Hallo miteinander,
was war ich aber auch stolz jetzt schon knapp 2 Jahre Alkoholabstinent zu leben.
Und - welch Erstaunen - ich habe immer noch keinen einzigen Tropfen Alkohol getrunken. Nein auch keinen Schluck, keinen Zug, kein Glas und keine Flasche - man behumpst sich dann ja doch gerne mit Halbwahrheiten.
Alkohol Nein! Neinneinneinneinnein!!!!!
Die Situation Zuhause? Immer noch besch...eiden. Freundin Essgestört + Borderline (Bewußt), Schwiegermutter Borderline + Alkohol- und Medikamentenabusus (sich dessen nicht bewußt).
Vorwürfe, Dauerkritik etc. erwartbar und doch immer wieder kalt erwischt. Streit, Geschrei, fast ausziehen, zurückrudern. Same procedure as every Year.
Die Situation beruflich?
Tja einerseits ideal. Arbeit bei einem der führenden Unternehmen unserer Branche. Sicherer Job. Anspruchsvolle, prestigeträchtige Aufträge. Verhältnismäßig gute Bezahlung.
Jedoch andererseits auch kontraproduktiv. Fast ausschließlich Montagearbeit, seit November `09 sogar für 2-Wochen-Blocks im Ausland, und im Monat höchstens 8 Tage zuhause. Recht Beziehungsfeindlich. Aber statt Winterpause doch wohl akzeptabel? Okay, mit Selbsthilfegruppen oder gar therapeutischer Begleitung ist dann so eine Hardcoremontage nicht wirklich kompatibel, aber es gibt ja das Internet..
Gut, die Montagearbeit ist in Amsterdam....
Autsch.
Und mit dem ersten Tag in Amsterdam und dem Vorbeiflanieren an süßlich duftenden Wolken, war ich vor der Gefahr Alkohol gerettet und voll mit Cannabis dabei.
Ich trinke ja nix.
Statt dessen jeden Abend `nen Dübel oder zwei. Erst Leichte, und zuletzt die richtigen Knaller. Und dazu die ganze Latte suchtspezifisches Verhalten. Verschleierung, Lüge, Selbstbetrug, Verdrängung und Untermauerung des eigenen Tuns mit der Belastung durch Andere. Ach ja, und natürlich kommen langsam die alten Psychosen wieder zurück. Man hat die Paranoia aber auch sowas von vermißt.
Da steh ich nun. Mit meiner Erfahrung. Mit meinen Ängsten, Scham-, und Schuldgefühlen.
Und fahre am Montag wieder nach Amsterdam.
Mit dem (angstmachenden?,erdrückenden?) aber doch wohl festen Vorsatz, diesmal nichts zu rauchen.
Auch nicht nächstes Mal.
Denn jetzt weiß ich: Es ist völlig wurscht um welches Suchtmittel es sich handelt. Ich kann als Alkoholiker einen Rückfall auch mit anderen Drogen bauen.