Liebe Martigro,
ich glaube es geht nicht darum Gefühle zu ignorieren, das hilft Niemandem. Wenn ich so Deine Zeilen lese, fällt mir ein Wort am meissten auf. Versagen!
Ich glaube deswegen drehst Du Dich im Kreis. Du schaffst es nicht Dich zu trennen. Und glaubst deswegen versagt zu haben. Aber Du bleibst in der Beziehung weil Du glaubst sonst versagt zu haben.
In Deiner Sicht hast Du also die Wahl zwischen Pest und Cholera. Ob Du nun gehst oder nicht gehst in beiden Fällen lastest Du Dir selbst an versagt zu haben und bist somit jeder freien Wahl beraubt, denn Du kannst nur zwischen Versagen A und Versagen B wählen.
Selbst als Mutter kreidest Du Dir an versagt zu haben.
Das was Du nicht siehst ist, dass Du in keinem der genannten Fälle versagst! Dieses Urteil fällst ausschliesslich Du über Dich!
Einen Ausbruch aus diesem Kreislauf wird Dir so nicht möglich sein. Denn es geht nicht um Versagen und hat damit nichtmal was zu tun. Ich rate Dir unbedingt, Dich damit auseinanderzusetzen warum Du Dich so selbstfolternd unter Druck setzt nicht zu versagen und warum Du jede beliebige Entscheidung die Du selbst triffst als ein Versagen Deinerseits beurteilst.
Die Therapie kann Dir dabei helfen!
Liebe ist nicht Dein Problem, auch Co-Abhängigkeit nicht, nichtmal Deine Gefühle sind ein Problem auch nicht Deine Rolle als Mutter sondern alles was Dich im Augenblick blockiert sind extreme Versagensängste durch die Du Dich selbst unter einen unmenschlichen Druck setzt dem kein Mensch standhält!
Ich rate Dir, lass im Moment alles wie es ist und versuche Dich vorrangig um Deine Therapie und professionelle Hilfe für Dich zu kümmern. Solange Deine Versagensängste Dein Handeln bestimmen, wird es fast unmöglich aus diesem Kreislauf auszubrechen, denn Du wirst Dich am Ende nur selbst bestrafen und Deine eigene Entscheidung wieder revidieren.
Liebe Grüße
Kaleu