Noch im Rahmen oder schon gefährdet?

  • Hi,
    wo jemand arbeitet und was er weis, spielt bei der entwicklung einer Abhänigkeit keine Rolle, so meine Meinung.
    Man unterschätz einfach das suchterzeugende Potenzial von Alkohol. Je nach dem in welchen Kreisen man sich so bewegt, gehört das trinken zum "guten Ton".
    Man sagt oder hört oft den satz : alkohol und drogen , ja um himmels willen, da fängt die schönrederei doch schon an, indem man den Alkohol durch das und, aus dem Kreis der süchtig machen substanzen ausklammert.
    Bei Alkohol ist es wie bei allen süchtig machenden Substanzen, je mehr und öfter man konsumiert, um so größer ist das persönliche Risiko.

    Alkoholismus oder eine Sucht allgemein ist in der Regel immer eine Familienkrankheit, sprich einer Säuft und die anderen verzeifeln daran, weil die versuchen etwas zu ändern, was sie nicht ändern können. Um ein Leben ohne das Lösungsmittel Alkohol führen zu wollen, muss in erster Linie von dem Süchtigen aber auch von seinen Mitmeschen die breitschaft vorhanden sein, an dem Problem aktiv zu arbeiten und nicht zu trinken.
    Wenn die Bereitschaft nur einseitig vorhanden ist, funktioniert das nicht auf dauer.

    Wie empfindest du die jetzige Situation denn? Ist das was womit Du leben kannst oder wie fühlst Du Dich bei der sache?
    Liebe Grüße
    Mario

  • Hi Indira,
    nix zu danken ;)
    Ich bin selber Alkoholiker und ich bin froh wenn gemachten Erfahrungen für andere Hilfreich sein können.

    Meine persönliche meinung ist, das Deine Sorgen durchaus berechtigt sind, denn die Trinkmengen sind schon hoch und das ist vorsichtig formuliert, das was Du mitbekommst. Es kann möglich sein, das ein Alkoholiker aus Scham, heimlich trinkt.
    Ich wusste das bei mir, das etwas falsch läuft, ich weis das auch von anderen trockenen Süchtigen, das sie ebenso empfunden haben. Aber das wissen um das Problem, reicht leider nicht aus, um es zu lösen. Ich habe es noch eine ganze Zeitlang mehr oder weniger bewusst vor mir hergeschoben, weil ich wusste für diesen heutigen Tag ist das trinken die schnellste und einfachste Lösung.
    Mir war das Problem in soweit bewusst, das ich wusste, das wird "nicht leicht" mit dem aufhören. Davor hatte ich Angst und dazu hatte ich nicht den Mut, bis das Leid groß genug war.
    Das ist so der "klassische Weg" den die meisten Alkohol beschreiten.
    Das was die Süchtigen unterscheidet ist die Leidenfähigkeit, manche leiden bis zum Tode, für einen anderen reicht es wenn die Fleppe oder die Partnerin weg ist.
    Das weis man halt nicht, zumindest nicht im Vorfeld.
    Deshalb kann man auch leider nicht sagen, zieh mal ne Woche zu Deinen Eltern und dann kommt der schon wieder zu verstand.
    Wann und ob ein Alkoholiker trocken wird, kann man nicht vorhersagen und leider , auch wenn man als Suchtkranker ein armes schwein ist, kann man nicht oder sollte man nicht allzu lang warten und auf besserung hoffen, die vielleicht nie kommt.
    Wenn sie kommt, dann kann man sich dann ja immer noch gedanken darum machen.
    Liebe Grüße
    Mario

  • glück auf christl

    ich würde ihm sagen: "hör auf zu saufen oder zieh wieder aus!" das darfst du natürlich anders formulieren
    wenn er (wiedererwarten) kein alkproblem hat hört er auf + ihr könnt glücklich alt + grau miteinander werden

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Indira,

    so einfach lassen sich die Fragen leider nicht beantworten...aber ich werde es mal versucen :wink:

    1. ICH würde nicht in seiner Gegenwart trinken. Ihm zeigen, daß man bzw. Du den Alkohol nicht brauchst. Ich weiß natürlich nicht, ob es ihm überhaupt auffällt. FALLS er Alkoholiker ist, wird ihm das egal sein, ob Du mit ihm trinkst oder nicht.
    2. Klar kannste ihn angewidert anschauen....aber macht ihm das was aus?
    3. Wenn Du es ignorierst, dann kann er in Ruhe weitertrinken...warum sollte er's auch verstecken....Du solltest ihm keine Vorwürfe machen....aber das Gespräch mit ihm suchen (wenn er nüchtern ist).
    4. Sprich doch mit ihr...und wenn sie's ihm sagt, dann ist es doch auch nicht schlimm...darum solltest Du ja schon vorher mit ihm das Gespräch suchen, damit er nicht aus allen Wolken fällt.
    5. Du kannst Dir hier alles von der Seele schreiben. Sprich mit Freunden, Familie....jedem den Du vertraust. Schleppe Deine Sorgen nicht alleine mit Dir rum. Du schadest Dir auch selbst, wenn Du meinst, seine (vielleicht) Sucht decken zu müssen oder so.
    Es gibt auch Gruppen für Angehörige. Da kannst Du auch hingehen, wenn Du möchtest.....

    Also wie gesagt...ich würde mit ihm reden. Ihm erstmal klarmachen, wie Du das siehst. Sieht er kein Problem...dann muß er wohl weitertrinken. Du mußt ihm nur klarmachen, daß Du so nicht mit ihm zusammensein möchtest. Frag ihn doch, mal ein paar Tage oder Wochen keinen Alk zu trinken....müsste für einen Nicht-Alkoholiker doch kein Problem sein.

    Paß auf DICH auf.

    LG
    Tanja

  • Zitat

    Nüchtern ist er eh so ziemlich immer. Erst wenn er Gläserweise Schnaps trinkt dann merkt er was....

    - Nur weil er nichts merkt bzw ihm noch nichts anzusehen ist, ist er ja noch lange nicht nüchtern. :roll: Es zeugt nur von einer sehr hohen Verträglichkeit, die natürlich schon ziemlich bedenklich ist. Versuch ihn wirlich mal zu kriegen, wenn er wirklich nüchtern ist...sprich noch keinen Alkohol getrunken hat.

    Ich wünsche Dir viel Kraft.

    LG
    Tanja

  • glück auf

    Zitat von Inseläffchen

    Versuch ihn wirlich mal zu kriegen, wenn er wirklich nüchtern ist...sprich noch keinen Alkohol getrunken hat.

    z.b. morgens - vorm aufstehen

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

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