aufgeben oder weiter machen?

  • hallo zusammen,
    ich bin hier eher eine mitleserin. doch jetzt wollte ich auch einmal schreiben. ich bin, ja ein gerade erwachsenes kind von einem alkoholkranken vater. er lebt noch und trinkt auch noch. er trinkt sehr viel. vor ca 3 monaten ist er aus der 2. langzeittherapie gekommen und hat direkt am ersten tag wieder begonnen zu trinken. dazu muss ich sagen, er hat vor der therapie schon so viel getrunken das sein gedächnis stark darunter gelitten hat. er war abgemagert und wir dachten echt er würde es nicht überleben.
    jetzt bin ich mit meinen nerfen am ende. seine wohnung verwarlost, er trinkt eine flasche schnaps am tag, weiß nicht mehr welches jahr es ist und ist nur noch am weinen. seid kurzem ist er im ambulant betreutem wohnen aufgenommen worden, was heist, 2 mal die woche geht ein betreuer nach ihm gucken. doch wo ist mein platz in dem ganzen trubel? ich weiß nicht mehr wie ich mich noch verhalten soll, ich gehe ihn alle 3 tage einmal besuchen, was nicht leicht ist ihn so zu sehen.

    was soll ich nur noch tun? manchmal würde ich mir einfach mal 3-4 monate auszeit nehmen wollen, doch was ist, wenn er in dieser zeit stirbt? ich habe so angst ihn zu verliehren. hat jemand erfahrungen mit alkoholikern, die am ende der krankheit angelang sind? wie habt ihr euch denn verhalten oder würdet euch verhalten? weiter hin gehen, kontakt abbrechen, ich weiß nichts mehr. nur, dass ich ihn sehr liebe und mich um ihn sorge. ich kann nicht einschätzen wie lange jemand in diesem zustand noch aushalten kann.
    euch ganz liebe grüße=) und schonmal dankr fürs lesen

  • Hallo honest,

    herzlich Willkommen hier im Forum bei uns EK's.

    Ich kann dir nicht sagen, wie ich mich verhalten werde, wenn es bei meiner Mutter mal soweit sein wird...

    Wo ist dein Platz in dem ganzen Trubel? Vielleicht außerhalb. Vielleicht etwas weniger oft hingehen. Das kannst du entscheiden und immer mal verändern, je nach dem, wie es dir gerade geht.

    Komm erst mal in Ruhe an und schreib, wann immer dir danach ist.


    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo zusammen,
    ich hoffe sehr das er diese ganze krankheit überlebt. Er wird wieder für 2 Wochen in eine Entgiftung gehen, naja schaden kann es nicht. Ich selber habe keine Geschwister doch mein Vater hat einen bruder der ihn und mich ebennfalls unterstützt. Gestern war ich bei ihm, natürlich wird es immer schlimmer. Am schlimmsten ist es ihm nicht helfen zu können wenn er weinend zwischen den mitlerweile 40 Wodkaflaschen sitzt. Und damit klar zu kommen, dass er sich an kaum noch etwas erinnern kann. Er wurd nie mehr der mensch der er mal war, das ist in der Tat schwer. Aber durchhalten ist wol angesagt=) Ich wünsche euch alles viel kraft und liebe Grüße

  • Hallo Nicole08,
    es tut mir ebenfalls sehr leid was mit deinem Vater gerade passiert. Alleine sich die Bilder vorzustellen ist der Horror, wie er aussehen könnte. Da kann ich dich verstehen. Ich kann auch gut deine Ambivalenz verstehen, einerseits möchtest du ihn in den Arm nehmen anderer seits hast du Angst davor, ich hatte 3 Monate keinen Kontakt zu meinem Vater und habe ihn kaum wieder erkannt, er wiegt ebenfalls 59 kg ist groß und naja..nicht so gut. Ich habe mich aber dazu entschieden ihn zu sehen da ich genau weiß, dass ich es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren kann wenn er stirbt und ich ihn nicht mehr gesehen habe. Es tut weh ihn zu sehen und ich habe auch Magenschmerzen,bei jedem Besuch doch der Anblick hilft mir mich ein Stück von dem früheren, jetzt Wunschpapa zu verabschieden. Es hilft mir zu sehen, dass er nie wieder so werden kann wie er mal war.
    Die Frage wie lange er noch leben wird kann kein Mensch beantworten doch es ist ganz wichtig, sich mit dem Verlust auseinander zu setzten wie ich finde. Vieleicht schaffst du es ihn noch einmal in den Arm zu nehmen wenn DU bereit dazu bist.
    Ich wünsche dir ganz viel Kraft und dass du das machst, was für dich und deine Gefühle am besten passt. Ganz herzliche Grüße Honest

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