co-abhängig .. was tun?

  • Hallo Tari!

    Mein Gedanke als ich Deine Worte gelesen hatte:

    Wie kommt sie am schnellsten von ihm weg??

    Aber erst mal: Willkommen im Forum! Ich wünsche Dir viele Einsichten und :idea:

    Überleg Dir: möchtest Du Dein Leben mit jemandem verbringen,der süchtig ist und der seinen Süchten nachgeht?

    Je länger Du wartest,desto tiefer fällst Du in die Co-Abhängingkeit.
    Und jetzt seid Ihr noch ohne Kinder....

    Es ist Dein Leben.Ich sage nur was ich dazu denke.

    Schlaf gut!

    Herzliche Grüsse
    Yvonne


    [/b]

    ichbinda123

  • Hallo Tari,

    wie du lockerer wirst? Du möchtest wirklich mit einem Suchtmenschen zusammen leben? Und dazu noch mit einem Polytoxen (mehrfachabhängig)?

    Ich muss gerade den Kopf schütteln wenn ich deinen Satz lese - wie du lockerer wirst.

    Ich war jahrelang mit Süchtigen zusammen. Der Letzte - auch polytox: Alkohol, kiffen, Kokain, Speed, Tabletten - und der Vater meiner Tochter.

    Davor war ich mit einem Mann zusammen, der mich damals auch gefragt hatte ob es mich stören würde, wenn er en Kopf raucht. Irgendwann waren es 40-50 Köpfe am Tag.

    Zum Thema lockerer damit werden. Ich habe selbst früher gekifft und Tabletten genommen. Aber selbst mir wurde das zuviel was der Andere konsumiert hat, das es mir verging selbst noch zu konsumieren.
    Wenn du damit leben kannst, einen Partner zu haben dem´s Draufsein wichtiger, ist en Kopf zu ziehen oder zu trinken, dann seid ihr zwar zusammen, aber das ist ein nebeneinander her leben.
    Und wer ist der Mensch eigentlich? Wenn ich konsumiere bin ich nicht ich, selbst wenn es Tage gibt ohne.

    Wie du schon schreibst - wie du seine Sucht akzeptieren kannst - in dem du es akzeptierst und ihn machen lässt.

    Tut mir leid, wenn ich so direkt schreibe. Ich bin mir nicht sicher ob du weißt was es heißt Süchtig zu sein und mit einem Abhängigen zu leben.

    Lieber Gruß

    Underground

  • Ich freue mich auch über alle eure Beiträge. Auch ich lese mir diesen thread immer wieder aufs neue durch und entdecke mehr und mehr dinge, die ich vorher überlesen hatte oder auch noch nicht so verinnerlicht.
    Ich denke, dies ist auch ein thread, den wir uns gemeinsam erarbeitet haben. Das finde ich sher schön und sehr hilfreich, weil aus dem einen Erkenntnis iweder ein anderes Neues folgte. Vielen Dank, ich würde mich freuen, wenn hier noch viele weitere schreiben.

  • Hallo Tari,

    >wir sind seit knapp einem halben jahr zusammen und haben uns zuvor einige wochen über internet kennengelernt. die beziehung ist einfach sonst total klasse ... wir schwimmen in derselben gefühlswelt und er ist selbst sehr romantisch sensibel emotional und gefühlvoll.>

    Weißt du, dass man in den ersten 2 Beziehungsjahren von Hormonen gesteuert wird? Nicht sehr romantisch, aber wahr. Die "wahre" Liebe erlebt man erst, wenn die Hormone sich ausgetobt haben, also nach 2 Jahren. Es ist also normal, dass er romantisch ist.

    >ich kiffe erst wieder wenn ich meinen nächsten track geschrieben habe" ... alles vorsätze die dann umgeschmissen wurden und er total aggressiv ist, wenn ich ihm das vor augen halte.>

    Wenn er abhängig ist, kann er seine Vorsätze nicht einhalten.

    >er hat eine längere lebensgeschichte in der er weit mehr alkohol und auch andere drogen zu sich genommen hat. von daher denke ich, dass er sich denkt dass er wenig konsumiert.>

    Kann es sein, dass er ein Problem hat und die Drogen eine Art selbstzerstörerische "SelbstBehandlung" darstellen?


    >... ich nehme mir jedesmal vor .. nichts zu sagen, ihn nicht zu fragen ob er gekifft hat (ich weiss es ja ...) um ihm quasi lft zu lassen ... aber irgendwie rutschen wir da mehr und mehr in diskussionen rein ...vor allem weil der zusammenzug sich jetzt verschiebt, da er kurzfristig einen lehrgang in leipzig genehmigt bekommen hat und nun noch 2 monate dort ist.>

    Warum möchtest du mit einem Menschen zusammenziehen, der sehr oft nicht für dich da sein kann, weil er auf Drogen ist?
    Reicht es dir wenn er "physisch" anwesend ist, auf Dauer?

    >ich merke wie ich mich in der spirale verfange, dass ich anfange zu kontrollieren und klammere ... >

    Brauchts du ihn? Wofür brauchst du ihn, wenn er so oft gar nicht in der Lage ist, dir zuzuhören und sich an das zu erinnern, über was ihr geredet habt?

    >und ich weiss nicht wi ich das ganze aufhalten kann, da er nur sieht, dass er sich für mich schon soviel geändert hat>

    Wenn er das nicht auch wollte, hätte er es nicht gemacht, oder ?

    > - ich ihm aber freiheit nehme wenn ich ihm sage dass ich es *** finde, dass er 2 tage mit seinem kumpel kifft, obwohl er gar nicht kiffen wollte ....>

    Du kannst ihm das nicht vorschreiben, oder? Wenn er es tun will, tut er es auch, wenn du es *** findest, meinst du nicht?

    Nur Kindern kann man etwas vorschreiben, und er ist nicht dein Kind.

    >eben im telefonat sagte er, dass er emotional so runter ist dass er sich überlegt den weinaufzumachen und zu trinken, statt wie geplant nur zu kiffen heute ...>

    Das ist ein eindeutiger Hinweis. Genusstrinker trinken zum Essen,
    wenn er aus emotionalen Gründen trinkt, hat er ein Problem, mit schlechten Gefühlen klarzukommen. Statt seine Probleme zu lösen, flüchtet er vor Ihnen.

    >ab wann ist man alkoholiker ... >

    Schau mal auf den Infoseiten, da steht bestimmt was.


    >wie kann ich als coabhängige für die situation kraft und verständnis entwickeln ..

    Verständnis: Er hat ein Problem, das er nur selbst lösen kann.
    Du kannst es nicht für ihn lösen.

    Kraft: Wenn du ihm Kraft gibst, hat er keinen Grund was zu ändern.

    Die Kraft solltest du in dich investieren: Wenn du dich änderst, ändert sich FÜR DICH auch die Situation.

    >und am wichtigsten .. wie kommt mein freund aus dem sumpf ....>

    So lange du dich um ihn kümmerst, ihm hilfst, dich aufopferst hat er keinen Grund selbst aktiv zu werden. Er macht es sich solange im Sumpf bequem, wie du ihm hilfst.

    Er wird vielleicht (!) wach, wenn du aufhörst, ihm sein Problem abnehmen zu wollen, ihn ändern zu wollen.

    Das ist ein Tanz:
    Er verspricht dir was - du kontrollierst ob er das Versprechen hält - er verspricht Besserung - du kontrollierst - er fühlt sich ungerecht behandelt und trinkt/kifft deshalb - du bist traurig - er tröstet, und verspricht Besserung - er kifft/trinkt weil er abhängig ist und nicht anders kann - du kümmerst dich um ihn und sagst nix - er fühlt sich geborgen und hat keinen Grund aufzuhören.

    Du kannst ihn nicht ändern. DU kannst ihn nicht dazu bringen, den Tanz zu unterbrechen, solange du mit ihm tanzt.

    Erst wenn du ihn alleine lässt, nach dem Motto:
    Ich bin für erst wieder für dich da, wenn du dir Hilfe gesucht hast und clean geworden bist.

    Mein Rat, schau mal im Internet wie sich Co-Abhängige verhalten, da gibt es Listen und mach dir bewusst, dass du damit niemandem helfen kannst, weder dir noch deinem Freund.

    Frage dich: warum brauchst du ihn?

    Er kann dich nicht glücklich machen, das kannst nur du selbst.

    Frage dich: Was brauche ich, was kann ich mir selbst geben?
    Wie ist es um mein Selbstwertgefühl bestellt?
    Tue ich genug für mich, treibe ich Sport, entspanne ich mich genug,
    habe ich Spaß am Leben, habe ich Hobbys, Freunde, Gesellschaft?

    Was erwartest du vom Leben? Heute, morgen, in 5 Jahren?
    Welche Wünsche, Ziele hast du?

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