• Hallo Lillemöp,

    oh ja ... ich glaube, dieses "keine Hilfe annehmen können", "stark sein müssen" kennen fast alle EKA hier ...

    Ich kann da auch ein Lied davon singen und weiss erst jetzt viele, viele Jahre später, warum vieles so lief, wie es lief.

    Besser wurde es erst, als ich mein Leben selbst in die Hand genommen habe. Aber auch dann gab es immer wieder "Fallen", in die ich getappt bin. Man ist da einfach wahnsinnig anfällig dafür und opfert sich bereitwillig bis zur Selbstaufgabe auf.

    Heute versuche ich meine Energie zu nutzen, um mich zu ändern und die Energie nicht daran zu verschwenden, um mich über meine verpfuschte Kindheit zu ärgern oder mich zu rechtfertigen, warum was wie ist. Aber das ist verdammt schwer.

    Fühl Dich gedrückt!

    Heidi

  • Zitat von lillemöp


    Das aber mein ganzes Leben auf diese Kindheitserfahrungen aufgebaut wurde/wird....das ist mir nicht in den Sinn gekommen....

    Hallo Du,

    ging mir auch so. Aber schonmal gut zu wissen, dass es Gründe gibt, und man nicht aus 'eigener Doofheit' so ist, oder? Zumindest war es für mich erleichternd, das zu erkennen und viele Schuldgefühle sind von mir abgefallen.

    liebe Grüße,
    Mikesch


    - Es gibt Augenblicke, in denen eine Rose wichtiger ist, als ein Stück Brot! - (R.M. Rilke)

  • Zitat

    Ich dachte eigentlich immer.... war jetzt nicht soooooo prickelnd... aber war ok. Irgendwie..... Keine Gewalt, keinen Streit...alles ruhig....

    oh ja...so war es bei mir auch...

    Zitat

    Ich glaube, im Moment habe ich gar keine Gefühle. Das ist alles leer in mir.....

    Leere, ja - kaum fühlen können!

    Zitat

    aber Zeit heilt alle Wunden........

    Aber das ist der gröööööößte Schwachsinn überhaupt. Das mag ja bei einem gebrochenem Bein so sein.... aber die Seele.... never ever....

    und das sollte ich lernen und bin gerade dabei...
    nicht denn DECKEL drauf zu halten auf den kochenden Topf
    aber woher zieht man die Kraft????

    Andersdenkende sind oft ganz anders, als wir denken. © Ernst Ferstl, (*1955)

  • Zitat

    Sie MÜSSEN sich helfen lassen

    ich habe vorhin extra das MÜSSEN durch SOLLTEN ersetzt...
    aber im Grunde genommen ist es ein MUSS
    um des eigenen Lebens-willen...

    "ganz gut leben" oder einfach nur "viel und schnell
    immer wieder ablenken & beschäftigen..."

    Andersdenkende sind oft ganz anders, als wir denken. © Ernst Ferstl, (*1955)

  • Das erstaunliche ist, man kennt es ja nur so und denkt sich... "hm, ich bin halt nicht so unbekümmert & lustig, froh wie andere..."
    und zu checken, dass da etwas nicht stimmt
    und einem mehr und mehr die Lebensenergie raubt,
    muss man erstmal realisieren...

    ich erinner mich als kind immer in Löcher zu fallen,
    wenn ich nicht beschäftigt war...
    ich war da schon depressiv - nur keiner sah es
    ich fühlte es nur...

    Andersdenkende sind oft ganz anders, als wir denken. © Ernst Ferstl, (*1955)

  • Zitat von lillemöp

    Wo lernen wir leben?

    Ich persönlich halte mich meistens von allem fern, daher stellt sich mir die Frage nicht so oft.
    Mich quält eher die Frage, wann die Menschen um mich herum zu Leben lernen, wenn ich mir die katastrophale Gesellschaft ansehe.
    Ich betrachte mich zwar schon als Sonderling - aber ich sehe das nicht unbedingt negativ.

    Gruß, Spock.

  • Zitat von lillemöp

    ......... lustig und froh wie andere............

    Jup........ recht hast du...........

    Dabei konnte ich das. In Gesellschaft. Das habe ich perfektionisiert. Da konnte ich einen Hebel umlegen, Gesicht entspannen, läääääääääääächeln........ merkt eh keiner.....

    Leider war ich immer in Geselschaft. Im Beruf, zuhause. Tag der offenen Tür.... immer schön in Bewegung bleiben.... nicht nachdenken.....und läääääääääääääääääächeln.............

    Und jetzt ist popshop..........Schluß mit lustig..............rien ne va plus...... Ende im Gelände................

    Ich hatte wohl das Glück, dass das mit Mitte 20 schon so bei mir war.
    Ich hatte plötzlich viel zu viel Zeit zum Nachdenken.
    Am Anfang ist das sehr hart, aber letztendlich ist es das Wichtigste überhaupt im Leben zu erkennen, dass man letztendlich immer auf sich allein gestellt ist und es im Grunde keiner unnötigen Ablenkung bedarf.
    Eine schöne Erfahrung ist es nicht, aber sehr hilfreich - auf Dauer.
    Als kleinen Rat - lebe einfach für den 'Morgen', das reicht vollkommen aus um sein ganzes Leben in zu verbringen.

    Gruß, Spock.

  • Zitat von lillemöp

    Hallo Spock,
    kann es den richtig sein, sich von allem fern zu halten? Ist es nicht auch "leben" sich mit Freunden zu treffen und auszutauschen? Lernen wir nicht mit dem Austausch und ihren Erfahrungen?

    Sicherlich.
    Jedoch ist das Leben auch eine Frage der Prioritätensetzung - es nutzt ja nichts sich über Dinge auszutauschen, die für einen persönlich nicht wirklich relevant sind.
    D.h. wenn, dann braucht man auch Menschen, die einen in gewissen Thematiken des Lebens auch 'begleiten' können.
    Also Interessen oder Erfahrungen teilen, nachvollziehen können oder gar mehr, bzw. anderes darüber wissen.
    Das wird natürlich umso schwieriger, desto mehr man seine 'speziellen' Interessen entwickelt oder mit sehr individuellen Problemen belastet ist.
    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass solche für viele Menschen gar nicht nachvollziehbar sind, man hat dann sozusagen 'dunkle' Flecke im Austausch.
    Sobald einem dann doch etwas dazu herrausrutscht oder man an anderer Stelle in Erklärungsnot gerät, da man sein persönliches Thema schwer vermitteln kann, hat derjenige gegenüber ein verzerrtes Bild. Manch einem mag das vollkommen gleichgültig sein - es kann aber auch zu einer zusätzlichen Belastung führen sich nicht verstanden zu fühlen.
    'Kreisdenken' nenne ich so etwas mittlerweile - bedeutet dass ich oft nach kurzem Smalltalk noch tage- oder wochenlang darüber nachdenke "Hätte ich das bloß nicht gesagt." bzw. "Warum habe ich das nicht besser erklären können.".
    Für mich ist das sehr anstrengend, deshalb meide ich Kontakte lieber und gestalte meinen Austausch lieber auf anonymer Basis im Internet.
    Ich kann mich dort über jedes Thema das mich interessiert austauschen - ungeachtet meiner Person, kann lesen, wenn ich möchte etwas dazu sagen, lernen, etc...
    Klar, man ist allein und verlernt etwas den 'normalen' Umgang - aber wer da draußen verhält sich schon durchgehend 'normal'.
    Wichtig ist mir, dass ich die negative Aufmerksamkeit nicht auf mich ziehen möchte- dadurch dass andere Menschen mich hinterfragen könnten.
    Passiert natürlich trotzdem - um gewisse Gespräche kommt man nicht herum und da ich recht offen bin erzähle ich meistens sofort irgendetwas was ich hätte besser nicht sagen sollen.

    Du solltest es handhaben wie Du es für richtig hältst - nur die Einsamkeit ertragen zu können - über eine gewisse Phase, auch mit all den Gedanken dabei, das kann einen wirklich stark machen.
    Es kann unabhängig und sehr selbstbestimmt machen.

    Alles Gute.

    Gruß Spock.

  • Zitat

    D.h. wenn, dann braucht man auch Menschen, die einen in gewissen Thematiken des Lebens auch 'begleiten' können.


    Wenn ich es & Dich richtig verstehe, dann bist Du mit den Menschen nicht auf einer Wellenlänge?
    Denn das kenne ich. Ich wirke zu ernst, rede gerne über wichtige, wirklich bedeutende Dinge und halte mich ungern mit Öberflächkeiten auf...
    Und solche Menschen treffe ich kaum, bis nie...

    Andersdenkende sind oft ganz anders, als wir denken. © Ernst Ferstl, (*1955)

  • Zitat von so_anders


    Wenn ich es & Dich richtig verstehe, dann bist Du mit den Menschen nicht auf einer Wellenlänge?
    Denn das kenne ich. Ich wirke zu ernst, rede gerne über wichtige, wirklich bedeutende Dinge und halte mich ungern mit Öberflächkeiten auf...
    Und solche Menschen treffe ich kaum, bis nie...

    Nicht nur das, ich habe dazu sehr extreme Ansichten zu den meisten Themen.
    Bei mir gibt es nur schwarz oder weiß, ja oder nein, ganz oder gar nicht.
    Für die meisten Menschen in diese Land wäre ich schlichtweg viel zu 'radikal'. Nicht durch mein Verhalten, aber eben durch das was ich denke.
    Dazu kommt, dass vielen meine Offenheit Angst macht. Es scheint befremdlich, wenn Jemand gleich in den ersten Sätzen sagt, dass er Ex-Alkoholiker ist oder was er so angestellt oder erlebt hat. Viele fühlen sich überrannt und können damit nicht umgehen.

    Gruß Spock.

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