entfernung und meine Schuld

  • Hallo Claudi,

    erst einmal herzliches Willkommen hier :)

    DU hast nichts falsch gemacht ! Eine Sucht kannst Du nicht damit bekämpfen, indem Du den Briefkasten leerst, Rechnungen zahlst und Ordnung in sein Leben bringst. Das wird ihm nur helfen, dass er dann in Ruhe und Gemütlichkeit weitertrinken kann und sich um gar nichts mehr kümmern muss.

    Claudi ER muss einsehen, dass es so nicht weiter gehen kann. ER ist ein erwachsener Mensch. Er muss in der Lage sein, sein Leben zu leben. Dazu gehören eben auch die Pflichten des Lebens. Und er muss einsehen, dass er Hilfe braucht. Sich an eine Beratungsstelle und dem Hausarzt wenden, sich eine SHG suchen - dies muss aber von ihm kommen - es muss sein Wille sein aus der Sucht auszusteigen.

    Wie stellst Du Dir ein zukünftiges Zusammenleben denn vor ? Irgendwann wirst DU dabei auf der Strecke bleiben. Bisher hast Du Dich genau davor geschützt - bleib dabei. So lange er trinkt wird er keine Rücksicht auf Dich nehmen - schlimmstenfalls darfst Du ihm dabei zusehen, wie er sich zu Tode säuft.

    Claudi, wende Dich doch auch mal an eine Beratungsstelle. Das hilft auch um wieder ein wenig klarer zu sehen.

    Glück und ganz viel Kraft auf Deinem Weg - achte auf dich - ER muss selber auf sich achten.

    Grüßle
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • Ich nochmal :)

    Zitat

    Jeder rät mir,ihn aufzugeben.Freunde und Familie von mir aus.Seine Fa
    milie hofft natürlich das ich zu ihm ziehe und ich hab o angst das meine leben den Bach runter geht,wenn ich meine Wohnung und mein Leben ier aufgebe.Aber ich will doch für ihn da sein und ihn,wenn er aus dem Krankenhaus kommt nicht mehr allein lassen.
    Ich steh mit meiner Entscheidung vollkommen allein da.

    Kann es sein, dass seine Familie Dir die Last gern aufbürden würde ??

    Hier bist Du nicht allein - lese in andere Threads. Deine Angst ist nicht unberechtigt, Dein Bauchgefühl sagt nein. Hör auf dein Bauchgefühl. Er ist ein erwachsener Mensch - kommt er aus dem Krankenhaus raus dann sollte er wissen, welche Anlaufstellen er hat.

    Grüßle
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • ja klar will seine Familie ihn in guten Händen sehen,die sind so weit weg.Ich bin ,auch jetzt die die am nähsten drann ist und mein herz sagt immer noch ,mach was,endlich.Mein Bauch sagt,warte.bin ich zu schwach?

    Nein zu sagen ist eine Stärke und keine Schwäche.

    Seine Familie muss andere Lösungen finden und darf nicht von Dir verlangen einen Mangel auszugleichen, welchen sie selber nicht abdecken wollen/können.

    Und ER ist erwachsen !! Es gibt für ihn viele Möglichkeiten Hilfe zu bekommen. Z. B. eine Langzeittherapie, Tagesklinik für Suchtkranke, SHG'en.

    Du solltest Dir diese Last nicht aufbürden.

    Grüßle
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • Hallo Claudi und willkommen hier im Forum,

    wenn ich lese, dass Dein Freund mit Magengeschwür und Nierenversagen im Krankenhaus liegt und immer noch keine Einsicht zeigt, dass er ein Alkoholproblem hat und das nicht ändern möchte kann ich Dir nur einen guten Tipp geben: Lass ihn da sitzen. Mein XY ist damals auch ins Krankenhaus gekommen mit einer Herzbeutelentzüngung, aklholtoxisch bedingt. Ein Gamma GT von 400!!!! Ich hab mir schön die Hände gerieben und gedacht, so nun hat das endlich ein Ende..... Pustekuchen! Es wurde ein 6 wöchige Alkoholpause eingelegt mit täglichen alkoholfreien Bieren (oh man, wenn ich heute darüber nachdenke....) und als die Leberwerte wieder im Normalbereich waren ("meine Leber regeneriert sich doch noch, also bin ich nicht krank") wurde alles schlimmer als vorher.....bis heute!

    Damals wusste ich zu wenig von Alkoholismus und CoKnöpfen. Meine Einstellung in einer Partnerschaft ist, dass man den anderen, wenn es ihm nicht gut geht unterstützt und zusammenhält. Bei einem Alkoholiker der trinkt ist das genau andersrum. Je weniger Hilfe, desto besser. Alles andere stürzt Dich ins Verderben und verlängert die Sucht Deines Partners.

    Ja, Du hast viel aus Unwissenheit falsch gemacht, doch aus Fehlern kannst Du auch lernen. Mir hat Heinrich damals mit meinem Thread einen sehr wichtigen und aufklärenden Beitrag geschrieben, vielleicht magst Du ihn Dir mal durchlesen. (Thread "Brauchen wir die gleiche Kapitulation", gleich der 4 oder 5 Beitrag).

    Dir hier einen guten Austausch.

    Viele Grüsse Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Hallo Claudi,

    auch von mir ein herzliches Willkommen hier.

    Zitat

    denn er ist sich sicher,an seinem Leid sind nur andere Schuld und niemals er.

    Genau das ist leider ein typisches Verhalten eines Alkoholikers und die
    genauso typische Argumentation.
    Alle sind schlecht zu ihm, keiner versteht ihn, am wenigsten Du,
    deswegen muss er ja trinken.

    Mir haben all diese Wahrheiten auch sehr weh getan, als ich anfing
    hier zu lesen und zu schreiben.
    Gleichzeitig hatte ich aber das erste Mal nach langer Zeit das Gefühl ich
    werde verstanden, mir geht es nicht allein so, mit meiner Trauer und
    meiner Unsicherheit.

    Ich wünsche Dir einen guten Austausch und Kraft und Mut für deinen Weg.

    Liebe Grüße

    Nordlicht

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