Freund trinkt heimlich

  • Hallo Sternchen und willkommen hier im Forum,

    so fingen meine Verdachtsmomente auch an. Ich habe XY auf eine Fahne angesprochen und sie wurde abgestritten. Ich habe dann irgendwann die Antwort bekommen, dass er "nur" ein psychisches Alkoholroblem hätte. Ich habe lange gebraucht um ein Steinchen an das andere zu reihen und selber zu sehen. Irgendwann bin ich in die Handlung gegangen, habe aufgehört zu reden, aufgehört zu kontrollieren. Da gab es dann ein Gespräch mit der Wahl: Ich oder der Alkohol. Das ist jetzt 9 Monate her. Er trinkt immer noch und ich gehe meinen Weg.

    Diese Prozess dauerte bei mir, bis ich ihn in aller Konsequenz durchgezogen habe, 5 Jahre.

    Ich möchte Dich nicht entmutigen. Schau genau hin und liess Dich hier in Ruhe durch, um mehr Klarheit für Dich zu gewinnen.

    Viele Grüsse Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Hallo Sternchen,

    Alle Alkoholiker lügen in bezug auf ihren Konsum - zumindest, solange sie noch nass sind. Wenn Du den Verdacht hast, dass Dein Freund trinkt, dann hast Du fast immer Recht damit. Zweifle nicht an Deinem Gespür. Die besten Lügner sind die Alkoholkranken.

    Wenn er mittags trinkt und nachmittags keinen betrunkenen Eindruck macht, ist das ein zusätzliches Alarmsignal. Dann hat sein Körper schon einen Gewöhnungseffekt.

    Und noch dazu - wem schmeckt schon Rotwein aus Tetrapacks? Er scheint also nicht des Genusses wegen zu trinken. Naja, das macht man mittags ja sowieso nicht.

    Was Du nun aber mit Deinem Verdacht bzw. Wissen anfängst, ist Deine Sache. Nur Du kannst wissen, was Du zu welchem Preis bereit bist, auf Dich zu nehmen. Ich hoffe für dich, dass Du keine Co-Abhängige bist oder wirst. Du kannst an seinem Konsum nichts ändern. Er muss schon selber zur Einsicht gelangen. Wenn du in all den Threads hier liest, wirst Du ausnahmslos feststellen, dass es sinnlos ist, den Kampf für den anderen kämpfen zu wollen.

    Würde mich freuen, wenn Du Dich wieder hier meldest.

    LG
    Feeli

    Liebe Grüße von

    Feeli

  • glück auf

    Zitat von Feeli

    Alle Alkoholiker lügen in bezug auf ihren Konsum - zumindest, solange sie noch nass sind.

    das will ich mal ergänzen "nasse alkoholiker lügen in jeder beziehung"

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Oh ja, Silberkralle.

    Als mein Mann seine erste Entgiftung angetreten hat, hat er mir das erste Mal seit einem Jahr schonungslos die Wahrheit gesagt. Ich konnte gar nicht fassen, was alles erlogen war! Und doch bin ich dankbar dafür, dann irgendwann die Wahrheit erfahren zu haben. Meine Luftschlösser sind genauso zusammengestürzt, wie wenn man mit einer Nadel in einen Luftballon piekt. Ein großer Knall und alles ist kaputt. Und im Nachhinein habe ich mich gefragt, wie ich das alles vorher glauben konnte. Die Antwort lautet wohl: Weil ich es WOLLTE.

    Feeli

    Liebe Grüße von

    Feeli

  • Hallo Sternchen,

    was hälst Du davon, Deinen Freund von Deinen Gedanken und Deinem Vorhaben in Kenntnis zu setzten? Und wenn Du mit Konsequenzen "drohst", schau für Dich, ob Du sie auch wirklich einhalten und durchziehen kannst, sonst wirst Du nicht ernst genommen. Es war einer meiner Fehler, zuerst konsequent zu sein und dann bin ich doch wieder umgenickt :(

    Zu der Psychischen Abhängigkeit. Ich finde das einen verwaschen Ausdruck. Aus meiner Sicht ist auch das ein Herausreden. Nach dem Motto, ich bin nur psychisch abhängig, meine Hände zittern noch nicht morgens, also kann ich täglich aufhören, bzw. weiter trinken ;-). Diese Erfahrung habe ich mit XY gemacht.

    Viele Grüsse Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Weißt Du Sternchen,
    Du erinnerst mich sehr an mich, "nein, bevor.... gehe ich" Ich ging nicht .... erst nache einem Jahrzehnt.

    Du willst nicht coabhängig werden. Bist Du Dir sicher ob Du es nicht bereits bist? Lassen wir das Wort coabhängig weg und frag Dich einfach:
    Du lebst in Ungewißheit, die Dir nicht gut tut
    (machst Dich also vom Verhalten eines anderen abhängig)

    Kann allerdings nicht sagen, wie viele Tetra-Packs er an einem Tag trinkt sagst Du, Du machst Dir also Gedanken, es scheint Dich zu belasten.

    Du sagst "dann streitet er ab etwas getrunken zu haben. Aber hallo... ich bin doch nicht blöd, wofür hält er mich." stellst Du dir so Vertrauen und Offenheit - die Basis einer funktionierenden Beziehung vor?

    Du machst Dir einen Kopf über ihn "Er selber sieht es wohl nicht ein, dass er professionelle Hilfe benötigt und sagt mir auch, dass es rein psychisch ist" und was ist mit den Gedanken über Dich selber? Über Deine Duldung dieser Dinge, die Dich wohl belasten.

    Du sagst "sein Studium und vielleicht ist das für ihn eine Chance vom Alkohl loszukommen". Ja, die Hoffnung stirbt zuletzt .... War auch bei mir so....
    Nur: es wird immer (tausend) Gründe geben (wieder) zu trinken .....

    Ich drücke Dir die Daumen für Dich und Deine Zukunft

    Lieben Gruß von Dagmar

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!