Nach LZT anhaltender Rückfall - komme nicht zur Ruhe ...

  • Hallo Zusammen,
    bin noch recht neu hier und baff, wieviel mir so ähnlich oder bekannt vorkommt und richtig froh, dieses Forum gefunden zu haben.
    Stelle mich jetzt hier noch mal vor. Bin 44, habe meinen Mann mit 20 Jahren kennen und lieben gelernt.
    Erst viel zu spät habe ich gemerkt, daß er abhängig ist und schon in sehr jungen Jahren abhängig wurde. Von zu Haus war Alkohol normal und während unserer Zeit begann es schleichend, regelmäßiges Feierabendbier ... Schnäpschen, Bettschwere ohne ihm das wirklich anzumerken beim Sprechen etc. In unserer allerersten gemeinsamen Wohnung habe ich damals gedacht, wie kommt das denn, das die Bacardiflasche im Barfach leer ist, habe mir aber überhaupt keine Gedanken darüber gemacht und es unter Schusseligkeit abgehakt. So ähnliches wiederholte sich dann im Laufe der Jahre und immer wieder fand ich Flaschen und die Anzahl häufte sich. Dann 2 x Krankenhaus Notaufnahme Sonntag wegen Sturz etc, was aber nicht aufgrund Alk zur Sprache kam. Ab da kam dann zu meinem Unverständnis und Vorhaltungen die ständige Angst, was als nächstes passiert. Seit Herbst 2008 dann exzessiv, ganz extrem WE, Ende 2008 mein Ultimatum. Entweder etwas dagegen zu tun oder Trennung. Bin dann ausgezogen, weil sich jahrelang mit Taten nichts änderte, nur mit Worten und zahlreichen Versprechungen. Am zweiten Tage meines Auszuges dann die Einsicht, Termin beim Hausarzt und endlich tat sich etwas. Ich war sowas von happy und bin wieder eingezogen, hatte aber mein kleines App. für alle Fälle 3 Monate in der Rückhand gehalten.
    Nach Therapiezusage, einer terminlichen Verschiebung der beginnenden Entgiftung und Therapie dann endlich im Sommer 2009 die stationäre Entgiftung. Die drei Wochen zuvor waren die Hölle, er ließ sich krankschreiben und trank ab da rund um die Uhr. War kaum ansprechbar, lag nur noch im Bett, lallte jetzt richtig, konnte kaum aufrecht gehen, ließ sich total gehen. Erschreckend und ich betete den Tag der Entgiftung herbei. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich Alkohohl für ihn gekauft. 2 Flaschen Schnaps, weil sein Vorrat zu Ende ging und er mich darum bat. Bat ist kein Ausdruck, er flehte mich förmlich an, saß zitternd auf der Bettkante, sei doch nur ein Tag bis zum Entgiftungsbeginn und er selbst traute sich nicht mal mehr zu, das Haus zu verlassen, Auto zu fahren etc.; Autofahren wäre auch ein Unding gewesen. Und über kalten Entzug hatte ich mit Grausen schon gelesen, was da passieren kann und ich dachte nur, auf den Tag kommt es jetzt auch nicht mehr an. Morgen ändert sich ja alles. Heute sehe ich das ganz anders. Was war ich doch naiv. Ich habe echt gedacht, Entgiftung, 16 Wochen und dann knüpfen wir da an, wo wir in glücklichen Zeiten aufgehört haben. Aber nix. Am Morgen der Krankenhausaufnahme zur Entgiftung fiel mir abends der sprichtwörtliche Stein in Größe eines Felsbrockens vom Herzen und ich habe am Abend, als ich wieder zu Hause war, nach langer Zeit nur noch geheult. Es kam alles aus mir raus. Mein Mann zitterte an dem Morgen wie Espenlaub am ganzen Körper und weckte mich morgens um 5 mit den Worten, ich bin soweit, ich will ins Krankenhaus. Von bin soweit aber war nicht die Rede, daß er geduscht und angezogen war, nein, er saß naß geschwitzt im Bademantel auf dem Bettenrand und zitterte und wollte nur noch ins Krankenhaus. Den Rest aus der Flasche am Abend zuvor trank er mit den Worten "das ist mein letzter Alkohol für den Rest meines Lebens" in einem Zug aus.
    Nach der 5-tägigen Entgiftung fuhr ich ihn in direkt in die 16-wöchige Therapie, 150 km von uns entfernt. Ab der 4. Woche durfte ich ihn dann besuchen und ich bin WE immer hingefahren. Es war eine nicht einfache Zeit für mich aber das hat niemanden interessiert. Sandy schafft das schon alles mit Haus, Hof, Garten, Vollzeitjob von Montag bis Freitag, etc. Im Nachhinein denke ich manchmal, warum ich jedes WE hingedüst bin, hatte mir ein Zimmer angemietet, für zu Hause unsere Tierverpflegung Hilfe gesucht, nur um da zu sein und ihm zu zeigen, du und wir schaffen das schon, du bist nicht alleine. Eigentlich habe ich wieder nur funktioniert. Und jetzt das, fühle mich richtig verletzt.
    Es lief während der Therapie eigentlich alles recht gut. Ich selbst fühlte mich total befreit aber auch "ausgeschlossen", weil er mir am Telefon erzählte, daß sie abends gemeinsam Tee trinken, Karten spielte etc etc, all das, was ich abends schon seit geraumer Zeit nicht mehr erleben durfte. Schade, daß ich das dieses Forum noch nicht kannte.
    Ich merkte, daß er irgendwie unruhig war und an seinen Fingernägeln kaut und rauchte bzw. noch raucht wie Kette. Dann ließ er sich kurzfristig 14 Tage vorzeitig entlassen, d.h. in 5 Tagen könne er nach Hause. Irgendwie freute ich mich aber im Inneren war ich unruhig. Geplant war, daß ich ab Entlassungstag meinen Resturlaub nehme. Das war natürlich wegen der kurzfristigen Entlassung so nicht möglich und ich mußte drei Tage arbeiten. Drei Tage klingt nicht viel, ich dachte auch, das wird ja wohl nicht so schlimm sein, es war aber wohl zuviel, direkt nach der Therapie so ganz alleine und ohne Aufgabe im Haus zu sein. Seine Arbeitsstelle wurde ihm in der Therapiezeit gekündigt. Am zweiten Abend, als ich abends nach Feierabend nach Hause kam, dachte ich, nein, du unterstellst ihm etwas, das kann ja garnicht, weil er auch abstritt, Alkohol getrunken zu haben, aber er danach roch. Ich hatte ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber.
    Am dritten Abend dto. - da dachte ich, ich falle in ein großes Loch und eine Riesenenttäuschung machte sich breit. Ich rief im Krankenhaus an, die sagten, sofort herkommen aber er wollte nicht, ich solle kein Drama draus machen, habe alles im Griff. Ich rief seine Eltern an, ich mußte den Tag drauf, war Samstag weg und sie kamen vorbei, damit er nicht komplett absackt. Schlüssel lag unter der Matte. War aber schon zu spät. Ich bin morgens um 7.00 gefahren, um 11.00 waren sie da. Sie zogen nach 1/4 Stunde wieder von dannen, weil er sie im Bett liegend und pöbelnd "hinauskomplimentiert" hat. Seitdem ist der Kontakt zwischen den beiden abgebrochen. Wieder einer weniger.
    Den Freitag vor diesem Samstag holte ich noch ein Medikament vom Hausarzt, was den "Saufdruck lindern soll". Genommen hat er sie bis heute nicht so richtig wegen Angst vor Nebenwirkung. Es fehlen ganze 8 Stück, nehmen soll man 6 Stck. am Tag. Er hat wieder einen neue Arbeitsstelle, erst mal für halbe Tage und es könnte alles so schön sein. Sein neuer Job ist nicht so hundertprozentig das, was er sich vorstellt aber ich denke, hauptsache, erst mal was Neues und nicht zu Hause herumhängen, die Zeit absitzen etc, was er "eigentlich" auch so sieht. Er wollte in Ruhe dann nach einem neuen, ihm vorstellbaren Job suchen. Aber mittlerweile sind wir auf dem Stand wie vorher. Er trinkt abends, der Konsum steigerte sich unaufhörlich, ich finde wieder Flaschen, die ersten Flaschen hatte er im Auto versteckt und in der Garage zu sich genommen, hat morgens eine Fahne und WE verbringt er mit viel Promille im Bett und auf der Couch schlafend. Einfach nur ätzend. Nach meiner ersten durchheulten Nacht und Kofferpacken dann kurze Einsicht und ich ließ mich wieder einlullen - er schüttete alles weg. Termin bei einem neuen Arzt, der Facharzt in einer Suchtklinik war. Ambulante Entgiftung war angedacht für vergangenen Montag. Verschoben von meinem Mann eigenmächtig auf morgen, was aber heißt, eigentlich WE, also gestern, denn die Medikamente, die er einnehmen soll, wollte/sollte er so einnehmen, daß er, falls Magen-Darm etc. auftreten sollte, dies am WE und nicht am Arbeitstag und man dann dafür reagieren kann. ABER.
    Anstelle Medis gab er nochmal richtig Gas, auch nachts und tagsüber. Ich fasse es einfach nicht und bin mit meinen Nerven am Ende. Eigentlich bin ich ein ruhiger Typ aber er bringt mich derart in Rage mit dieser ignoranten Art, daß ich platzen könnte vor Wut und Enttäuschung. Ich freue mich auf das gemeinsame WE, endlich frei und Zeit für sich zu haben und dann verhält er sich derart beschissen.
    Nachdem meine Tränenflut mittlerweile versiegt ist, ich niemanden habe, mit dem ich wirklich drüber reden, auch noch keine richtig klaren Gedanken fassen kann, wie es jetzt weitergeht außer daß sich was ändern muß und ich dies machen muß. Ich habe heute die Wohnungsanzeigen studiert und ihm gesagt, daß ich ausziehen werde. Er antwortet mir vorhin, daß ich mich richtig erschreckt habe, daß er sich am besten umbringe, dann habe ICH alle Sorgen los. Ich könnte schon wieder heulen. ICH, als wenn es um mich ginge, die was ändern muß. So etwas hat er noch nie gesagt. Er selbst ist auch fix und fertig, hat geweint, als er Montag vom Arzt gekommen ist mit den Medis und dieser Arzt gesagt habe, diese 14-wöchige Therapie habe bei ihm nichts, aber auch garnichts gebracht, er niemanden hinter seinen Vorhang schauen ließe, er noch garnicht so weit sei im Kopf und was er denn von seinem Leben erwarte, doch nicht suizidgefährdet sei oder. Und dann heute dieser Spruch. Ich bin total verunsichert und weiß jetzt garnicht, was ich machen soll. Oder was ich nicht machen soll. Er fleht mich an, daß er, wenn ich ausziehe, total absacke und dies sein Tod bedeute und er das in den Griff bekommen will, dies aber nur mit mir schaffe. Aber in seinem Kopf würde was sein. Es klang wirklich verzweifelt, nicht so nach den bisherigen Ausreden und im Inneren hab ich Angst und frage mich jetzt, ob dieser Arzt, der auch Psychotherapeut ist, irgendetwas negatives in Gang gesetzt hat.
    In der Diakonie war er 1 x alleine und letzte Woche hatten wir Paargespräch, ohne Effizienz. In seiner Gruppe seien nur Rentner, wir wohnen recht ländlich und so richtig wohl fühlt er sich da nicht. Auf der einen Seite weiß ich nicht, ob das wieder Ausflüchte sind, denn mit der Klinik hatte er vom Rententräger eine ortsnahe Klinik zugesagt bekommen, nach Internetrecherche hat er aber dann eine andere "nicht so knastige" ausgewählt und auch genehmigt bekommen, deswegen auch die Verzögerung. In der Diakonie hat er sich nicht über seinen Rückfall geäußert, daß kam dann erst in der Paartherapie auf den Tisch. Mir verspricht er, daß er aufhören will und wir das schaffen. Wenn er nicht schon die erste Entgiftung und die LZT hinter sich gebracht hätte, würde ich sagen, ja ja, quak quak, jetzt reicht es mir endgültig aber nachdem wir diese Zeit, die ich (vielleicht liegt hier der Haken, ICH habe scheinbar nur "erpreßt", er hat mitgemacht ohne es wirklich zu wollen, aber kann ich auch nicht glauben, denn an dem Morgen, als ich ihn ins Krankenhaus gefahren habe, dachte ich, ich kriege ihn garnicht heil dort hin. Im Rollstuhl habe ich ihn reingefahren und im Auto sitzend .... der ganze Körper hat gezittert). Dann im KH im Bett liegend, kurzes Aufsetzen ging garnicht, sofort Kreislauf. An diesen Morgen denke ich wirklich mit Angst und Schrecken und möchte es nie wieder erleben). Aber er sagt selbst, er kann nicht mehr, er mache seinen Körper kaputt, er verstehe sich und seinen Kopf selbst nicht und auf meine Frage, was er denn denkt, wenn er die Flasche aus dem Regal nimmt, sie an der Kasse bezahlt und irgendwann an den Mund setzt, kommt nur Achselzucken. Meine Logik, wenn ich das doch nicht will, lass ich das doch, greift nicht. Während der LZT war er mit Einkaufen betraut und hat mir ganz stolz berichtet, daß er ohne mit der Wimper zu zucken an den Alk-Regalen vorbeigehen könne.
    Ichhatte mir schon ausgemalt, in Zukunft alle Einkäufe allein zu tätigen und war echt erleichtert, das zu hören und es klang so einfach und ich dachte da, mensch, warum haben wir das nicht schon viel eher in Angriff genommen. Die vielen schönen Jahre. Mein erster Gedanke nach dem Rückfall war "hier zu Hause oder ich persönlich muß ja wirklich so was von schlimm und unausstehlich sein, daß er nach 4 Monaten in Therapie ohne Alkohol wieder zur Flasche greift etc.". Er hat mir dann gesagt, daß habe überhaupt nichts mit mir zu tun, er könne es nicht erklären und verstehe es selbst nicht.
    Ich weiß überhaupt nichts mehr. Mir kreisen die Gedanken und ich kann überhaupt nicht abschalten.

    Oh wei, es ist es ein Roman geworden und ich hoffe, ich nerve nicht. Aber ich merke, es tut ungemein gut, sich alles von der Seele zu schreiben, auch wenn ich jetzt noch keinen Schritt weiter bin und mit Schrecken an morgen bzw. nachher denke, was ich denn dann mache.
    Viele Grüße
    Sandy

  • Hallo Sandy. Ich habe vorhin schon angefangen zu lesen und musste abbrechen weil mein Kind in kiga wollte :)
    Nu hab ichs geschafft.

    Ist doch kein Problem wenn es soviel ist. Schreib es dir von der Seele wenn es gut tut.
    Es tut mir leid was du grad durchmachst. Das was du schon durchgemacht hast, habe ich noch vor mir.
    Naja, besser gesagt mein Mann, aber wir stecken da nunmal ganz tief mit drin.
    Ich möchte nicht wissen was ich eigentlich alles verarbeiten müsste, was ich gerade versuche zu vergessen.

    Warum liest man bloß immerwieder wieder das die Suchtkranken der Meinung sind immer die Termine verschieben zu müssen.
    Auch bei dir liest man raus das er gerne Ausreden benutzt oder?

    Und nun auch noch die Androhung sich etwas anzutun.
    Ich kann dir leider garnicht wirklich helfen, aber ich fühle mit dir.

    Mein Mann hat seit dem 3.1. kein Bier mehr angerührt.
    Ich habe ihm auch die Pistole auf die Brust gesetzt am 3.1. weil ich nicht mehr kann.
    Er zeigte Einsehen, und bekam für ihn gleich Montag einen Termin beim Arzt für Suchtmedizin und auch Psychotherapie.
    Mittlerweile sagt er das er das nicht nur für mich tun möchte, sondern auch für seine Gesunheit.
    Hat Angst irgendwann tot umzufallen. Denn ganz gesund ist er eh schon nicht.
    Bluthochdruck, und im September wurde Diabetis Typ II festgestellt.
    Und was nebenbei auftritt im alkoholisierten Zustand oder wenn der Körper merkt er brauch wieder etwas.
    Davon ist garnicht zu reden. Am Mittwoch hat er wieder einen Termin.
    So wie wir das verstanden haben, bekommt er zur Unterstützung Medis und möchte eine Ambulante Therapie anfangen.
    Klinik ist garnicht möglich da sein Job durch vielen krank sein schon auf der Kippe steht.
    Bei mir ist es ein Hoch und Tief der Gefühle. Ich habe Angst das er dann irgendwie rückfällig wird.

    Ich wünsch dir alles gute. Das du die richtige Entscheidung für Dich triffst :)

  • Hallo Amelie, hallo Linde,

    vielen Dank für Eure Antworten und Nachfrage.
    Wie es mir geht? Die Woche über gut, ich war guter Dinge.
    Mein Mann ging am Montag zum Suchtarzt und begann mit der ambulanten Entgiftung. Drei Tage und Abende war alles gut. Tagsüber Arbeit, Abends gemeinsam gekocht, bißchen fern gesehen, im Internet geguckt, ob wir uns nach vielen Jahren des Urlaubsverzichtes 1 Woche Sonne nach der Entgiftung gönnen. Er ging hin, weil ich sonst einen Termin wegen Mietvertrag gemacht hätte. Jetzt denke ich, nur aus diesem Grund hat er dem zugestimmt, zum Arzt zu gehen. Am Montag aber schöpfte ich wirklich Hoffnung, spürte zwar tief im Inneren eine Unruhe und frage mich, woher das kommt, warum mein Vertrauen so auf dem Tiefpunkt ist, daß ich mich immer frage, wenn ich abends nach Hause komme und sein Auto schon da ist, was mich erwartet, ob er es gepackt hat oder wieder schwach geworden ist. Ist sein Auto noch nicht da, der Gedanke, hoffentlich ist alles ok und er kauft sich nicht wieder irgendwo was. Wir haben am Montag besprochen, wie wir es mit Einkaufen/Tanken handhaben. Wenn es für ihn ein Problem ist und er dann in Versuchung gerät, Stoff zu kaufen, übernehme ich das Einkaufen, habe ich angeboten. Darauf haben wir uns dann geeinigt. Im Haus wäre nichts mehr, ich bräuchte mir keine Gedanken zu machen. Und heute abend war er eine Stunde vor mir zu Hause und schon beim Begrüßungskuß roch ich es. Ich dachte, mich tritt ein Pferd. Wie kann man 4 Tage Medikamente zur Entgiftung nehmen, die Ration ist gestern heruntergesetzt worden, 1 Tablette hat er noch für heute und nächster Termin ist nächsten Mittwoch. Die Tablette für heute kann er natürlich nicht mehr nehmen. Alk und Entzugstabletten vertragen sich nicht. Auf meine Feststellung, daß er was getrunken habe, also doch einkaufen war, obwohl wir doch was anderes vereinbart hätten etc. und warum ich den Wocheneinkauf tätige, wenn er für seinen Schnaps doch einkaufen geht, solch ein Schwachsinn, antwortete er, das stimme nicht. Als nichts gekauft, auch nichts mehr im Haus, auch nichts getrunken, woher dann diese Fahne und Begleiterscheinung. Manchmal meine ich ja schon, ich bilde mir das ein, aber so ist es nicht. Fühle mich echt verkohlt, verletzt und bin sauer und enorm müde und kraftlos. Habe heute abend erkannt, nachdem er es steif und fest leugnet, mir aber nicht in die Augen guckt, und behauptet, er habe nicht getrunken, er sei nur hundemüde, sei ein sehr stressiger Tag gewesen und ihm ginge es nicht gut und bla bla. An eindeutigen Gesten, Sprache, Gang, erkenne ich 100 %, ob er was getrunken hat oder nicht. Gestern abend hatte ich so ein leichtes Gefühl, wollte ihm aber nichts unterstellen. Heute bin ich mir ziemlich sicher, daß mein Gefühl mich schon da nicht täuschte.
    Ich verstehe ihn nicht! Warum gehe ich in die Entgiftung, wenn ich noch nicht einmal die Zeit der 1-wöchtigen Entgiftung abstinent hinter mich bringen kann. Aber dann den erneuten Rückfall, der ja in seinen Augen gar keiner ist und sich das wirklich einredet, total ignoriert.
    Mein Baugefühl ahnte es, laß mal das We kommen. We ist arbeitsfrei und da kann "man" sich das gönnen. Nur das man das als Alkoholiker nicht mehr darf. Ich frage mich momentan wirklich, was er in der LZT gelernt hat und warum er diese lange Zeit dort verbracht hat.
    Ich pendele hin und her zwischen Wut, Mitleid, Hoffnung. Leider verfliegt die Wut immer so schnell und wenn er morgen wieder lieb und nett ist, sich entschuldigt, weiß ich zwar im inneren, es prallt immer mehr an mir ab, es kommt nicht mehr so tief an mich heran, daß ich es glaube. Mit jeder Enttäuschung schwindet mein Glaube an ihn und an eine lange abstinente Zeit. Ich telefoniere 1 x die Woche mit meinen Eltern und am letzten WE ging es mir so bescheiden, daß ich keine Lust zum Telefonieren hatte und auch nicht angerufen hatte. Sofort läuten auch dort die Alarmglocken, daß wieder was nicht stimmt bei uns. Am Mittwoch haben wir dann telefoniert, ich war wieder total gefaßt, konnte lachen, was guter Dinge, weil die ambulante Entgiftung ja lief. Aber auch von dort kommt so langsam kein Verständnis mehr und ich muß mich der Frage stellen, ob das noch mein Leben ist, welches ich lebe und wie lange es denn dieses Mal gehen soll.
    Und ich muß mir dann eingestehen, daß ist nicht mehr mein Leben. Und dieses Leben will ich so auch nicht mehr. Ich möchte auch nicht mehr ständig nur noch diesen Alkohol, hat er, wird er, wieviel hat er, wo hat er ihn dieses Mal versteckt etc. in meinem Kopf haben. Selbst im Büro kann ich schon nicht mehr richtig abschalten. Im Unterbewußtsein begleitet es mich.
    Aber die Erkenntnis, mich wieder einlullen lassen zu haben, eine Woche weiter zu sein aber im Endeffekt keinen Schritt weiter zu sein, nagt an mir.

    Noch eine Frage an Dich, Amelie, ist Dein Mann bis heute abstinent geblieben?

    Noch einen schönen Abend und viele Grüße
    Sandy

  • ich möchte kurz berichten.
    nach dem entgiftungsbeginn vergangenen montag hatte er freitag einen erneuten rückfall. wie er am samstag morgen zu mir sagte, war dies nur ein ausrutscher. für mich macht das null unterschied. er habe sich freitag eine flasche schnaps gekauft. vereinbart war, ich erledige die einkäufe, damit er garnicht erst in versuchung gerät. und dann das. echt toll.
    auf meine kurzen und knappen sätze, das wars ja dann wohl und wir und jetzt endgültig hinsetzen müßten, um klartext zu reden, wie es weitergeht mit haus, finanzen etc. seine antwort, ein einmaliger ausrutscher und daß ich nicht so schreien solle (ich kenne mich in solchen momenten selbst nicht, ich raste fast aus, paßt überhaupt nicht zu meinem naturel) folgte dann funkstille. gestern und heute klingelte mein handy ständig, weil ich eine wohnungssuche geschaltet habe.

    für mich sehr positiv aber tief im innern überhaupt nicht erleichterte feststellung heute abend: er hat weder gestern noch heute abend einen tropfen angerührt. ich müßte total happy sein a b e r bin es nicht.
    mein glücksgefühl und positive stimmung, WIR schaffen das schon, ist weg. ich horche in mich rein aber da ist nichts. im gegenteil, wenn ich an morgen abend denke, kriege ich magenziehen und was ist dann wieder.
    und ich frage mich, hat er wirklich nichts mehr oder ist es sein wille. er hat gestern abend die letzte entgiftungstablette genommen und ab heute andere medis, die ihm am anfang helfen sollen.

    was mich ärgert, ich habe, als er in der lzt war, alles alkoholische entsorgt, d.h. weggeschüttet. ich persönlich hatte am we immer ein glas likörchen getrunken - habe ich verschenkt mit gegenfrage, warum das denn. du trinkst den doch so gerne und verschenkst ihn jetzt. meine antwort, ja, mein mann ist krank, ich will ihm helfen und brauch das zeug nicht. laßt es euch schmecken. habe für ein alkoholfreies haus gesorgt und er hat nichts besseres zu tun, als wieder nachschub zu besorgen.

    a b e r ..... ich merke selber, wie skeptisch ich bin, vielleicht kommt ja kein weiterer nachschub mehr. es wäre einfach zu schön.

    ich will helfen, will aber auch nicht zugucken, wenn es einen rückfall gibt. wenn es aber nach dem rückfall wieder abstinent weitergeht, weiß ich nicht, ob ich damit geholfen habe oder besser konsequent gehandelt hätte nach der androhung beim ersten rückfall, daß ich dann ausziehe. widerspreche mir doch selbst. er schafft es nicht ohne mich, wie er sagt aber ja mit mir wohl auch nicht. oder gehören diese rückfälle, in seinen augen ein "kleiner" ausrutscher dazu?
    ich weiß nicht. kann ich mich darauf verlassen oder wann kommt der nächste rückfall oder kommt gar kein rückfall mehr. das ist doch ein kreislauf und macht kirre im kopf.
    ich weiß, es gibt keine lösung oder antwort darauf, aber vielleicht erfahrungswerte?
    eine sehr nachdenkliche und doch wieder "hoffende" sandy mit blick auf die uhr. es wird zeit, in 5 stunden klingelt der wecker.

  • Liebe Sandy,
    glaube mir: Es gibt einen Rückfall.
    Meiner hatte dann zunächst heimlich getrunken.

    Nutze deine emotionale Distanz jetzt. Wenn du nicht jetzt ernst machst , verstrickst du dich immer weiter und kommst später nur noch schwerer von ihm weg.

    Die Co Abhängigkeit verläuft sehr leise und schleichend. Und dieses "immer wieder eine Chance geben" ist dafür typisch.
    Es wird schwer sein, mit ihm alles zu klären, weil er ja nicht will, dass du gehst. Deshalb wird er dir Versprechungen machen, die er nicht einhalten KANN.

    Du kannst später, wenn es dann noch Liebe gibt, immer wieder zurückkehren. Aber das wird nicht so bald sein.

    Wenn du eine eigene Wohnung hast, kannst du sich abgrenzen, wenn er dich wieder enttäuscht. Das kannst du zu Hause nicht.

    Und das mit der Kontrolle- einkaufen ohne ihn, Alk wegschütten- hast du sicherlich gemerkt, bewirkt garnichts. Also hilft ihm das auch nicht dabei, trocken zu werden. Er wird mit dir oder ohne dich weitertrinken. Du hast keinen Einfluss darauf. Deshalb ist es wichtig für dich, dir selbst zu helfen und deinem Glück eine Chance zu geben.
    Es gibt im Moment kein gemeinsames Glück.

    Ich hoffe, du schaffst es.

    Liebe Grüße
    Elke

  • Liebe Sandy,

    Zitat

    ich muß mich der Frage stellen, ob das noch mein Leben ist, welches ich lebe und wie lange es denn dieses Mal gehen soll.
    Und ich muß mir dann eingestehen, daß ist nicht mehr mein Leben. Und dieses Leben will ich so auch nicht mehr.

    Lies das immer wieder,wenn Du schwach werden willst!

    Eigentlich bist Du schon ganz gut unterwegs zu Dir.
    DU bist diejenige,die Du pflegen,hüten,gern haben sollst.

    Hast Du eine Wohnung gefunden?

    Weisst Du,ich kenne Deine Zweifel auch:Tue ich ihm Unrecht?
    Muss ich ihm nicht nochmals eine Chance geben?
    Könnten wir es nicht schön haben zusammen wenn er jetzt aufhört?
    Und es wird /wurde uns ja eingeredet wie ungerecht und unfähig wir seien.

    Nein,Sandy,jetzt bist DU dran für DICH zu sorgen und Dich langsam wieder aufzubauen.

    Im Forum findest Du viele Inputs,Antworten auf Deine Fragen.
    Gut,dass Du hier gelandet bist!

    Liebe Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • bin mal wieder hier und möchte kurz berichten.
    gestern abend kam ich um 17.15 von der arbeit nach hause und was erwartet mich? ich habe es ja geahnt und genauso war es. volltrunken, kaum aufrecht gehend, reden war nicht mehr, nur noch wankend ins bett.
    heute morgen klingelte mein wecker, er muß ja erst später los, d.h. heute morgen ist er auch nicht mit aufgestanden, wir haben uns nicht gesehen, nicht gesprochen. hab den ganzen tag nichts gehört, schon merkwürdig.
    1 x täglich ruft er mich meistens an. habe mir heute abend eine kleine wohnung angeguckt und werde sie zu 99 % morgen beziehen. ist nur befristet, weil kurort und in zwei monaten die die vermietungssaison beginnt. zwar doch wieder ein möbl. app. aber der preis war supergünstig, was ja alles bedacht werden muß. hunde kann ich leider keine mitnehmen, habe aber dann zeit, in ruhe nach einer festen bleibe zu gucken und abstand zu gewinnen.
    mir ist gesagt worden, daß, wenn ich ausziehe, nicht nach 3 tagen gucken kommen soll, ob alles ok ist, sondern ihn wirklich alleine lassen.
    was meint ihr, hat da jemand erfahrungswerte. auf der einen seite bin ich verpflichtet, nach hause zu fahren, um nach den hunden zu gucken und vor allem auch durch den laden, den wir noch haben, regelmäßig konten etc zu checken. aber .... für ihn würde es wohl so aussehen, als ob ich mir um ihn sorgen machen würde, was kontraproduktiv wäre.

    was mir jetzt einfällt, weil ich hier am pc sitze, ich weiß garnicht, ob dort ein internetanschluß ist. wenn nicht, was mache ich denn dann. da bin ich echt aufgeschmissen. wir haben noch einen laptop, den ich mitnehmen könnte aber da benötige ich ja auch gewisse voraussetzungen oder? oh wei. ich und technik-zwei welten.

    auf jeden fall, als ich denn dann um 20.00 zu hause bin, was erwartet mich- ein im bett liegender schlafender betrunkener er. hat garnicht mitbekommen, daß ich zu hause bin. kleiner ausrutscher ... war samstag seine antwort. jaja. ich frage mich nur, wie er das packt, daß er morgens bis nachmittags seinem dienst nachkommt und sich abends dann die kante gibt. morgen hat er termin beim suchtarzt. ob der termin eingehalten wird .. bin ja mal gespannt.
    viele grüße sandy

  • Hallo Sandy, ich kann Dir nur von meinen Erfahrungswerten berichten. Ein Kontaktabbruch wollte ich auch nicht. Nachdem die Diagnose "Alkoholismus" bei meinem Mann kam habe ich ihn auch durch seine erste LZ begleitet mit viel Hoffung. Es kamen auch die Rückfälle, da ich aber viele Ausweichmöglichkeiten das Wohnen betreffend hatte bin ich nach der LZ, sobald ich bemerkt habe, dass er trinkt, sofort verschwunden. Telefonisch habe ich den Kontakt noch gehalten oder ihn besucht wenn er nichts getrunken hatte. Aber es wurde nicht besser. Dann habe ich ich die Ehewohnung für mich beansprucht und er mußte sich eine neue Wohnung suchen (unsere gemeinsame Wohnung konnte er sich nicht leisten) Er hat sich lieber eine eigene Wohnung genommenn und sich demAlleinesein ausgesetzt, hauptsache er konnte trinken, aber das ist nunmal die Krankheit "Alkoholsucht". Aber nach langem Lesen hier imForum habe ich es endlich geschafft und den Kontakt komplett abgebrochen. Es war sehr schwer für mich das auszuhalten, da ich in unserer Ehe keine Gewalt oder Beleidigungen erleben mußte. Er trank noch eine Weile weiter und dann konnte er nicht mehr, hat seinen vorläufigen Tiefpunkt erreicht und sich alleine Hilfe gesucht und angenommen. Er ist jetzt am Ende seiner LZ, seit ca. 5 Monaten trocken und wir haben wieder Kontakt. Wir können wieder respektvoll miteinander umgehen und schauen was die Zeit bringt. Aber selbst wenn wir uns wieder näher kommen sollten werden die getrennten Wohnungen auf lange Zeit bleiben. Ich wünsche Dir viel Kraft bei Deinen Veränderung, glaube mir, selbst wenn er es nicht schafft, für Dich wird sich mit Deiner räumlichen Veränderung schon erstmal etwas positives verändern. Sicherlich ist die erste Zeit schwer und Du wirst immer wieder an ihn denken müssen, aber es wird weniger. Dafür mußt Du etwas für Dich tun. Wenn es Dir möglich ist triff Dich mit Freunden, unternehme etwas schönes. Das tut gut. Ich war z.Bsp. jahrelang nicht im Kino, jetzt gehe ich regelmäßig einmal die Woche mit Freunden und habe Spaß. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und glaube nicht er trinkt um Dich zu ärgern, er kann im Moment nicht anders. Es ist die Krankheit Alkoholismus, die kann er nur alleine erkennen und stoppen. Liebe Grüße Malinca.

  • Hallo Sandy,

    es gibt überall Internet-Cafés. Laß dich mal von so technischen Sachen nicht durcheinander machen, das findet sich schnell...

    LG, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Sandy,

    ich hab, nachdem mein Mann trocken wurde, alles dafür getan, um ihn zu unterstützen. Hab ihm dabei auch viel Verantwortung quasi abgenommen. Er wollte das so, ich hab mich nicht aufgedrängt. Und ohne mich hätte er sehr viel mehr Probleme gehabt, finanzielle z.B.
    Ich hab ihm alles Mögliche abgenommen und versucht, ihm den schweren Weg ein bisschen zu ebnen.
    Aber letztlich ist er, sind wir gescheitert und er ist wieder heftigst rückfällig und ganz "der Alte". Und zwar genau zu dem Zeitpunkt, als es so aussah, dass wir endlich ein bisschen zur Ruhe kommen könnten. Das war für mich natürlich besonders enttäuschend, weil ich so viel für uns "geopfert" hatte.

    Ich denke heute, genau dieses Mit-Tragen ist nicht gut.
    Es schwächt ihn ja in gewisser Weise.
    Ich kanns nicht genau erklären, aber ich glaube, es hängt damit zusammen, dass Suchtkranke sich ja sowieso immer in der Opferrolle sehen und letztlich für ihr Handeln nicht richtig geradestehen.
    Ich trinke, weil dies oder jenes nicht in Ordnung ist.
    Ich höre auf, wenn dies oder jenes passiert -
    ist nur die Kehrseite der Medaille.
    Er muss begreifen, dass er derjenige ist, der ganz allein entscheidet, ob er weiter trinkt.
    Du hast darauf in Wirklichkeit gar keinen Einfluss. Es sieht nur so aus.
    Ihr müsst das nicht zusammen schaffen. Er muss es schaffen.
    Und du musst was anderes schaffen: Dich um deine eigenen Sachen kümmern.
    Ob dafür ne Trennung nötig ist, musst du selbst entscheiden.
    Ich persönlich konnte es nur so.

    Ich wünsch dir alles Gute,
    Doro

  • Hallo zusammen,

    vielen lieben Dank für Eure Antworten und Unterstützung.

    Einen Kontaktabbruch möchte ich auch nicht.
    Gewalt und Agressionen gibt es bei uns nicht.
    Je nach Laune und Alkoholmenge Attacken verbaler Art aber auch nicht soo verletztend oder unterhalb der Gürtellinie. Und über 20 gemeinsame Jahre wirft man ja auch nicht einfach so über Bord. Und dann das ganze Drumherum, was geklärt werden muß. Müßte jetzt auch schon, aber er läßt es noch überhaupt nicht an sich ran.

    Gestern war Schlüsselübergabe. Heute morgen noch war ich richtig frohen Mutes und total gut gelaunt.
    Ich hatte nach den Nächten zuvor und ständig kreisenden Gedanken, was machst du richtig, für welches App. entscheidest du dich etc etc etc richtig gut geschlafen und fühlte mich heute morgen mit mir und der ganzen Welt im Reinen.

    Jetzt bin ich schon wieder ein wenig skeptisch und kriege Schiß vor meiner eigenen Courage und wie alles werden wird, jetzt, wo ich einen Schritt weiter gegangen bin. Laptop ist auch nicht geklärt. Internetanschluß gibt es dort nicht. Internetcafe gibts dort nicht, kleines Dörfchen.

    Meinem Mann geht es nicht gut dabei. Mir geht es nicht soo gut aber glaube besser wie ihm. Er glaubt es auch noch nicht so 100 %-ig, bin ich mir sicher. Habe ja auch schon oft genug "nur" geredet und meinen gepackten Koffer dann wieder ausgepackt.
    Das Erwachen kommt erst nach der ersten nicht anwesenden Nacht.

    Hoffe, daß ich das mit Laptop und Karte hinkriege.

    Liebe Grüße
    Sandy

  • Liebe Amelie,
    wie geht es Dir?
    Dein beschriebenes Hoch und Tief der Gefühle kenne ich zur Genüge. Gestern noch habe ich ganz stolz berichtet, wie froh ich war und mit mir im Reinen, weil ich für mich mit der Entscheidung, auszuziehen, mit der Schlüsselübergabe zufrieden, beruhigend und irgendwie abschließen konnte. Und heute, Samstag, wir sind beide zu Hause, habe ich ein ganz tiefes Tief. So langsam signalisiert er, daß es Ernst wird und ist das heulende Elend.
    Mensch, was ist das schwer, das ein zweites Mal durchzuziehen. Gott sei dank haben wir keine kleinen Kinder, für die gesorgt werden muß, aber für mich persönlich wäre es ein vielfaches einfacher, wenn ich eine Lösung für unsere Haustiere parat hätte.
    Wie geht es Deinem Mann, ist er noch ohne Bier?
    Viele liebe Grüße
    Sandy

  • Liebe Elke,

    wie recht Du hattest, als Du schriebst, es gibt einen Rückfall.
    Es ist Wochenende und "rundumdieuhrtrinken" angesagt.
    A b e r - es stimmt garnicht, er ist nicht betrunken, was ich
    nur habe, er könne es nicht mehr hören, immer dieser Vorwurf,
    ob er wieder was getrunken hat ....
    Gestern noch schrieb ich, es gäbe keine Agressionen und heute morgen
    fegt er ein Brötchen vom Tisch, als ich ihn fragte, ob wir heute nachmittag, vorausgesetzt, er nimmt keinen Alkohol mehr zu sich, eine Runde mit den Hunden drehen. Richtig agressiv kam er rüber. So langsam schwimmen ihm die Felle weg und er ahnt den ja schon länger angedrohten Auszug.
    Ich bin auf der einen Seite sooo froh aber auf der anderen Seite zieht es mich tierisch runter.
    Mensch, was ist das schwer und ich frage mich, wie die anderen das alle geschafft haben, sich zu trennen und das Drumherum auf die Reihe gekriegt haben.
    Es tut gut, mich hier auszutauschen.
    Viele liebe Grüße
    Sandy

  • Liebe Yvonne,

    ja, eine Wohnung habe ich gefunden.

    Aus dem Stadium, ob ich im unrecht tue, bin ich seit einer Woche raus, weil er abends und am WE nonstop wieder nicht "ohne" kann aber in allem anderen hast Du recht.

    Wie oft denke ich, wieviel Chancen braucht er denn noch und was wäre es so schön, wenn er nur aufhören würde. Das war eigentlich meine größte Hoffnung, als er aus der LZT kam und ich wirklich dachte, wir knüpfen an die heile Zeit an.

    Ich würde mich freuen, noch mehr von Dir zu lesen.
    Viele liebe Grüße
    Sandy

  • Liebe Malinca,

    das klingt auf den ersten Blick für mich sehr gut, daß Dein Mann seit 5 Monaten trocken ist.
    Ich frage mich, warum klappt es bei dem einen so gut und bei dem anderen, in diesem Fall, bei meinem, überhaupt nicht.
    Ehewhg. für Dich beansprucht?? Wie oder mit welcher Begründung hast Du das geschafft. Das habe ich auch angesprochen, weil es die "einfachste" Art wäre mit der Verantwortung den Tieren gegenüber aber ich stoße auf totale Ablehnung oder besser gesagt, auf den einzigen Kommentar, daß alles so bleiben kann. Ein richtiges Gespräch, wie es denn weitergehen soll, ist überhaupt nicht möglich.
    Heute morgen ein Versuch aber in betrunkenem Zustand aussichtslos. Das macht mich noch kirre.
    Ja, etwas schönes für mich tun. Das habe ich vor.
    Gestern habe ich mich für "Körperertüchtigung" im hiesigen Turnverein angemeldet.
    Ein kleiner Schritt nach vorn.
    Viele liebe Grüße
    Sandy

  • Liebe Linde,

    vielen Dank für Deinen Internettip. Ja, die Technik stellt mich vor, so empfinde ich es, Problemchen. Ich kann den PC bedienen aber zu mehr reicht es nicht. Als mein Mann in LZT war, hatten wir einen Rechnerabsturz und alles war futsch. Festplatte wurde eingeschickt, nichts mehr zu retten. Und dann die Folge dessen, habe eine neue Festplatte bekommen und dann wie der sprichtwörtliche Ochs vorm Berg davorgesessen und bis alles wieder eingerichtet war, vergingen viele Telefongespräche.

    Ich kann es mir schon überhaupt nicht mehr vorstellen, nicht am PC zu sitzen.

    viele liebe Grüße
    Sandy

  • Liebe Doro,

    Du beschreibst diese ganze Situation sehr gut.

    Du hast Deinem Mann, als er trocken wurde, viel abgenommen.

    Ich wäre jetzt bei uns davon ausgegangen, daß es dann, wenn er trocken ist, er dies wieder selbst für sich und uns übernehmen kann, denn das alles, was du beschreibst, mache ich in seinem nassen Zustand und hab es bisher auch nur auf diesen Zustand geschoben.

    Hast Du eine Antwort "Warum er gescheitert ist" und wieder ganz "der alte" ist oder gibt es hierfür keine Antwort? Ich habe es darauf gemünzt, daß direkt nach LZT keine Arbeit da war, er tagsüber ein paar Tage alleine war, wobei er ja dann die Einsicht hatte, nachhaltig trocken zu werden, auch die zweite Entgiftung mit 2 Tagen Unterbrechung gemacht hat. Das tut mir richtig leid für Dich und ich kann sehr sehr gut nachempfinden, wie enttäuschend das für Dich war. Diese "Opfern" empfinde ich auch so und habe es ihm auch vorgehalten. Ich bin auch ungerecht und biestig geworden, seit er rückfällig geworden ist und vor allem, seit ich keine Einsicht mehr erkenne, habe ich heute morgen festgestellt. Ich provoziere ungemein. Beleidigend sei ich, hat er mir heute morgen vorgeworfen. Hat er absolut recht aber es gab mir einen kleinen Teil Genugtuung. Aber so sind auf dem besten Wege, das Hassen anzufangen. Das will ich auf keinen Fall. Wenn er gewalttätig wäre, wäre eine Trennung mit allen Konsequenzen überhaupt keine Frage aber mit liebevollem Verhalten und Anhänglichkeit wie gestern abend macht er es mir verdammt schwer.

    Einen Grund zum Trinken findet er auch immer ..... da gibt es wohl Parallelen.

    Wie lange bist Du getrennt?

    Viele liebe Grüße
    Sandy

  • Hallo Sandy,
    man sagt ja das eine "Suchtbeziehung"oft eine "Hass-Liebe" ist :oops: und es ein ständiges auf und ab der Gefühle ist, ist doch verständlich, Hoffnung, Bangen Enttäuschungen etc. Vorwürfe Schuldzuweisungen von beiden Seiten her...wie gut auch ich dies kenne. Mein Freund macht im Moment die 3 LZT... :oops: So wie bei Dir die momentande Situation ist finde ich deine Entscheidung richtig mit der Wohnung, dann wirst Du sehen, vielleicht kann es ein zurück geben.
    Für den Internet Anschluß kannst Du Dir einen Stick kaufen, dafür ist erstmal eine finanzielle Investition nötig, und darüber kannst Du ins Net gehen, da gibt es verschiedene Anbieter worüber Du Dir eine Flat machen kannst. Da hole Dir doch mal in einschlägigen Geschäften Rat und Vorschläge ein was am Günstigsten ist. Ich habe so etwas für die Sommermonate wenn ich im Garten bin. Ich wünsche Dir Kraft und klaren Kopf, es tut weh, ich kenne das, aber wir müssen endlich mal an uns denken,
    lieben Gruß
    Anett :D

  • Hallo Sandy, das mein Mann jetzt 5 Monate trocken ist war ein harter Weg für ihn. Er hat lange gebraucht um das zu erreichen, bzw. die absolute Krankheitseinsicht/persönliche Kapitulation. Er hat ja auch zuerst ein ambulante LZ gemacht und ist dann rückfällig geworden. Er mußte erst alles verlieren um "wach" zu werden. Er hatte zwar seine eigene Wohnung aber sonst nichts mehr. Keinen Führerschein, keinen Job, keine Freunde oder soziale Kontakte. Das hat er alles innerhalb von einem 3/4 Jahr verloren. Ob er es jetzt schafft zufrieden trocken zu leben wird die Zeit zeigen.
    Mit der Ehewohnung war das so. Er war angeblich trocken. Dann hatte ich an das Gefühl er hat getrunken und ich habe dann auch die entsprechende Flasche gefunden. An diesem Abend habe ich natürlich keine Diskussionen mehr mit ihm geführt. Am nächsten Morgen, als er wieder nüchtern war, habe ich ihm die gemeinsame Kündigung der Wohnung (die ich nachts geschrieben habe) vorgelegt und ihm gesagt das er das bitte unterschreiben möchte, weil wir so nicht mehr zusammenleben können. Selbstverständlich habe ich ihm gesagt, das er natürlich so lange wohnen bleiben kann, bis er etwas gefunden hat. Er hat anstandslos unterschrieben und ich habe meinemVermieter dieses Schreiben zusammen mit einem Schreiben, dass sie mich als alleinige Mieterin einsetzt zugeschickt. Das hat dann ohne weiteres geklappt. Für die Zeit seiner Wohnungssuche bin ich dann wieder zu Freunden gezogen. Bei der Wohnungssuche war ich ihm behilflich, da ich ja wieder in meine Wohnung zurückwollte. Das hat dann auch alles ganz schnell geklappt. Das ist jetzt alles über 1 Jahr her.
    Jetzt nach 5 Monaten Trockenheit ( in diesen Monaten stationäre Vorsorge, danach LZ-Therapie) verbringen wir das erste Wochenende zusammen. Es ist alles neu, da wir uns beide verändert haben. Aber wir wollen schauen wie es mit uns Beiden mit den Veränderungen klappt. ( Wir sind 12 Jahre verheiratet und 15 Jahre zusammen mehr oder weniger). Aber das braucht alles viel Zeit, es hat ja auch viel Zeit gebraucht das Vertrauen zu verlieren, also muß man sich auch die Zeit geben es wieder aufzubauen. Wir sehen es also unsere letzte Chance, klappt es nicht geht jeder seine eigenen Wege.
    Was Deine technischen Probleme betrifft. Es gibt doch diese Internet-Sticks (auch in diesem Billig-Disounter "A...", die brauch man nur in den Laptop stecken. Kosten für den Stick einmalig (glaube ich) 59,90 EUR und dann kann man entweder eine Tagesflate nehmen oder es wird im Stundentakt abgerechnet. In diesen Stick steckt man eine Karte (die man auch in das Handy steckt) und dafür muß man dann auch keinen Vertrag abschließen. Mußt Du mal googeln. Da steht alles genau. Liebe Grüße Malinca.

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