wird noch mehr wieder möglich...aber nur ohne diesen furchtbaren Alkohol.

    Habe Geduld mit dir, liebe Mandy, das zerstörte Vertrauen muss langsam wieder aufgebaut werden, das Grundfundament dafür scheint aber schon wieder zu stehen...ich wünsche euch beiden von ganzem Herzen viel, viel Glück und deinem Mann eine weiterhin erfolgreiche Genesung!!!

    Ich nehme dich jetzt mal platonisch in den Arm, freue mich mit dir und sende viele Grüsse und lass bitte mal wieder was von dir lesen

    Frank

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