Neustart Stella

Hallo,

werde mich hier nochmal kurz vorstellen.

Vor 8 Tagen habe ich mich getrennt nach 11 Jahren Beziehung, in der der Alkohol zum Schluss eine immer größe Rolle spielte.

Als mir klar wurde, dass der Alkohol in der Beziehung einen immer größeren Stellenwert bekam und ich mich endlich mit dem Thema "Alkohol" beschäftige, bin ich hier in diesem Forum gelandet. Ich las einige Beiträge durch, zog mich immer mehr in mich zurück, sprach mit einer Kollegin (einer trockenen Alkoholikerin) und fasste schließlich den Entschluss mich zu trennen. Diesen Entschluss trug ich noch einige Tage mit mir herum. Dann habe ich mich endlich getraut es mitzuteilen.

Jetzt hole ich mir mein Leben zurück und dabei brauche ich auch euch und eure Unterstützung.

Hallo liebe Monty,

ja, ich habe einen Neustart durchgeführt. Musste sein, da ich mich ein bißchen schützen muss. Tut mir leid. Aber ich werde hier weiterschreiben, nur alles ein wenig durchdachter.

Gestern wurden bei mir viele Grenzen überschritten. Ich habe erkannt, dass ich daran arbeiten muss, meine Grenzen zu setzten und vor allenm durchzusetzen.

Nun, gestern kam meine Ex ins Haus, weigerte sich es dann zu verlassen (ich bin dann gegangen) und ist der Meinung, sie könne immer noch jederzeit ins Haus.

Ich weiß diese Ohnmacht, die macht mich wahnsinnig wütend, aber auch fertig.

Heute bin ich dann zur Ruhe gekommen. Mir wird klar, dass sie versucht, mich am Informationsaustausch zu hindern. Dass sie mich klein machen will, so wie sie das in den Jahren der Beziehung immer gut geschafft hat. Und vor allem, dass sie immer noch meine Grenzen überschreitet.

Nur das werde ich jetzt immer weniger zulassen.

Danke, liebe Monty.

Nun, sie wird lernen müssen, dass sich jetzt einiges ändert. Ich habe gemerkt, dass ich auf ihre Drohungen was sie denn alles tun wird, schon recht ruhig reagieren kann. Aber wenn sie mich auf der Gefühlsebene packt und meine Grenzen überschreitet, dann werde ich ganz schnell wieder klein und hilflos.

Nun ich möchte von ihr jetzt die Hausschlüssel haben, damit ich ihr eine neue Grenze setzen kann und damit ich mich besser fühle.

Der Weg ist noch weit, aber ich beginne ihn zu gehen.

Hallo Monty, und all ihr anderen lieben Menschen.

Heute ist die Kleine bei der Ex, die ja noch bei deren Eltern ist. Ich weiß, für sie ist gut gesorgt und sie freut sich auch, dort zu übernachten.

Heute morgen war sie sehr kuschelig und war auch "besorgt", weil ich doch hier heute alleine bin. Habe ihr gesagt, dass ich nicht alleine bin, da die Tiere ja hier sind. Und dass sie bestimmt ganz viel Spaß hat.

Dann habe ich eine halbe Kiste Bier, die hier noch herumstanden in die Toilette gekippt, eine halbe Kiste alkoholfreies Bier hatte ich schon vor einigen Tagen entsorgt. Und anschließend habe ich die Kisten gleich weggebracht.

Danach habe ich zwei Stunden mit einer Freundin telefoniert und gleich werde ich in die Badewanne gehen mit einen guten Buch oder mir einen schönen Film ansehen. Vielleicht auch beides, kann ja morgen ausschlafen.

Momentan fühle ich mich sehr ruhig und sehr gut. Das Telefonat mit der Freundin tat gut. Auch genieße ich, dass ich mich einmal nicht kümmern muss, nur um mich. Das ist wirklich entspannend.

Heute war die Ex wie ausgewechselt. Supernett. Sie möchte sich mit der Kleinen hier in der Wohnung treffen, ohne mich, damit sie in ihrer gewohnten Umgebung ist. Habe dem zugestimmt (so lange, bis sie eine eigene Wohnung hat) und den Haustürschlüssel eingefordert. Sie hat dann geschluckt und ihn mir gegeben. Mir ist bewusst, dass ich damit erst einmal alle anfallenden Kosten alleine tragen muss, aber das ist es mir wert. Ich will die Kosten auch alleine aufbringen.

Danach haben wir Kaffee getrunken, und uns eigentlich nett unterhalten, auch über ihre Wohnung.

Aber so ein nettes Gespräch hatten wir schon mal, und das nächste Treffen war der Horror. Ich empfinde es ein wenig so, als ob sie versucht mich wieder einzulullen.

So, dass muss fürs erste reichen.

Euch allen wünsche ich einen schönen Samstagabend

Danke liebe Sommersonne.

Nun, ich habe bisher wirklich viel geschafft und darauf bin ich auch echt stolz.

Dafür, dass ich die Entscheidung mich zu trennen so lange vor mir hergeschoben habe, habe ich schon wirklich viel geschafft.

Und dass habe ich auch durch dieses Forum geschafft. Weil es hier ganz viele liebe Menschen gibt, die mir mit ihrem Rat zur Seite standen und stehen.

Etwas Gutes werde ich mir jetzt auch noch tun.

Liebe Grüße

Hallo Monty,

mir geht es wunderbar. Habe die Ostertage genossen. Am Sonntag waren die Kleine und ich bei meiner Familie und es war schön. Mit gemischten Gefühlen, dann Ostermontag zur Familie der Ex (die arbeiten musste und nicht dabei war). Auch hier ein netter herzlicher Tag. Wir haben viel gelacht.

Und schon zweimal abends eine SMS, ein paar Vorhaltungen, ein paar Vorwürfe. Habe mich darauf allerdings nie gemeldet. Und ich habe schon ein bißchen das Gefühl, dass sie wieder ihr Bier trinkt. Aber das ist ihre Verantwortung. Es tut aber trotzdem auch weh. Es wäre wirklich schön, wenn sie die Kurve kriegen würde.

Es ist schon seltsam, vor drei Wochen war ich noch ein nervliches Wrack und heute geht es mir wirklich gut (zumindest, wenn ich sie nicht sehe). Das Leben ist momentan sehr oft so locker und leicht. Ich habe das Gefühl, dass mich nichts stoppen kann. Hoffe, dass diese Zustand noch lange vorhält. Aber mir ist auch bewusst, dass er auch ganz schnell kippen kann. Aber ich habe schon vorgesorgt, alte Kontakte aktiviert, ein Auffangnetz geknüpft.

Der Weg geht weiter...

Liebe Grüße

Nun, hier wieder ein kurzer Zwischenbericht.

Es geht gut, fühle mich stark. Dann ein kurze Telefonat mit der Schwester der Ex: ob es denn keinen Weg zurück gebe? Die Kleine leidet so (höre da die Ex aus ihr Reden).

Nein, die Kleine leidet nicht. Sie ist traurig, wenn sie mit der Ex unterwegs ist, und dann wieder nach hause kommt, weil sie natürlich in diesem Moment möchte, dass alles wieder so ist, wie früher. Aber im großen und ganzen geht es ihr wirklich gut - empfinde ich so (oder rede ich es mir nur ein?) Geht es einen Kind gut, wenn sich die Eltern getrennt haben? Schon sind wieder 1000 Frage im Kopf. Trotzdem, ich bleibe dabei, ich meine, es geht ihr gut.

Aber wie schnell ich durch so ein Telefonat wieder "runterkomme". Dabei kennt die Schwester die Suchtsituation sehr gut, ist ja auch damit aufgewachsen und sagte noch vor ein paar Wochen, sie könne nie mit einem Alkoholiker leben.

Ich merke, dass ich mir dann den Stiefel noch anziehe. Das ich einerseits traurig bin, weil die Ex immer noch ihre Familie in ihr Suchtgefüge einbinden kann. Wütend, weil die Schwester mir "in den Rücken fällt" (so kommt es mir vor).

Aber ich hatte trotzdem noch einen schönen nachmittag und abend.

Hallo ihr lieben,

danke für eure Antworten.

Nun vom Kopf her, ist mir klar, dass es der Kleinen besser geht. Sie merkt, dass es mir (endlich wieder) gut geht und dass ich viel entspannter mit ihr umgehe.

Nur das Bauchgefühl übernimmt manchmal die Kontrolle.

Und um mich entgültig zu beruhigen, habe ich heute noch mal mit ihrer Erzieherin im Kiga gesprochen. Die berichtet, dass alle dort sehr auf die Kleine eingehen und dass sie manchmal heftige Wutanfälle hat (die hatte sie doch schon vorher, und irgendwie muss sie ja die Trennung auch verarbeiten). Aber auch sie hat nicht den Eindruck, dass die kleine leidet.

Heute hatte die Kleine Besuch von einer Freundin. Beim spielen erzählte sie in einem Satz, das wir uns getrennt hätten, da wir uns nicht mehr lieben. Die Freundin sagte nur, aha. Und dann wurde fröhlich weiter gespielt.

Von der Ex habe ich seit Montag nichts mehr gehört. Und damit kann ich auch gut leben. Sie hatte ja anfangs der Woche gesagt, dass sie morgen nachmittag die Kleine sehen wolle und auch evtl. am Wochenende mitnehmen. Sie muss allerdings sehen, ob sie vielleicht schon renovieren kann.

Schauen wir mal.

Ich schicke auch gaaaaannnnnzzzz liebe Grüße

Hallo Monty, und all ihr anderen lieben Menschen hier ,

heute geht es mir wieder super. Ich erlebe momentan ein Wechselbad der Gefühle, Trauer über das Ende der Beziehung und den Umgang miteinander, Sorge um die Kleine (dass sie alles gut verpackt) und ganz viel Power und Energie.

Habe heute einen wunderschönen Nachmittag mit der Kleinen verbracht. Wir waren in einem Wald, wo zwei schöne Spielplätze und ein See sind. Haben es beide sehr genossen.

Das Wochenende war für mich total ruhig. Die Kleine war bei der Ex. Mit der Ex ist es momentan schwierig. Sie hat mir am Freitag den großen Wagen, der auf sie angemeldet ist, abgenommen. Nun fahre ich mit der uralten Schrottlaube durch die Gegend. Bot mir dann noch großzügig an, ich könne den anderen Wagen ja jederzeit haben, wenn ich wolle. Ich habe aber keinen Bock mehr, mich von ihr kontrollieren zu lassen.

Sonntag, als sie die Kleine zurückbrachte, hatten wir dann einen heftigen Streit. Aber ich merke, ich habe mich in den letzten 3 Wochen so sehr entwickelt, dass ich es selber kaum glauben an. Drohungen prallen an mir ab, wie an einer Gummiwand. Im Gegenteil, ich kann sie umdrehen, nachfragen und in die Leere laufen lassen. Ist ein tolles Gefühl. Ich werde mich wegen des Wagens erkundigen und auch wegen der Kohle (sie hat mittlerweile einige Kohle abgehoben, brauch ja auch neue Möbel). Aber alles kann sie sich auch nicht nehmen. Möchte mir ein vernünftiges Auto holen, weil ich ja auch oft mit der Kleinen unterwegs bin.

Kümmere mich gerade um einen Beratungsschein, damit ich eine fast kostenlose Beratung bei einer Anwältin bekomme, damit ich die Fragen Umgangsrecht, Aufenthaltsbestimmung, Eigentum besprechen kann. Habe gemerkt, dass was ich schon an Infos weiß, hilft mir im Gespräch wirklich weiter.

Ansonsten bin ich hier von der Familie der Ex recht ignoriert, haben sich doch alle auf ihre Seite geschlagen, außer ein Schwager. Aber so long, damit kann ich leben.

Also alles in allem,

es geht mir wirklich super.

Liebe Grüße

Hey Monty,

hast recht, ich ärgere mich nicht mehr über Belanglosigkeiten. Das ist vielleicht auch noch ihre Verletztheit darüber, dass ich so konsequent bin. So nach dem Motto, hättest du dich nicht getrennt, wäre das nicht passiert. So long.

Was habe ich heute getan - bin zum Amtsgericht, um Beratungshilfe zu beantragen. Möchte einiges mit einer Anwältin besprechen, und hoffe diesen Schein zu bekommen, den finanziell sieht es ja nicht gerade rosig aus. Also Daumen drücken, dass ich diesen Schein bekomme. Muss morgen noch mal los, denn wir haben hier 2 Amtsgerichte (das habe ich völlig vergessen, und ich war leider im falschen Gericht).

Dann habe ich ein neues Konto eröffnet. Ich möchte auch finanziell ganz von vorne anfangen. Außerdem möchte ich nicht, dass sie noch Einblick in das Konto hat, da wir ja vorher ein Gemeinschaftskonto hatten.

Am Freitag feiert meine Schwiegermutter ihren 75. Geburtstag. Ich habe mich entschlossen nicht hinzugehen. Werde die kleine hinbringen und ihr auch gratulieren. Aber mitfeiern möchte ich nicht. Ich habe das Gefühl, nicht mehr zur Familie zu gehören. Das ist irgendwie traurig, fast 11 Jahre hatten wir einen doch recht engen Kontakt. Gestern habe ich gesehen, dass mein Schwager mich bei Stay friends schon als Bekannte eingestuft hat (aber das fand ich eher lustig, denn diesen Schwager konnte ich eh nie leiden).

Am Donnerstag habe ich einen Termin bei meiner Ärztin, um mit ihr meinen Mutter-Kind-Kur-Antrag auszufüllen.

Und dann will ich mich noch um Wohngeld kümmern. Puh, habe noch einige Amtsgänge vor mir. Aber ich muss meine finanzielle Lage ein bichen verbessern.

So, liebe Grüße an alle