Wie hast du dich aus der Coabhängigkeit befreit??

  • Vielleicht gibt es positive Beispiele wie ihr euch aus der Coabhängigkeit befreit habt?? Vielleicht gibt es Beispiele dazu z.bp. das ihr euch getrennt habt oder auch nicht getrennt habt usw...... Wäre schön etwas von Euch zu diesem Thema zu hören.

  • Hallo liebe Rosali,

    hier gibt es viele Beispiele, schau Dich um.
    Du wirst sicher ganz viel Positives und auch Negatives finden.
    Jeder Mensche hier hat seine Geschichte.
    Lies Dich ein, fühl Dich wohl hier.

    Herzlich Willkommen und alles Gute für Dich.

    Gruß Gesche

  • Hallo Rosa Li,

    bei mir ist es so, dass ich mich getrennt habe. Ich hätte es nicht ausgehalten, mich noch länger mit dem Thema "Alkohol" bzw. Partner mit Alkoholproblem auseinanderzusetzen. Wobei ich sagen muss, dass ich während der Beziehung keine Ahnung hatte, was Co. überhaupt ist und dass auch ich ein Problem habe!

    Ich habe es erst gelernt, als ich dieses Forum hier gefunden habe. Die vielen Beiträge hier haben mir geholfen, mich zu trennen.

    Seit dem beschäftige ich mich mit meiner Co. und muss ehrlich sagen, dass eine neue Partnerschaft mit Alkoholproblem nicht mehr in Frage kommt; bearbeitete Co. hin oder her. Das übersteigt einfach mein Nervenkostüm und würde m.E. meine Lebensqualität stark einschränken.

    Ich frage mich oft, wie es die Männer und Frauen schaffen, ihre Co. an der Seite ihres alkoholkranken Partners wirklich zu bearbeiten (auch nach 6 Wochen Al-Anon bin ich da noch nicht hintergekommen) und frage mich, ob das wirklich möglich ist....

    LG... Pedi

  • Hallo Rosa Li!

    Erst mal ein Herzliches Willkommen von mir hier im Forum!

    Meine/ unsere Geschichte könnte fast eine sein, die du dir wünschst.
    Nur kann ich aus meiner Erfahrung sagen, dass man sich wahrscheinlich nie richtig aus der Co - abhängigkeit befreien kann.
    Je nachdem wie lange man dringesteckt hat, wieviel Herzblut man hineingesteckt hat - irgendwas bleibt haften.
    Ich habe, nachdem mein Mann sich entschieden hatte, trocken zu werden, damit er uns nicht verlieren sollte, angefangen an mir zu arbeiten.
    Besuch einer SHG, einzelner Angehörigen, Therapie, Forum, und zuletzt noch eine "gemischte" Kur.
    Alles zusammen hat mir eine gewisse Gelassenheit gebracht, die mir ganz gut über evtl. Rückfälle hindurchhilft. Die sind gekommen. Leider.
    Mein Mann hat sich in der Trockephase wunderbar verändert. Er ist zu dem Mann geworden, den ich immer geliebt habe. Und das waren immerhin schon über 25 Jahre.
    Aber die "Vorfälle" haben mich immer wieder zurückgeworfen, erinnert, dass ich nicht "gesund" bin.
    Durch die Aufmunterungen, Hilfen hier bin ich Gott- sei- Dank jedes mal wieder aufgestanden, habe zu mir gefunden.

    Genug von mir.

    Tu was für dich. Such dir noch mehr Hilfen, im realen Leben. Mach jeden Tag etwas Schönes, Gutes für dich.

    Liebe Grüße, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Vielen Dank für deine Offenheit und deine guten Tips.Ich werde es mir auf jeden Fall zu Herzen nehmen.Ich schau schon was ich noch für mich tun kann!!Die Rückfälle bleiben bei uns Cos ja schließlich auch nicht aus!!Freut mich wenn es sich bei dir so positiv verändert hat.Gerade wenn man sich so lange kennt und der Partner sich erst im Laufe der Jahre so negativ verändert hat und dann später wieder zu dem Mann wird den man geliebt hat dann ist das ein wunderbares Geschenk.Hast du denn auch die negativen Erlebnisse gut verarbeiten können ,wenn diese vorkamen,oder sitzt dir das nicht mehr so in den Knochen???
    Vielleicht heilt das ja im Laufe der Zeit wenn der andere sich Mühe gibt das gut zu machen??
    Lg Claudia

  • Danke für dein vorbeischauen und dein Kommentar.

    Wie lang ward ihr denn zusammen??Hast du da auch versucht ihn "trocken zu legen"?? Hat er sich nach der Trennung geändert??

    Man kann seine Co an der Seite eines Alkoholikers finde ich schon teilweise bearbeiten.Man muß sich vor allem gut abgrenzen.Ich bin für eine Trennung noch nicht soweit.Auch finanziell her gesehen ist das nicht so einfach.Wohnungen sind teuer.Ich verdiene nicht soooo gut.Geht zwar aber zu wenig noch im Moment.Außerdem hänge ich an den Tieren meines Freundes,hauptsächlich an den Schafen.Hab zwei davon mit der Flasche aufgezogen,ein paar gerettet.Hab mir da wo die Schafe sind einen garten errichtet,da hängt man dran.Ich weiß man kann das alles hinter sich lassen.

    Aber schön das du es geschafft hast!! Wie lange hat bei dir der Entschluß bis zur Umsetzung gedauert??
    Lg Claudia

  • Wir waren und sind seit 28 Jahren zusammen.

    Die zwei Jahre vor dem Trockenheitsbeginn (vor zweieinhalb Jahren) habe ich seelisch und körperlich total abgebaut. Mut zur Trennung fand ich erst, als meine Tochter nach einem Streit sagte, lass dich doch scheiden.
    Damals merkte ich, dass es an mir lag, ob sich irgendetwas ändern sollte.

    Die negativen Erlebnisse habe ich so gut es geht verarbeitet. Vlt. auch nur verdrängt. Manchmal, wenn ich bei den anderen lese, erschrecke ich, denn viele Sachen sind auch bei uns vorgekommen. Und dann ist alles wieder da.
    Aber ich sage mir dann, dass es mich nichts mehr angeht.
    Ich muss so nicht mehr leben. Ich lebe so nicht mehr.
    Mir darf er das nie mehr antun.
    Das meinte ich, wenn ich schrieb, dass man nie wieder ganz "gesund" wird.
    Irgendwo im Unterbewusstsein bleibt was hängen.
    Aber - deshalb darf man sich nicht unterkriegen lassen. Immer wieder versuchen, sich da herauszuziehen. Dabei bin ich sehr froh, hier im Forum immer wieder Hilfe zu finden, oder in meiner Gruppe usw.
    Die Therapie habe ich zwar vor einem halben Jahr beendet, habe aber die Option mich bei Bedarf zu melden.
    Das viele Erzählen, Fragen, Bedenken meines Lebens in den Therapiestunden hat mir persönlich sehr viel gebracht. Weil ich mitgemacht habe und versucht habe, das Gehörte umzusetzen. Es war manchmal schwer und hat sehr viel Mut gekostet.
    Ich war in meinem vorherigen Leben ein grosser Feigling.
    Jetzt bin ich auch noch einer, aber ein kleinerer. :wink:

    Warte nicht so lange auf Veränderungen. Verändere DU etwas in deinem Leben.
    Habe Mut und Geduld mit dir.
    Schaffen kannst du alles, was du wirklich willst.
    Einen guten Satz habe ich hier im Forum gelernt:
    WER WILL FINDET WEGE !

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hi Rosa Li,

    mein Freund und ich waren 9 Jahre zusammen. Am Anfang habe ich es gar nicht so realisiert, dass er so oft trinkt. Es kam dann immer wieder zum Streit deswegen und ich hab alles versucht (Bitten, Flehen, Drohen, Heulen, Ignorieren - das ganze Programm), dass es aufhört. Erfolglos gekämpft. Ich hab es nicht besser gewußt, kannte dieses Forum und meine eigene Krankheit "Co" bis vor ein paar Wochen gar nicht.

    Ich habe ungefähr 2 Jahre gebraucht, um mich zu trennen. Wir hatten ein schönes Haus gemietet, wovon ich mich nicht trennen wollte. Beruflich ging´s mir nicht so gut, so dass ich einfach ein stabiles Zuhause brauchte, um Kraft zu tanken. Mein Pferd war auch sehr krank. Aber es waren keine Gemeinsamkeiten mehr da, jeder lebte so vor sich hin, nebeneinander her (es wäre auch ohne Alkohol keine gute Beziehung mehr gewesen).

    Irgendwann gab´s dann den Knall (ich hatte inzwischen einen neuen Job, mein Pferd ist gestorben...), ich war schon tagelang kurz vor´m Explodieren, und dann hab ich gesagt, dass ich die Trennung will, endgültig. Und so war´s dann. Jetzt bin ich total froh!

    Was den Alkohol angeht, hat er sich nicht geändert - im Gegenteil. Er trinkt jetzt so gut wie jeden Abend. Ich habe es an Telefonaten gemerkt, wir haben noch ganz guten Kontakt, er hat abends immer gelallt, wenn ich mal angerufen habe; jetzt ruf ich ihn nur noch tagsüber auf Arbeit an, wenn ich mal was von ihm will. Aber es ist mir inzwischen egal, ich werde es nicht ändern können. Muss ich auch nicht.

    Glaub mir, wenn der Entschluss gefasst ist (Trennung: JA), dann kommt der Rest von ganz alleine, zur rechten Zeit. :wink:

    LG.. Pedi

  • Hallo Pedi,
    du hast Recht wenn der Entschluß ersteinmal gefasst ist,dann geht es leicht.Ich quäl mich auch schon lange mit einer Trennung rum.Ich hoffe das ich bald den Entschluß dazu fasen kann.Denn immer wieder dieses auf und ab.Es kotzt mich an.

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