ein neues Leben - für mich und die Kinder

  • Hallo Anna,

    schön, dass Du wieder da bist.

    Ja bei mir hat sich einiges getan. Auch in meinem Inneren.
    Und ich bin es nicht gewöhnt in mich reinzuhorchen.
    Das muss ich mühsam erlernen :cry:

    Ich bin fest entschlossen mal ein Leben zu leben, wie ich es möchte.
    Nur was will ich ?
    Ich mag auf jeden Fall nicht mehr die Mutter Theresa für jedermann sein.
    Und bekomm ich das hin ?
    Oder ist es besser, sich auf keine Beziehung ( und ich mein nicht nur zu einem Mann, sonder auch Familie, Freunde, Kollegen ) einzulassen.

    Vielleicht muss ich, genauso wie ein Alk für immer auf seinen Alkohol verzichtet, auch auf Beziehungen/Freundschaften verzichten, weil ich es nicht im Griff habe ?
    Ich hatte eine unbeschwerte Kindheit, und ich kann nicht erkennen, warum ich mich zu einem Co entwickelt habe.
    Klar in unserer Familie waren meist die Frauen auf sich allein gestellt.
    Sie waren es gewöhnt, alles alleine zu regeln. Und im Austausch der Frauen untereinander, wurde ja auch alles geregelt, hat man ja auch alles hin bekommen, man/frau hat nie aufgegeben. War es das ?
    Das nicht aufgeben wollen oder können ?

    Und wie krieg ich jetzt die Kurve ? Oder ist es gesünder für mich allein zu bleiben ? Ich weiß es nicht. Und vor dem Alleinsein, von dem Fehlen von Freundschaften hab ich große Angst.
    Aber auch die Angst, mich darin wieder zu verlieren.

    Eigentlich bin ich ein lustiges unterhaltsamer Mensch. Kann ich das auch mit einem -für mich- gesunden Abstand ??

    Gibts ne Heilung ?
    Für Rezeptvorschläge immer offen...nici

  • Hallo nici,

    ich glaube nicht das es gesünder für Dich ist , wenn Du Dich einigelst. Du musst lernen rechtzeitig Deine Grenzen zu erkennen. Das sagt sich natürlich leicht, auch ich habe jetzt erst angefangen in mich reinzuhorchen. Und oft überrollen mich dann meine Gefühle, die ich früher einfach weggedrängt oder gar nicht wargenommen habe. Ich finde es schwehr auszuhalten, glaube aber das es wichtig ist. Auf Dich strömt im Moment ja auch sehr viel ein, das will auch erst mal verarbeitet werden. Versuche ein wenig Zeit für Dich abzuknappsen, tue Dir etwas Gutes. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Energie-und Du hast schon so viel geschafft-Gratulation!!!!
    Du wirst Deinen Weg gehen, da bin ich mir sicher, aber denke daran immer mal wieder kleine Pausen einzulegen, zum auftanken.
    Ich drück Dich mal ganz dolle, liebe Grüße

    Nanni

  • Hallo nici,
    Rezept? :) ...schön wärs!

    Ich habe für mich erst einmal beschlossen an meinem Co-dasein zu basteln ohne mich zu trennen.
    Ich müsste mich ansonsten wohl von meiner gesamten Sippe trennen. Meine Schwester-Co, mein Vater Co, meine Mutter war Alkoholikerin, meine andere Schwester mindestens Alkohol-gefährdet, meine Onkels Alkoholiker und deren Anhänge auch Co`s....

    Wenn ich nicht lerne mich in Zukunft anders zu verhalten, mir Freiräume schaufle und mich nicht von anderen für ihre Bedürfnisse einspannen lasse....dann braucht nur ein anderer zu kommen und ich bin erneut in der Sackgasse....ich habe es, obwohl ich 30 Jahre weit weg von meinen Eltern gewohnt habe und meine Mutter sogar vor 20 Jahren aufgehört hat (und trotzdem vor 6 Jahren noch dran gestorben ist) nicht geschafft diese Co-Verhaltensweise und Co-Denkstruktur loszuwerden. Es geht nur wenn ich bei jeder Reaktion, diesbezüglich, genau in mich hineinhorchen lerne....
    Das heißt: langsame Schritte machen...sicherlich oft zwei vor und mindestens einen zurück....lernen wahrzunehmen, wie Menschen mich behandeln, wann ich verletzt bin (das merke ich nämlich oft erst um Tage versetzt), wann ich kontrolliere und auch ab wann ich mal wieder zuviel gebe....mehr als derjenige vielleicht selber will...

    Es kann dabei natürlich passieren, dass ich mich genau wegen dieser Wandlung mit diesen Menschen "auseinanderlebe" .... wer weiss was man sich dann noch gegenseitig zu sagen oder zu geben hat? Mal sehen...eins nach dem anderen...

    Ganz doll liebe Grüße
    Anna

  • Hallo ihr :wink:

    klar ich darf jetzt nicht anfangen mich einzuigeln. Aber ein gebrannten Kind scheut das Feuer, mit dem Unterschied zu mir : ich bin zu blöd, das Feuer zu erkennen.
    Momentan hoff ich nur, dass es ein Leben zwischen den Co :arrow: und einer egoistischen Zicke gibt,
    denn beides will ich nicht sein.
    Ja, hab noch viel zu lernen, viel in mich reinzuhorchen.
    Und wenns nicht klappt, kann ich ja immer noch als alte, einsame Schrulle durchs Leben wandern :cry:
    Jetzt mal was Erfreuliches...
    hab am 26. mein Vorstellungsgesräch :D
    Freu mich drauf, drückt mir die Daumen.

    Und jetzt mal was Unerfreuliches :
    Hab ihr Karstens Meldung in der Forumsübersicht gelesen ?
    Steht unter EINLEITUNG UND AENDEUNG..
    Ich hab Angst, dass es diesen offenen Bereich bald nicht mehr gibt,
    und den geschlossenen kann ich mir grad nicht leisten.
    Hat mich sehr geschockt.

    Bin nämlich froh, dass es euch hier gibt.
    :cry: nici :cry:

  • GuMo.

    gestern war ich ziemlich verzweifelt, weil ich gemerkt habe, wie mein Kleiner
    mir entgleitet. Ich muss die Notbremse ziehn.
    Ich wollte mit ihm auf eine Arbeit lernen, und hab bemerkt, dass er in den letzten Wochen kaum ws mitgenommen hat aus dem Unterricht, kaum Hausaufgaben gemacht etc.
    Am meisten hat mich schockiert, dass ich es nicht bemerkt haben.
    Es war in den letzten Wochen einfach alles zu aufreibend für uns alle.
    Und einmal mehr, hab ich gemerkt, wie wichtig es ist, dass bei uns bald wieder die Ruhe einzieht, und er auszieht.

    Liebe Melanie, danke für deinen Tip, ja ich werde mir meine Momente auskucken :wink:
    Ich fahr an Pfingsten vielleicht zu Verwandte. Urlaub von daheim :lol:
    Muss es aber erst mir den Kids absprechen, die haben meist auch schon was ausgemacht.
    Auch eine Freundin hat mich eingeladen.

    Das ist auch etwas, was mir Zeit raubt, auch wenn es gut gemeint ist.
    Jeder bietet mir Hilfe an, alle rufen an, und fragen wie es uns geht.
    Ich weiß, dass es lieb gemeint ist. Aber ich tel. bald jeden Tag 1-2 Stunden.
    Und jeder hat gut gemeinte Vorschläge " habt ihr das schon versucht..." "er könnte doch das machen.., hast ihm das gesagt" "da gibt es einen guten Therapeuten" "der Mann hat auch Schwierigkeiten"

    Ich habe den meisten zwar von seinen Depressionen erzählt, aber wenigen nur vom Trinken.
    Es nervt, wenn ich immer wieder erzählen muss, dass ich schon alles ausprobiert habe in den letzten Jahren.
    "nein" ich kann nichts mehr für ihn tun. Aber es immer und immer wieder durchkauen - auch wenn es lieb ist - nervt. :evil:
    Klar, ich will sie nicht vor den Kopf stoßen, und auch nicht die Freunde und Familie verletzen, die mir Hilfe anbieten.
    Aber immer diese Erklärungsversuche, immer dieses "hab ich auch schon probiert" nervt.
    Geht es Euch so ?
    Hab schon ein Treffen mit Freundinnen abgesagt, weil ich meine Ruhe wollte, das hab ich jetzt schon 3 mal tel., einfach persönlich erklären müssen. Und schon war wieder nichts mit der Ruhe.

    Wahrscheinlich, sollte ich mich da besser dagegenstellen ( co-Verhalten : allen es recht machen :twisted: ),
    aber in Zukunft brauch ich vielleicht auch ihre Hilfe, und ich will sie nicht verkraulen.
    Geh schon langsam garnicht mehr ans Tel.

    Nur der Austausch hier mit euch, den brauch ich, und der gibt mir soo viel.
    Und euch muss ich nichts erklären, was ich schon gemacht hab, ihr habt die ganzen Dinge auch schon durch.

    Wo ist die einsame Insel ? Ich schwimm gleich los...
    nici

  • Liebe Nici

    Zitat


    Wo ist die einsame Insel ? Ich schwimm gleich los...

    Kenn ich nur zu gut. Das wünsch ich mir ganz oft.

    Das zu den vielen Ratschlägen, die meisst ja um ihn gehen und nicht um dich , das würde mich auch nerven. Sag den Leuten doch klar, das du erst mal alles versucht hast und es dir jetzt erst mal um dich geht. Das du jetzt an der Reihe bist und schauen willst da raus zu kommen.

    Wie sehr hat mir das weh getan, as ich nach der Trennung von den Leuten ummich herum dan dice Schelte bekommen habe. "Bei einer solchen furie wie dir wär ich auch nicht geblieben" war das höchste, "du hast ihn im Stich gelassen" oder "Du hast den Kindern den Vater genommen". EGAL!

    Es tut weh was kommt.Doch sorge dich um dich.

    Ich geh auch nicht ans Telefon, wenn ich keine Lust habe. Das ist meins.

    Ja und schau, das die Kinder jetzt reagieren ist normal, die fangen sich wieder. Glaub mir, auch wenn ich selber hin und wieder am Schwimmen bin und am selbstzweifeln, die Kinder haben das besser verkraftet wie ich dachte.Eine verpatzte Arbeit und die Verpennten HA die muss er nachholen, dafür werden die Lehrer sich einsetzen. Und wenn er die Erfahrung macht, das er Nachsitzen muss oder nen 6 er schreibt. Das wird er auch verkraften. Deine Kinder sind alt genug da selbst Verantwortung zu übernehmen.

    Es wird nie so heiss gegessen wie gekocht wird. Zur Not gehst du eh in die Schule und sprichst dort mit den Lehrern. Da wird dann auch anders mit den Kindern umgegangen. Es gibt für alles eine Lösung, du bist so taff, du Informierst dich überall, du packst das !

    Gruß Melanie

  • Ja Melanie,

    du hast ja Recht. Ist wahrscheinlich mein altes Co-Schemata :
    *es für alle regeln zu müssen - er ist wirklich alt genug, auch für seine Fehler
    * alles perfektionieren zu müssen - gelingt eh nicht.

    Bin halt auch bloß ein Mensch mit 24 Std.-Tag, und mit Gefühlen, und mit einer Schmerzgrenze.

    nici

  • Liebe Nici,

    es ist ganz doof, wenn die Kinder ganz offensichtlich auch nach aussen hin beginnen zu leiden. Sie bekommen viel mehr mit, als wir denken und fühlen sich leider oft auch noch verantwortlich und schuldig für die Situation. Ich denke, ein ganz wichtiger Punkt um in die Handlung zu gehen. Wir sind verantwortlich für sie. Wissen die Lehrer von der Problematik bei Dir zu Hause?

    Vielleicht könntest Du ja Deinen ganzen Anrufern mitteilen, wie schön Du es findest, dass sie sich um Dich sorgen und dass Du das auch sehr zu wertschätzend würdest. Gleichzeitig wärst Du momentan selber so durcheinander, dass Du gar nicht in der Lage wärst, Dir irgendwelche Ratschläge anzuhören, dass Dir das momentan zu viel wäre.

    Ich würde es glaube ich sagen, dass Dein Mann ein Alkoholthema hat. Das macht das ganze ernster und auch transparenter. Brauchst ja darüber auch nicht weiter zu sprechen, wenn Du es nicht möchtest.

    Viele Grüsse Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Liebe Nici,

    Zitat

    Bin halt auch bloß ein Mensch mit 24 Std.-Tag, und mit Gefühlen, und mit einer Schmerzgrenze.

    Genau das bist du und gesteh dir das selber ein, damit tust du dir einen gefallen. Entspanne dich so gut es geht, das mir dem Pfingsurlaub ist ne tolle Idee, das tut sicher enorm gut mal da raus zu kommen. Denn oft genug sieht man vor lauter Wald die Bäume nicht mehr. :wink:

    Ich schick dir ne Portion Gelassenheit rüber, heut habe ich wieder mehr dafon. :lol: Beim nächten Anflug von Überführsorge die ich habe bin ich auch froh, wenn es Menschen um mich rum gibt, die mir da das "Haupthaar waschen"......grins....... :roll:

    Alles Liebe Melanie

  • Zitat von Martha66

    Wissen die Lehrer von der Problematik bei Dir zu Hause?

    Ich würde es glaube ich sagen, dass Dein Mann ein Alkoholthema hat.

    Hallo Martha, hallo Melanie,

    nein, die Lehrer wissen noch nichts. Ich habe aber auch die Befürchtung, dass wenn es einmal das Thema ist, immer das Thema is.
    Und wenn er auch nur einfach mal nen Käse mitmacht, heißt dann womöglich "klar, es ist das Kind aus der Problemfamilie"
    ich versprech mit bei unseren Prädagogen nicht viel davon. Und wenn beim Kleinen noch schlimmer kommt, kann ich es ja immer noch zur Sprache bringen.

    Und da wir in einem kleinen Ort wohnen, und die Kinder ja hier auch noch weiterhin aufwachsen werden, überleg ich mir gezielt, was ich wem erzähle.
    Das soziale Umfeld ist für die Kinder ja jetzt wichtiger als es schon vorher war. Und das will ich nicht riskieren.
    Und das ein Alkoholiker nicht immer nur der alrbeitslose Penner am Bahnhof ist, begreifen im Dorf nicht alle, - begreift nicht mal mein Männe :x

    nici

  • Liebe Nici,

    Jo, da ist mal ne grosse Portion Mut gefragt. Ich wohne hier auch am a.... der Welt, in nem Dorf wo regelmässig die Sau umd Dorf gejagt wird. Heute ist es Familie D die Sau morgen du. Alle gehen einmal diesen Weg, manche häufiger andere wieder nich so oft.

    Nun ist das ja so, wenn du so reagierst und es nicht erzählst bist du in der Patt Situation.Willst du co bleiben oder raus aus dem Mist.

    Ich habe allen hier erzählt was los ist. Meine Mutter läuft hier besoffen durch den Ort und ich schäme mich oft genug dafür. Aber ich habe es nicht verheimlicht und fühle mich so befreit dadurch. Es zeigen die Leute eh schon mit dem Finger, was solls hab ich mir gedacht. Ich steh dazu. Meine Mutter ist Alkoholikerin und mein Ex Mann ist es auch. Ich selbst möchte da raus aus dem Co und Bitte jetzt um die Hilfe die ich dazu brauche.

    Das die Kinder einen Stempel bekommen und dadurch schlechter gestellt sind wage ich zu bezweifeln, wobei es so verständlich ist der Schein einer tollen Familie erhalten zu wollen um nach aussen zu glänzen.(Ironie lässt grüssen)Das machen doch die meissten so.............Und schon wieder lässt das Co sich Grüssen..............Genug für heute, ich denke es wird hart für dich werden........Melanie

  • Liebe Nici,

    ich kann Deine Sorge verstehen. Hast Du mal darüber nachgedacht, dass es auch hilfreiche sein kann? Die Lehrer bekommen vielleicht auch ein anderes Verständnis für Deine Kinder und können sie einfühlender unterstützen. Ausserdem unterliegt ein Lehrer der Schweigepflicht und Du kannst ihm ja auch ganz klar zum Ausdruck bringen, was Deine Bedenken oder Ängste sind, es nicht öffentlich anzusprechen.

    Ich habe nach 5 Jahren sehr offen mit meinem Sohn über die Sucht von XY gesprochen und ihm gesagt, dass das der Grund war, warum ich mich getrennt habe. Mein Sohn hat das glaube ich nur bedingt XY´s Sucht mitbekommen, da wir nicht mit XY zusammen gelebt haben. Gleichzeitig war es für mich wichtig, offen mit dem Thema umzugehen - eben nicht mehr im Dunkeln mit der Sucht zu leben und sie zu vertuschen. Es war für mich wie ein zusätzlicher Austieg aus der Sucht.

    Das ist ja auch so´n Co Verhalten, dieses Vertuschen...........

    also nur Mut zur Transparenz, können sich auch Türen öffenen :)

    Viele Grüsse Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Warum so agressiv Melanie ?

    Weil ich noch nicht so weit bin wie Du ? Ja, ich weiß, es ist ein Vertuschen.

    Zitat

    Richtig mache ich es dann, wenn in mir drinnen alles im Reinen ist und ich es mit gutem Gefühl dazu stehen kann. Dabei wäge ich ab und überlege. Das ist dann richtig, denn falsch wäre, wenn ich unüberlegt einfach was tun würde ohne darauf zu achten, wie es dam anderen geht.Das wäre rücksichtslos.


    Ironie ? Oder einfach Angst. Warum gibt es denn die ANONYMEN Alk.
    Dieses Hose-runter-lassen - glaub mir hätte ich null Probleme - aber ich kann nicht bei meinen pubertierende Jungs die Hose runter lassen, und sie dann alleine stehen lassen.
    Im Familienkreis, und bei bestimmten Freunden kann ich es. Und es hat ihnen auch gut getan, zu wissen, dass sie vor Ihnen keine Angst haben brauchen. Und offen über alles sprechen können.
    Liebe Melanie, du stehst so taff und fest da, aber dazu hast Du auch deine Zeit gebraucht. Und hast wahrscheinlich dies auch erst im Erwachsenalter hinbekommen. Ich bin noch nicht soweit. Und ich fühl mich angegriffen, weil ich nicht - wie Du sagst die "heile Welt" vorspielen will - is mir Wurscht was die denken - aber mir ist ganz bestimmt nicht egal, was da auf die Kinder zukommen könnte.
    Vielleicht schaff ich es dieses CoProgramm auch noch auf die Reihe zu bekommen, aber nicht in diesem Tempo, und nicht auf dem Rücken meiner Kinder.

    Zitat

    Richtig mache ich es dann, wenn in mir drinnen alles im Reinen ist und ich es mit gutem Gefühl dazu stehen kann. Dabei wäge ich ab und überlege.

    Zitat

    Doch ich darf egoistisch sein bis zu dem Grad, wo ich eben nicht über andere Menschen und deren Bedürfnisse hinwegsehe und ihnen damit schade.


    Bitte versteh mich nicht falsch Melanie, du hast dich zornig der Sache entgegengestellt, was für Dich auch bestimmt der richtige Weg war.
    Den Zorn verspür ich auch, und wenn ich alleine wär, würde vieles anderst ablaufen. Aber das bin ich nicht, und ich will sie meinem Tempo nicht unterziehn. Das kann ich nicht.
    Und ich seh auch keinen besonderen Nutzen davon, allen von persönlichen Problemen zu erzählen. Die Menschen, die ich einweihen möchte, such ich mir aus.

    Zitat

    also nur Mut zur Transparenz, können sich auch Türen öffenen


    Liebe Martha, es sind schon Türen aufgegangen,
    aber hausieren gehen möchte ich auch nicht.

    Bitte versucht zu verstehen, ich kann nur ein Schritt nach dem anderen gehen.
    Und ihr habt es ja auch nicht gleich ab Tag1 geschafft.
    nici

  • Hallo Nici,

    ich bin jetzt etwas verwundert, dass Du Dich angegriffen fühlst, auch wenn Du damit auch Melanie angesprochen hast. Ich lese das aus keiner Zeile. Ich möchte Dir damit eigentlich eher verdeutlichen, wie unterschiedlich unsere Wahrnehmungen und Interpretationen sind.

    Wirklich ich kann Deine Not und Deine Sorge sehr nachvollziehen und ich habe viele Dinge auch nicht von heute auf morgen geschafft. Ich habe jedoch meine Erfahrungen in 5 Jahren gemacht und diese möchte ich gerne weiter geben. Ich hatte in der ganzen Zeit keinen Kontakt zu Angehörigen von Alkoholikern und war mir nicht bewusst, was da eigentlich passiert. Viele Dinge hätte ich bestimmt früher abwiegeln können, wenn ich mich zu der Zeit mit Angehörigen ausgetauscht hätte.

    Ich habe mit keinem Wort geschrieben, dass Du allen von Deinen persönlichen Sorgen erzählen sollst und ich habe auch nicht gemeint, dass Du damit hausieren gehen sollst. Mir ging es lediglich um Deine Kinder.

    Ich bin selber Mutter, mein XY war auch noch ein EKA und ich weiss mittlerweile so einigermassen, wovon ich rede und was der Alkoholkonsum von einem Elternteil mit Kindern macht. Mir ist daran gelegen, unsere Kinder zu schützen, da sie dieser Sucht sehr schutzlos ausgeliefert sind.

    Du machst das alles schon ganz gut, guckst ja hin..

    Viele Grüsse Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Liebe Nici,

    Zitat

    Warum so agressiv Melanie ?

    Ich bin nicht aggressiv, ich bin nur ehrlich.Ein kleinesbischen Ironie ist auch dabei.

    Das schlimme ist ja, wenn der wunde Punkt getroffen ist flippt man aus und fühlt sich angegriffen. Mir haben offene und ehrliche Menschen hier geholfen erst mal zu mir zu kommen. Mir tat es weh, ganz klar und ich war hinterher sowas von sauer, wenn ich hier darauf hingewiesen worden bin, das was in meiner Wahrnehmung nicht stimmte. Das ist ein ganz schreckliches erleben.Aber sowas von normal. Mann hab ich gehäult, ich kann heut immernoch häulen. Auch das gehört dazu.

    Doch ich wäre heute nicht da wo ich bin, wenn mir damals nicht der ein oder andere Ehrlich und offen klar gemacht hätte, was läuft.

    Ich kann hingehen und dir über den Kopf streicheln, sagen wie arm dran du bist, doch das hilft in so einer Situation überhaupt nicht weiter.

    Aus Texten rauszukopieren die nicht in dem Zusammenhang stehen ist alles andere als fein, aber das scheint ja all zu gängig zu sein, wenn ich daran denke wie oft das hier im offenen schon so gemacht wurde.Vor allem jedesmal dann, wenn sich jemand angegriffen gefühlt hat.

    Ich meine das so wie ich das schreibe und steh voll und ganz dahinter. Doch einem Menschen in so einer Situation weiterhin zu empfehlen sich zu verschliessen und das gut heissen kann ich beim besten Willen nicht, ich lasse keinen ins offene Messer springen ohne meine Meinung gesagt zu haben. Auch wenn meine Meinung gerade im Moment nicht die meines gegenübers ist.


    Liebe Nici es ist weder aggressiv noch ein Angriff gegen dich und deine Kinder was ich hier mitteile. Es ist die pure Realität und die tut einfach weh.Es sind weder meine Erwartungen die ich an dich stelle, noch irgendwas anderes was von mir aus kommt. Denn ich erwarte nichts von dir.

    Ich bin hier weil du mich um Hilfe gebeten hast, du hast mich angeschrieben und bist hier gelandet in einem Forum in dem es um so manch schreckliche Geschichten geht. Ich bin offen und ehrlich zu dir und biete dir meine Geschichte an, um dir Mut zu machen und nicht um dich zu ärgern.Du packst das auch, ich denke du bist taffer als du denkst....

    Danke Martha, das du dich hier für mich ausgesprochen hast. :wink:

    Ich kann dich verstehen und ich sag dir, das auch ich solche reaktionen hatte. Das ist nicht schlimm, mach einfach weiter .

    Lieben Gruß Melanie

  • Hallo Nici,

    du gehst schon den richtigen Weg, deine Kinder zu beschützen und Rücksicht zu nehmen, Ihnen Verständis zu zeigen ist wichtig!

    Ich habe auch genau aus diesem Grund, Nachfrage was nun ist und die Ratschläge von bestimmt netten Menschen befürchtet!

    Meine Schwester weiss nur dass ich vieleicht ausziehen werde, aber nicht warum, meine Mutti weiss garnichts, nur die Familie von meinem Mann, eine Schulfreundin(wohnt weit weg, per Mail) und meine Cheffin, zwecks schneller Änderung Wohnung und Kto für Gehalt, keiner zieht ohne Grund aus seinem Einfamilienhaus aus.

    Jeder kann dir raten was er will, nur dein Kopf bestimmt den Weg und die Geschwindigkeit dazu!

    Ich kann auch nicht so schnell wie ich vieleicht möchte, und gehe auch schon mal jemand aus dem Weg, um gerade jetzt nicht antworten zu müssen.

    Bleib stark liebe Nici,
    Graupe

  • Lien Melanie, liebe Martha,

    ich hab mir gerade 10 mal heulend eure Nachrichten durchlesen.
    Ja, es ist mein wunder Punkt - die Kinder.

    Und es tut soo weh. Und das einzige, was ich gerade versuch, ist sie zu schützen.
    Emontinal kann ich grad nur noch an die Kinder und an mich denken, und alles kreist darum. Ich weiß, die Überfürsorge.
    Und deshalb Melanie hab ich den Text für mich nicht aus dem Zusammenhang gerissen, denn bei allem was ich fühle und mache geht es mir nur um die Kids. Die Gedanken kreisen um sie.
    Ich hab mich schon so geöffnet, bin zum Arzt, zur Suchtberatung, war beim Therapeuten, und die Kinder waren auch allein beim Therap. der Suchtberatung. Ich such mit ihnen das Gespräch, zieh andere mit ins Boot. Ich bemüh mich ja auch. Ich will nicht vertuschen, und ganz bestimmt waren wir noch nie die glänzende Familie ( Opa ist auch schnorrend um die Häuser gezogen)
    Aber ich hab vor paar Wochen mitbekommen, wie die Lehrer auf so eine Offenheit reagieren : die Mutter eines Mobbingopfer hat sich dem Lehrer anvertraut, und der hatte beim nächsten Elternstammtisch nichts bessereres zu tun als vor allen zu sagen "tja, der ist aber auch echt anderst, des is halt auch seine komische Art"
    Ist "anders sein" für seine Augen das ok gewesen das Kind zu mobben ???
    Was für Pädagogen??!! Nein, ich erhoff mir hier keine Hilfe.

    Der Große schläft schlecht, der Kleine hat Schulschwierigkeiten und zu allem Übel ist mein Mann noch nicht weg.
    Ich weiß ich sollte an meiner Wahrnehmung arbeiten, und ich weiß ihr gebt mir hier viel Hilfe, und dafür bin ich auch sehr dankbar. Und will auch keinen Gedankenaustausch missen.
    Ich will ja auch nicht auf die Schulter geklopft werden, ich versuch nur wenigsten die Kinder aufzufangen, wenn schon alles andere einstürzt.

    Ich weiß nicht, warum mich dieses Thema so trifft, ich muss es vielleicht auch einfach zulassen und ja - ich guck hin....

    nici

  • Liebe Nici,

    falls Du aus meinen Zeilen gelesen haben solltest, dass ich der Meinung bin, Du würdest nicht ausreichend für Deine Kinder sorgen, so war das nicht meine Absicht.

    Und wenn ich lese, wo Du schon überall mit den Kindern gewesen bist, das ist doch schon ´ne ganze Menge. Dass Du bei dem, was Du über das Mobbingopfer gehört hast, das Vertrauen in die Pädagogen verloren hast, kann ich verstehen. Du kennst die Klassenlehrer Deiner Kinder am besten und kannst vielleicht einschätzen wie sie reagieren. Manchmal komme ich nicht weiter, wenn ich alle über einen Kamm schere, es macht mich vorsichtig aber nicht tatenlos.

    Ich könnte mir vorstellen, dass Dich das Thema so trifft, weil es um Deine Kinder geht. Ein Kind ist ein Teil von uns selber. Ich finde es ist die reinste Liebe die man zu einem menschlichen Wesen empfinden kann und wenn sie leiden ist es, als würde einem selber das Herz zerrissen werden.

    Gleichzeitig siehst Du jetzt wahrscheinlich auch die Realität und das Ausmass des Alkoholismus, wie ihr alle davon betroffen seid und das tut weh.

    Was meinst Du damit, wenn Du sagst, Du solltest an Deiner Wahrnehmung arbeiten?

    Grüsse Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Hallo nici,

    ich wurde auf einen Elternsprechtag meiner Tochter (4 Klasse) gefragt ob mein Mann ein Alkoholproblem hat. Konnte ich nicht abstreiten und das Ende vom Lied war, sie bekam das schlechteste Zeugnis ihrer Schullaufbahn. Zwar hat sie eine Gymnasial - Empfehlung bekommen, ihre Leistung war ja nicht schlechter geworden, aber die Texte im Zeugnis! Jedenfalls bin ich sehr vorsichtig mit dem, wem ich was erzähle. Es ist eine sehr schwierige Situation wenn Kinder mit betroffen sind und ich denke das muss jeder selbst entscheiden, wem er sich anvertraut. Das Deine Kiddys jetzt durch den Wind sind ist klar. Ihr seid ja auch in einer Ausnahmesituation. Wenn aber alles wieder klar geregelt ist und sich eine Routine gefestigt hat, kommen sie auch wieder zur Ruhe. Von meiner Freundin die Tochter ist zur Höchstform aufgelaufen, nachdem ihr Vater (auch Alkoholiker) endlich endgültig ausgezogen war. Ist Dein Mann denn jetzt auf Wohnungssuche?
    Wie geht es dort voran?
    Am 26ten habe ich Geburtstag, werde dann an Dich denken und beide Daumen ganz fest drücken.
    Auch wenn Du es nicht willst klopfe ich Dir jetzt mal auf die Schulter, ich finde Du machst es sehr gut :D
    Liebe Grüße

    Nanni

  • Zitat

    Mir tat es weh, ganz klar und ich war hinterher sowas von sauer, wenn ich hier darauf hingewiesen worden bin, das was in meiner Wahrnehmung nicht stimmte

    Das liebe Martha.

    Ich versuch mich zu durchleuchten, versuch mir jeden meiner Schritte genau zu überlegen, damit ich nie mehr in die falsche Richtung geh.
    Und deshalb versuch ich selbstkritisch an eure Worte zugehn.
    Aber auch kritisch euren Worten gegenüber.

    Ich versuch mir immer wieder die Fehler eines Co´s anzuschauen, un mich zu hinterfragen.
    Bei vielen Sachen habt ihr bestimmt Recht. Und ich versuch mich immer wieder zu hinterfragen...
    tu ich das Richtige, tu ich es für mich ?? Ja, ich tus für mich + die Kids
    tu ich es um den Anschein zu wahren ??? nein, hab alles bei der Arbeit, in der kompletten Familie, bei den engsten Freunden, dem Arzt, und ganz wichtig : bei den Kindern offen gelegt.

    Es wurde nichts beschönigt, und nichts ausgelassen. Nur das mein Mann auch noch kifft, das hab ich den Kindern nicht erzählt.
    Alles andere wissen sie schon.
    Sie kennen es ja schon ihr ganzes Lebens lang.
    Der Opa, den die letzten 30 Jahre aufgrund seines Alk-Depri-Problems von einem Heim zu anderen geschickt wurde.
    Die Aussetzer vom Papa/Opa, sie waren live dabei.

    Klar, muss man sich hier auch immer wieder gegenseitig den Kopf waschen, das ist auch gut so. Aber die Bürsten sind manchmal ziemlich kratzig, und es tut weh.
    Liebe Martha, ich brauch glaub ich grad auch ein bisschen das "in-mich-kehren", das hab ich gemeint.
    Denn auch selbstgefällig - nur auf sein wohl gerichtet - kann und will ich nicht meine Kinder nicht zu einem besser Leben bringen,
    das hat mein Mann schon gemacht.

    nici

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