Der Berg ist noch sehr hoch!

  • Hallo,
    suche mir jetzt eine ehrenamtliche Arbeit. Bei der Caritas such sie freiwillige Helfer, für einen treffpunkt von Psychischkranken Menschen. Fühle mich aber trozdem schlecht, wie weggeworfen. Werde nicht mehr gebraucht, es gibt keine Menschlichkeit mehr in dieser Welt.

    Grüße Wolfgang

  • Lieber Wolfangeng,

    das ist schlicht und einfach nicht wahr. Aber vielleicht suchen wir einfach Menschlichkeit an der falschen Stelle?

    Als es mir in den letzten Tagen nicht gut ging, hab ich hier im Forum sehr viel Unterstützung bekommen, von im grunde wildfremden Menschen denen ich völlig egal sein könnte. Ist das nicht menschlich?

    Der Treffpunkt für psychisch kranke zu dem Du gehen möchtest, ist mit Sicherheit eine rein ehrenamtliche Selbsthilfegruppe. Ist das nicht menschlich?

    Du möchtest ehrenamtlich für die Caritas tätig sein, dort unterstützen um anderen zu helfen. Ist das nicht menschlich?

    Sind wir nicht umgeben von Menschlichkeit wenn wir nur mal anfangen würden die Augen auf zu machen und auf die richtigen Dinge zu schauen?

    Alles Liebe & vor allem eine gute Zeit

    der Kaleu

  • Hallo Kaleau,
    vielleicht hast Du recht, aber im Arbeitsleben ist es so.
    Es gibt sicher viele gute Menschen, aber leider zu wenig.
    Wir Leben in einer Gesellschaft wo es wichtig ist zu funktionieren. Ist dass nicht mehr der Fall steht man am Rand. Hilfe und Verständniss bekomme ich von anderen Menschen die in meiner Lage sind, so wie hier im Forum.

    Eine gute Zeit,
    Wolfgang

  • Lieber Wolfgang,

    vielleicht ist es im Arbeitsleben so, vielleicht nicht, ich denke das sind die Erfahrungen eines jeden Einzelnen. Ich habe das Glück für einen Auftraggeber zu arbeiten, bei dem der mensch schon noch im Vordergrund steht. Daß das nicht überall so ist, weiß ich, deswegen weiß ich es auch sehr zu schätzen.

    Dennoch besteht das leben und die Welt nicht nur aus dem Arbeitsleben, oder?

    Sogar im Gegenteil, denn ich lebe nicht um zu arbeiten sondern arbeite um zu leben.

    In diesem Sinne, gönne Dir ruhig eine Auszeit vom Arbeitsleben und engagier Dich da wo man es zu schätzen weiß. Das hast Du doch vor!

    Dir auch eine gute Zeit

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Lieber Wofgang,

    mag Dir eins noch hinterlassen.

    Daß Du eine Selbshilfegruppe für psychisch kranke Menschen aufsuchen willst, find ich einfach super!
    Das zeigt, daß Du Dich mit Dir auseinandersetzt und Dich selbst ernst und wichtig nimmst. Ich glaub auch, daß Dir das bestimmt gut tun wird. Sicher wirst Du dort Menschen treffen, die sehr viel verständnis für Deine Sorgen haben und sicher auch den ein oder anderen Tip im Ärmel den Du noch nicht kanntest.

    Ich bin auch immer wieder überrascht, wie wertvoll es sein kann, von anderen zu lernen, von ihren Erfahrungen zu profitieren und auch verstanden zu werden, einfach weil es Andere gibt die ähnlich Sorgen auch schon hatten. Das kann unbezahlbar sein.

    Außerdem mag ich Dir sagen, daß ich das total mutig von Dir finde, zum einen diesen Schritt zu machen und zum Anderen auch dazu zu stehen und davon zu erzählen. Hut ab vor Dir. Du handelst und das ist doch echt viel, darauf kannst Du stolz sein. Ich an Deiner Stelle wär's!

    Alles Liebe

    vom Kaleu

  • Hallo Kaleu,

    deine Worte kommen bei mir an und tun mir auch gut,
    aber momentan bin ich sehr weit unten. Ich versuche irgendwie etwas zu machen was meinen Selbstwert steigert. Mein Leben ist aus der Bahn gelaufen und ich weis das ich selbst daran schuld bin. Meine 30 Jährige Trinkerkarriere, ich habe wie ein Irrer gearbeitet nicht auf meinen Körper geachtet und ihn kaputt gemacht.
    Jetzt bin ich ein jammerlappen geworden. Ich trete auf der Stelle und komme nicht weiter. Seit ich trocken bin, vertrage ich keine Kritik mehr, bin Empfindlicher geworden. Komme mit dem Leben nicht mehr zu recht.

    Grüße, Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,

    bringts Dir denn irgendwas der Vergangenheit nachzutrauern und Dich selbst mit Schuldzuweisungen und Selbstvorwürfen zu foltern? Ich mein, macht das irgendwas besser?

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Hallo Wolfgang,

    ich hab 20 Jahre gesoffen, das hat meinem Körper auch nicht gut getan.

    Jetzt bekomme Rente wegen 100% Erwerbsminderung.

    Ich finde das auch nicht toll aber ich bin nüchtern und kann jetzt mehr machen als zu der Zeit als ich noch soff.

    Schau dir nicht an was jetzt evtl. schlechter ist sondern was besser ist, du bist nüchtern.

    LG Martin

  • Lieber Wolfgang!

    Zitat

    vielleicht hast Du recht, aber

    Das verflixte aber!Das kennen wir sicher alle!Das nimmt Dich augenblicklich weg vom Positiven,von Dir!

    Kannst Du versuchen,vor dem "aber"stehen zu bleiben und nachtzudenken?

    Mir scheint,dass Dir Vertrauen in Dich und in Deinen Weg fehlen.

    Sieh das Gute in Dir und es wird nach aussen strahlen!

    Ich wünsche Dir ein ganz gutes,schönes Wochenende.
    Yvonne

    ichbinda123

  • Hallo,

    finde zur Zeit keinen positiven Gedanken. Versuche mich aus dem Loch herrauszuziehen, schaffe es aber nicht. Fühle mich überflüssig. Ich nehme kritik und sind es nur kleinigkeiten immer sehr Persöhnlich. Alkohol ist keine Gefahr für mich, Gott sei Dank habe ich keinen Druck.Ich weis das ich mich im Selbstmitleid suhle, kann einfach nicht anders. Wenn ich Dienstags die Beratungsgruppe im Krankenhaus mache, fühle ich mich gut. Beim nach Hause fahren kommen wieder die unangenehmen Gedanken, wie fahr an den nächsten Baum. Weis zur Zeit nicht mehr weiter.

    Grüße,
    Wolfgang

  • Lieber Wolfgang,

    bevor ich jetzt mit irgendwelchen Ratschlägen komme, die Du im Augenblick vielleicht gar nicht annehmen kannst, spar ich mir das lieber und komm gleich zum Punkt.

    Bist Du derzeit in psychologischer Betreuung?
    Hast Du einen Ansprechpartner an den Du Dich wenden kannst? Einen Realen meine ich, nicht hier im Forum, Freund, Frau, Arzt, Psychologe, Neurologe?
    Bekommst Du Antidepressiva?

  • Hallo Kaleu,
    bin bei einer Psychologin, habe einen sehr guten Arzt und bekomme Antidepressiva. Einmal die Woche 1 Stunde mit der Psychologin, ist zur Zeit etwas wenig. Der Arzt nimmt sich zwar Zeit für mich, ist halt nicht genug.
    Ich kämpfe mich die nächsten Tage durch.

    Grüße,
    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,

    ok. Bitte rede bei Deiner nächsten Therapiesitzung über Deinen aktuellen Zustand. Soll heißen, nicht nur ezählen, was Dir passiert ist, sondern auch sagen, daßDeine Zusatnd sehr schlecht ist und Du Suizidgedanken hast. Vielleicht müssen Deine Antidepressiva neu eingestellt werden.

    Mach das bitte unbedingt wenn Du das nächste mal dort bist, ok?

    Ich drück Dir die Daumen Wolfgang, ganz ehrlich!!!

    Und meld Dich wenn's gar nicht mehr geht, ok?

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Lieber Wolfgang,

    ich meld mich nochmal.
    ich möchte Dir noch etwas an's Herz legen. Da Du ja wahrscheinlich eh nicht weißt, wie Du manchmal die Zeit rumkriegen sollst, möchte ich Dir ein ganz wundervolles Buch an's Herz legen. Es kostet nur ein paar Euro und ist für Menschen in scheinbar ausweglosen Situationen schon oft ein Segen gewesen.

    Es lohnt sich wirklich das zu lesen. Kostet nur ein paar Euro.

    Es ist von Viktor E. Frankl und heißt "Trotzdem Ja zum Leben sagen..."
    Vielleicht findest Du's ja im Buchladen oder in der örtlichen Bücherei oder magst es Dir bestellen, es kostet nur ein paar Euro. Ich möchte Dir das wirklich sehr an's Herz legen.

    Alles Liebe

    Kaleu

  • Hallo Wolfgang,

    diese Löcher, aus denen ich nicht so gut heraus komme, kenne ich auch.
    Vielleicht ist die Aufgabe, da herauszukommen jetzt gerade etwas groß. Vielleicht darfst du auch erst mal drinnen bleiben? Was ist denn so schlimm dabei, zu leiden und sich schlecht zu fühlen?
    Warum kämpfst du dagegen so sehr an?
    Ich stelle mir das ziemlich anstrengend vor. Eine Pause vom Kampf gegen das Verbleiben im Loch ist doch auch mal erlaubt. Vielleicht ist das Rauskommen dann wieder leichter, wenn es nicht so sehr sein MUSS?

    LG Penta

  • Das Leben kotzt mich an. Jeden Tag kämpfen, am Morgen geht es los mit dem Aufstehen, komme kaum aus dem Bett. Dann meinen Wochenplan erfüllen, ein Kampf jeden Tag. Habe heute mit meiner Psychologin darüber gesprochen. Sie konnte mir auch nicht richtig helfen. Habe keine Lust und Kraft mehr zu kämpfen. Nur der Alkohol macht mir keine Sorgen, habe keinen Druck.
    Ist das der Sinn des Lebens, jeden Tag überwinden. Mich nicht hängen zu lassen, meiner Familie zu zeigen dass sie sich keine Sorgen um mich machen zu brauchen.
    Warum ist das Leben nur so b+sch+ss#n?

  • Hallo Wolfgang,

    wenn dich deine Psychologin nicht weiterbringt welche Alternativen hast du dann noch das dir geholfen werden kann? Wie macht sich denn diese Stimmungstief immer bemerkbar ? Schubweise? Wie sieht es mit medikamentöse Behandlung aus.? Wie sieht es mit einer zusätzlichen stationären Behandlung aus?

    So kann es ja nicht weitergehen und ein Alkoholiker Forum stößt auch an seine Grenzen wie geholfen werden kann.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut,
    Alternativen habe ich zur Zeit keine. War ja von April bis August Stationär in einer Klinik. Meine Medikamente sind eingestellt. Es läuft einfach nicht, muß seit ich trocken bin sehr viel lernen. In der langen Zeit wo ich getrunken habe, habe ich Gefühle und Empfindungen gedämpft. Jetzt spüre ich mehr bin Feinfühliger geworden, spüre mehr und kann mit den neuen Gefühlen nicht umgehen. Unangehneme Gefühle wie Angst halte ich kaum aus.
    Es tut aber gut, mir meine Sorgen von der Seele zu schreiben. In meiner realen SHG. fällt es mir schwer über meine Probleme zu reden, dort setze ich eine Maske auf. Als stellvertretender Gruppenleiter fehlt auch der Platz für meine Sorgen.

    Grüße,
    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,

    hast du dir mal Gedanken gemacht in den erweiterten Bereich zu wechseln? Da ist ein Tagebuchbereich in dem du alles lassen kannst ;was dich belastet und was dich erfreut.

    Ich hatte auch Schwierigkeiten ,mit den ganzen Emotionen und Gefühlen umzugehen, nach dem trocken werden. Die mussten erstmal einsortiert werden . Mit der Zeit musste ich es auch erlernen und kann sie heute ausleben .

    Wie war es denn in der Nassen zeit mit Emotionen und Gefühlen verbunden mit Ängsten bei dir? Hast sie weggesoffen?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut,

    ich habe alles weggesoffen, Trauer, Angst, Wut, habe ich nie ausgelebt. Als Kind wurde mir gesagt, ein Mann weint nicht, er hat auch keine Angst. Alles falsch, dass weis ich jetzt. Ich war immer lustig und gut gelaunt, habe nicht viel nachgedacht, habe gearbeitet so wie es mir alls Kind eingetrichtert wurde. Arbeit, Geld verdienen, funktionieren war das Wichtigste. Jetzt funktioniere ich nicht mehr, mein Leben ist aus den Fugen geraten.

    Gruß,
    Wolfgang

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