Hallo,
habe in den letzten tagen schon viel mitnehmen können aus euren Beiträgen hier und habe auch den festen Willen, an mir und meiner Vergangenheit zu arbeiten, ich grabe es alles aus, von ganz tief unten, aber welcher Schritt mir am meisten Angst macht, ist, dass ich mit meinen Angehörigen und vor allem mit meiner Mutter reden muss.
Allein schon, dass ich bekunden muss, dass ich daran arbeite, bereitet mir viele Sorgen. Denn meine Familie wird irgendwann mit bekommen, dass ich mich hier angemeldet habe und auch dass ich eventuell eine Therapie beginnen werde.
Ich reiße sozusagen "alte Wunden" wieder auf. Für mich ist das in jedem Fall in Ordnung, aber ist es das auch für meine Familie?
Schließlich wurde dieses Thema, das mein Vater eben schwerer Alkoholiker war, totgeschwiegen. Unsere ganze Familie väterlicherseits leidet noch immer darunter( mein Onkel trinkt selbst auch, aber in Phasen) und na klar, meine Mutter, mein Bruder und ich haben dieses "Doppelleben" perfekt aufrecht erhalten damals.
Und mit meiner Mutter hatte ich damals schwere Konflikte, die ich nur lösen konnte auf Grund eines Auszugs aus der gemeinsamen Wohnung.
Ich habe ihr soviel vorgeworfen, dabei weiß ich ganz genau, dass sie damals den richtigen Schritt getan hat: Sie hat sich die Kinder geschnappt und hat sich scheiden lassen, da kein anderer Weg mehr half.
Eine Freundin von mir sagte neulich, dass ich mich unweigerlich mit meiner Mutter darüber unterhalten muss, aber ich kann es nicht. Jedenfalls nicht im Moment!
Ich sollte noch betonen, das sonst das Verhältnis zwischen ihr und mir sehr gut ist, sie unterstützt mich immer bei all meinen Plänen und Vorhaben.
Manchmal habe ich aber das Gefühl, nur Ihr beweisen zu müssen, dass ich erfolgreich bin. Wenn ich depressive Phasen habe, ziehe ich mich im Allgemeinen zurück und will dann auch meinen engsten Familienkreis nicht belasten.
Habt ihr vielleicht Tipps wie ich damit umgehen kann? Sollte ich vielleicht einen Brief schreiben? Schreiben kann ich besser als reden.